Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Servosteuerung für Elektroanthropoden mit Servotreiber-ICs


von Wolfram (Gast)


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Hallo,

für den Bau eines “elektrischen Insekts” benötige ich eine Steuerung für 
18 Servos.

Meine Grundidee ist, einen AVR für die Grundsteuerung der Bewegung des 
"Tierchens" zu benutzen, der seriell die entsprechenden Datan an die 
Servotreiber (also die ICs, die die Servos selber steuern) übermittelt.

Auf der Suche nach einem solchen IC habe ich in einem Elektor-Buch das 
IC mit der Bezeichnung FT639 entdeckt, welches angeblich bei 
www.elabinc.com erhältlich sein soll (habe es dort aber nicht entdeckt). 
Es soll in der Lage sein, jeden Servo in 256 Stufen (auf 180Grad) zu 
bewegen, was meiner Anwendung sehr entgegenkommen würde.

Da das mein erster Schritt in Richtung Servosteuerung ist, wollte ich 
hier vorher nachhören, welche Möglichkeiten es vielleicht sonst noch 
gibt, vielleicht kennt ja sogar jemand einen besser erhältlichen 
Baustein, der möglicherweise sogar noch mehr Servos ansteuern kann.

Viele Grüsse!

von Gast (Gast)


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Benutz doch einfach weitere AVRs als Servocontroller

von P. S. (Gast)


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Du koenntest auf 2 Pins des AVR PPM-Signale fuer jeweils 10 Servos 
erzeugen und jeweils einen CD4017B Dekadenzaehler nachschalten. Einfache 
Empfaenger machen das im Prinzip auch so...

von Wolfram (Gast)


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Ein weiterer AVR als Servocontroller wäre super!!!

Ist die Frage, wo man ein entsprechendes Programm findet.


Nebenbei habe ich einen 20-fach-Servocontroller entdeckt, den SD20
http://www.robot-electronics.co.uk/shop/Servox39s2010.htm

Der Haupt-AVR wird wahrscheinlich schon ziemlich ausgelastet sein.
Aber ein M8 oder M16 als "Servo-Helfer" wäre eine coole Sache!

von Wolfram (Gast)


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...aber mal Hand aufs Herz:

so eim M16 o.ä. wird ja wohl kaum in der Lage sein können, 18 Servos zu 
steuern. Der bräuchte dann ja neben den beiden Hardware-PWM-Ausgängen 
noch 16 Software-PWM-ausgänge...


nebenbei: wie soll das mit dem CD4017B funktionieren? Würden die Servos 
ihre Position halten?

von leon (Gast)


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von STK500-Besitzer (Gast)


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Hier mal stöbern:
http://www.voidpointer.de/

von Peter F. (piet)


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Wolfram schrieb:
> ...aber mal Hand aufs Herz:
>
> so eim M16 o.ä. wird ja wohl kaum in der Lage sein können, 18 Servos zu
> steuern. Der bräuchte dann ja neben den beiden Hardware-PWM-Ausgängen
> noch 16 Software-PWM-ausgänge...

Wenn ich mir das Timing und die Empfangsroutine meiner 8 Kanal 
Servosteuerung mit einem Mega16 anschaue sollte es absolut kein Problem 
sein die auf 16 oder mehr Kanäle zu erweitern.
Ich kann einfach per RS232 bzw. UART den Gewünschten Servo und 
Stellwinkel auswählen und fertig.
Dazu noch spezifische Kommandos wie "Jedes zweite Servo auf Winkel X 
fahren".

So könnte man auch wiederholende Bewegungen einprogrammieren.
Ein Kommando für "Geradeaus laufen", eines für "lauf nach Links" und so 
weiter.

Mfg,
Peter

von Andreas R. (rebirama)


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Ein Atmega8 reicht dafür gut aus, selbst schon mal gemacht.
Wenn Bedarf besteht, räum ich den Code mal auf und poste. Hab das vor 3 
Jahren geschrieben...

von Herr_Mann (Gast)


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Der SD20 wird über I2C angesprochen. Glaube, er läßt sich deshalb per 
AVR nicht direkt ansteuern.

Experten, was meint Ihr?

von Wolfram (Gast)


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@Andreas R.:
an dem Code habe ich Interesse. Wie wird der M8er denn in dem Fall 
angesteuert, wie viele Servos sind max. möglich und wie viele Stufen 
gibt es auf 180 Grad Servobewegung?

@Peter F.:
was müsste man denn ändern, um den M16 18 Servos steuern zu lassen?
Die Servobewegungen selber wollte ich über den "Haupt-AVR" abwickeln, 
wahrscheinlich muss jeder Servo einzeln kalibriert werden.

von mr.chip (Gast)


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> so eim M16 o.ä. wird ja wohl kaum in der Lage sein können, 18 Servos zu
> steuern. Der bräuchte dann ja neben den beiden Hardware-PWM-Ausgängen
> noch 16 Software-PWM-ausgänge...

Aber sicher ist er das, jedenfalls für die klassischen Modellbauservos. 
Jedenfalls dann, wenn er genug Pins hat und nicht mehr viel anderes tun 
muss.

von Mr. U. (nomis3000)


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Also für einen AVR sind 20 Servos kein Problem, alle 2Millisekunden zwei 
Interrupts mit minimalem Aufwand, und das wars. Schätzungsweise sind es 
400Takte die du alle 2ms an die Servos abtreten müsstes.(ich gebe zu 
bedenken dass er in 2ms locker 30000 Takte ausführt)

So ein Servo muss nämlich nur alle 20ms mit einem 1-2ms andauernden 
High-Pegel angesteuert werden, die dafür zuständigen Interrupts werden 
nur am Beginn und am Ende dieser Flanken ausgelöst.

Das ist mit einem 16Bit Timer und zwei Output-Compare-Registern mit 
ebenso 2Output-Compare-Interrupts, die jeweils während einer 20ms 
Zeitscheibe 10 1-2ms-Flanken für ebensoviele Servos erzeugen, leicht 
machber.

von Wolfram (Gast)


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Also wenn das so ist, würde ich gerne einen M16 für die Steuerung von 18 
Modellbau-Servos programmieren.

