Forum: Offtopic Wie kann man verhindern, daß das Kameraobjektiv beschlägt?


von Uhu U. (uhu)


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Ich lege mich öfters mit der Kamera auf die Pirsch nach nachtaktven 
Tieren.

Bei der derzeitig hohen Luftfeuchtigkeit habe ich immer wieder das 
Problem, daß bei sinkender Temperatur in der Nacht der Taupunkt 
unterschritten wird und dann die Frontlinse des Teleobjektivs beschlägt.

Das Ergebnis sind dann Fotos, die das Motiv nur noch schemenhaft in 
einer Farbsoße aus allen im Orginal vorkommenden Farben zeigen.

Ich suche nach irgendwas, womit ich das Beschlagen verhindern kann, ohne 
auf der Frontlinse rumwischen zu müssen, oder gar das Objektiv zu 
deckeln.

Hat jemand eine Idee?

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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Waerme

von Uhu U. (uhu)


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Daran habe ich auch schon gedacht - nur wie stellt man das an?

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Daran habe ich auch schon gedacht - nur wie stellt man das an?

Ein paar Widerstaende ums Objektiv herum?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Kamera muss wärmer sein als die am Objektiv vorbeistreichende Luft. 
Ist sie kälter, dann schlägt sich Luftfeuchtigkeit am Objektiv nieder.

Hat sie hingegen die gleiche Temperatur, gibt es auch keinen Grund fürs 
Beschlagen.

Du solltest die Kamera unter Deiner Jacke tragen, so daß sie von der 
Körpertemperatur gewärmt wird, und erst kurz vor Gebrauch aus der Jacke 
nehmen.

Ansonsten: Billigen UV-Filter (stört optisch nicht) als Wisch-Schutz vor 
Optik schrauben.

Oder: Objektivheizung bauen ...

Festmontierte Videokameras zu Überwachungszwecken haben oft eine 
Frontscheibenheizung, vielleicht lässt sich ja aus dem Gehäuse einer 
solchen Kamera etwas nutzbares basteln.

von gruselwusel7 (Gast)


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Hi!

Die Hobby-Sternengucker verwenden hierfür "Heizmanschetten".

Leider ein relativ teurer Spass.

Gruselwusel

von Uhu U. (uhu)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Die Kamera muss wärmer sein als die am Objektiv vorbeistreichende Luft.
> Ist sie kälter, dann schlägt sich Luftfeuchtigkeit am Objektiv nieder.

Wenn die Luft mit Wasser gesättigt ist, dann stimmt das wohl nicht mehr. 
Der Tau setzt sich dann überall ab.

> Du solltest die Kamera unter Deiner Jacke tragen, so daß sie von der
> Körpertemperatur gewärmt wird, und erst kurz vor Gebrauch aus der Jacke
> nehmen.

Es ist ein 170-500 mm Tele, auf Stativ montiert mit einer 80 cm-Schiene 
für den Blitz, an dem auch noch ein Scheinwerfer hängt.

Da bräuchte man schon eine etwas große Jacke...

> Oder: Objektivheizung bauen ...

Die Abwärme des Scheinwerfers müßte man irgendwie zum Objektiv leiten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Die Abwärme des Scheinwerfers müßte man irgendwie zum Objektiv leiten.

Hmm. Direkt dadrunter montieren? Gebläse mit Luftleitkanal?

Wie auch immer: Gutes Licht!

von Uhu U. (uhu)


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gruselwusel7 schrieb:
> Die Hobby-Sternengucker verwenden hierfür "Heizmanschetten".

Die Suche führt zu Taukappe für Teleskope - danke für das Stichwort.

von gruselwusel7 (Gast)


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Als ersten Schritt würde ich dem Objektiv eine Taukappe gönnen. Wenn 
dies nicht den erhofften Erfolg bringt, dann zusätzlich eine 
Heizmanschette (oder Widerstandsdraht mit geeignetem Klebeband) an der 
Taukappe nahe dem Objektiv anbringen.

Eine lange Taukappe müsste aber schon viel helfen.

Gruselwusel

von Uhu U. (uhu)


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Rufus t. Firefly schrieb:
>> Die Abwärme des Scheinwerfers müßte man irgendwie zum Objektiv leiten.
>
> Hmm. Direkt dadrunter montieren? Gebläse mit Luftleitkanal?
>
> Wie auch immer: Gutes Licht!

