Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hohe Temperaturen messen (200°C, ggfs mehr )


von Christian D. (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte die Abgastemperatur an einem Holzofen messen - möglichst 
direkt am Ofenrohr (aussen, nicht im Rohr).
Das kann ziemlich heiß werden (ist irgendwie der Sinn :-P )
Naja, jetzt stellt sich die Frage, gibt es einen Temperatursensor (kein 
Bimetallfühler), der in diesem Bereich (200°C und mehr) noch arbeitet?
(Das ist deutlich ausserhalb des üblichen Bereichs - ich habe nur einen 
Beitrag hier gefunden, der Schreiber hatte sich für eine Diode 
entschieden)

Wie das Ausgabesignal aussieht ist erstmal relativ egal, ich bin grad am 
planen und bin noch etwas flexibel (wobei mir ein Analogwert am liebsten 
wäre).
(µC wird ein Mega16, Uart ist für PC Kopplung, TWI für eventuelle 
Erweiterung, INT0-2 für andere Dinge verplant (u.a. IR / Taster))
Aber auch periodisches Polling eines digitalen Wertes wäre machbar.

Von der µC Seite her kein Ding, aber ein normaler Sensor tropft 
vermutlich einfach weg.....

(OK, ich könnte etwas Abstand halten und einen LM135 verwenden, das ist 
Plan B...)

Aber vielleicht hat jemand von euch noch eine bessere Idee?

Danke

Christian

von (prx) A. K. (prx)


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KTY84 bis 300°C.

von Grille (Gast)


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Optimal wäre ein Platinsensor (PT100 oder PT1000). Wenn es nicht aufs 
Grad ankommt ist auch der Beschaltungsaufwand vertretbar. Ausserdem kann 
man den dann als quasi linear ansehen und muss sich keinen Stress mit 
Umrechnungen geben. Je nach Bauart vertragen die auch über 700°C, kannst 
ihn also auch innen Ofen hängen ;)

Grtz,
Grille

von max (Gast)


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Evtl. sowas, für diese Anwendung wohl genau genug.

KTY 84-130 :: Temperatursensor, -40...+300°C

Mit kleiner Stromquelle,OPV und AD-Wandler einfach zu messen.

Und günstig z.B. hier:

http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2;GROUP=B6;GROUPID=3190;ARTICLE=9604;START=0;SORT=artnr;OFFSET=100;SID=253fB8SKwQARkAAG1Vh68f3c63ec6752fa925d046a0b8c55addd7

Beispiele für T-Messung mit KTY hier oft vorhanden.


Gruß max

von Copperhead (Gast)


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PT100 geht ein ganzez Stück über 300°C - ich glaube bis zu 850°C.
Ansonsten gehen auch Thermoelemente wie z.B. Typ:K (NiCr/Ni) oder Typ:L 
(FeCu/Ni), aber das ist wohl Aufwendiger wegen der Vergleichsstelle.

von Roland Praml (Gast)


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Ebay -> Rauchgasfühler (Bis 400°c)

oder ein Thermoelement, bis ~1300°c


Gruß
Roland

von Gast?? (Gast)


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Thermo-Element?
Da das aber normal weichgelötet ist das Lot wohl wegschmilzt, müsste man 
das mal hartgelötet probieren - so heiß wird der Ofen dann hoffendlich 
nicht.

von auch nen heizer (Gast)


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von Grille (Gast)


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@Thermoelement:
Die Teile gibbet auch in geschweisst (sollten die jenseits der 1k°C auf 
jeden Fall sein). Thermoelemente finde ich für so eine, wohl eher 
weniger anspruchsvolle Aufgabe, viel zu schwierig auszuwerten, da man 
sehr hochohmig messen muss und wie schon gesagt eine Vergleichsstelle 
braucht.

