Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik pc netzteil reparieren


von Aike T. (biertrinker)


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Hallo,

normalerweise lasse ich von den Innereien von PC-Netzteilen die Finger, 
weil die mir zu Kompliziert sind und sich eine Reperatur nicht lohnt.
Nun habe ich aber ein Problem dem Netzteil meines PC's, bei dem ich 
glücklich wäre, wenn ich es beheben könnte. Das ist nämlich leider kein 
Standard-Netzteil sondern arg mit dem Gehäuse des Rechners "verbastelt". 
Da passt also kein Standard-NT rein.

Nun also zum Problem. Wenn ich den Rechener einschalte, dann wird das 
Netzteil Aktiviert, das Mainboard zeigt auch noch per Leds das 
vorhandensein von 5V & 12V an, aber dann passiert nix mehr, rechner 
startet nicht, keine Bildschirmausgabe, irgendwann geht das NT wieder 
aus.
Kurz vor dem Totalausfall ging der Rechner auch immer wieder von alleine 
aus.

Die Platine des NTs sieht ok aus, keine defekten Bauteile sichtbar. Gibt 
es eventuell typische Fehler in PC-Netzteilen auf die ich das NT 
untersuchen könnte?

was Schaltnetzteile angeht kenne ich micht nicht wirklich gut aus.

viele Grüße

Biertrinker

: Verschoben durch Admin
von holger (Gast)


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Defekte Elkos sind ein typischer Fehler.
Nicht unbedingt nur im Netzteil. Auch auf dem Mainboard
mal nachsehen.

von Aike T. (biertrinker)


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Nun ja, optisch sehen die noch ok aus.

Der Fehler leigt eindeutig im NT, mit einem anderen NT läuft der 
Rechner.

viele Grüße

Biertrinker

von Alexander (Gast)


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Welches NT ist das genau? Ich hatte erst vor kurzem ein Arctic Cooling 
NT, das auch nur in genau ein Gehäuse paßt (und umgekehrt geht in dem 
Gehäuse nur dieses).
Kannst ja mal checken, ob die Spannung nach der PFC (meist auf separater 
kleinen Platine) stabil bei 350 bis ca. 370 V liegt oder schwankt.
Läßt sich das NT manuell starten (grüne mit schwarzer Leitung brücken)?, 
Liegen 5V auf grün und lila (Standby) an?
Lötstellen und Transistoren primär kannste zumindest mal auf Kurzschluß 
testen.

von Alexander (Gast)


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Ach ja, vergessen. Versuch nicht im Betrieb die Meßspitze anzubringen. 
Bin neulich auch abgerutscht und habe eins geschrottet.

von Aike T. (biertrinker)


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Hallo Alexander,

ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube das ist ein Arctic-Cooling 
Gehäuse. Steht jedenfalls auf den Lüftern. Das NT sitzt vorne unten im 
Gehäuse, kommt dir das bekannt vor?

von Stephan H. (stephan-)


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im SNT ungesehen alle kleinen Elkos tauschen. Schaltfeste nehmen !!
Der Große kann warscheinlich bleiben.
Dann sollte es wieder laufen.

von oszi40 (Gast)


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Kritisches Auge auf 85-Grad-Elkos!

von Aike T. (biertrinker)


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So, kleiner zwischenstand, jetzt bin ich noch etwas mehr iritiert. Habe 
versucht das Netzteil manuell zu starten, aber da tat sich nix. Auch 
keine Standby-Spannung vorhanden.
Auch mit einer Lampe als last war nix zu machen.
Also nochmal an ans Mainboard gehängt.
Da ist dann auch sofort die Standby-Spannung da (zeigt das MB an)
Beim Einschalten ging erst wieder nix. (bzw, 5 & 12V kommt dann auch, 
aber rechner fährt nicht hoch. Nach einem erneuten ausschalten und 
wieder ein geht es jetzt aber plötzlich wieder. Das spricht nicht 
unbedingt für defekte Elkos, oder?
Jetzt läuft der Rechner im Moment ohne wieder aus zu gehen.

Ein Detail ist mir aber noch aufgefallen. Ich hatte noch eine Lampe an 
12V hängen, als ich den Rechner angeschlossen habe. Beim ersten Versuch 
ging die Lampe immer ca im 1 Sekundentakt kurz aus, also wurde dunkler.