Gibt es eigentlich flexible Heatpipes?

von Uhu U. (uhu)


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gruselwusel7 schrieb:
> Als ersten Schritt würde ich dem Objektiv eine Taukappe gönnen.

Genau das werde ich machen.

von Uhu U. (uhu)


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Wenn man die Taukappe nach den Angaben hier: 
http://www.stapper.privat.t-online.de/dewcap.htm für das Sigma 170-500 
Apochromat mit ca 82 mm Objektivöffnung baut, dann müßte die 
Objektivheizung mit ca. 0,05 W ausreichen - erstaunlich wenig.

Da erübrigen sich alle Klimmzüge mit Nutzung der Scheinwerferabwärme.

von Gast (Gast)


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> Gibt es eigentlich flexible Heatpipes?
Die Welt ist größtenteils plastisch verformbar.

von Schwups... (Gast)


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Wie bei ner Taucherbrille, mit Spucke.

von Uhu U. (uhu)


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Zum Material für eine Taukappe:

Manche Edelverpackungen enthalten einen weißen, zähen Schaum, der aus 
Platten zu Formstücken zusammengeklebt ist. Der Schaum ist biegsam und 
bricht nicht, wie z.B. Styropor.

Was ist das für ein Schaum und wo bekommt man den?

von Martin K. (mkohler)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Zum Material für eine Taukappe:
>
> Manche Edelverpackungen enthalten einen weißen, zähen Schaum, der aus
> Platten zu Formstücken zusammengeklebt ist. Der Schaum ist biegsam und
> bricht nicht, wie z.B. Styropor.
>
> Was ist das für ein Schaum und wo bekommt man den?

Such evtl. mal nach "EPP" für den Modellbau.
z.B. dies hier:
http://www.epp-versand.de/a_epp_rg20.php

von gast (Gast)


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@Uhu


>Gibt es eigentlich flexible Heatpipes?

Nicht das es mir bekannt wäre und wenn dann wäre es wieder eine relativ 
teure angelegenheit.
Man kann sich seine Heatpipes aber selber biegen.
Nur das nötige Werkzeug zum biegen eines Rohres sollte man haben.


Ich ksnn dir auch nur empfehlen eine Heizung zu nutzen.

Eine einfache Heizfolie wäre dafür ideal.
Eine Lage Stoff, dann die Folie und dann isolierung und obenauf 
irgendwas Wasserabweisendes.
Der Rest ist etwas Elektronik (Heizunhsregelung mit Fühler usw.)

Kann man aber auch fertig kaufen.


Eine einfache Billigvariante ist ein vorgeheiztes Gelpack aber das hält 
nicht lange vor.

von Uhu U. (uhu)


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@ Martin Kohler:

Meine Idee ist, aus zwei Halbschalen aus einem zähen Schaumstoff eine 
Taukappe zu biegen, die dann mittels Klettband am vorderen Tubus des 
Objektivs fixiert wird und den vor Abkühlung schützen sollen.

Um die Strahlungsverluste der Frontlinse zu kompensieren, soll die 
Taukappe in eine Art Sonnenblende auslaufen, die einen Heizstrahler 
enthält, so wie es hier: 
http://www.stapper.privat.t-online.de/dewcap.htm beschrieben ist.

Die Frage ist jetzt natürlich, ob der EPP-Schaum so biegsam ist, daß man 
daraus Halbschalen mit einem Radius von 4-5 cm biegen kann.

Hast du mit dem Material schon gearbeitet?


@ gast:

Ich denke, die Abwärme des Scheinwerfers zum Teleobjektiv umzuleiten, 
ist nicht notwendig, weil sich der Energiebedarf zur Temperierung der 
Frontlinse wohl sehr in Grenzen hält, wie NJ Stapper unter dem Link 
beschreibt. Der Trick ist, den Heizwiderstand so zu montieren, daß er 
gegen die Linse strahlt, dann ist zur Kompensation der 
Strahlungsverluste nur sehr wenig Energie notwendig.

von Martin K. (mkohler)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Frage ist jetzt natürlich, ob der EPP-Schaum so biegsam ist, daß man
> daraus Halbschalen mit einem Radius von 4-5 cm biegen kann.
Es ist eigentlich nicht biegsam, nein.
Es ist aber ziemlich schlag- und bruchfest, formstabil, lässt sich prima 
schneiden und (mit dem richtigen (!) Kleber) kleben. Wenn ich dein Teil 
in EPP machen wollte, täte ich das (thermisch) zuschneiden.

