Forum: Offtopic FI löst plötzlich aus


von divB (Gast)


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Hallo!

Ich habe im Keller einen großen 19'' Serverschrank. Darin befinden sich 
Server, Switch, Kleingeräte um die 200W. Alle Verbraucher sind an eine 
USV angeschlossen. Weiters befinden sich noch Patchpanels drinnen und es 
gehen einige CAT5 Kabel in andere Bereiche des Hauses.

Der Schrank selbst ist nur "indirekt" geerdet (eine große 
Potentialausgleichsschiene habe ich nicht in der Nähe): Über die Gehäuse 
der Geräte im Schrank.

Aus bestimmten Gründen wollte ich den Stromkreis im Raum nicht verwenden 
und habe deshalb ein Kabel in einem Kabelkanal aus dem Stromkreis des 
Nachbarraums gezogen. Daran hängt nun die USV seit 1.5 Jahren. Es hat 
nie Probleme gegeben.

Nun hat es auf einmal vor ein paar Wochen angefangen: Ich habe lediglich 
den Schuko-Stecker zur USV aus der Steckdose entfernt und schwupps: FI 
draussen. Der FI ist - muss ich sagen - sehr, sehr empfindlich. Er löst 
praktisch bei jedem Gewitter aus.

Offenbar hat sich da nun irgendein Fehler zugespitzt: Nach dem letzten 
Gewitter löste der FI wieder mal aus und er ließ sich nicht mehr 
einschalten. Was funktioniert: Den betreffenden Stromkreis auslassen, 
dann den FI ein - kurz warten - und dann den betreffenden Stromkreis 
wieder einschalten. Mit p=0.7 bliebt der FI dann drin.
Das ganze habe ich heute mittels Testschalter reproduzierbar 
nachvollzogen. Andere Geräte an diesem Stromkreis kann ich allerdings 
aus- und einschalten wie ich will: Sie lösen den FI nicht aus. An der 
Konfiguration habe ich allerdings merklich nichts verändert.

Nun habe ich versucht, den Serverschrank (USV mit den Geräten dahinter) 
an den Stromkreis im Raum anzustecken. FI löst nicht mehr aus.

Das verstehe ich nicht. Der FI kann doch nur auslösen wenn die 
Differenzströme != 0 sind. Nun sind jetzt aber beide Stromkreise hinter 
dem gleichen FI. D.h. es dürfte doch keinen Unterschied machen wo die 
Geräte dranhängen.

Weiters: Wenn es einen Differenzstrom gibt, so muss dieser doch 
irgendwohin abfließen. Aber wie kann das passieren sofern es keinen 
Masseschluß gibt?

Besteht die Möglichkeit dass es Differenzströme ohne leitende Verbindung 
gibt z.B. durch irgendwelche Kriechströme entstehen?

Eine andere Erklärung für mich könnte sein: Reicht es bereits aus wenn 
es innerhalb eines Stromkreises irgendwelche Potentialdifferenzen gibt? 
Was ich damit meine: Der Kreis, an dem der Serverschrank hing, kam ja 
von einem anderen Raum. Wäre es möglich dass der FI auslöst weil es 
innerhalb von diesen Räumen ein (minimal) unterschiedliches Potential 
gibt? Wenn ja: Ist dies nur von Bedeutung wenn in beiden Räumen Geräte 
am gleichen Kreis hängen (also der Kreis eine größere örtliche 
Ausdehnung haben)?

Ist es ganz allgemein empfohlen mehrere örtlich ausgdehnte Räume mit dem 
gleichen Kreis zu versorgen? Wieso? Wieso nicht?

Irgendwie würde ich natürlich gerne den Fehler suchen. Hat jemand Ideen 
was ich wie überprüfen könnte und den Fehler eingrenzen könnte?

lg
divB

von Schwups... (Gast)


