Ich habe für eine FPV Anwendung im Modellbau den Bedarf nach einer sehr weitreichenden Videofunkverbindung/ Fernsteuerverbindung. Das ganze um mit einem kleinen Modellflugzeug durch eine Heidelandschaft zu fliegen. Gibt es irgendwas, was über ca. 2 km Daten sicher übertragen kann? Die ganzen Funkvideokameras sind etweder instabil, nicht weitreichend genug oder illegal. Habt ihr da Ideen? Ich habe keine Funklizenz. Aber könnte man nicht ein ISM Band oder so nutzen?
randomguy schrieb: > Gibt es irgendwas, was über ca. 2 km Daten sicher übertragen kann? Ja. Fernsehfunk macht's dir ja vor. ;-) Für 2 km bei Videobandbreite braucht man halt ein wenig Sendeleistung, da wirst du mit dem, was die Allgemeinzuteilungen so zu bieten haben, nicht mehr hinkommen. Falls du die Videos vor dem Übetragen komprimieren kannst, sieht das schon anders aus. Falls du am Empfänger eine gut bündelnde Richtantenne dem Flugobjekt nachführen kannst auch. Ansonsten brauchst du halt eine Frequenzzuweisung. Der einfachste Fall dafür dürfte die Zuweisung sein, die man implizit mit einem Amateurfunkzeugnis erhält. Videoübertragung im Amateurfunk gibt es schon lange, mittlerweile auch Digitalvideo. Die Leistung ist dann vermutlich eher durch den Energievorrat in deinem Flugobjekt begrenzt denn durch die gesetzlichen Obergrenzen. Ansonsten halt eine kommerzielle Frequenzzuteilung. Dort ist es formaljuristisch unbeteiligten Personen sogar verboten, die Übertragung zu verfolgen. > Aber könnte > man nicht ein ISM Band oder so nutzen? Was denkst du, was die ganzen billigen Videosysteme sonst machen würden?
welche bandbreite, wie schwer (fürs flugzeug) und was darfs kosten..?
Ich würd mal fragen, wieviel Daten von der Kameraübertragung kommen. Dann würd ich mal die Bandbreite danach ausrichten! Aber Komprimierung wär schonmal was gutes.
Es gibt Amateur-Fernsehstationen, die arbeiten mit lächerlichen 10 mW auf 10 GHz über viele Kilometer. Es ist dort oben im GHz-Bereich eigentlich immer eine Frage der Sichtverbindung. Seltener eine Frage der Dämpfung durch die Luft. Aber genauso oft eine Frage, wie gut die Antennen in Resonnanz mit dem erzeugten und dem empfangenen Signal sind. Das sollte wirklich supergenau stimmen, sonst verschenkt man sehr schnell Signalqualität und damit Reichweite. Das Problem bei Bildübertragung ist aber, daß das Signal mindestens 5 -6 MHz breit ist, wenn es ein Analog-Videosignal ist. Und wenn Du das ganze mit WLAN überträgst, kommst Du auch auf entweder 5 oder 11 oder 22 MHz Signalbreite (das aber auf 2,4 GHz). Sprich, bei 433 MHz gibt es mit Sicherheit Konflikte mit anderen Funkdiensten, schon alleine weil Dein Signal zu breit ist und sich wie der Elefant im Porzellanladen verhält. Noch dazu airborne, also mit einer enormen Ausbreitung. Für solche Fälle hat die Bundesnetzagentur eine sehr empfindliche Nase. Auch die Datenrate stellt Dir ein Bein, denn auch ein analog kodiertes Signal braucht einen gewissen Durchsatz von vermuteten 1 MBit/s (außer das Bild ist entsprechend seeeehr klein), was sich wiederum auf die erforderliche Signalbreite auswirkt. Besser also, Du suchst eine Frequenz, auf der solche Signalbreiten kein Problem sind. Wenn Du Analog-TV machen willst, kannst Du jederzeit als Inhaber einer Amateurfunklizenz einen ATV-Versuch machen. Oder Du packst einen entsprechend kleinen Rechner (ATOM-CPU?) in das Flugzeug, samt WLAN-Karte und USB-Webcam... wo wir zu folgenden Fragen kommen: a) wie groß ist das