Das Problem wird aber sein, dass ich zwar schon mal ein bisschen bei C 
und ASM reingeschnuppert habe, ansonsten aber in Bascom programmiere, 
was für meine "makroskopischen" Steuerzwecke völlig ausreicht. Für so 
eine Servosteuerung wird das eher nix sein, schätze ich.


Aber wir können ja erst mal "hinten" anfangen.
Dann ergeben sich folgende Fragen:

-Welche Anschlüsse sollen für die Servos benutzt werden und welche läßt 
man lieber frei?
(RX läßt man wahrscheinlich besser frei ;))

-Wie hoch muß der Controller mindestens getaktet sein (Energiesparen) 
und ist ein externer Oszi notwendig?

-Wie sollen die Steuerdaten übermittelt werden (Baudrate etc.)?

von Hannes Lux (Gast)


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Hier steuert ein Mega48 mit 1MHz getaktet 7 Servos im Hintergrund 
(Interrupt): http://www.hanneslux.de/avr/mobau/7ksend/7ksend02.html

6 Positionen werden per ADC von Kreuzknüppeln eingelesen, die 7. per 
Taster. Es sollte kein Problem sein, die Positionen in einem Array im 
SRAM zu halten. Es sollte auch kein Problem sein, die Kette auf bis zu 
12 Servos zu erweitern und mit der zweiten Compare-Einheit weitere 12 
Impulse zu erzeugen. Die 20ms werden dann zwar nicht eingehalten (wenn 
eine Kette fertig ist, beginnt sie einfach von vorn), das macht aber 
nichts, die Servos laufen auch mit mit nicht so exaktem Impulsabstand 
zufriedenstellend. In einer Steuerung für Bahnschranken (langsame 
Bewegung erwünscht) beträgt der Impulsabstand 64ms, das funktioniert 
wunderbar und braucht weniger Strom.

Also ein Mega8515 (wegen der Pins) kann ohne weiteres 24 Servos (an 3 
Ports) ansteuern, deren Positionswerte im SRAM gehalten werden und vom 
Mega8515 selbst berechnet werden können. Ein anderer Controller kann 
dann über SPI (braucht keinen Quarz, der Mega8515 kann dabei mit 1MHz 
intern laufen) oder U(S)ART (braucht im Synchronmode auch keinen Quarz) 
Befehle zum Bewegungsablauf (vordefinierte Sequenzen im Flash oder EEP) 
senden. Der 8515 wird sich bei 1MHz Takt dabei langweilen und über 70% 
der Rechenzeit im Sleep verbringen, effiziente Programmierung in ASM 
(oder C vom Könner) vorausgesetzt. Wenn es unbedingt sein muss, dann 
geht das auch in BASCOM, dann braucht es allerdings einen 16MHz-Quarz, 
um das Pensum zu schaffen.

...

von o.o (Gast)


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> -Wie hoch muß der Controller mindestens getaktet sein (Energiesparen)
> und ist ein externer Oszi notwendig?

Externer Oszi auf jeden Fall, da das Timing stimmen sollte. 
Energiesparen würd ich mal vergessen - die Servos fressen um 
Grössenordnungen mehr Saft als dass der Controller noch interessieren 
würde.

Und ja, um C oder Assembler wirst du kaum herumkommen. Ist aber auch 
nicht weiter schlimm, denn so lernst du den Prozessor wirklich verstehen 
und kannst ihn - auch was das Timing angeht - wirklich genau steuern.

von Hannes Lux (Gast)


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> Externer Oszi auf jeden Fall, da das Timing stimmen sollte.

Naja, für halbwegs reproduzierbare Servopositionen reicht der interne 
Oszillator völlig aus. Ein Quarz wird erst bei Verwendung von UART 
(asynchrone Betriebsart) erforderlich.

> Und ja, um C oder Assembler wirst du kaum herumkommen.

C alleine wird nicht reichen, ohne ASM-Grundkenntnisse (also das Wissen, 
was auf dem AVR-Kern machbar ist und wie man den C-Compiler dazu bringt, 
es so und nicht anders zu compilieren) kann man auch in C keinen 
effizienten Code schreiben, denn der AVR kann kein C. ;-)

Bei Verwendung von zwei der oben erwähnten 4017-Ringzähler reicht ein 
Tiny2313 völlig aus, 18 oder 20 Servos zu steuern (18 bei Einhaltung der 
20ms, 20 bei freiem Rundlauf). Bei 1MHz Timertakt (bei 1MHz oder 8MHz 
CPU-Takt) sind zwischen 1,0ms und 2,0ms 1000 Schritte, zwischen den 
Servo-Endlagen (etwa 0,7ms..2,3ms) etwa 1600 Schritte, das ist eine 
recht brauchbare Auflösung, die wird ein preiswertes Servo nicht exakt 
umsetzen können (ist ja auch nicht nötig). ;-)

...

von Mr. U. (nomis3000)


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@Wolfram: Lass dich nicht verunsichern. Ohne Assembler gehts auch, man 
muss in dem Fall nur wissen was ein Interrupt oder Timer-Counter macht. 
Ich würde zwar auch C empfehlen glaube aber nicht, dass das mit Bascom 
unmöglich ist.

von Wolfram (Gast)


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Danke für die Infos!

Bascom besitzt ja auch eine eigene Servo-Routine. Ich hatte mal ein 
wenig damit rumexperimentiert.
Mein Ergebnis war, dass man einen Servo mit einer Auflösung von 100 
Schritten auf 180 Grad gut benutzen kann.
Dann hatte ich es mit 8 Servos versucht, das Ergebnis war katastrophal:
die Auflösung ging auf ungefähr 20 Schritte pro 180 Grad zurück, 
gleichzeitig tuckerten die Servos nur so vor sich hin, hatten überhaupt 
keine Kraft meht.

Ok, jetzt muss ich noch mal überlegen...
Ein Servo wird über einen kontinuierlichen Puls gesteuert. Die Pulslänge 
von ca. 1 bis 2 mS entscheidet über die Servostellung. Die Zeit zwischen 
den Pulsen ist nicht so kritisch und wird meistens mit 40 bis 50 mS 
veranschlagt.
Stimmt das so?

von Mr. U. (nomis3000)


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Gut, die fertigen Bascom Routinen sind also Mist.
Ich schätze aber mal selbst in Bascom kann man 16Bit-Timer mit zwei 
Output-Compare-Interrupts betreiben.
40 50ms sind etwas viel. Je näher du an 20ms kommst desto besser, bei 
analogen Servos wirkt sich nämlich die Rate mit der du die Servos 
ansteuerst auch auf die Kraft aus.

von Chris (Gast)


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schau dir den ssc32 an, ist open source. Das ist ein Servo controller
fuer 32 servos mit dem atmega8.

von Hannes Lux (Gast)


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> glaube aber nicht, dass das mit Bascom unmöglich ist.