Jetzt im "Normalbetrieb leuchtet Sie Konstant.

Ist das austauschen aller Elkos auch bei diesem Fehlerbild noch 
angebracht? Passende habe ich nämlich nicht hier, das würde dann also 
etwas dauern, bis ich die Irgendwo bestellt hab.

viele Grüße

Biertrinker

von Andrew T. (marsufant)


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Standardfrage. Standardantwort:

google nach "sam goldwasser repair small"    switchmode powersupplies.

Da findest Du Antwort auf das was&wie man solche SMPS repariert.
Verhilft in 99% der Fälle zum Erfolg.

Für das verbleibende 1% : www.sprut.de

von Alexander (Gast)


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@Aike Terjung
Ja, das NT war auch vorne unten. War irgendwas mit 550 im Namen.
Außerdem ein Kunststoffgehäuse halb offen, das Netzkabel geht lose rein 
und die Buchse wird im Gehäuse hinten festgeschraubt.

von Jens G. (jensig)


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Vielleicht hat das Ding auch nur kalte Lötstellen. Guck Dir die Platine 
mal genauer von unten an ....

von Aike T. (biertrinker)


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Hallo nochmal,

kalte Lötstellen hatte ich schon gesucht und nicht gefunden. Da ich 
keine passenden Elkos da oder auf die Schnell auftreiben konnte habe ich 
nun ein neues Netzteil gekauft und das Gehäuse transplantiert. So passt 
das neue Netzteil im alten Netzteilgehäuse wieder ins PC-Gehäuse.
Vielleicht tausche ich aber bei gelegenheit trotzdem mal die Elkos aus, 
um mal zu sehen, obs daran gelegen hat.

Auf jeden fall aber vielen Dank für die Tipps!

viele Grüße

Biertrinker

von Raimund R. (corvuscorax)


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Bei einem PC habe ich auch mal so etwas beobachtet:

Stand-By-Power war da, Einschalten per Power-Taster ging auch zuerst und 
dann schaltete er sich nach 20-30 Sekunden selbst wieder aus. Kein Bild 
kein Fiepen, kein Rödelgeräusch (Kopfbewegungen) von der Festplatte, nur 
die Lüfter 'brüllten' und sonst passierte einfach garnichts.
Nach längerem Suchen war es eine PCI-Einsteckkarte, die wohl den PCI-Bus 
(auf irgend eine Art und Weise) blockierte. Nach dem Entfernen der 
PCI-Karte war der Fehler jedenfalls weg und es lag definitiv nicht am 
Netzteil. In einem anderen PC hat sie den PCI-Bus jedenfalls nicht 
blockiert. Nach dem zurückstecken der PCI-Karte war der Fehler leider 
nicht mehr reproduzierbar.

Manchmal hat die Ursache nicht direkt was mit dem Beobachteten zu tun.

von sven (Gast)


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Wozu die ganze Arbeit?! Ein Netzteil kostet bei Angelika grad mal ca. 15 
Euro. Dafür würde ich meins nichtmal aufschrauben, geschweige denn auf 
Fehlersuche gehen. (Hinzu kommen dann Ersatzteile etc...)

von John-eric K. (mockup)


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So ein Grässlichen Stromfresser für 15Euro ohne PFC kommt bei mir 
garantiert nicht mehr ins Haus.

Außerdem schrieb er, dass es kein Standard Netzteil ist vom Gehäuse 
her!!!

von Raimund R. (corvuscorax)


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John-eric K. schrieb:
> So ein Grässlichen Stromfresser für 15Euro ohne PFC kommt bei mir
> garantiert nicht mehr ins Haus.

Ein PC-Netzteil mit PFC hat i.d.R. (noch) einen schlechteren 
Wirkungsgrad als die üblichen Kandidaten. Damit kostet Dich (d)eins mit 
PFC z.Z. eben etwas mehr Kilowattstunden im Jahr als ohne PFC. Aber 
träumen darf hier jeder.
Da der Fortschritt aber nicht stehenbleibt, hege auch ich die Hoffnung, 
daß irgendwann einmal Netzteile mit PFC einen besseren Wirkungsgrad 
haben werden.

von Fritz (Gast)


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>Da der Fortschritt aber nicht stehenbleibt, hege auch ich die Hoffnung,
>daß irgendwann einmal Netzteile mit PFC einen besseren Wirkungsgrad
>haben werden.