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Typisch Elektroniker, bei denen ist alles Masse.
Elektriker sagen dazu Erde oder Potenzialausgleich und das bezieht
sich auch nur auf den Schutzleiter bei der Hausinstallation.
Drei Fehlerursachen sind denkbar.
1)vergessenes oder defektes Kabel liegt im Garten und wird nass.
  (Auch eine Außensteckdose kann undicht geworden sein)
2)Eine Steckdose(kann auch Stecker sein) ist in Folge schwacher Kontakte 
heiß geworden und der Kunststoff ist verkohlt. Manche Kabel können das 
Problem auch durch Verkohlung verursachen.Gummikabel macht manchmal 
Ärger.
3)Ein Entstörfilter ist kaputtgegangen oder der Schutzleiter dahin hat
eine Unterbrechung und verursacht das Problem weil dann Metallteile
Spannungen führen und wenn man die berührt kann der Fi rausfliegen weil
dann über den menschlichen Körper die 30mA fließen.
Da muß man dann alle Verbindungen sorgfältig prüfen.
Vielleicht kennt ja noch jemand andere Ursachen.
Prinzip des Fi ist, das der Strom der zum Verbraucher und
wieder ins Netz über den Nullleiter zurück fließt, überwacht wird.
Wenn 30mA(30mA-Typ)mehr fließen ohne das dieses Strommenge wieder 
zurückfließt dann löst das Ding aus. Also vereinfacht wenn 30mA
über die Erde abgezweigt wird. Rettet zwar Leben so ein Gerät aber 
Ursachenforschung ist ziemlich aufwändig bzw. mühselig.

von divB (Gast)


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Hi,

Danke mal für die Antwort. Ich habe jetzt am Nachmittag noch einiges 
herumexperimentiert. Das ist nicht überstanden, da liegt ein viel 
diffizielerer Fehler vor :-( :-(

Vorerst: Der FI hat I_\Delta = 0.1 und nicht 0.3.

Also der FI fliegt immer genau dann wenn ich das ganze Werkel von der 
Steckdose trenne oder wieder anstecke. Meistens aber beim Anstecken. 
Wenn es die Sicherung wäre würde wohl der Verdacht eines erhöhten 
Einschaltstroms nahe liegen.

Je nachdem was ich dranstecke oder abstecke wird das ganze 
reproduzierbarer bzw. unreproduzierbarer.

Beispiel: Ich habe mir vor einiger Zeit 2 Stück IP-schaltbare 
Stromverteiler besorgt. Diese schalten jeweils 2 verschiedene Kreise à 8 
Stecker. Wenn ich beim zweiten Gerät den zweiten Kreis einstecke fliegt 
der FI reproduzierbar sofort. Allerdings nur an einer bestimmten 
Steckdosenleiste. Mache ich es davor, brauche ich mehr versuche.

Nun habe ich den offenbaren Problemverteiler komplett abgesteckt. Das 
Problem tritt aber noch immer auf. Leider muss ich jetzt bis zu 10x den 
Stecker ziehen und wieder anstecken bis der FI auslöst, allerdings tut 
er dies zumeist.

Der Anschaffungszeitpunkt der IP-Stromverteiler deckt sich bedenklich 
genau mit dem Auftreten der Probleme :-( Allerdings sind die 
niegelnagelneu und ich kann mir schwer vorstellen dass die Mängel 
aufweisen.

Und noch einmal: Irgendwo muss dieser verdammte Strom ja gegen Erde 
(nicht Masse ;-) ) abfließen. Aber dazu muss es einen Masseschluss 
gehen. Den gibts aber nicht, denn der Fehler tritt ja nur (manchmal) auf 
wenn ich den Stecker ziehe.

(3) kann es auch nicht sein, da ich auf Betonboden stehe und den 
Serverschrank nicht berühre - sowie kein einziges leitendes Gehäuse 
(lediglich den Schuko-Stecker).

Irgendwie beunruhigt mich das schon ziemlich. Die Installation müsste 
eigentlich ordentlich und nach Vorschriften sein, an den Geräten hab ich 
eigentlich auch nichts rumgeschraubt sondern lediglich mit normalen 
Kaltgerätekabeln sowie handelsüblichen Stromverteilern verbunden. 
Besteht überhaupt irgendwie die Möglichkeit den Fehler einzugrenzen? Das 
Problem ist dass sobald ich was ändere tritt das Problem nicht mehr so 
stark auf.