Unmöglich wird es in Bascom nicht, aber sehr wackelig. Das hat folgende 
Gründe (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

- Bascom hält die Variablen im SRAM, in ASM kann man gezielt mit
  Registern arbeiten, was bedeutend schneller geht.

- Bascom sichert bei Aufruf einer ISR alle 32 Register. Das kostet
  128 Takte, die in der ISR zusätzlich verbraucht werden. In ASM kann
  man die in der ISR benötigten Variablen in Exklusiv-Registern
  halten (also einige Register nur für die ISR reservieren), so dass
  in der ISR neben der eigentlichen Arbeit nur das SREG gesichert
  werden muss, und das am besten auch in einem Exklusivregister.
  Es gibt zwar in Bascom die Möglichkeit, das Sichern der Register
  zu verhindern, dazu muss man aber sehr genau wissen, was man macht.
  Es sind also neben sehr guten Basic-Kenntnissen auch fundierte ASM-
  Kenntnisse erforderlich.

- Das Kern-Programm (Erzeugung der 24 Servoimpulse gemäß der
  Positionswerte, die per SPI empfangen werden) ist so klein und
  überschaubar, dass es ein ideales ASM-Einsteigerprojekt ist.

Ich würde eine Lösung mit Mega8515 favorisieren und erstmal nur 
Impulserzeugung und SPI-Slave implementieren.

Oder UART statt SPI, dann aber mit Baudraten-Quarz 7,3728 MHz, was eine 
geringe Stauchung der Positionswerte (Faktor 0,9216) zur Folge hat (eine 
Millisekunde entspricht dann nicht mehr dem Wert 1000, sondern dem Wert 
921,6, also 922).

Da der Mega8515 in Hardware multiplizieren kann, bietet es sich an, die 
zu übertragenden Positionswerte so klein zu halten, dass sie in ein Byte 
passen. Z.B. Wertebereich von 0 bis 249, wobei die Werte ab 250 bis 255 
als Kennung (mit "Gerätenummer", also Adresse des gewünschten 
Servotreibers) genommen werden, also dass der nächste Wert Kanal 0 des 
adressierten 8515 entspricht (alle nicht adressierten 8515 hören einfach 
nicht zu, bis sie ihre eigene Adresse emfangen). Ein Telegramm besteht 
dann aus der Kanal-0-Kennung (mit Geräteadresse) und 24 Bytes Daten für 
die Positionen der Kanäle 0 bis 23, hat also insgesamt 25 Bytes.
Damit kann die Schnittstelle zum Hauptcontroller (der durchaus mit 
Bascom programmiert sein darf) sehr einfach und überschaubar gehalten 
werden, der Hauptcontroller kann damit aber bis zu 16 "Servotreiber" mit 
je bis zu 24 Servos über nur eine einzige Leitung (TXD) per UART 
ansteuern. Die RXD-Leitungen der Mega8515 werden dazu einfach parallel 
geschaltet.
Dieses Protokoll ist natürlich auch per SPI nutzbar, falls am 
Hauptcontroller UART nicht mehr frei sein sollte. Die Übertragung 
braucht auch nur unidirektional zu sein, da Servos keine Rückgabewerte 
haben.

Irgendwie hätte ich Lust, das Programm dazu zu schreiben. Leider fehlt 
mir dazu die Zeit und auch die Motivation. Denn ich selbst brauche es 
nicht, ich baue keine Roboter...

...

von Hannes Lux (Gast)


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Korrektur...

Bei Positionswerten von 0 bis 249 bleiben natürlich nur 6 
Geräteadressen. Irgendwie ging ich von 240 Werten + 16 Adressen aus.

Sinnvoll könnte aus sein, die Werte auf 180 zu begrenzen und als Grad zu 
betrachten. Im Mega8515 reicht dann eine Multiplikation mit 10 und 
Addition von 600, um den Bereich von 600 bis 2400 abzudecken, der von 
Anschlag zu Anschlag reichen dürfte.

...

von Wolfram (Gast)


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hallo hannes,
danke für die anregungen!

ich werde jetzt erst mal ein paar tests unter bascom durchführen 
bezüglich der servo-stellwerte und des haltevermögens vorgegebener 
werte.

die servo-adressierung und das datenübertrgagungsprotokoll wären dann 
der nächste schritt.

von Hannes Lux (Gast)


Angehängte Dateien:

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> danke für die anregungen!

Na dann gibt es noch ein paar weitere Anregungen in Form meiner 
Schmierzettel zum Thema... ;-)

(Ist natürlich nur so aus dem Hut gekritzelt, da wird noch dieser oder 
jener Fehler drin sein...)

...

von Hannes Lux (Gast)


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Den ersten Fehler habe ich schon entdeckt:
 STD z+32,r1 muss natürlich STD z+16,r1 heißen... ;-)

...

von Wolfram (Gast)


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Mal ne kurze Zwischenfrage:

Kann man bei Bascom im Output-Modus nicht gezielt einzelne Pins mit 
pinx.y setzen?

Sonst mache ich das immer so:

config porta = output
porta = 1
(pina.0 wird auf high gesetzt)



dagegen

config porta = output
pina.0 = 1

funktioniert nicht!



config pina.0 = output
pina.0 = 1

funktioniert auch nicht!

von Hannes Lux (Gast)


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Man kann (auch) in Bascom den I/O-Registern die Werte zuweisen. Dazu 
schaut man sich mal im Datenblatt des AVRs an, welche I/O-Register zu 
einem Port gehören und spricht diese direkt an.

Was in ASM so aussieht:
 ldi r16,0b00001111
 out ddrb,r16
kann in Bascom etwa so aussehen:
 ddrb=&b00001111

Da der AVR keinen Maschinenbefehl zum Ausgeben einer Konstante an ein 
I/O-Register kennt, muss der Compiler da was draus machen, was der AVR 
kennt. Im besten Fall kommt das ASM-Beispiel bei heraus.