Dann hast du die letzten paar Jahre aber verpennt. Aktuelle 
Marken-Netzteile haben fast alle einen Wirkungsgrad über 80%, teilweise 
schon über 90%. Da können die alten Netzteile ohne PFC nicht mehr 
mithalten.

von Peter R. (pnu)


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PFC hat relativ wenig mit Wirkungsgrad und Leistungsverbrauch des 
einzelnen Netzgerätes zu tun.

Seine Aufgabe ist vor allem, die Stromaufnahme aus dem Netz 
sinusförmiger zu machen.

Ohne PFC ist die Stromaufnahme impulsförmig, wegen der 
Gleichrichterschaltung.

Die damit verbundenen Oberwellen führen im Stromnetz zu Verlusten, die 
nicht vom Zähler des Teilnehmers erfasst werden.

PFC ist daher von den Stromverteilungsunternehmen ab einer bestimmten 
Leistung gefordert.

Der Teilnehmer hat durch PFC etwas zusätzliche Verluste und Kosten.
Dafür wird die Leistungsmessung am Zähler (zu seinen Ungunsten) genauer.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Danke Peter, Du hast es auf den Punkt gebracht.
Eigentlich ging ich davon aus, daß die Leute wissen (sollten) was genau 
hinter der Abkürzung PFC steht - aber man(n) sollte nie von falschen 
Tatsachen ausgehen. :-)

Es ist schon klar, daß, u.a. mit immer besser werdenden MOSFETs (z.B. 
immer kleiner werdender Rdson), die Verluste immer weniger werden, und 
die neueren Netzteile mittlerweile fast alle über 90% erreichen. PFC ist 
aber dem eigentlichen Schaltregler vorgeschaltet und sorgt damit 
zwangsläufig immer für ein mehr an Verlusten.
Noch läßt sich die Physik nicht überlisten. Aber wofür haben wir findige 
Dipl.-Ing.'s die auch das (irgendwann) noch schaffen werden. ;-)

von Fritz (Gast)


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>Es ist schon klar, daß, u.a. mit immer besser werdenden MOSFETs (z.B.
>immer kleiner werdender Rdson), die Verluste immer weniger werden, und
>die neueren Netzteile mittlerweile fast alle über 90% erreichen. PFC ist
>aber dem eigentlichen Schaltregler vorgeschaltet und sorgt damit
>zwangsläufig immer für ein mehr an Verlusten.

Die Verbesserungen im Wirkungsgrad liegen aber nicht nur an besseren 
Bauteilen und diversen Schaltungstricks, sondern auch mit an der aktiven 
PFC. Diese erzeugt zwar mehr Verluste als eine einfache 
Gleichrichterbrücke und entsprechend dimensionierter Pufferkondensator, 
schafft aber gleichzeitig Bedingungen (eine hohe und relativ konstante 
Ausgangsspannung) unter denen der darauf folgende Flusswandler deutlich 
effizienter arbeiten kann und dadurch die Verluste der zusätzlichen 
Leistungsfaktorkorrektur mehr als kompensiert.

von Raimund R. (corvuscorax)


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PFC ist zunächst einmal erst ab 75 Watt und mehr 'vorgeschrieben'. In 
der Leistungsklasse nehme ich übrigens schon keinen 
Eintakt-Durchflußwandler mehr (ich nehme an, daß Du dieses 
Wandlerprinzip damit gemeint hast, als Du den 'Flusswandler' erwähnt 
hattest?!).

Bei meinen bisherigen Berechnungen und praktischen Realisierungen konnte 
ich die These noch nicht bestätigen, daß die zusätzlichen Verluste bei 
der PFC den eigentlichen (Step-Down-)Schaltregler derart effizienter 
arbeiten lassen, daß es die PFC-Verluste wettmachen würde. Ich schliße 
jedoch nicht aus, daß es derartige Netzteile momentan schon gibt (dann 
habe ich sie halt noch nicht entworfen und/oder bei Mitbewerbern 
gefunden), oder zumindest in Zukunft geben wird.

von Fritz (Gast)


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>PFC ist zunächst einmal erst ab 75 Watt und mehr 'vorgeschrieben'.
Richtig, aber PC Netzteile unter 75W sind eher selten anzutreffen.