Achja: Ein IP-Stromverteiler hat als Primäreingang den Ausgang der USV. 
Und am Sekundäreingang habe ich direkt den externen Kreis angeschlossen. 
Kann es sein dass diese Konstellation Probleme bereitet?

lg
divB

von Uhu U. (uhu)


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Hast du mal die Schukostecker andersrum gesteckt?

von divB (Gast)


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Update (2): Hab so einen Powerswitch jetzt geöffnet: Die Erde ist bei 
beiden Kreisen kurzgeschlossen und auch mit dem Gehäuse verbunden (wie 
es sein soll). Ausserdem habe ich jetzt das zweite Gerät komplett 
ausgebaut. Beim zweiten verwende ich jetzt nur mehr den ersten Kreis 
(der direkt an der USV hängt).

@Uhu: Nein, habe ich noch nicht. Werde ich aber gleich machen. Gibt es 
eine logische Erklärung wieso sich das bessern sollte?

Beim jetzigen Aufbau habe ich eh nicht so viel Auswahl:
1.) Schuko-Steckdose
2.) Verlängerungskabel
3.) Weiterer Schuko-Verteiler im 19''-Format, direkt im Schrank.
4.) Von dort Kaltgerätekabel zur USV

Nach der USV sind die meisten Geräte Kaltgerätekabel die eh kein 
Tauschen ermöglichen. Ausser ein 3er Verteiler, der von mir 
(fachgerecht) mit Kaltgerätebuche statt mit Schuko bestückt wurde, um 
ihn an die USV zu stecken. Dort hängen 2 Steckernetzteile (Modem und 
Router) dran sowie ein (managed) Switch (mit Kaltgerätekabel).

Naja, ich werde jedenfalls einmal das Umdrehen probieren und danach noch 
den zweiten Powerswitch zu entfernen und die Geräte direkt anzustecken. 
Ich hoff aber nicht dass es dann geht denn das würde bedeuten dass der 
Switch mangelhaft ist oder? Was ich nicht glaube...

lg
divB

von divB (Gast)


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Update: Sobald ich den Powerswitch von der USV trenne schaffe ich es 
nicht mehr den FI raus zu schmeissen.

Stecke ich den Powerswitch an eine Schuko davor an, ebensowenig.

Stecke ich den Powerswitch wieder hinter die USV dann gehts wieder nach 
2-5 Versuchen.

Gibts dafür keine Erklärung?

von Uhu U. (uhu)


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divB schrieb:
> @Uhu: Nein, habe ich noch nicht. Werde ich aber gleich machen. Gibt es
> eine logische Erklärung wieso sich das bessern sollte?

Wenn irgendwo hinter dem Stecker eine Kriechstrecke gegen PE ist, dann 
würde die beim Umdrehen auf N gelegt und der FI würde nicht mehr 
rausfallen.

von divB (Gast)


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@Uhu: Ok, danke, das ist einleuchtend. In dem Fall müsste ich nur den 
"äussersten" Schukostecker drehen.

Aber ich habe nun den Fehler reproduzierbar (!) eingrenzen können:

Sobald ich einen Powerswitch hinter die USV stecke löst der FI aus. 
Allerdings nicht beim An-/Abstecken des Powerswitches sondern der USV.

Ich habe es mit beiden (neuen!) Geräten versucht, ich habe verschiedene 
Outlets der USV als auch verschiedene Kabel probiert. Vom Powerswitch 
habe ich ansonsten auch alles abgesteckt (andere Geräte, sogar die 
Netzwerkverbindung).

Und wie oben schon geschrieben scheint der Fehler nicht aufzutreten wenn 
ich den Powerswitch vor die USV anstecke.

Sind die Geräte kaputt? (Beide sind neu) Eher unwahrscheinlich. 
Systematischer Fehler? Aber welcher? Wie könnte in so einem Szenrario 
überhaupt ein Fehlerstrom entstehen? Und falls es weiterhilft: Die USV 
ist eine online-USV.

Falls irgendwer noch Tipps hat: VIEEELEN DANK! Gerne würd ich auch 
weitere Infos zum Gerät und zur Konfiguration liefern.

divB

von FI (Gast)


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Was auch sein kann: Das Kernmaterial im FI hat sich durch einen erhöhten 
Gleichstromanteil aufmagnetisiert und ist dadurch "überempfindlich" 
geworden..