Das direkte Zuweisen von Werten zu I/O-Registern hat gegenüber den 
Config-Anweisungen den Vorteil, dass man flexibler ist, also 
Hardware-Features nutzen kann, die von Config nicht unterstützt werden.

...

von STK500-Besitzer (Gast)


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>Man kann (auch) in Bascom den I/O-Registern die Werte zuweisen. Dazu
>schaut man sich mal im Datenblatt des AVRs an, welche I/O-Register zu
>einem Port gehören und spricht diese direkt an.

Hannes, du hast da was falsch verstanden:
Der Poster hat ein Problem damit in der PortX.PinY-Schreibweise einen 
Portpin zu setzen. Das ist eher ein Bascom-betreffendes Problem...
Darüber sollte es im Handbuch eine Erklärung geben...

von Hannes Lux (Gast)


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> in der PortX.PinY-Schreibweise

Dafür gibt es glaube Set und Reset, ich bin aber jetzt zu faul, in der 
Hilfe nachzuschauen, noch dazu, wo ich ein Bascom-Muffel bin.

Trotzdem stehe ich dazu, dass das Verwenden der Config-Anweisung für im 
AVR vorhandene Features kontraproduktiv ist. Für Software-Module ist 
Config ok, aber für die interne Hardware nicht, da fördert es nur die 
Unwissenheit betreffs der Möglichkeiten der Hardware.

...

von Wolfram (Gast)


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Hm, trotzdem merkwürdig, dass Bascom den Befehl PinX.Y=Z
nicht zur Verfügung stellt.
(in der Hilfe wird pin... nur in Verbindung mit input aufgeführt)
Einerlei...

Ich hab die Sache jetzt anders in den Griff bekommen und die Steuerung 
erst mal für einen Port, also 8 Servos fertiggestellt. Das funktioniert 
auch prima; nun stellt sich nur langsam die Frage, in welcher Form die 
Daten vom Hauptcontroller (M32) an den Servosteuerer (M8) übermittelt 
werden sollen.

Gibt es irgendwelche Standards bezüglich Parität, Baudrate, Stopbit 
usw., welche sich hier anbieten würden (bin mit dem UART nicht so 
vertraut)?
Reicht es, die Daten wie beim Midi-Protokoll einseitig zu senden oder 
wäre eine Rückmeldung (Handshake?) empfehlenswert?
So weit ich weiß, kann man den Oszillator vom M32 so einstellen, dass er 
einen zweiten Controller direkt mittakten kann, das wäre sicher auch gut 
im Hinblick auf die zu übertragenden Daten...

von Hannes Lux (Gast)


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> trotzdem merkwürdig, dass Bascom den Befehl PinX.Y=Z
> nicht zur Verfügung stellt.

Wieso? Marc hat sich für
 set Portx.y
 reset Portx.y
und
 toggle Portx.y
entschieden, reicht Dir das nicht?

Mit Pinx.y hat das übrigens keinen Sinn. Nur einige ganz neue AVRs 
erlauben damit das Togglen.

Du solltest Dir nochmal die I/O-Register PORTx, DDRx und PINx genauer 
ansehen.

...

von Wolfram (Gast)


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Übrigens, Hannes, Danke für das Posting des "Schmierzettels"!
Ich bin beeindruckt!!!

Wenn das jetzt mit Bascom nicht geklappt hätte, wäre mein nächster 
Schritt Richtung ASM gewesen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben ;)


Kann noch mal jemand was zum Thema Datenübertragung von Controller zu 
Controller posten?
Ich wollte das fertige Programm wenn alles klappt nämlich allgemein zur 
Verfügung stellen und da ist es sicher interessant die Frage zu klären, 
welches Datenübertragungsprotokoll hier sinnvoll ist (damit auch jemand 
anderes was damit anfangen kann und ich quasi nicht nur mein eigenes 
Süppchen koche).

von Hannes Lux (Gast)


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> Kann noch mal jemand was zum Thema Datenübertragung von Controller zu
> Controller posten?

Naja, da müsstest Du Dich mal im Roboternetz umsehen. Ich vermute, dass 
sich da schon Andere Gedanken gemacht haben.

Wenn ich es machen müsste, würde ich zusehen, dass jedes Byte für sich 
einen unmissverständlichen Sinn ergibt. Ich dachte an:

  0..179    Positionswert eines Servos
240..255    Startkennung (Kanal 0) mit Geräte-Adresse (alle nicht
            adressierten Geräte hören weg, bis eigene Adresse kommt)
180..211    Voreinstellung der Servonummer, wenn nur die Position eines
            einzelnen Servos verändert werden muss
212..239    Befehlscodes für spätere Erweiterungen (z.B. Ausführen
            vordefinierter Ablaufsequenzen aus dem Flash)

Das ergäbe folgende Möglichkeiten (für Mega8515 mit 32 Servo-Kanälen, 
Quarz und UART-RX):

- Telegramm mit 33 Bytes für alle 32 Servos:
Gerätenummer (gilt als Startkennung, setzt Index auf 0), 32 
Positionsdaten

- Telegramm mit 3 Bytes für Einzelservo:
Gerätenummer (240..255), Servonummer (180..211), Position (0..179)

- Telegramm mit 5 Bytes für 2 beliebige Einzelservos:
Gerätenummer, Servonummer1, Position1, Servonummer2, Position2

- Telegramm für beliebige Servogruppen:
Gerätenummer, Servonummer1, Position, Position des nächsten Servos, 
Position des übernächsten Servos, ..., Servonummer2, Position, Position, 
...

Die Gerätenummer (240..255) dient also zur Auswahl des Controllers (bis 
zu 16 möglich) und zum Positionieren des Index (Servonummer) auf das 
erste Servo.

Die Servonummer (180..211) verstellt den Index (Schreibpointer).

Die Position (0..179) wird an den aktuellen Index geschrieben und der 
Index wird um 1 erhöht. Wird dabei das Array-Ende erreicht, wird RX 
deaktiviert. Um RX wieder zu aktivieren, muss die Gerätenummer empfangen 
werden.