>In der Leistungsklasse nehme ich übrigens schon keinen
>Eintakt-Durchflußwandler mehr (ich nehme an, daß Du dieses
>Wandlerprinzip damit gemeint hast, als Du den 'Flusswandler' erwähnt
>hattest?!).
Ich meinte den Eintakt-Flusswandler mit zwei Transistoren (two switch 
forward), das ist die Topologie, die im Großteil aller aktuellen ATX 
Netzteile verwendet wird.

von Mandrake (Gast)


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@Fritz
Kannst du so einen Schaltplan mal posten?
Habe nämlich noch kein einziges ATX-Netzteil mit dieser Topologie 
gesehen.
Die meisten (die ich bisher seziert/repariert habe) nutzen auch heute 
noch die Halbbrücken-Gegentaktflusswandler-Topologie bei der die 
gleichgerichtete Eingangsspannung auf zwei in Reihe geschaltete 
Primärelkos gegeben wird.
Der Mittelpunkt der beiden Elkos ist dann mit der Primärseite des Trafos 
verbunden. Von einer Transistor-Halbbrücke wird dann der andere 
Anschluss der Primärspule zwischen GND und gleichgerichteter 
Eingangsspannung hin und her geschaltet.

@all
Ich hatte auch gedacht, dass mittlerweile viel mehr MOSFETs benutzt 
werden, doch als ich vor ein paar Wochen mal wieder ein defektes 400W 
Netzteil zerlegt habe fand ich wieder die altbewährte Schaltung mit dem 
guten alten TL494, Impulstrafo und og Topologie. Eine aktive PFC saß auf 
einer kleinen Zusatz-Platine und war dann zwischen Primärelkos und 
Gleichrichter geflanscht. Als Schalttransistoren kamen auch wieder NPN 
Transistoren vom Typ
Fairchild KSE13009 zum Einsatz. Vermutlich ist das bis heute die 
preiswerteste Möglichkeit so etwas zu bauen.
Vielleicht gibt es aber hochwertigere ATX-NT die schon auf anderen 
(moderneren) Ansteuerungs-ICs und Schaltern beruhen. Nur gesehen habe 
ich bisher noch keine.

Gruß

Mandrake

von Fritz (Gast)


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>Kannst du so einen Schaltplan mal posten?
>Habe nämlich noch kein einziges ATX-Netzteil mit dieser Topologie
>gesehen.
>Die meisten (die ich bisher seziert/repariert habe) nutzen auch heute
>noch die Halbbrücken-Gegentaktflusswandler-Topologie bei der die
>gleichgerichtete Eingangsspannung auf zwei in Reihe geschaltete
>Primärelkos gegeben wird.
>Der Mittelpunkt der beiden Elkos ist dann mit der Primärseite des Trafos
>verbunden. Von einer Transistor-Halbbrücke wird dann der andere
>Anschluss der Primärspule zwischen GND und gleichgerichteter
>Eingangsspannung hin und her geschaltet.
Ja, der Halbbrücken-Gegentaktwandler war früher Standard und wird auch 
bei billigen Netzteilen mit passiver PFC heute noch verwendet, was aber 
daran liegt, dass hier nur eine PFC Spule hinzugefügt werden muss. Aber 
bei solchen Netzteilen kann man dann froh sein wenn der Wirkungsgrad 
überhaupt die 70% Marke hinter sich lässt.

Einen Schaltplan von einem aktuellen Netzteil kann ich dir allerdings 
nicht bieten (ist ja auch verständlich, dass den kein Hersteller 
rausrückt), aber du kannst dir gerne mal das Datenblatt des CM6802 
ansehen. Den IC findet man sehr häufig und wird z.B. auch von Enermax, 
Seasonic, FSP u.a. gerne verwendet. Da ist zwar auch kein Schaltplan 
eines ATX Netzteils drinn, aber zumindest der primäre Bereich ist vom 
Prinzip her gleich (beim Current MOde Beispiel)

http://www.championmicro.com.tw/datasheet/Analog%20Device/CM6802.pdf

von Mandrake (Gast)


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Hallo Fritz!
Danke für das Datenblatt. Wirklich sehr interessant.