Flugzeug? b) hast Du genügend Energie an Bord? Tipp: http://www.sullivanuav.com/products/al_coreless.html Technisch mit deutlich kleinerem Aufwand läßt sich der AnalogTV-Sender realisieren, und die mögliche Reichweite ist auch deutlich größer, weil Du auch einen Verstärker (PA) verwenden kannst. Aber es erfordert eine Amateurfunklizenz. Auch Fernsteuer-Experimente (Fernwirken) sind im Amateurfunk zulässig. Der Gesetzgeber hat ja gerade aus diesem Grund das AFU-Gesetz erlassen, daß neugierige Leute und Bastler einen rechtlichen Rahmen für Experimente mit Funk haben... :-)) Und noch ein Tipp: Es reicht dafür auch schon die kleine Lizenz, die ist nicht so schwer. Den Fragenkatalog gibts hier: http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/7637.pdf und beim Lernen helfen werden Funkamateure aus Deinem Heimatort. Schau mal dort: http://www.darc.de/aktuell/data/ov.shtml
noch ne Idee: Es gibt ja WLAN-IP-Kameras. Kommt auf dasselbe raus wir mit dem Rechner im Flugzeug. Die haben nämlich nen Rechner drin. Dann brauchst Du aber eine gute Richtantenne. Und wenn möglich keinen Spiegel, denn der konzentriert den Empfangskegel womöglich auf einen zu kleinen Spot. Vielleicht wär das was? -> http://www.dl8rds.de/index.php/Turn_a_Fonera_router_into_a_link_station Geht problemlos auf 5 Kilometer. Aber Vorsicht! Dann hast Du dieselben Probleme mit den maximal abgestrahlten Leistungen wie im Thread "Überlegungen zu WLAN-Richtantenne"... Wobei wir wieder zur Amateurfunklizenz kommen... :-))
Markus DL8RDS schrieb: > Es gibt Amateur-Fernsehstationen, die arbeiten mit lächerlichen 10 mW > auf 10 GHz über viele Kilometer. Es ist dort oben im GHz-Bereich > eigentlich immer eine Frage der Sichtverbindung. Seltener eine Frage der > Dämpfung durch die Luft. Naja, die Frequenz geht immerhin mit dem Quadrat in die Freiraum- dämpfung ein, und die Empfindlichkeit des Empfängers ist in erster Linie eine Frage der Bandbreite -- und die ist bei Video-Übertragung nun einmal nicht zu klein. Da man auch gerade am Flugkörper keine extrem gut bündelnde Antenne montieren kann, fällt diese Möglichkeit der Reichweitensteigerung auch aus.
> Da man auch gerade am Flugkörper keine > extrem gut bündelnde Antenne montieren kann, fällt diese Möglichkeit > der Reichweitensteigerung auch aus. wir haben mit einer ca. 6db Antenne sendeseitig, (20mw GIGALINK) und mit einem 1,2m spiegel und DB6NT-LNA-2,4GHz auf der Empfängerseite, ca. 6Km überbrückt.
Jürgen schrieb: > wir haben mit einer ca. 6db Antenne sendeseitig, (20mw GIGALINK) > und mit einem 1,2m spiegel und DB6NT-LNA-2,4GHz auf der > Empfängerseite, > ca. 6Km überbrückt. Das glaub' ich gut, aber eine 1,2-m-Schüssel ist halt auch schon ziemlicher Aufwand, zumal man den ja auch gescheit nachführen muss. Ich befürchte, der OP hatte sich das alles einfacher vorgestellt...
> Ich befürchte, der OP hatte sich das alles einfacher vorgestellt...
Marconi ist leider auch Heute noch nicht zu überlisten. ;-)))
hier im forum habe ich vor langer zeit mal ein bericht gelesen von jemandem, der dafür ein PRM-funkgerät zweckentfremdet hat ;-) leider weiss ich bis heute nicht, ob es ein fake war oder nicht.
> der dafür ein PRM-funkgerät zweckentfremdet hat ;-)
für fersteuerung sicher kein problem. allerdings illegal das PMR nur für
audio benutzt werden darf.
video ist mit der baugruppe nur in slowscan-tv möglich. 1bild pro
minute ;-)
> Gibt es irgendwas, was über ca. 2 km Daten sicher übertragen kann?