Die Verbindung erfolg unidirektional. Der Master muss (über TXD) senden, 
die (an RXD parallelgeschalteten) Slaves empfangen nur. Das ergibt 
keinerlei Kollisionen. Mit der Baudrate würde ich (trotz Baudratenquarz) 
auf dem Teppich bleiben, also 19200 oder 38400 Baud.

Ein Teil der Gerätenummern kann übrigens für Sensor-Controller verwendet 
werden, die dann eine bidirektionale UART-Übertragung brauchen. Über die 
Gerätenummer wählt man ihn aus und aktiviert ihn, mit einem Befehlscode 
sagt man ihm, was man von ihm will, worauf er das Gewünschte 
zurücksendet. Hier sind die TXD-Leitungen mehrerer Slaves mit Dioden zu 
entkoppeln (gemeinsamer PullUp). Da immer nur ein Slave senden darf, 
gibt es keine Kollisionen. Und da der Master den Slave zuvor ansprechen 
muss, weiß der Master auch, was ihm gesendet wird und wie er die Daten 
zu interpretieren hat.

Aber wie gesagt, ich würde es so machen, wenn ich vor dem Problem 
stünde, wie es die Roboterfreaks machen, weiß ich nicht.

...

von STK500-Besitzer (Gast)


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Man könnte die Kommunikation zwischen den Controllern auch mit 9 Bits 
machen...
Oder so wie beim DMX-Protokoll.
Da sind niemandem Grenzen gesetzt.

von Wolfram (Gast)


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also die stellwerte der servos sind 0 bis 241 auf 180 grad.

Hm, hm, hm, da gibts ja ganz schön viele möglichkeiten für die 
datenübertragung.

was ich mir auch noch überlegt hatte, war eine startwertübermittlung der 
servos, die im controller dauerhaft gespeichert bleiben.
so würde man wilde zuckungen vermeiden ;)

ich werde mal beim roboternetz nachfragen, welches 
datenübertragungsprotokoll sich anbietet...

@hannes: als kleines asm-einsteigerprojekt hatte ich überlegt, eine led 
10 mal blinken zu lassen. kann man irgendwo im netzt was zur 
asm-programmierung in bezug auf avr-controller finden?

von Hannes Lux (Gast)


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> also die stellwerte der servos sind 0 bis 241 auf 180 grad.

Nöö, ich dachte an 0 bis 179 (oder von mir aus 180).
Danach kommen 32 Werte, die dazu dienen, den Zeiger auf die Servonummer 
(Datensatz-Index) zu verändern, um einzelne Servos gezielt ansprechen zu 
können, ohne immer die Positionsdaten aller Servos übertragen zu müssen. 
Dies geht dann bis 211, wenn man von 32 Servos ausgeht.

Und danach sind noch einige Nummern frei (212 bis 239). Diese können für 
komplexere Kommandos genutzt werden.

> Hm, hm, hm, da gibts ja ganz schön viele möglichkeiten für die
> datenübertragung.

Das ist ja der Sinn der Sache. Der Hauptcontroller kann sich im 
Einzelfall aussuchen, welche Variante im Einzelfall am effektivsten ist. 
Sind viele Positionen gleichzeitig zu ändern, dann lohnt sich das 
Telegramm mit allen Werten. Sind nur wenige Positionen zu ändern, dann 
lohnt sich der Einsatz der Servonummer, also der Manipulation des 
Zeigers auf die Datensätze.

> was ich mir auch noch überlegt hatte, war eine startwertübermittlung der
> servos, die im controller dauerhaft gespeichert bleiben.
> so würde man wilde zuckungen vermeiden ;)

Nichts leichter als das... (sagte Fredderick)
Man nehme eine Nummer aus dem Kommando-Bereich, auf die der Controller 
die akuellen Positionsdaten ins EEP schreibt. Die Reset-Routine prüft 
dann den EEP-Inhalt und setzt diesen als Startwert ins RAM-Array, falls 
die Daten im gültigen Bereich (also unter 180) liegen. Sind die Daten 
ungültig, wird die entsprechende Position mit Mittelstellung (90) 
initialisiert. Um dieses Feature einfach zu halten, sollte die 
Skalierung des Positionswertes auf das Timer-Intervall in die Servo-ISRs 
verlagert werden, die paar Takte zusätzlich verkraften die ISRs noch.

> ich werde mal beim roboternetz nachfragen, welches
> datenübertragungsprotokoll sich anbietet...

Na ich habe Dir doch ein Protokoll vorgeschlagen, das sehr einfach zu 
bedienen ist und trotzdem recht flexibel ist. Wo steht denn geschrieben, 
dass Dein Robbi mit denen anderer Bastler kompatibel sein muss? Wenn das 
Protokoll von Anderen für gut empfunden wird, werden diese es auch 
nutzen.

> @hannes: als kleines asm-einsteigerprojekt hatte ich überlegt, eine led
> 10 mal blinken zu lassen. kann man irgendwo im netzt was zur
> asm-programmierung in bezug auf avr-controller finden?

Das hiesige Forum hat ein AVR-Tutorial (eigentlich 2, eins für ASM und 
eins für C). Dann gibt es noch das AVR-ASM-Tutorial von Herrn Schmidt, 
das ist für die ersten Schritte auch verdammt gut. Falls Du ein paar 
ASM-Programme analysieren möchtest, so findest Du bei mir ein paar 
Quelltexte:
http://www.hanneslux.de/avr/index.html

...

von P. S. (Gast)


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Der 4017 war wohl zu einfach...

von Wolfram (Gast)


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kurze Zwischenmeldung:

im Roboterforum hat eben jemand vorgeschlagen, die Daten parallel zu 
übermitteln.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wolfram schrieb:
> kurze Zwischenmeldung:
>
> im Roboterforum hat eben jemand vorgeschlagen, die Daten parallel zu
> übermitteln.

Mit welcher Begründung? Das ist Pinverschwendung.

von Hannes Lux (Gast)


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> im Roboterforum hat eben jemand vorgeschlagen,

Es geht nicht darum, was Jemand vorgeschlagen hat, sondern darum, ob 
sich schon ein bereits bestehendes Protokoll als "Standard" durchgesetzt 
hat. Ist dies der Fall, dann wäre es vermutlich nicht schlecht, sich 
daran zu halten und mein Konzept zu verwerfen.

