Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik KFZ-Lichtrelais eintragen?


von Sven P. (Gast)


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Huhu,

an meinem Mopped wird das Abblend- und Fernlicht direkt über den 
Schalter in der Armatur am Lenker geschaltet, natürlich über riesig 
dünne Käbelchen. Die Lichtausbeute ist dadurch sichtlich besser, wenn 
ich die Lampe z.B. testweise über dicke Prüfkabel anklemme.

Wenn ich da nun zwei Leitungen mit ausreichendem Querschnitt vom Regler 
bis nach vorne zum Leuchtmittel verlege, dann mit den bisher verwendeten 
Leitungen zwei KFZ-Relais schalte, die dann wiederum die Lampe 
anschalten, muss ich diese Äderung dann eintragen/TÜVen lassen?
Die Funktion der Lichter bleibt ja eigentlich vollkommen unverändert --

Viele Dank und Grüße,
Sven

von oszi40 (Gast)


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1.Dünne Drähte durch dicke zu esetzen scheint zwar auf den ersten Blick 
ein Erfolg, doch der Hersteller wird sich wohl was gedacht haben. Sie 
könnten auch als "Vorwiderstand" berechnet sein, um den >10-fachen 
Einschaltstrom in Grenzen zu halten.
2.Konstruktive Veränderung? Kabelbrand ? Frag den TÜV Deines Vertrauens.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Was hat das Eintragen einer baulichen Änderung mit Elektronik zu tun?
Frag doch bei denen, die sowas bewerten; also beim Tüv.

Meiner Meinung nach, darfst Du keinerlei Änderungen ohne Abnahme 
durchführen.

von G. L. (glt)


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Intressiert den TÜV nicht - der will nur sehen, dass Licht geht!

Du bist weder der Einzige, noch der Erste, der sowas macht ;-)

von Schwarzseher (Gast)


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...bis zu dem Moment, in dem die Kiste abfackelt und die Versicherung 
nicht zahlt, weil jemand an der Elektrik herumgefummelt hat.

von Sven P. (Gast)


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So hätte ich das auch gesehen.

Mein Gedankengang, ums mal nachzuvollziehen:

- Die Funktion Schalteinrichtung und der Beleuchtung bleibt 100% 
unverändert (nach wie vor wird Abblend- und Fernlicht abwechselnd und 
nicht gleichzeitig geschaltet usw.).

- Nen Kabelbrand gibts eher mit den vorhandenen Winzig-Käbelchen.

- Thermische Probleme sollte es eigentlich nicht geben, denn bei der 
Lichthupe sind Abblend- und Fernlicht gleichzeitig eingeschaltet und es 
gibt auch keinerlei Schutzschaltung, die das zeitlich begrenzt, hm.

- Einschaltstrom sollte sich auch in Grenzen halten; sobald das 
Abblendlicht mal eingeschaltet ist, fällt dessen Strom ja durch 
Erwärmung der Glühwendel. Gleichzeitig wird die Glühwendel des 
Fernlichtes auch ordentlich mitgeheizt, sodass beim Umschalten keine 
weiteren Stromspitzen mehr durchkommen.

Aber ist schon wahr, den Tüv werde ich natürlich vorher befragen :-)

PS: Was Änderungen angeht: Ich darf ja auch sonst alles ohne folgende 
Abnahme an- und abbauen, was eine E-Zulassung hat, oder hat sich da mal 
was dran geändert?

von Paul Baumann (Gast)


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Er verbessert doch die Schaltung mit der Erhöhung des Querschnittes der
Leitungen zur Lampe hin und hat daraufhin eine bessere Lichtausbeute.

Nachdem ich hier schon einen ganzen Schwung von Beiträgen von "HAKU"
gelesen habe, bin ich durchaus der Meinung, daß er weiß, was er tut.

@Haku
In PKW wird es auch so gemacht, daß man mit dem Schalter im 
Armaturenbrett
ein Relais schaltet und mit diesem dann die Lampusse.

MfG Paul

von Andrew T. (marsufant)


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oszi40 schrieb:
> 1.Dünne Drähte durch dicke zu esetzen scheint zwar auf den ersten Blick
> ein Erfolg, doch der Hersteller wird sich wohl was gedacht haben. Sie
> könnten auch als "Vorwiderstand" berechnet sein, um den >10-fachen
> Einschaltstrom in Grenzen zu halten.

Nö. Das einzige was sich der Hersteller gedacht ist ist Geld z usparen.
Aber Überlegungen wie von Dir zur Thematik Lampenschonung sind sicher 
nie Bestandteil.

> 2.Konstruktive Veränderung? Kabelbrand ? Frag den TÜV Deines Vertrauens.

Ja. Nee . iss klar.
Zur Info: Der Tüv prüft die Funktion.
Ist diese gegeben , ist der Tüv zufrieden.
Zur sicheren Vermeidung von Kabelbrand: Höherer Kupfer Querschnitt ist 
da eher vermeidungsfördernd.
Saubere kontruktive Verlegung setze ich mal stillschweigend voraus.