Wozu 2km?
ich weiß jetzt die Formel nicht auswendig, aber je kleiner die Wellenlänge und je größer der Spiegel, desto genauer muß man ihn vermessen, und desto schwieriger wirds mit der Nachführung. Man kennt es ja, wie schwer es ist, ohne vernünftiges Meßwerkzeug einen SAT-Spiegel auszurichten. Da kommt es schon auf ein paar wenige Grad an. Und wenn man verwackelt, ist der IP-Link gleich wieder weg. Und je größer der Spiegel, desto fokussierter ist auch der Kegel, und je größer, desto leichter greift mal ein Lufthauch an und verwackelt den Spiegel. Das heißt, daß Spiegel eigentlich praktisch ausscheiden, wenn die Nachrührung nicht superpräzise ist -- zumindest Spiegel ab einer gewissen Größe... Und eine präzise Nachführung wäre eigentlich wieder ein Experiment für sich...
Hi leute, bin ganz zufällig auf eure Diskusion gestoßen und die Idee mit dem UMTS Netz ist gut. Bau doch einfach ein Videotelefonie Handy auseinander. Den Tonkanal kansst du für deine Telemetrie usw. nutzen und den Videokanal fürs Bild. Da die Empfangsqualtät stark schwank empfehle ich dir ne lage Rundstrahlantenne im 15 Gradwinkel von der Flugzeugnase zum Heck hin aufsteigend. Hab mal einen selbstgebauten Marschflugkörper nur per GSM (Handynetz) gesteuert. Klapte gut bis ich ein funkloch erwischte. Das Teil krachte mit 100 km/h in einen Wald und brannte aus. Also vorsicht lieber zwei handy zerlegen den. UMTS Handy brechen in aller rege das Videogespräch ab wenn für 3 Sekunden das Netz fehlt. Es macht keinen unterschied ob du noch GSM hast oder nicht. Also lieber getrente Kanäle.Kanst ja den Tonkanal von UMTS Handy für unwichtige übertragungen nutzen z.B. Kamara Zoom! PS: das mit dem PRM Funk klapt wirklich. Aber kein bild nur Telemetrie. Nicht selten über 10 km. Mein Rekord ist 13 km. Hierbei habe ich aber die gesetzlichen maximal sendeleitsungen für die 8 kanäle weit überschritten. Und eine 5m hohe antenne im Garten stehen.
Markus DL8RDS schrieb:
> und desto schwieriger wirds mit der Nachführung
Hi, Markus,
aus der professionellen Kenntnis mit Target Tracking Radar und wie
schnell ein Funkloch die um 180 Grad drehen kann, die praktische Lösung:
1. Montiere Spiegel für TV-Empfang auf Dreibein.
2. Montiere an Spiegel einen Feldstecher.
3. Bitte einen Kameraden, den Spiegel optisch nachzuführen.
Ansonsten - sind bereits Lösungen realisiert zur optischen Nachführung
einer Empfangsantenne?
Naheliegend wäre:
1. Flugmodell mit TV-Sender zusätzlich ausrüsten mit Lcuchtdiode als
Bake. Diese wird moduliert zur Erkennung.
2. Ein Antennenrotor mit Nick- und Schwenk trägt a) Antenne für
TV-Empfang und b) Zielverfolgungsoptik (Feldstecher mit
4-Quadranten-Photodiode) und 4-Kanal-Empfänger plus Auswertung zum
Nachführen.
Noch eine naheliegende Möglichkeit:
1. Flugmodell mit GPS-Empfänger strahlt Position ommidirektional auf
einer Sendefrequenz < 1 GHz
2. GPS-Empfänger auf Dreibein, uC berechnet laufend die Richtung zum
Modell und steuert die Empfangsantenne ohne Regeleung.
Gibt's schon sowas?
Ciao
Wolfgang Horn
Unwichtig schrieb: > Hab mal einen selbstgebauten Marschflugkörper nur per GSM (Handynetz) > gesteuert. Klapte gut bis ich ein funkloch erwischte. Das Teil krachte > mit 100 km/h in einen Wald und brannte aus. Immer wieder faszinierend, welche Hobbys manche so verfolgen :-)
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