Ist dies nicht der Fall, dann lohnt es sich, über mein Konzept 
nachzudenken. Ich bin am Überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, die 
UART-Übertragung doch bidirektional zu machen, gestattet es doch eine 
Rückmeldung bei komplexeren Kommandos. Sobald ich etwas Zeit und Muße 
finde, werde ich das Konzept mal in Software gießen, eine Kleinversion 
mit Tiny2313 (14 Servos, ohne Rückkanal) und die Maxi-Version mit 
Mega8515 (32 Servos, mit Rückkanal, da hier (später mal) komplexere 
Kommandos eingebaut werden können). Vielleicht wird es auch noch eine 
mittlere Version mit Mega8 (18 Servos, mit Rückkanal). Oder nur eine der 
drei Möglichkeiten?

Zum 4017:
Ich hätte damit kein Problem, obwohl ich persönlich eine Einchip-Lösung 
bevorzuge. Mir ist also ein einzelner Mega8515 lieber als ein kleinerer 
AVR und mehrere 4017, schon wegen der Platine. Und wenn ich mehr als 
zwei Logik-ICs durch einen AVR ersetzen kann, so mach' ich das auch 
(sofern es nicht um hohe Frequenzen geht, die der AVR nicht schafft).

Die Ansteuerung der 4017 direkt vom Zentralcontroller dürfte den 
Roboterbauern Probleme bereiten, da sie in Bascom werkeln und mangels 
Ressourcen kaum neben dem Hauptsteuerprogramm noch das Timing für 3 oder 
4 4017 beherrschen werden. Da halte ich es schon für sinnvoll, das 
Timing der Servosteuerung auf einen (oder mehrere) eigenen AVR zu 
auszulagern und diesen per UART mit Daten zu versorgen. Das Senden eines 
simplen UART-Telegramms ist auch in Bascom mal so nebenher möglich.

...

von P. S. (Gast)


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Hannes Lux schrieb:

> Die Ansteuerung der 4017 direkt vom Zentralcontroller dürfte den
> Roboterbauern Probleme bereiten, da sie in Bascom werkeln und mangels
> Ressourcen kaum neben dem Hauptsteuerprogramm noch das Timing für 3 oder
> 4 4017 beherrschen werden.

Ich habe zugegebenermassen von Bascom gar keine Ahnung, aber sehr 
Zeitkritisch ist das eigentlich nicht - wenn man das PPM-Signal vom 
Timer generieren laesst. Und im Interrupt alle 2ms 2 mal den Timer mit 
einem neuen Wert laden sollte auch Bascom koennen, auch wenn es mit 3 
oder 4 Timern parallel gemacht wird?

von Hannes Lux (Gast)


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Im Prinzip ja, aber Bascom sichert in der ISR alle Register, auch die, 
die nicht benutzt werden. Bei mehreren "Ketten" werden die ISRs 
gelegentlich Schlange stehen, da sie aufgrund der unnötigen Sicherung 
unnötig lange dauern. Das wird etwas Jitter verursachen. Ich würde es 
jedenfalls versuchen zu vermeiden...

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von P. S. (Gast)


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Hannes Lux schrieb:

> Im Prinzip ja, aber Bascom sichert in der ISR alle Register, auch die,
> die nicht benutzt werden. Bei mehreren "Ketten" werden die ISRs
> gelegentlich Schlange stehen, da sie aufgrund der unnötigen Sicherung
> unnötig lange dauern. Das wird etwas Jitter verursachen. Ich würde es
> jedenfalls versuchen zu vermeiden...

Naja, der Signalwechsel sollte ja vom Timer vor Ausloesen des Interrupts 
gemacht werden und danach sind mindestens 0.3ms Zeit. Allerdings weiss 
ich jetzt auch nicht auswendig, bei welchem Controller wie viele Timer 
direkt einen Pin triggern koennen - und so reichlich hat der AVR ja 
Timer auch nicht. Aber 2 fuer 18 Kanaele sollten viele koennen. Ich 
denke, das sollte unterm Strich sogar genauer sein als mit den 
Slave-AVRs, die dann jeweils n Pins bedienen muessen.

von Wolfram (Gast)


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Ohne Begründung. Parallele Übertragung kommt bei dem Projekt auch nicht 
wirklich in Frage.

Jemand anderes hatte I2C vorgeschlagen. Ich meine, irgendwo gelesen zu 
haben, dass das von Controller zu Controller Zusatzhardware erfordert, 
bin nicht ganz sicher.
Kenne mich wie gesagt mit serieller Datenübertragung auch nicht richtig 
aus.

Zum 4017:
Ich will auf jeden Fall eine ein-Chip-Lösung realisieren, ansonsten ist 
die Idee nicht schlecht!

Komplexe Steuerkomanndos sollen erst mal aussen vorbleiben. Im 
Roboterforum hatte jemand vorgeschlagen, Drucksensoren an den Füssen 
anzubringen, die dem Servotreiber direkt mitteilen, ob der jeweilige 
Fuss sicher auf der Erde "gelandet" ist.
All das soll bei meinem Projekt der Hauptcontroller machen.
Entsprechend würde es sich anbieten, die Datenübertragung wie folgt 
aussehen zu lassen:

-unidirektional ("Ein-Draht")
-9600Baud
-zwei Bit pro Befehl, Bit 1 für Servonummer, Bit 2 für den Stellwinkel

Jetzt überlege ich, was man unter Parität, Startbit und Stopbit 
versteht...
letztere werden sicher den Datenbits vorangestellt oder angehangen.
Wie sieht es wohl mit einem Buffer aus? Braucht man den und wie groß 
sollte er sein.
Prinzipiell muss das Hauptsystem ohnehin ein paar Milisekunden Pause 
einlegen zwischen zwei Servobefehlen, weil mehrere gleichzeitig 
anlaufende Servos peakmässig riesig Strom fressen, selbst bei guten 
Akkus geht da schon mal kurzzeitig die Versorgungsspannung in die Knie.

Andere Slave-Systeme sollen übrigens erst mal nicht angeschlossen sein, 
notfalls würde ich dem Hauptcontroller zum Senden der Servoinfos noch 
einen Software-Uart zur Verfügung stellen.

Ach ja, zum Testen der Schnittstelle würde ich gerne Testdaten über die 
serielle Schnittstelle an den Servocontroller senden, da gibt es doch so 
Konsolenprogramme; glaube, auch bei Bascom...
Ansonsten müssen noch die Pegel von PC und µC per Max232 o.ä. aneinander 
angepasst werden, schätze ich.