Wer da natürlich murkst: Dann ist es ein anderes Thema.

von Paul Baumann (Gast)


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Edith: ;-)
Einen "konservativen Wurstblinker" müßtest Du sicherlich eintragen 
lassen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_%E2%80%93_Beinhart!
MfG Paul

von Sven P. (Gast)


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Naja, die Thermik ist schon einen Gedanken wert -- wär nicht die erste 
Lampenkanzel, die wegschmilzt :-D

von oszi40 (Gast)


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Haku weiß bestimmt, was er tut.

Einige erlebte Fälle von Isolationsfehlern durch Reibung oder durch 
Resonanzerscheinungen abgebrochene Anschlüsse, hängende Kfz-Relais 
sollten uns jedoch wachsam bleiben lassen.

von merkzettel (Gast)


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Hallo Sven,

Relais macht Sinn ...
aber bitte an die Batterie über eine Sicherung anklemmen, nicht an den 
Regler !

Relais ausreichen gross (30A) ... so halten auch die Schalten länger ...

1x Relais an/aus  1x Relais Ablendlicht/Fernlicht ...

Ich hatte mal eine Ural gehabt, da habe ich auch die gesamte Elektrik 
neu gemacht, auch mit Relais, da die Schalten sehr unzuvrlassig 
geschaltet haben.

Für den KFZ-Bereich gibt es besondere Kabel, Benzin + Oel  fest und wie 
gesagt Sicherung direkt hinter der Batterie nicht verfgessen 
(Leitungschutz)

P.S. Es gibt auch H4 Lampen 90/100 W ... die macht richtig Licht, nur 
für Kunststoff-Refektoren nicht geeignet, wird erheblich wärmer ... und 
auf deutschen Strassen leider nicht erlaubt !!

von Oliver (Gast)


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>Es gibt auch H4 Lampen 90/100 W ... die macht richtig Licht

An einer Roller-Batterie + "Lichtmaschine" aber nicht lange...

Oliver

von Thomas (kosmos)


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es ist nun mal so das solche Lampen im Einschaltmoment bis zum 10fachen 
Strom ziehen und dann kann die Lampe durchbrennen. Wenn man dünne Kabel 
verwendet hat man bei diesem starken Strom auch einen Spannungsabfall 
wodurch die Leistung begrenzt wird. Ein dickes Kabel kann dazu führen 
das deine Lampe ständig durchbrennt. War beim Corsa B ein Serienfehler, 
da wurde dann im Nachhinein bei Kunden die sich beschwerten ein 
"Widerstandskabel" eingefügt und das Problem war behoben. Leider war die 
Lichtausbeute danach auch bescheiden.

Folgende möglichkeiten fallen mir auf die schnelle ein.
Dicken Elko parallel zur Lampe installieren
NTC in Reihe zur Lampe und möglichst nah an die Lampe
PTC parallel und möglichst nah an die Lampe

Der dicke Elko bewirkt eine noch höhere Stromaufnahme als die Lampe 
alleine wodurch der Spannungsabfall im Einschaltmoment höher ausfällt. 
Nur für einen sehr kurzen Moment aber das könnte der Lampe schon helfen, 
wenn man ein großes Exemplar findet. So 50.000µF sollte noch günstig 
aufzutreiben sein.

NTC hat einen hohen Widerstand, wenn jetzt der Strom eingeschaltet wird 
fließt nur sehr wenig Strom wodurch sich die Lampe nur langsam erwärmt, 
umso wärmer diese wird desto niedriger wird der Widerstand des NTC 
wodurch die Lampe immer heller wird

der PTC parallel bewirkt wie der Elko eine hohe Last im 
Einschschaltmoment mit steigender Erwärmung wird der Widerstand großer 
und die Last dadurch geringer, wodurch auch der Spannungsabfall immer 
schwächer wird.

von Oliver (Gast)


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Au man(n), man kann aus eine Mücke auch einen Elefanten machen. Ich 
hoffe mal, da fehlen nur die Ironie-Tags.

>So 50.000µF sollte noch günstig aufzutreiben sein.

Jau, dann ist der Elko zwar größer als die Lampe, und du brauchst damit 
wiederum Schutzmaßnahmen für die Relais-Kontakte, damit die nicht 
verschweissen, aber wenn dafür die Lampe nie mehr durchbrennt...

Dicke Kabel, Sicherung und Relais einbauen, Fertig.

Oliver

von Sven P. (Gast)


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Natürlich mit Sicherung :-)
Ich werd das genau da am Sicherungskasten anklemmen, wo bisher auch die 
alten Leitungen aufgelegt sind.

Theoretisch sollte ein einzelner NTC in der Zuleitung zum Abblendlicht 
schon reichen, egal wo er verbaut ist:
- Ist er kalt, bremst er und erwärmt sich selbst, ist ja immer noch ein 
Widerstand. Dann wird er langsam warm und leitet, sollte sich dann 
irgendwo ein Gleichgewicht einstellen. Andrerseits wär das aber dann 
stark abhängig von der Umgebungstemperatur :-S Na mal schaun.

