Forum: Platinen Lötkolben oder Lötstation


von Fitje (Gast)


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Guten Abend,

seit ein paar Tagen bin ich schon auf der Suche nach einem neuen 
Lötkolben bzw. einer Lötstation. Ich habe bereits mehrere Stunden auch 
in diesem Forum gelesen, doch ich bin immer noch noch nicht sicher was 
ich mir kaufen soll.
Ich hatte lange Zeit einen normalen 40 Watt-Lötkolben, der jedoch jetzt 
kaputt gegangen ist. Mit dem Gerät mache ich eigentlich eher gröbere 
Sachen, zum Beispiel Fahrzeugelektrik, mal 4mm² Lautsprecherkabel 
verlöten, bedrahtete Bauteile verlöten, allerdings auch mal (eher 
selten) SMD löten. Da ich dieses alles nur Hobbymäßig mache, ist mir zum 
Beispiel die Weller WS 81 deutlich zu teuer, obwohl diese wahrscheinlich 
das richtige für mich wäre. Die Ersa Analog 60 wäre noch im Preisrahmen, 
ist mit ihren 60 Watt aber doch evtl. etwas schwach auf der Brust. Die 
RDS 80 von Ersa halte ich, nachdem was ich so gelesen habe, auch nicht 
für richtig, da sie wohl Probleme bei größen Querschnitten hat, da die 
Regelung zu träge ist. Wäre es evtl. sinnvoller z.B. einen Ersa MULTIPRO 
930CD Kolben zu nehmen und zusätzlich noch einen günstigen mit 80 Watt, 
für die gröberen Sachen?

Vielen Dank schonmal für eure Mühe.

von Martin L. (Gast)


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Ich habe mir vor Kurzem für wenig Geld (IMHO 30 oder 40 Euro) eine AOYUE 
936 Lötstation gekauft. Die ist besser als so manche "Markenstation" 
verarbeitet und hat ein Silikonkabel zum Lötkolben was leider immer noch 
nicht überall Standard ist. Sie scheint (subjektiv) auch sehr schnell 
auf erhöhten Wärmebedarf bei z.B. Masseflächen zu reagieren. Jedenfalls 
hatte ich gestern den direkten Vergleich zu einer modernen ERSA Station 
(mittlere Preisklasse aber schon mit Digitalanzeige) und die hat sich 
mit den großen Buchsen sehr schwer getan. (Wobei ich natürlich nicht 
ausschließen kann, dass die AOYUE zu viel der D-Komponente beim PID 
Regler hat und damit ein starkes Überschwingen erzeugt.)

Viele Grüße,
 Martin L.

von Fitje (Gast)


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Die Aoyoue 936 sieht ja so ganz gut aus, hatt allerdings nur 35 Watt, 
wie ich eben gesehen habe. Ich denke mal, dass das ziemlich knapp wird 
bei größeren Querschnitten, oder?

von gast (Gast)


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wenn du bisher einen 40W-Lötkolben verwendet hast, dann vergiss den 
Multipro 930 - er wird dir zu schwach sein. Ich hatte bisher (ca. 15 
Jahre lang) nur einen ungeregelten 30W-Lötkolben (ERSA Multitip). Weil's 
für den Multipro auch feinere Spitzen für SMD gibt und für den Multitip 
nicht, habe ich mir den Multipro vor ein paar Wochen angeschafft. Aber 
der ist mit seinen 20W meiner Meinung nach viel zu kalt.
Weil ich aber auch schon einen Haufen Spitzen mitgekauft habe, habe ich 
den Multipro verschenkt und mir zähneknirschend noch die Analog 60 
Station dazu gekauft, wo sie auch drauf passen.
Die Station betreibe ich jetzt immer voll aufgedreht (450°), da ist sie 
dann in etwa so heiß, wie ich es gewohnt bin ... wie andere Leute auf 
niedrigerer Temperatur löten können, ist mir ein völliges Rätsel (... 
womit ich jetzt NICHT sagen will, dass ich es richtig mache und alle 
anderen falsch ...).
In der Arbeit verwende ich eine Ersa MS 250 Lötstation, mit der ich sehr 
zufrieden bin, bei der ist noch ein Minitip-Lötkolben für die feineren 
Arbeiten (SMD & Co) dabei. Leider ist sie inzwischen nirgends mehr zu 
bekommen ... vielleicht auf ebay ...

von Bensch (Gast)


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Das Wort "normaler Lötkolben" solltest du im Kontext mit "SMD" ganz 
schnell vergessen....

