Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Erdung / Masse


von Abc D. (kaesekuchen86)


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Hallo,

Ich hab leider ein Problem mit einer unerwünschten Spannung. Im Detail 
sieht das ganze so aus: Für ein Experiment gebe ich eine relativ hohe 
Wechselspannung auf 2 Elektroden in der Luft. Die Elektroden stehen auf 
einem Metalltisch und sind weder untereinander noch mit dem Metalltisch 
leitend verbunden. Dieser Tisch ist geerdet.

Wenn ich jetzt die Spannung zwischen einer der Elektroden (egal welche) 
und dem Metalltisch messe, liegt quasi die komplette angelegte 
Wechselspannung dort an. Das ist sehr unschön und so mag auch keiner bei 
uns experimentieren. Wir sind alle etwas ratlos, vermuten jedoch 
irgendein Problem mit fehlender oder falscher Erdung o.ä.

Die Wechselspannung kommt aus einem 20V Stelltrafo und wird anschließend 
über zwei Spulen auf einem Eisenkern nochmal transformiert.

Wenn ich ein anderes (Gleichspannungs-) Netzteil verwende, tritt das 
Problem nicht auf.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Grüße und vielen Dank!

von Ahem (Gast)


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Prüfe mal nach ob der Stelltrafo wirklich auch ein Trenntrafo ist. Das 
ist nämlich durchaus nicht immer so, weil sogenannte Spartrenntrafos 
eben nicht die Netztrennung machen.
.

von Abc D. (kaesekuchen86)


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Wie überprüfe ich das denn?
Ich glaube eigentlich nicht, dass das ein Spartrenntrafo ist, da er von 
der Firma Leybold stammt. Die machen ja hauptsächlich Sachen für Schulen 
etc...
Ich werd es morgen trotzdem mal überprüfen.

von Jens G. (jensig)


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Das sind kapazitive Effekte zw. den Elektroden/Tisch - also parasitäre 
C's zw. Elektroden und Tisch. Wenn die Elektroden symmetrisch 
angesteuert werden (also die eine gerade positive Halbwelle, die andere 
die neg., keine geerdet, und parasitäre C's für beide Elektroden 
gleich), dann hängt der Tisch bei exakter Symmetrie auf Spannungmitte. 
Oder anders ausgedrückt: die beiden Elektroden dürften praktisch jede 
für sich halbe Spannung zum Tisch zeigen. Dürfte aber nur dann 50% sein, 
wenn Meßgerät ausreichend hochohmig (10MOhm).
Und - da C's nur für Wechselspannung "leitfähig" sind, siehste diesen 
Effekt mit Gleichspannung nicht.

von Abc D. (kaesekuchen86)


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ja, die werden symmetrisch angesteuert. Allerdings ist relativ viel 
Abstand zwischen den Elektroden und dem Tisch. Ich werde morgen mal 
messen, ob es genau die Hälfte der Spannung ist.

Aber wie kann man denn das Problem umgehen?

von flätz (Gast)


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Du müsstest das Experiment in einem geerdeten Metallkasten durchführen. 
Der Raum außerhalb des Kastens wäre dann feldfrei, und die Außenwand des 
Kastens läge auf auf gleichem Potential wie der Tisch.

von Abc D. (kaesekuchen86)


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so, Problem gelöst, die Außenelektrode (die man versehentlich anfassen 
könnte) liegt jetzt auf dem selben Potential wie der Tisch (Erde).

Werde das ganze aber jetzt in einen Metallkasten bauen, klingt noch 
besser.

Vielen Dank für eure Hilfe!

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