Hallo, ich möchte gern eine 900 MHz Chipantenne an einer 50 Ohm-Leitung (CPW) anschließen. Die 50 Ohm-Leitung ist jedoch lediglich 110µm breit, das Antennepad hingegen ca. 1 mm. D.h am Anschlusspunkt habe ich einen extremem Sprung in der Leiterbahnbreite und somit denke ich in der Impedanz... Habt ihr eine Idee? VG
Einfach anschließen. Guck Dir auf dem Smith-Chart an welche Impedanzwandlung so ein kurzes Stück "Leitung" ausmachen würde. Viele Grüße, Martin L.
Die Impedanz wird doch aber durch die Substratdicke, das Material, die Frequenz, und die Breite der Leitung bestimmt. Also unabhängig von der Länge hat man mit einem Sprung von 50 Ohm auf z.B. 10 Ohm zu rechnen, oder?
Hi, "Gast", Du: "Die Impedanz wird doch aber durch die Substratdicke, das Material, die Frequenz, und die Breite der Leitung bestimmt. " Ja. All das, und gewiß noch mehr. Ich habe mehrere Semester studiert einschließlich der Maxwell'schen Sätze, um schließlich solch eine Anpassung konstruieren zu können. Ich bin viel zu stolz auf mein Studium, um überhaupt darüber nachzudenken, dass sich das in einem Beitrag in diesem Forum erschlagen ließe. Lösungsmöglichkeiten für einen, der solche Fragen stellt: 1. Such dir ein industrielles Beispiel, baue es nach. Die Erfolgssaussichten sind leider so gering, wie am índustriellen Produkt keine Hinweise stehen auf das, was wirklich wichtig und was nur modischer Schnickschnack. Erleichterung findest du in Application Notes der Hersteller für Funk-Chips. 2. Kaufe ein Teil. Kostet gewiß nur einen Bruchteil deiner Arbeitszeit nach Tariflohn. 3. Studiere HF-Technik. 4. Besuche den nächsten Ortstreff der Funkamateure, gewinne einen für eine Zusammenarbeit. Sorry, das keine Antwort möglich ist, die mich selbst als Fragesteller zufrieden stellen könnte. Ciao Wolfgang Horn
Natürlich hast Du unabhängig von der Länge einen Impedanzsprung. Aber so wie ich es verstanden habe ist Deine Zuleitung schon eine korrekte 50 Ohm Mikrostreifenleitung und das Pad ist nun breiter als diese aber dafür sehr kurz. Nur am "Ende" vom Pad hat die Antenne ja wieder die 50 Ohm. Die (Pad-) Leitung ist also an beiden Enden mit 50 Ohm abgeschlossen. Nun kann man ausrechnen wie stark das Pad die Impedanz transformieren. Oder einfacher: Ein Smith-Chart auf Z0=10Ohm normieren, den 50Ohm-Punkt einzeichnen und um die Länge des Pads um den Ursprung drehen. Dann ablesen wo Du bist. Und Volia - Du bist bei der kurzen Länge immer noch bei fast exakt 50Ohm. Viele Grüße, Martin L.
@Wolfgang: Nimm dir n Beispiel an Martin, der versucht wenigstens zu helfen. Ich studiere auch und würde trotzdem versuchen einem "Neuling" etwas beizubringen.. Man muss nicht HF studiert haben um so etwas einigermaßen hinzubiegen! @Gast: 1. Schreib mal einen korrekten Namen statt immer nur "Gast". 2. Du kannst Martins Idee mal aufgreifen, aber es ist wirklich nicht einfach gleich eine Antenne mit einer Leiterbahn anzupassen. Allerdings kannst du es einfach mal ausprobieren. Eine Antenne muss nicht immer perfekt auf 50Ohm abgestimmt sein! Mit ein wenig weniger kannst du dich auch zufrieden geben :-) In meinem Team haben wir auch unsere Leitung auf der Platine anpassen müssen und haben uns in Google durchgeschlagen. Da findet man auch Anleitungen, wie man das hinbekommt.
Hallo Gast, wie Martin schon schrieb, macht das kleine Stückchen wahrscheinlich nicht viel aus. Es kommt auf das Verhältnis der Länge der unangepaßten Leitung zur Wellenlänge (lambda = c/f = 200E6/900E6 = 22cm) an. Wenn Du es ganz genau machen wolltest, könntest Du einen allmählichen Übergang von der breiten zur schmalen Leiterbahn realisieren. Die allmähliche Anpassung der Impedanzen funktioniert auch beispielsweise in der Optik. Mikroskopische Keile (kleiner als die Wellenlänge) sind eine Möglichkeit, wie man breitbandige Antireflexschichten realisieren kann. Luft --\ /--\ /------------------------ \ / \ / \ / \ / ---------------------------------------- Festkörper (Silizium) Oben ist viel Luft, unten viel Festkörper. Der Übergang ist allmählich, so daß die Reflexionen gering sind. Für Ultraschall kenne ich eine solche Anwendung nicht. Dort benutzt man häufig klassische lambda/2 und lambda/4 Schichten zur Anpassung. Allenfalls Komposit-Schwinger gehen in diese Richtung. Beim Hörschall ist die Impedanztransformation durch einen Hebelmechanismmus im Mittelohr gegeben. Gruß, Michael
Danke Martin! Jetzt weiß ich endlich warum das im Ohr so aussieht. Man lernt doch auch hier noch was ;-) Gruß - Abdul
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