Allerdings sind 35W für Masseflächen und dicke Kabel auch nicht der 
Hammer, da friert die Spitze gern mal an. 80-100W und eine schnelle 
Regelung wäre schon emnpfehlenswert.

von Bensch (Gast)


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> Die Station betreibe ich jetzt immer voll aufgedreht (450°), da ist sie
dann in etwa so heiß, wie ich es gewohnt bin ... wie andere Leute auf
niedrigerer Temperatur löten können, ist mir ein völliges Rätsel (...
womit ich jetzt NICHT sagen will, dass ich es richtig mache und alle
anderen falsch ...).

DIR mag es ein Rätsel sein, anderen nicht. Versuch's zu lösen.....

Nur mal zur Erinnerung aus verschiedenen Threads: verbleit 300-320°, 
bleifrei 320-340°.

von Fitje (Gast)


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"80-100W und eine schnelle Regelung wäre schon emnpfehlenswert." Da wäre 
man dann wohl wieder bei der teuren Weller. Eine günstigere Lösung gibt 
es dann wohl nur als Gebrauchtkauf?

von Michael (Gast)


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Es kommt auhc nicht selten auf die Spitze an. Ich nutze zum Beispiel die 
0.2mm Spitze nur, um SMD-IC-Beinchen anzulöten. Für Widerstände und co 
nehm ich ne 1mm Spitze und bei Massefläche nehm ich gern die 1.5mm 
Spitze. Da bekommt man dann einfach viel schneller die Wärme vom 
Lötkolben ins Kupfer der Platine.

von Fitje (Gast)


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Eigentlich geht es mir ja gegen den Strich, so etwas zu kaufen, aber 
könnte ich zum Beispiel mit diesem Gerät auskommen? 
http://www.china-zhongdi.com/zd-929c.htm Eigentlich  habe ich kein 
Problem damit Geld für gutes Werkzeug auszugeben, nur Löte ich vlt. im 
Monat 3 oder 4 Stunden, da rentiert es sich meiner Meinung nach nicht, 
eine Station für über 200€ anzuschaffen. Kann ich die von mir genannten 
Arbeiten wohl damit durchführen?

von gast (Gast)


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@Bensch:

>DIR mag es ein Rätsel sein, anderen nicht. Versuch's zu lösen.....
>Nur mal zur Erinnerung aus verschiedenen Threads: verbleit 300-320°,
>bleifrei 320-340°.

... ist mir doch wurscht, so lange es heißere Sachen zu kaufen gibt ... 
(-:

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Fitje schrieb:
> könnte ich zum Beispiel mit diesem Gerät auskommen?
> http://www.china-zhongdi.com/zd-929c.htm

Zhongdi-Geräte werden schon seit Jahren in Deutschland von den üblichen 
Verdächtigen (Elektronikversendern) angeboten. Die tun's. Wenn auch die 
ZD-929 eher selten ist. Gängig sind ZD-931 
http://www.komerci.de/shop/product_info.php?products_id=339&cPath=24 und 
ZD-937 
http://www.komerci.de/shop/product_info.php?products_id=273&cPath=24&language=de 
, die unter verschiedenen Namen im Handel auftauchen. Die ZD-931 zum 
Beispiel als Fixpoint EP5 
http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2;GROUPID=555;ARTICLE=55440

Die andere große Billiglötstations-Firma in Deutschland ist Aoyue. Auch 
die Stationen tun es. Zum Beispiel 
http://shop.wiltec.info/product_info.php/info/p2989_AOYUE-936-Loetstation--200-C-480-C.html 
oder 
http://shop.wiltec.info/product_info.php/info/p2991_AOYUE-937-Loetstation--200-C-480-C.html

Für rauen Werkstatteinsatz würde ich allerdings von den genannten keine 
einzige nehmen.

von Oli (Gast)


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von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Oli schrieb:
> oder die eine Nummer größer mit Tasten für mehrere
> Temperaturvoreinstellungen.

Mein zweiter Link zeigte auf die. ZD-937. Da wir allerdings vom OP mal 
wieder nichts hören, gehe ich davon aus, dass das wieder so ein Posting 
vom OP nach dem Motto "So wichtig war's mir dann doch nicht" war.

von Fitje (Gast)


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Nein, es ist mir immer noch wichtig, ich habe nur gewartet, ob noch 
etwas Neues kommt. Ich bin in anderen Foren aktiver, und kenne es nur zu 
gut, wenn sich jemand etwas empfehlen lässt und meldet sich dann einfach 
nicht mehr.

