Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bass-Tonabnehmer kurzschließen?


von Hermy (Gast)


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Hallo,

mein E-Bass hat zwei Tonabnehmer, einen am Hals und einen an der Bridge. 
Weil beide Tonabnehmer relativ niederohmig sind und die Massenführung 
von den Spulenanschlüssen getrennt ist, habe ich folgende Schaltung 
überlegt:

Beide Tonabnehmer werden in Serie geschaltet. Soll nur einer von beiden 
aktiv sein, wird der andere kurzgeschlossen.

Jetzt ist die Frage, ob durch den Kurzschluss in einer Spule die Saiten 
tatsächlich bedämpft werden, oder ob der Effekt vernachlässigbar ist.
Ein freidrehender Elektromotor wird jedenfalls stark gebremst, wenn man 
seine Pole kurzschließt.

von Daniel R. (daniel_r)


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Ich würde mal sagen, dass es vernachlässigbar ist. Bass-Saiten sind ja 
nun wirklich nicht leicht und werden sich von dem kleinen Magnetfeld 
wohl kaum aus der Tritt bringen lassen. Definitiv wird man das aber erst 
sagen können, wenn man das einfach ausprobiert ;)

Daniel

von Spotti (Gast)


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Würd ich nicht machen mit nem 1xUM kannst du doch einfach zwischen 
Abnehmer und Kurzschluss umschalten.
Wenn du schon am Basteln bist bau auch noch ne Phasendrehung mit ein.

von Hermy (Gast)


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hm, die aussage mit dem 1xUM versteh ich jetzt nicht ganz...

phasendrehung mach ich vielleicht auch, hat aber mit der 
PU-umschaltgeschichte direkt nix zu tun.

cool wär ja ein schalter mit drei stellungen, der in mittelstellung 
beide PUs aktiviert. dann müsste ich auch nix kurzschließen!

von Gast (Gast)


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1xUM ist ein Schalter mit einem Wechsel- oder Umschaltkontakt. Dadurch 
können zwei verschieden Signale gewält werden.

von Spotti (Gast)


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Es gibt Kippschalter mit 3 Stellungen die so schalten.
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Leider kann ich dir keine Bezugsquelle nennen.
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Wenn du den so verschaltest hast du was du wolltest.
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mfg.

von GG (Gast)


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>Jetzt ist die Frage, ob durch den Kurzschluss in einer Spule die Saiten
>tatsächlich bedämpft werden, oder ob der Effekt vernachlässigbar ist.

Bedämpft wird die Saite nicht spürbar.
Aber es könnte passieren, daß die Saite
nicht mehr "rund" schwingt. Der Effekt
ist ähnlich, wie wenn die Saite in einer
zu großen Sattelkerbe rollt, oder verdreht
(also mit Torsion) aufgezogen wird.
Eine Mittelstellung ist bei der Reihen-
schaltung auch nicht gut machbar, weil
die Induktivität beider PU-Spulen in Reihe
so hoch ist, daß sich die PU-Resonanz in den
Mittenbereich verschiebt, und der Ton
zu "chonky" wird. (gut allerdings für
Sounds mit sehr viel Distortion)

von Dieter S. (accutron)


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Da der Koppelfaktor Saite/Spuleninduktion sehr gering ist, halte ich den 
Kurzschlusseinfluss für vernachlässigbar. Das ist z. B. bei einem Motor 
oder auch bei einem Lautsprecher ganz anders: Die Dämpfung bei 
Kurzschluss ist recht stark.
Außerdem bedämpft der Permanenmagnet selbst bei geringem Abstand zur 
Saite. Man kann das testen, indem man einen starken Magneten in die Nähe 
einer schwingenden Saite bringt. Ob da jedoch eine im "Außenfeld" 
liegende Spule kurzgeschlossen ist oder nicht, wird kaum einen Einfluss 
haben.

Aber nebenbei bemerkt, warum soll ich den Nicht-aktiven TA 
kurzschließen? Wenn die Signaladdition durch Serienschaltung erhalten 
bleiben soll, muss das halt über einen 2-Ebenen-Schalter mit drei 
Stellungen bewerkstelligt werden.

Gruß

Dieter

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