Lass das Teil doch mal von einem Elektriker tauschen..

von divB (Gast)


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Danke mal. Ich habe weitere Tests gemacht:

* Der FI ist es nicht. Ich hab es mit einem anderen (sogar 
I_\DeltaN=0.3) versucht. Same.
* Ich habe Powerswitch und USV komplett aus dem Rack aufgebaut und nur 
diese beiden Teile auf einem Tisch verkabelt. Same
* Ich habe es mit einer anderen USV (APC SmartUPS 700) versucht. Das 
Problem tritt nicht auf.

Es scheint also tatsächlich als ob die USV defekt wäre.

Nun die alles entscheidende Frage: Wie kann es sein dass sich der Fehler 
nur bei einem Gerät äussert? Immerhin verwende ich die USV seit 3 Jahren 
mit verschiedensten Geräten, aber der FI hat noch nie ausgelöst...

lg
divB

von Schwups... (Gast)


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FIs mit 0,1 oder 0,3 bringen dir nicht viel weil deren
Hauptaufgabe darinbesteht Menschen vor elektrischen
Schlägen zu schützen. Tötlich sind Ströme ab 0,05A=50mA.
Bei höheren Auslöseströmen ist der Zweck also verfehlt.
Aus deinen Posts entnehme ich das du eifrig Geräte
gesteckt hast aber nicht das Know-how besitzt auch das
Innenleben zu prüfen. Ich tippe das bei deiner USV
der Eingangsfilter(sofern vorhanden) defekt sein kann.
Wenn alles korrekt geerdet ist kann man auch auf den FI
verzichten, aber gesünder wäre es schon weil man ja nie
weiß in welchem Zustand dein Material ist. Übrigens
können auch neue Geräte Macken haben. An deiner Stelle
würde ich einen Elektriker zu Rate ziehen damit das
auch Fachgerecht ausgeführt ist.

von User (Gast)


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>kann man auch auf den FI verzichten
Nein kann man nicht sofern es kein altes Haus ist. Bei allen neueren ist 
er zwingend Vorgeschrieben.

von divB (Gast)


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@Schwups: Danke für deine Ausführung aber wie ich bereits geschrieben 
habe: Ich habe nur 2 (!) Geräte zusammengesteckt: USV und Powerswitch.
Auf einen FI verzichte ich sicher nicht, die Sinnvolligkeit steht jetzt 
auch nicht zur Debatte, denn wenn er auslöst gibt es zumindest irgendwo 
einen Fehler. Und den will ich beheben. Da es nur mit der USV auftritt 
liegt das Problem offenbar an der USV (mit einer anderen und ohne tritt 
er nicht auf)

Zum Know-How: Das ist sehr relativ, darüber will ich jetzt auch nicht 
diskutieren. Nur so viel: Ich habe die USV bereits geöffnet und 
gereinigt. Optische Auffälligkeiten konnte ich zumindest nicht erkennen.

Eingangsfilter: Können das z.B. (größere) Spulen sein?

von divB (Gast)


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Kleine Ergänzung: Irgendein Bauteil muss ja einen Masseschluss erzeugen 
oder?
An was kann das liegen dass das genau bei einem angeschlossenem Gerät 
funktioniert das zudem woanders (offenbar und wahrscheinlich) fehlerfrei 
arbeitet?

von Schwups... (Gast)


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>Eingangsfilter: Können das z.B. (größere) Spulen sein?

Ne, das sind gewöhnlich mindestens 2 Kondensatoren mit wenigen
Nanofarrad(soweit erinnerlich) jeweils von den Leitern zur Erde
geschaltet. Wenn der Erdanschluß vielleicht korrodiert ist, kann
ein geringer Strom über das Gehäuse fliesen.
>Optische Auffälligkeiten konnte ich zumindest nicht erkennen.
Das wäre nur der erste Schritt. In Folge wären jetzt ein paar
Messungen angebracht. z.B. ob die Kondensatoren noch ihre
aufgedruckten Werte haben oder ob ein Schluß vorliegt und
natürlich ob die Anschlußverbindungen niederohmig sind.
Eine Isolationsmessung würde das ganze dann abschließen.
Ein Multimeter sollte man dann haben, bedienen können
und die gewonnenen Werte auch interpretieren können.