BTW: Habe auch schon 3-4 NT mit aktiver PFC und der alten Topologie 
gesehen.

Die Topologie im Datenblatt kenne ich. Ich frage mich nur warum diese 
nicht schon vorher verwendet wurde wenn die so effizient ist und man 
sogar noch einen einfacheren Trafo bauen kann.

Eigentlich wird der Trafo in der Halbbrückentopologie besser ausgenutzt, 
weil er in beide Richtungen magnetisiert wird. Allerdings wird nur die 
halbe Eingangsspannung (wegen des kapazitiven Spannungsteilers) 
verwendet und so braucht man den doppelten Strom.

Gruß

Mandrake

von Fritz (Gast)


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Die Frage habe ich mich auch schon öfter gestellt.
Evtl. ist gar nicht der Kern das limitierende Element, denn dank 
verbesserter Bauteile und besseren Kernmaterialien sind inzwischen 
Schaltfrequenzen von 130-140kHz üblich. Dadurch sind die notwendigen 
Kerne natürlich auch deutlich kleiner als früher, vieleicht limitiert 
hier dann schon der Platz auf dem Wickelkörper, wodurch der 
Eintakt-Flusswandler hier natürlich wieder im Vorteil wäre.

von Raimund R. (corvuscorax)


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(Fast) Egal wie man es dreht oder wendet - die Summe allen Übels ist 
stehts konstant.
Klar, die Topologie war und ist bekannt - die PFC ist ja nichts anderes 
als ein speziell geregelter Step-Up-Wandler - aber simpler und günstiger 
war, ist und wird es auch in Zukunft sein, Schaltnetzteile ohne PFC 
aufzubauen. Das Thema mit der PFC-Pflicht kam ja erst auf, als die Masse 
der Schaltnetzteile überhand nahm und dem Energieversorgern, wegen den 
hohen impulsförmigen Belastungen, Kopfschmerzen bereitete. Wenn es keine 
gesetzliche Regelungen/Vorschriften/Richtlinien dafür geben würde, so 
würde sich wohl auch kein Netzteilhersteller gezwungen sehen, derartiges 
einbauen zu müssen. Warum auch? Wenn es den Endkunden mehr Geld kosten 
wird, überlegt er es sich halt mindestens zweimal so ein teureres 'Teil' 
zu verwenden.

Nun kommen mit den heutigen PC-Netzteilen auch noch ganz andere Faktoren 
hinzu, die es früher so nicht gegeben hat. Dazu zählt a) der 
Grundsätzlich höhere Stromverbrauch bei den immer leistungsfähiger 
werdenden CPUs und Grafikkarten, und damit auch b) der höhere 
Sekundärstrom, den es gleichzurichten gilt. Bei guten Netzteilen macht 
man die Gleichrichtung mittlerweile aktiv mit MOSFETs, was eine immense 
Einsparung von Verlustleistung (und somit eine Verbesserung des 
Wirkungsgrades) bedeutet. Nur so kommen Netzteile mit der Kennzeichnung 
"90+" oder gar "95+" zustande.
Damit lassen sich alte PC-Netzteile mit max. 250 Watt Leistungsabgabe 
leider nicht mehr direkt mit heutigen Netzteilen mit einer 
leistungsbereitstellung von 400 Watt und mehr vergleichen.

Ich hatte es (zugegebenermaßen) nur einmal ausprobiert, ein PC-Netzteil 
nachträglich mit einer PFC auszustatten. Dabei konnte ich leider nur 
eine Verschlechterung des Wirkungsgrades von leicht über 2% ermitteln. 
Also kein Gewinn, sondern nur zusätzliche Verluste. In wie weit da z.B. 
ein Combo-Controller (PFC + PWM) seine Vorteile ausspielen kann, habe 
ich bislang (noch) nicht eruiert. Bin aber sehr skeptisch.

von Schwups... (Gast)


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Wozu der Aufwand? In der Bucht gibts reichlich Nachschub für Lau.
Hier rum zu experimentieren kann man sich schenken, gerade bei solchen 
Massenartikeln.

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