Ich glaube, am besten ist es jetzt erst mal, dafür zu sorgen, dass ich 
zum Testen seriell Daten vom PC an den Controller senden kann.
Was braucht man dazu für Hardware?
(das ist sicher im Moment erst mal der wichtigste Punkt)

PS: @Hannes: großartige Platinenfräsmaschine hast Du da gebaut, 
Kompliment!!!

von Wolfram (Gast)


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ist in diesem Zusammenhang folgender Schaltplan zu empfehlen?

http://www.coolcircuit.com/circuit/rs232_driver/

(MAX232(Full duplex))

Man findet ja manchmal auch andere Anschlussbelegungen für TX und RX...

von STK500-Besitzer (Gast)


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>-zwei Bit pro Befehl, Bit 1 für Servonummer, Bit 2 für den Stellwinkel

Mit 2 Bit kommst du nicht weit. Das wären 2 Servos mit 2 Stellungen...
Nimmer lieber den Eightpack (auch Byte genannt)!
Wenn du eh nur in eine Richtung in einem Gerät deine Daten übermitteln 
willst, dann brauchst du keine RS232. Da reichen 5V völlig aus (solange 
die Quelle genug Strom liefert und die Senke möglichst hochohmig ist).

>Drucksensoren an den Füssen
>anzubringen, die dem Servotreiber direkt mitteilen, ob der jeweilige
>Fuss sicher auf der Erde "gelandet" ist.

Also einfache Taster...

Langsam hast du aber dann doch ein Pinproblem. Das wird nichts mehr mit 
nur einem Controller...

von Hannes Lux (Gast)


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UART zwischen Controllern im Nahbereich erfordert keine Pegelanpassung. 
Einfach TXD (Datenausgang) des Sendenden an RXD (Dateneingang) des 
Empfangenden schalten und gut ist... Nur wenn mehrere Transmitter 
(Sendende) sich eine Leitung teilen müssen, muss man sie durch Dioden 
oder zweistufige Transistorschaltungen entkoppeln und einen 
PullUp-Widerstand einsetzen. Dies wird aber erst nötig, wenn mehrere 
Controller Daten zum Master senden sollen.

UART zum PC (auch über USB-Serial-Adapter) erfordert Pegelwandler. 
MAX232 ist die Standardlösung. Wenn Du Dir selbst nicht traust, dann 
nimm die Bausätze oder Module von Conrad oder Pollin.

In Bascom sprichst Du UART mit dem Print-Befehl an. Oder halt direkt, 
durch Schreiben auf UDR (wie man es in ASM macht). Wenn Du die zu 
übertragende Sequenz in einem Array (Bytes) hältst, dann sollte das 
Versenden des Arrays auch in Bascom kein Problem sein. Notfalls mittels 
Zählschleife.

Deine Bitzuweisung kann ich nicht nachvollziehen, ich vermute ein 
Missverständnis. Die oben genannte Zuordnung der Zahlenwerte zu 
Positionen, Servonummern, Kommandos und Gerätenummern hat schon ihren 
Sinn. Auch die Kommandos würde ich im Hinterkopf behalten. Dein 
Hauptcontroller würde sich freuen, wenn er ein Kommando zum Laufen geben 
könnte anstatt jede Position jedes Servos in jedem Zwischenschritt 
einzeln übertragen (befehlen) zu müssen.

Sie UART einfach als eine Schnittstelle an, die mit einem Zugriff ein 
Byte überträgt. Um Startbit, Stoppbit und Parität musst Du Dich nicht 
kümmern, das macht die Hardware. Eine übliche und halbwegs sichere 
Einstellung ist 9600 Baud, 8 Datenbits, keine Paritätsprüfung, 2 
Stoppbits.

Auf dem PC ist der Einsatz des Terminal-Programms "hterm" von Tobias 
Hammer sinnvoll, ein Link dazu findest Du in der Linksammlung dieses 
Forums.

Die Fräse wird nicht mehr genutzt, ich ätze meine Platinen inzwischen 
mittels Tonertransfer. Bin nur noch nicht zum Abbauen gekommen. Sie hat 
mir aber über etliche Jahre gute Dienste geleistet.

So, ich will/muss jetzt aber erstmal an meinem Tiny85-Loksoundmodul 
weiterstricken (Anlasser, Diesel, Horn, Glocke)...

...

von Hannes Lux (Gast)


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Achja, Drucksensoren (Taster)...

Ein Mega8535 muss ja nicht 32 Servos steuern. Steuert er nur 24 Servos, 
bleiben 8 Eingänge für die Taster übrig. Sie können dann auf dem "kurzrn 
Weg" behandelt werden...

...

von Wolfram (Gast)


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Hallo,
ja, ein Fehler meinerseits.
Ich meinte natürlich
-zwei Bytes pro Befehl, Byte 1 für Servonummer, Byte 2 für den 
Stellwinkel!!!
(bei einem Bit pro Servo und Winkel müsste man wohl eine serielle 
Schnittstelle in der seriellen Schnittstelle anbringen ;))

Nein, ich selber will, wenn überhaupt, die Drucksensoren an den 
Hauptcontroller anschließen.

Der Haxapodengang (sechsbeiniger Roboter) ist so komplex, dass ich das 
auch alles lieber erst mal über den Hauptprozessor abwickle.

Das mit dem Max232 traue ich mir schon zu, keine Bange. Habe auch noch 
ein oder zwei Exemplare in der Bastelkiste.
Eine Frage dazu hab ich aber noch: die 5V für den Max, kann man die aus 
der seriellen Schnittstelle beziehen? Ansonsten würde ich das µC-Board 
anzapfen...