Was auch noch sein kann, wenn Nullleiter und Schutzleiter
hinter dem FI verbunden sind bzw. eine niederohmige Verbindung
aufweisen und darüber Ausgreichsströme fliesen.
Ist denn die USV-Masse geerdet? Sollte eigentlich nicht sein.

von oszi40 (Gast)


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Hat evtl. ein Y-Entstörkondensator durch Blitz dicke Backen ?

wie z.B. Best.Nr. 800 018 
http://www.pollin.de/shop/shop.php?cf=detail.php&pg=OA==&a=OTY1OTk3OTk=&w=Mzk3OTk4&ts=0

Es ist wie mit Medizin: zu viele y-Kondenatoren an EINEM FI erzeugen 
auch mehr Ableitstom auf dem Schutzleiter ... Klick!

von Wolf (Gast)


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Die Ableitströme addieren sich und irgendwann ist Schluß.
Bei dem Versuch mit einem 300mA-FI dürfte es aber (in dieser Umgebung) 
nicht mehr passieren.

In Netz-Filtern werden jedoch auch einige Milliamperes abgeleitet, dann 
ist der Einbau eines FI für diese Netzzweige praktisch nicht zu 
empfehlen.

Den Ableitstrom kann ein Elektriker mit entsprechendem Equipment sehr 
genau feststellen, z.B. mit UNITEST Leckstromzange CHB3 (Auflösung 
10uA).

von Hesse (Gast)


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Es liegt mit Sicherheit an den Ableitströmen durch die EMV Filter. Diese 
variieren ja dann auch bei Lastwechsel und der FI spricht an.
Statts C´s in den Netzteilen würden sich hier Netzdrosseln besser 
anbieten. Sie reduzieren die Stromwelligkeit.
Die USV wird durch den WR einiges an Oberwellen aufbringen. 
Ausgangstrafo ist sicher auch nicht vorhanden.

FI und USV verträgt sich nicht wirklich. Man will ja Betriebssicherheit 
erreichen, schafft sich aber mit FI eine Ausfallquelle. Fazit 
elektrotechnische Laien sollten keinen Zugang zum Schrank und zur 
Verteilung haben - dann Verzicht auf FI.

Es gibt auch allstromsensitive FIs - siehe Fa. Doepke, welche für die 
genannte Problematik eine Lösung sein könnten. Sie kosten aber gut 400 
EUR.

von oszi40 (Gast)


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Wenn kein Geiz im Spiel ist, könnte man auch überlegen, ob 2 Stromkreise 
das Problem lösen.

von divB (Gast)


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@Schwups:
> Wenn der Erdanschluß vielleicht korrodiert ist, kann ein geringer Strom über das 
Gehäuse fliesen.

Ja, aber wie erklärt man sich dann dass das nur passiert wenn ein 
einziges Gerät dranhängt dass zusätzlich weder viel Leistung zieht (1W) 
noch einen Einschaltstrom hat? Und zwar egal was sonst noch parallel 
dazu hängt?

> Was auch noch sein kann, wenn Nullleiter und Schutzleiter hinter dem FI 
verbunden sind bzw. eine niederohmige Verbindung aufweisen und darüber 
Ausgreichsströme fliesen.

Natürlich ist das der Fall. TN-C-S System, AFAIK. Aber nochmal: Es tritt 
ja nur auf wenn ein einziges verdammtes Gerät hinter einer einzigen 
verdammten USV hängt.

> Ist denn die USV-Masse geerdet? Sollte eigentlich nicht sein.

Darauf habe ich ja keinen Einfluss (ich habe die USV ja nicht gebaut) 
aber meinst du damit dass der Nullleiter mit der Erde verbunden ist? 
Keine Ahnung könnte ich schauen. Die Erde ist jedenfalls definitiv in 
der USV durchverbunden was auch sehr hilfreich ist. Der RCD soll ja auch 
auslösen wenn hinter der USV ein Isolationsfehler auftritt...

@oszi40:
> Hat evtl. ein Y-Entstörkondensator durch Blitz dicke Backen ?

Wäre mir nicht aufgefallen. So einen habe ich gar nicht gefunden, nur 
zwei dicke Elkos, die haben aber weder dicke Backen noch sonst was. 
Angenommen dem wäre überhaupt so: Lässt sich dann erklären dass das nur 
bei einem einzigen bestimmten Gerät auftritt?