Ich dachte an zwei Relais, eines fürs Abblendlicht und eines fürs 
Fernlicht. Den Rest soll doch die Armatur am Lenker regeln, hat sie ja 
bisher auch getan. Spart dann einen Umschaltkontakt, der (wider 
erwarten) hier im Umkreis nirgens als KFZ-Relais aufzutreiben ist O_o

von Oliver (Gast)


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>Theoretisch sollte ein einzelner NTC in der Zuleitung zum Abblendlicht
>schon reichen,

Praktisch erscheint der Ansatz, auf der einen Seite ein paar Milliohm 
durch dickere Kabel zu vermeiden, dafür ein paar Milliohm in Form eines 
Heißleiters einzubauen, nicht so richtig durchdacht.

Oliver

von Sven P. (Gast)


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Ebend (tm).

von Etrick (Gast)


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Hi,

Du darfst nichts an der Beleuchtung ändern: Einem Eingriff muss 
bescheinigt werden, dass er nichts mit der Funktion des Lichts zu tun 
hat - und das ist für "privat Bastler" praktisch nicht beizuschaffen.
Allerdings kannst Du dich über die E Zulassung hinweg setzen.. Bei einem 
Schaden müsstest Du beweisen, dass dein Eingriff nicht ursächlich war. 
Bei absolut ordentlicher Arbeit (dokumentiert) sollte das gelingen.

Gruß

Achim

von Axel R. (Gast)


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>>...dass dein Eingriff nicht ursächlich war...

Heisst auf deutsch?

von Thomas (kosmos)


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das der Unfall nichts mit dem Umbau zu tun hat. Angenommen das Hinterrad 
überholt einen zahlt die Versicherung, wenn dich aber ein LKW frontal 
erwischt weil dein Licht ausgefallen ist zahlt sie nicht, das ist dann 
aber nicht mehr dein Problem.

von eaehavelich (Gast)


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Solange nicht die Leuchte oder das Leuchtmittel geändert werden und das 
Relais eine E-Nummer hat ist es balanglos, wie das Licht eingeschaltet 
wird.

Andreas

von Axel R. (Gast)


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nicht ursache allen übels - ok, danke.
Stand wiedermal aufm Schlauch.

Klang aber auch illokwent. meine Herren -nicht ursächlich- Respekt!

von gast (Gast)


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illokwent? eloquent!

von Frankl (Gast)


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In den 70´ wurden zu tausende 6V Käfer mit den sogenannten 
Starhilferelais nachgerüstet und keins wurde irgendwo eingetragen.

von Axel R. (Gast)


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gast schrieb:
> illokwent? eloquent!


achnee ;-))

von Thomas (kosmos)


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außerdem braucht man dieses E Zeichen erst für Fahrzeuge ab Mitte Ende 
der 90ziger

von Etrick (Gast)


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Falsch. JEDE Änderung heutzutage braucht das schöne E.
Es dürfen in älteren Fahrzeugen Sachen ohne E benutzt werden, wenn sie 
schon lange vor Inkrafttreten dieser doofen (bei manchem unwichtigem 
Kram)Vorschrift drin/dran waren.
Wenn sich also bei einem Altfahrzeug das genaue Einbaudatum nicht 
bestimmen lässt...

von Thomas (kosmos)


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das Problem liegt doch darin das man z.B. in ein aktuelles Fahrzeug kein 
altes Radio einbauen darf, da dies kein E Zeichen hat. Bei einem alten 
Fahrzeug gibt mit neuem Radio hingegen kein Problem.

von Etrick (Gast)


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Das ist wahr.
Nicht so bekannt ist aber, dass man in das alte Auto (heute) kein altes 
Autoradio ohne E einbauen darf.
Es muss halt schon früher drin gewesen sein ;)

von Etrick (Gast)


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Nachtrag

Es gibt für den Einbau alter Geräte für "nicht Privatleute" jedoch die 
schon genannte Bescheinigung, dass ein Einbau keine Störungen bewirken 
kann: Die Polizei benutzt noch Bosch KFZ-Funkgeräte ohne E Zeichen mit 
diesem Trick.

von Axel R. (Gast)


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Solange das Einzubauende Gerät nicht sicherheitsrelevant ist, braucht 
man kein E-Zulassungszeichen.

von Sven P. (Gast)


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Ich hab mich jetzt mal unter andren Moppedfahrern umgehört und durchweg 
gesagt bekommen, dass so ein Lichtrelais nicht eingetragen werden muss.

Das muss nix heißen, mit dem Tüv spreche ich trotzdem noch.

von Etrick (Gast)


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"Solange das Einzubauende Gerät nicht sicherheitsrelevant ist, braucht
man kein E-Zulassungszeichen."

Wer entscheidet, ob es "relevant! ist? Du? Darum die Notwendigkeit der 
erwähnten Sonderbescheinigung.

von Sven P. (Gast)


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Etrick schrieb:
> Wer entscheidet, ob es "relevant! ist? Du? Darum die Notwendigkeit der
> erwähnten Sonderbescheinigung.

Hast du das auch irgendwo zum nachlesen?

(Sorry, ich komm nich zum Tüv, bin derzeit leider operativ lahmgelegt 
:-| )

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