@PT100:
Für einfache Anwendungen kann man einen PT1000 (1kOhm bei 0°C) mit einem 
möglichst Temperatustabilen Widerstand als Spannungsteiler schalten und 
einfach mit dem ADC vom Controller messen. Da hat man von 0-300°C über 
1kOhm Widerstandsänderung, was eine ausreichende Spannungsänderung am 
ADC für eine Messung im °C Bereich ergeben dürfte. Schätze mal, dass +/- 
5°C nicht schlimm sein dürften, beim Rauchgas, sodass kalibrieren 
eigentlich auch entfallen kann, wenn der 2. Temperaturstabile R 
einigermaßen genau ist.

von Grille (Gast)


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Kleines Rechenbeispiel zu dem PT1000:
mit 1K R gegen gnd liegen bei 5Vcc ca. 2,5V an, dh. man kann die interne 
Referenzspannung von 2,54V (oder so ähnlich) verwenden, um die Auflösung 
noch etwas zu verbessern (gegenüber Vref=Vcc). bei 300°C hat der PT1000 
ca. 2,1KOhm, es liegen also ca. 1,7V am ADC an. Damit ergibt sich bei 
10bit Auflösung ca. 350 Schritte, also könnte man so auf 1°C genau 
anzeigen. Mit ein Bisschen Rechenaufwand und sorgfältiger Wahl der 
Komponenten müsste das auch einigermaßen genau sein.

von aha (Gast)


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Ein Thermoelement soll hochohmig sein ? Nein. Ist es nicht. eher sehr 
niederohmig.

von Roland Praml (Gast)


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Ein Thermoelement ist Niederohmig, das stimmt. Man muss aber hochohmig 
messen, da das Thermoelement eigentlich ein Generator ist. D.h es ezeugt 
Strom da zwischen Element und Vergleichsstelle ein Temperaturunterschied 
herrscht. (ähnlich wie ein Peltierelement)
Wenn du jetzt niederohmig misst, ist deine erzeugte Spannung gleiich 
wieder weg.
Gruß
Roland

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Eine Glühfadenlampe wäre noch eine Idee. Wolfram-Kennlinie.


Gruß -
Abdul

von Hallo (Gast)


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Hallo, also wir haben einen Holzkessel daheim da müsste ein PT100 drin 
sein. Hab schon Temperaturen von 400°C+ auf dem display gehabt müsste 
also funktionieren

von leo2e (Gast)


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Hallo,
schau dir mal das Multimeter M345pro an.
Kann Temperaturen bis 750Grad +-3Grad messen und gegebenfalls noch 
seriell ausgeben. Außerdem ist das Multimeter relativ preiswert.

mfg

von Jürgen H. (nobody)


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Guten morgen,

ich habe sowas ähnliches schon mal gemacht.
Die Temeratur wird zwar direkt im Rohr gemessen (bis zu 700°C)
Hab das ganze mit einem Typ K Termoelement in Verbindung MAX6675 
gemacht.
Das ganze hat dann einen SPI Schnittstelle. Einfacher gehts fast nicht 
mehr ;-)

Gruß
Jürgen

von Ulrich (Gast)


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Es sollten sowohl PT Widerstand als auch Thermoelement gehen. Der 
Aufwand für die Auswertung sollte vergleichbar sein und das Multimether 
wäre eine relativ einfache Lösung. Die Thermoelemente sind meistens 
kleiner, aber dafür nicht nicht so genau. Für die Messung der 
Gastemperatur sollte das aber reichen, denn die größere Frage ist da wo 
man denn eigentlich mißt, und wie das Verhältnis von Strahlungskopplung 
zu Kopplung ans Gas ist.

Wegen der geringeren Größe und daher schnelleren Reaktion würde ich ein 
Thermoelement vorziehen. Die gibt es auch relativ gut geschütz als 
Mantelthermoelement in einer dünnen Edelstahlhülle (0,5 - ca. 2 mm).

von Dietmar (Gast)


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> aber dafür nicht nicht so genau

Das ist auf der Seite der Sensorik genormt (gibt 
Thermoelement-Genauigkeits-Klassen). Variiert von 0.5 Grad bis 4 Grad 
Genauigkeit, je nach Typ (K, usw) und Temperaturbereich.

http://www.bubthermo.de/d06/Seite_05______Techn._Erlauterungen_Thermoelemente.pdf

Auf der Auswerteseite können beim MAX6674/5 (wenn ich mich richtig 
erinnere) 2 Grad Fehler dazukommen.

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