Hallo, folgendes Szenario: Ein Kollege und ich sollen für eine Firma ein Gerät bauen und dafür auch Software entwickeln. Zunächst sollen wir nur einen Prototypen bauen für den wir eine Festsumme bekommen soll. Sollte er in Serie gehen könnte es sein, dass wir einen festen Prozentsatz pro verkauftem Gerät bekommen oder sie sogar selber bauen sollen. Mein Kollege ist momentan Schüler, in 2 Wochen jedoch Stundent oder er geht arbeiten. Ich bin Student. Die Frage die sich nun stellt wie man das am geschicktesten abrechnet? Über ein Gewerbe? Oder auf 400€ Basis, dass wir dann quasi Angestellte sind? Wird dann schwierig mit dem Festgeld, was etwas höher als 400€ ist. Gibts noch ne bessere Lösung? Schwarz natürlich ausgeschlossen!
Im Prinzip einfach: Zwei Vertragspartner, ein Vertrag. Rechnung schreiben, Zahlung erhalten und fertig. So läuft das zwischen anständigen Menschen. Kompliziert wird es allerdings durch die 100000002 Gesetze, die niemand mehr durchschaut und die nur dazu da sind, dass man keine Zeit mehr hat für was anderes, keine freie Zeit sowieso nicht, und so kommt keiner mehr auf "dumme Gedanken". So wird erfolgreich verhindert, dass Leute sich selbst Jobs schaffen und auch nur eine Minute Zeit haben, an etwas andere zu denken als die Befehle unserer ReGIERung. Wo kämen wir denn sonst hin, wenn das alle täten?
Auf keinen Fall Angestellter, denn dan gehen die Rechte an der Arbeit geradeaus an die Firma.
Was ihr da vorhabt ist aber keine Dienstleistung sondern Produktion, also Gewerbe. Entwicklung und Design könnte man noch als Freiberuf glaubhaft machen. Bei der Herstellung und Verkauf von Waren kommt, glaube ich, gewöhnlich ein Werksvertrag zustande. Man kann sich auch einen Händler (Distributor,siehe Wiki) suchen der für die Vermarktung bzw. Verteilung zuständig sein kann welcher aber eine üppige Marge verlangen wird. Vorteil wäre dann das die Gewährleistung vorerst beim Händler hängenbleibt. Ist dann Verhandlungssache die man weiter hinterfragen sollte. Wenn es ein einmaliger Vorgang ist kann man Ware auch gegen Quittung verkaufen. Steuerfragen klärt man am besten mit dem Steuerberater. Bei kontinuierlichen Verkäufen (Je nach Bundesland und deren Rechtsprechung) unterschiedlicher Chargen ist dann ein Gewerbe von Nöten was man auch schnell wieder beerdigen kann. Hauptsache der Fiskus kommt zu seinem Recht. Zunächst sollte der Idee ein Prototyp folgen an dem man die Herstellungskosten ermittelt um dann die Produktion zu planen. Schließlich soll ja auch ein Gewinn erwirtschaftet werden. Natürlich sind auch eine ganze Menge Vorschriften (VDE,DIN, EAR,Rohs usw.)zu beachten aber die Verantwortung kann man gegebenenfalls auf Dienstleister (z.B. spezialisierte Ingenieurbüros)abwälzen deren Kosten überschaubar sein dürfte. kein Rechtsrat oder ähnliches, daher ohne Gewähr.
Erstmal freimachen von den Steuern, die muss man so oder so zahlen. Wenn es unter den Freibeträgen bleibt ok. Wenn es mehr wird verdient man auch mehr. Ist nicht das erste auf das ich mich stürzen würde. Wenn die Summe im Raum von 400EUR im Monat bleibt (Studenten haben höhere Freibeträge bei der Sozialversicherungspflicht) dann kann eine Anstellung sinnvoll sein. Dann hat der AG alle Rechte an der Entwicklung. Da eine Münze immer 2 Seiten hat gibt es aber für euch auch keine Haftungs- Werkvertrags- und AfterDesign/Service Probleme und ihr könnt euch auf die Entwicklung konzentrieren. Wenn der AG Branchenfremd ist und der Aufwand für prof. Fertigung/China et. für ihn zu hoch ist, kommt er so oder so wieder auf euch zu. Wenn nicht .... . Ihr seid die know how Träger. Warum sollte er euch vergraulen? Es gibt Vertragsfreiheit. Das bedeutet man das auch alles anders Regeln. Entwicklung im AN-AG Verhältnis, wenn es zur Fertigung/Service kommt Firma Wervertrag ... . Ganz wie Ihr euch einigt. Wird dann aber kompliziert.