Ich habe jetzt mal in der Bucht auf ein paar gebrauchte Lötstationen 
geboten, aber gerade die Leistungsstärkeren Stationen von Ersa und 
Weller gehen ja immer noch für teilweise eine Ecke über hundert Euro 
weg. Wahrscheinlich ist das Geld aber dort besser angelegt als bei einem 
chinesischen Modell. Würde eine 50 Watt-Station von Weller wohl für mich 
reichen?

von Klaus D. (kolisson)


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hallo ihr lieben,

schöne frage bezüglich der lötkolben !!

ich selbst.. seit ich 16 jahre alt war (nu bin ich fast 50) .. hatte ich 
dienstlich die WEller-stationen mit dem bekannten system der CURIE-temp 
regelung.
die haben so etwa 60 watt und mit einer adequat dicken spitze .. kann 
man fast kupferrohre zusammenlöten.

hier halte ich also die idee von 100Watt für volkommen daneben.

zusätzlich hatte ich einen 16 watt ersa handkolben.

mein gefühl dazu ist,  meistens ist der zu kalt und friert fest.

nachdem ich dann nach sehr feinen lötspitzen ausschau gehalten hatte,
musste ich feststellen, dass diese entweder sehr teuer sind oder nur auf 
teure lötkolben püassen.

im ende habe ich mir eine ersatzteil gekauft:
einen ersatzlötkolben für die station von weller / der kolben hat die 
bezeichnung WH40.

das ding hat mich 20 euro gekostet und wird auf 18 volt betrieben.
die spitzen gibt es superbillig und superdünn.

entgegen meiner erwartung hatte der lötkolben aber keinen thermofühler 
integriert.
nach einigen gedanken und einer strom-messeinrichtung konnte ich aber 
über den widerstand der heizwendel auf die teperatur schliessen.

ein atmel mit nem poti tut seither seinen dienst und die neue lötstation 
ist die beste , die ich jemals hatte.

einziger wermuthstropfen:
die befestigung der lötspitze mit ner madenschraube ist nicht ideal.
das vieh wackelt ein wenig.

gruss klaus

von Barny F. (barny)


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Weil am Anfang des Threads zu einem Aoye geraten wurde:

Ich hatte mir vor 3 Jahren das Aoye 899A+ gekauft.

Und mich muß sagen dass das Gerät nicht wirklich gut verarbeitet ist.
Das Lüfterrad des Heißluftföhns ist so unwucht, dass sich dass Handteil 
regelmäßig selbst zerlegt.

Der Lötkolben selbst war gute Qualität.
Zum DIP / SMD Löten war er gut geeignet.
Bei größeren Masseflächen, dickeren Kabeln,... ging ihm aber die Puste 
aus.

Leider wurden die Stranggußteile des Gehäuses wie es aussieht direkt 
nach dem Zuschneiden zusammengebaut.
Denn innen war alles voller Öl und Alustäne.
Letzte Woche hatte sich einer dieser Späne gelöst und mir durch einen 
Kurzschluss die Platine mit der Lötkolbenregelung und den Traffo 
getötet.

Jetzt bin ich auf der Suche nach einer ordentlichen Lötstation.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Fitje schrieb:
> Ich habe jetzt mal in der Bucht auf ein paar gebrauchte Lötstationen
> geboten, aber gerade die Leistungsstärkeren Stationen von Ersa und
> Weller gehen ja immer noch für teilweise eine Ecke über hundert Euro
> weg. Wahrscheinlich ist das Geld aber dort besser angelegt als bei einem
> chinesischen Modell.

Also ich hatte eine ZD-931. Prinzipiell war ich mit dem Gerät zufrieden, 
die Regelung schien ok und das Teil war ordentlich verarbeitet. Die 
Buchse für das Lötkolbenkabel war um Welten solider als bei der Ersa RDS 
80. Sie hatte allerdings ein Problem: Es sind dauernd die Lötkolben 
kaputtgegangen. Nach dem dritten defekten Teil habe ich die ganze 
Station dann zurückgeschickt und mir eine Ersa RDS80 gekauft. Mit der 
bin ich bis auf die primitive Buchse für das Lötkolbenkabel recht 
zufrieden, auch wenn da die Regelung etwas träge zu sein scheint. Das 
merkt man aber nur bei den 830er Spitzen, die 840er Reihe (für erhöhten 
Wärmebedarf) ist da viel besser. Beim normalen Löten (Lochraster, DIP 
auf Platinen und auch mal ein größeres Bein einer Hohlbuchse) hatte ich 
nie ein Problem mit festbackenden Spitzen. Die Temperatur ist bei mir 
auf 345 °C eingestellt und ich benutze die 842BD (2,2 mm Meißelform), 
mit der sich nach etwas Umgewöhnung alles DIP-Zeug sehr gut löten lässt.

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