@Wolf:
> Die Ableitströme addieren sich und irgendwann ist Schluß.

Ja, aber wie gesagt es tritt bei allen FIs auf (0.1 und 0.3). Am 0.3er 
hängt sonst nichts - wirklich NICHTS dran ausser der USV. Schließe ich 
hinter die USV 10 andere Geräte passiert nichts. Schließe ich den 
Powerswitch dazu passiert es. Auch wenn nur dieser dranhängt. Es hört 
sich wirklich paradox an aber es ist so.

@Hesse:
> Es liegt mit Sicherheit an den Ableitströmen durch die EMV Filter. Diese 
variieren ja dann auch bei Lastwechsel und der FI spricht an.

Ja wenn es nun ein Lastwechsel wäre könnte ichs mir ja auch erklären. 
Aber das ist es nunmal nicht. Der Powerswitch verbraucht <1W, im 
Vergleich zu den 200-300W die sonst noch an der USV hängen!

Zur Zusammenfassung nochmal: Das Problem tritt bereits auf wenn ich 
einen eigenen Stromkreis ohne weiteren Verbraucher mit eigenem FI 
nehme!!

FI ist für mich Pflicht, den auszubauen kommt nicht in Frage! Es handelt 
sich ja hier nicht um eine Fehlerquelle sondern es liegt bereits ein 
Fehler vor weil das Problem ja mit einer bestimmten Konstellation 
deterministisch auftritt!

@oszi40:
> Wenn kein Geiz im Spiel ist, könnte man auch überlegen, ob 2 Stromkreise das 
Problem lösen.

Kein Problem, 2 Stromkreise wären vorhanden, aber jetzt sag mir nun wie 
dass das Problem lösen soll?


Weiterer Versuch: Ich hab die USV geöffnet. Sie war extrem verdreckt 
(viele Spinnweben und Staub) und gereinigt. Zuerst ist das Problem beim 
0.3er FI nicht mehr aufgetreten und ich wollte durchatmen. Wäre schon 
eine super Erklärung gewesen dass ein Strom über Spinnweben abfließt und 
so einen Masseschluss erzeugt. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, 
das war nur Zufall. Das Problem besteht :-(


Gibts noch irgendwelche rationalen Erklärungen oder ist das Teil 
vielleicht verhext??

lg
divB

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich mal so in meine Glaskugel sehe: könnte auch die Fehlspannung 
zum Beispiel von irgendwelchen LAN-Kabeln über den Mantel in den Schrank 
eingeschleppt werden. Da würde die Ursache dann ganz woanders liegen!!

Aus purer Neugier würde ich auch mal den Phasenprüfer an alle 
geschirmten LAN-Kabel halten. Wenn er leuchtet ist was faul.

Notfalls:Um den Fehler brutalstmöglich aufzuklären würde ich jeweis die 
Hälfte der Verbraucher abklemmen oder die USV probeweise weglassen.

von divB (Gast)


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@oszi40: Das habe ich ja bereits gemacht! Ich habe es auf die 
Minimalkonfiguration runtergebrochen: NUR mehr USV, Powerswitch. Sonst 
NICHTS! Kein Netzwerkschrank, keine Netzwerkkabel oder sonst was. Lasse 
ich hier die USV weg geht selbstverständlich alles. Es tritt wie gesagt 
wirklich nur auf wenn "USV <--> PowerSwitch" (if and only if) :-)

PS: Ich hab eh schon vielfach gesagt dass ich an dem Powerswitch nichts 
mehr dran hab, auch keine Verbraucher mehr: 2 Geräte, 2 Stromkabel, 1 
FI. Sonst nichts mehr.

von oszi40 (Gast)


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Nach dem Blitzeinschlag und Betriebszeit > 2 Jahre hat wohl doch die USV 
ihre Rente verdient. Wäre zu klären ob Versicherung diesen Fall in 
Zusammenhang mit dem Blitz übernimmt.

Ältere USVs haben öfter Zicken mit dem Akku. So gesehen wäre ein 
Austausch zur rechten Zeit wesentlich nützlicher als weitere Ausfälle zu 
provozieren.

von oszi40 (Gast)


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Interessant wäre noch ob die USV im Schrank eingebaut ist und dadurch 
eine andere Masse bezieht.

von divB (Gast)


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Hmm, wie kommst du auf Blitzeinschlag? Solchen hat es nie gegeben...