>>Ein Kollege und ich sollen für eine Firma ein Gerät >>bauen und dafür auch Software entwickeln. Warum baut diese Firma nicht selbst das Gerät!? Ich will es Euch verraten! Damit diese Euch die Hammelbeine langziehen kann, falls dieses Gerät noch Mängel aufweisen sollte. Ihr werdet Eures Lebens nicht mehr froh sein, ich spreche selbst aus leidvoller Erfahrung. Wenn alles gut läuft, wird es offiziell immer das Gerät der Firma sein. Wenn Produktionsmängel oder o.ä. auftreten, dann wird es immer zu Eurem Gerät gemacht! Keine Technik ist perfekt. Aber die Fehler ausbaden wird man stets Euch überlassen. Laßt es!
@Gabba Gandalf: ich hätte da auch unbedingt einen prototypen gebraucht! ich zahle sicher besser! schickt mir eine pn, mein anwalt schickt euch dann den standardvertrag und in 2 jahren seid ihr reich, jungs! was zögert ihr noch? reich, lasst euch das auf der zunge zergehen, jaaa!
Reich an Erfahrung würde ich eher sagen. Wenn 10% Gewinn nach Steuern bleiben, hab ihr Glück gehabt.
Noch nen Nachtrag! Der schönste Moment im Leben einer Bitch ist folgendes: Ihr habt schon xy Geräte produziert und an besagte Fa. ausgeliefert. Dann stellt sich heraus, das die Geräte oder/und die Software einen Bug haben, der alle bisher produzierten Geräte betrifft. Zuerst läuft Euch ein kalter Schauer über den Rücken und danach fliegt Euch die Puperze weg!
> Zuerst läuft Euch ein kalter Schauer über den Rücken und > danach fliegt Euch die Puperze weg! Kenn ich. Zu allem Überfluss merksts du das, wenn der Kunde gerade eine ganz wichtige Großserie bei dir bestellt hat und du die Auftragsbestätigung bereits rausgeschickt hast und die gesamten Materialbestellungen auch. Dann fängst du aber an, ganz heftig nachzudenken, wohin du auswandern willst. Hab es allerdings dann doch noch gebacken bekommen :-)
Dann macht's doch wie Bill Gates und bringt regelmäßig "Updates" raus. Scheinbar kann man davon ganz gut leben?
>>Dann macht's doch wie Bill Gates und bringt regelmäßig "Updates" raus. >>Scheinbar kann man davon ganz gut leben? Es geht hier aber um Geräte und nicht um reine Software, die kommt dazu! Da hilft nur eine teure Rückrufaktion mit Gerätetausch, entweder gleich vor Ort oder vermutlich weniger durch Reparatur im eigenen Haus. Tja, leider werden eure Margen an dem Gerät viel zu gering sein, um das auszuhalten. Die goldene Nase verdient nur die besagte Firma, also bleibt euch nur das Leben in Sorge, daß die Macken des Gerätes nicht aufgedeckt werden.
Wenn das Pflichtenheft erfüllt wird, d.h. das Gerät genauso funzt, wie die Firma sich das vorstellt, dann ist das doch erst einmal ein grosser Erfolg. Da sollte man sich im Vorwege nicht zu viel Kopfzerbrechen machen, sonst passiert gar nix und den Reibach machen dann andere, die risikofreudiger sind. Die .mp3-player Erfinderlizenzen kommen nur deshalb nicht aus Deutschland, weil bei der Vorstellung des .mp3-Patentes hier nur 'Befürchtungen' geäußert wurden, so dass der Markt schließlich an die USA ging, weil dort Investoren bereit waren, mp3-player zu bauen. Einfach bauen und dann in Serie geben. Verschiedene Tests vorher machen (Temparatur-Range, Feuchtigkeit, Störfestigkeit etc.) und dann geht's los. Ein paar Änderungen für künftige Serien gibt es immer, aber das ist kaum so, dass gleich alles eingestampft werden muss. Legt los! Gruß Jürgen
Auch wenn es zunächst viel Geld ist - überlegt die Verträge durch einen Fachanwalt prüfen zu lassen, eventuell habt Ihr auch Kumpels die Jura studieren. Nach einer Gewerbeanmeldung bekommt Ihr natürlich Post von den Schmarotzern: IHK, BG, GEZ ... Einen Steuerberater braucht man auch, es sei denn Ihr habt extreme Langeweile. Ich würde es aber immer wieder machen. (Nebenerwerb) Gruß Andreas
>Auch wenn es zunächst viel Geld ist - überlegt die Verträge durch einen >Fachanwalt prüfen zu lassen, eventuell habt Ihr auch Kumpels die Jura >studieren. Stellt sich die Frage nach den Kosten. Einen Gegenstandswert dort anzugeben dürfte schwierig sein. Und ob der Anwalt keinen Murks macht ist auch nicht sichergestellt. Mit der anwaltlichen Haftung ist es auch nicht weit her. Um grobe Schnitzer von kaufmännischen Laien zu vermeiden dürfte diese Verfahrensweise zumindest nicht schädlich sein.
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