Viel Spaß und Erfolg beim Tiny85-Loksoundmodul-Weiterentwickeln!

von Wolfram (Gast)


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so, die schaltung mit dem max232 ist mittlerweile aufgebaut und ein 
kurzer test über die bascom-konsole hat gezeigt, dass alles 
funktioniert, habe ein paar tastaturzeichen rübergeschickt.

wenn jemand einen tipp hat, wie man unter bascom statt chr$-dingern 
echte zahlen (8-bit) empfangen kann, immer her damit!

ich werde aber übers wochenende auch noch mal selber die materie näher 
betrachten...

von STK500-Besitzer (Gast)


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>wenn jemand einen tipp hat, wie man unter bascom statt chr$-dingern
>echte zahlen (8-bit) empfangen kann, immer her damit!

die chr$-Dingens sind 8Bit breite Zahlen, nur als (erweiterter) 
ASCII-Zeichensatz.
Zeig doch mal, wie du das da machst bzw. was du machen willst.
Ich habe auch keine Ahnung vom Bascom-Vokabular, aber gewisse Erfahrung 
in anderen Basic-Dialekten.

von Wolfram (Gast)


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Hallo,
Danke für das Hilfe-Angebot!
Ich hänge einfach das wilde Testprogramm unten an.
Leider funktioniert es nicht ohne den „enable Interrupt“-Befehl.
Einen Interrupt will ich nämlich im späteren Programm vermeiden (wg. 
Zeitverschiebungen).
Ich vermute mal, das die Variable Na zur reinen Zahlenübermittlung 
besser als Byte definiert sein würde.
Es sind aber noch ein paar andere Fragen offen, später mehr...




$regfile = "m32def.dat"

$crystal = 8000000


$baud = 9600                      ' use baud rate

$hwstack = 32                     ' default use 32 for the hardware 
stack

$swstack = 10                     ' default use 10 for the SW stack

$framesize = 40                   ' default use 40 for the frame space





'LCD
Config Lcd = 20 * 4
Config Lcdpin = Pin , Db4 = Portb.2 , Db5 = Portb.3 , Db6 = Portb.4 , 
Db7 = Portb.5 , E = Portb.1 , Rs = Portb.0

Display On
Cls
Waitms 250



'first compile and run this program with the line below remarked

Config Serialin = Buffered , Size = 20

Dim Na As String * 10



'the enabling of interrupts is not needed for the normal serial mode

'So the line below must be remarked to for the first test
'Enable Interrupts




Lcd "Start"

Do

  'get a char from the UART



  If Ischarwaiting() = 1 Then            'was there a char?

     Input Na

     Lcd Na                              'print it

  End If



  Wait 1                                 'wait 1 second

Loop

von Hannes Lux (Gast)


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Bascom liefert die Datei "BASCAVR.chm" mit. Mit der solltest Du Dich mal 
ein bissel anfreunden.

Mit DIM kannst Du Variablen und Arrays deklarieren.
Es gibt dabei den Variablentyp "Byte".
Mit PRINT kann man Variablen per UART ausgeben, vermutlich auch 
Variablen vom Type Byte. Wird das zu komplex weil evtl. die 
CHR$()-Funktion nötig wird, dann kann man die Variable auch einfach an 
UART übergeben. Das müsste mit "Udr = varname" gehen. Davor ist 
natürlich zu prüfen, ob UART bereits fertig ist, dafür gibt es ein 
Statusflag, ist im Datenblatt genau beschrieben.

...

von Wolfram (Gast)


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Also ich hab die Bascom-Konsole jetzt verworfen und sende die Daten mit 
dem PC per Qbasicprogramm an den Controller.

Qbasic sendet:
print#1, chr$(a); chr$(b)

Bascom empfängt mit:
If  Ischarwaiting() = 1 Then ...
a=waitkey()
b=waitkey()


wobei a und b als bytes dimensioniert sind und a die Servonummer 
darstellt und b den Stellwinkel. Funktioniert prima.
Scheint mir allerdings doch ein Umweg zu sein...
...wenn man statt Chr$(a) direkt die Variable a sendet, kommt beim 
Controller Unsinn an. Das liegt wahrscheinlich am Waitkey()-Befehl, der 
eine Chr$-Variable erwartet.
Stellt sich also die Frage, mit welchem Befehl man direkt eine 
8-Bit-Zahl empfangen kann.
Ich tippe mal auf get# o.ä., werde es später nachsehen und ausprobieren.

PS: ja, die Bascom-Hilfsdatei kenn ich schon ;)

von Paul Baumann (Gast)


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Im Register UDR steht das empfangene Byte. Mach Dir eine Variable als
Byte auf und wirf erst dann, wenn das Bit RXC im Register UCSRA wieder
auf 1 steht den Inhalt von UDR in Deine Variable. (Das Byte ist dann in 
UDR komplett drin)


Ungefähr so:

Dim Alfred as Byte

Do
  If UCSRA.RXC = 1 then
  Alfred = UDR
Loop

MfG Paul

von Wolfram (Gast)


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hallo,
ganz kurz...

habs eben mal wie angegeben versucht, klappt aber nicht.
statt einem byte werden gleich mehrere empfangen, die alle nicht dem 
gesendeten byte entsprechen.
baudrate ist aber korrekt eingestellt.

hm...

von Hannes Lux (Gast)


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> statt einem byte werden gleich mehrere empfangen, die alle nicht dem
> gesendeten byte entsprechen.

Kann es sein, dass Dein Byte bem Senden in ASCII-Text gewandelt wird?

...

von Wolfram (Gast)


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habe diesmal statt
print#1, chr$(a)
direkt die byte-variable a gesenden, also:
print#1, a
(von qbasic/PC aus)
das ergebnis sind mehrere empfangene bytes statt einem (also der 
variablen a)

von Wolfram (Gast)


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nachtrag:
genau genommen mit semikolon:
print#1, a ;

von Hannes Lux (Gast)


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Dann poste doch mal den Quältext (die .FRM-Datei), vielleicht findet da 
jemand was...

...

von Hannes Lux (Gast)


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> den Quältext (die .FRM-Datei),

Sorry, ich ging von VB6 aus, unter QBASIC ist das natürlich die 
.BAS-Datei.

...

von Wolfram (Gast)


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hier die datei, die open-zeile habe ich aus der hilfsdatei kopiert, die 
funktionen einiger der aufgeführten parameter ist mir zugegebenermaßen 
gänzlich unbekannt. benutzt man nur den linken teil bis zur 1, 
funktioniert die datenübertragung gar nicht, ansonsten wie weiter oben 
beschrieben.


OPEN "COM2:9600,N,8,1,CD0,CS0,DS0,OP0,RS,TB2048,RB2048" FOR RANDOM AS #1

A = 27

PRINT #1, A ;

CLOSE #1

von Wolfram (Gast)


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