Unabhängig davon bin ich eh schon am überlegen eine neue USV zu kaufen 
aber irgendwie sträubt sichs da schon ziemlich da ja alles geht und 
immer funktioniert hat....

Zum Einbau: Der Fehler tritt gleichermaßen auf wenn die USV im Rack 
eingebaut ist als auch "standalone" auf einem Holztisch liegt...

lg
divB

von Thilo M. (Gast)


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Wie ich heute erfuhr gibt es auch FIs, die auch auf DC reagieren.
Nennen sich Typ 'B' oder so und kosten das 10fache.

Beim normalen FI kann sich durch Gleichstrom der Kern magnetisieren und 
unbrauchbar werden (auslösen).
Kommt selten vor, aber vielleicht ist's ja sowas?

von Schwups... (Gast)


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Vielleicht ist in dem Gerät noch ne Spinne die das Problem verursacht.
Die Viecher sind verflixt fleißig und können so ein Netz an einem Tag
erneuern. Wenn alles nichts hilf, bleibt nur der Ersatz der verdächtigen
Komponenten.

von divB (Gast)


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@Thilo: Leider nicht, denn das Problem tritt mit mehreren FIs auf.

@Schwups: Leider ebenfalls nicht, hab mittlerweile die Platinen und 
alles ausgebaut und feinsäuberlich gereinigt. Allen Staub rausgeblasen 
und mit Staubsauger & Co das ganze Gehäuse gereinigt. Da ist sicher 
nichts mehr :-(

von oszi40 (Gast)


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Wenn wir noch mal diskutieren, wie der FI funktioniert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstromschutzschalter

Dann sollte er NICHT auslösen, solange durch die Wicklung die Ströme 
sich aufheben. Es könnte jedoch auch sein, daß z.B. die Anlaufschaltung 
Deiner USV nur eine Halbwelle benutzt, was dann das schöne gleichmäßige 
Sinusbild etwas verschiebt oder den FI-Kern magnetisiert hat.

Wenn der Fehler jedoch nur mit "USV <--> PowerSwitch" auftritt, dann 
würde ich die 2 Geräte einpacken, woanders probieren oder wegwerfen.

von divB (Gast)


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Ich glaube echt das Ding ist einfach verflucht. Kamma nix machen.

Was meinst du noch mit "Wo anders probieren"? An einem andren 
Stromkreis/FI hab ich es schon probiert aber wenns weiterhilft kann ichs 
in einer anderen Location (Wohung) auch probieren!

Mit der Zeit bin ich am Überlegen die USV nicht echt zu kübeln. Derzeit 
läuft das System ja ohne USV (wegen dem Problem). Früher hab ich mit so 
einem 0815 Energiemessgerät 200W gemessen, jetzt sind es 100-130W!! Also 
hier zeigt sich offenbar schon wie mies der Wirkungsgrad ist.
Weiters hab ich noch eine wunderschöne SmartUPS 1500VA, 2HE 19'' zu 
Hause, allerdings defekt (allem Anschein nach die Akkus). Hier bin ich 
am Überlegen nicht einfach neue Akkus zu kaufen...das kommt auf etwa 100 
EUR und das Ding hat hoffentlich auch noch einen besseren 
Wirkungsgrad...

lg
divB

von oszi40 (Gast)


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Eine USV braucht anfangs immer mindestes den doppelten Strom bis die 
Akkus wieder voll sind! Daher wird Deine Messung mit leerem und vollem 
Akku verschieden sein.

Weiterhin ist es ein Unterschied ob es eine billige mit Umschaltrelais 
und verkrüppelter Rechteck-Spannung oder eine sinusförmige Online-USV 
ist. Daher könnte auch die Messung je nach Sinusform eine Fehlmessung 
sein.
Ob Ihr nun eine neue USV kauft ist Eure Entscheidung. ABER einen 
Überspannungsschutzstecker solltet. ihr "als Opfer" auf jeden Fall haben 
wenn Ihr keine USV benutzt. Der ist im Störfall in Sekunden weggeworfen 
aber ein Gerätenetzteil erst nach Stunden/Tagen repariert!

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