> Hast du mit dem Material schon gearbeitet?
Ja, im Modellflugzeugbau. Allerdings habe ich noch nie selbst 
Tragflächen geschnitten oder ähnliches.

Sieh dich mal im Bereich Modellbau nach EPP um, da findet sich allerhand 
zum Thema.

von Uhu U. (uhu)


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Hm, ich denke, dieser Schaum, der für die Verpackungen genutzt wird, wie 
ich es beschrieben hatte, wäre geradezu ideal: Nicht so nachgiebig, wie 
der klassische Schaumstoff, aus dem z.B. Schwamm-Attrappen gemacht 
werden, keine offenen Poren, leicht und bruchfest.

von Martin K. (mkohler)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Nicht so nachgiebig, wie der klassische Schaumstoff,
> aus dem z.B. Schwamm-Attrappen gemacht werden,
> keine offenen Poren, leicht und bruchfest.
Eben, genau wie EPP...
http://de.wikipedia.org/wiki/Polypropylen#Anwendungsbeispiele

von Uhu U. (uhu)


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Ich hatte in meiner Aufzählung die wichtigste Eigenschaft vergessen: 
Biegsamkeit - die scheint bei Polypropylen eher nicht vorhanden zu sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das Material muss nicht biegbar sein; Du benötigst nur einen ausreichend 
großen Klotz, in den Du dann geeignete Öffnungen hineinschneidest.

Hier http://www.stapper.privat.t-online.de/dewcap.htm baut wer eine 
Taukappe aus Styropor; das Konzept lässt sich sicherlich auf das von 
Deinem Objektiv benötigte reduzieren.

von Uhu U. (uhu)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Das Material muss nicht biegbar sein; Du benötigst nur einen ausreichend
> großen Klotz, in den Du dann geeignete Öffnungen hineinschneidest.

Das Ding sollte nicht zerbrechen, wenn es beim Transport mal Druck 
kriegt.

Ich denke, die optimale Lösung wäre ein zäher biegsamer Schaum, aus dem 
man die Halbschalen in Sandwich-Bauweise aus 3 dünnen Platten 
zusammenklebt, um den Schalen die entsprechende Rundung zu geben.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Das Ding sollte nicht zerbrechen, wenn es beim Transport mal Druck
> kriegt.

Naja, deswegen ist ja auch anstelle von Styropor dieses andere Material 
zu verwenden. Das Baukonzept bleibt aber dasselbe.

Das Material müsste Polyethylenschaum sein, daraus werden wohl auch 
Iso-Matten hergestellt.

Wobei man das auch biegen kann, wie jeder Backpacker unter Beweis stellt 
...

von Uhu U. (uhu)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Das Material müsste Polyethylenschaum sein, daraus werden wohl auch
> Iso-Matten hergestellt.

Nachdem ich jetzt viel rumgesucht habe, scheinen die Eigenschaften von 
Polyethylen denen des Schaums in der Tat am nächsten zu kommen.

Bei einem Kokeltest verbrennt das Zeug rückstandsfrei - es dürfte also 
wirklich Polyethylen sein.


Nachtrag: Den Schaumstoff gibt es als Trittschalldämmung beim 
Bodenleger.

von _Patrick_ (Gast)


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Was du suchst könnte vernetzter PE Schaum sein. Der hat eine 
geschlossene Zellstruktur

von Uhu U. (uhu)


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Patrick schrieb:
> Was du suchst könnte vernetzter PE Schaum sein. Der hat eine
> geschlossene Zellstruktur

Scheint mir auch so. Nur: woher bekommt man das Wunderzeugs als ~5 mm 
starke Platte?

Da es sich wohl nicht so ohne weiteres kleben läßt, werde ich einfach 
mehrere dünne Platten mit Textilzwischenlagen zusammennähen.

Aber erst muß ich es mal haben...

von Martin K. (mkohler)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Da es sich wohl nicht so ohne weiteres kleben läßt...

UHU POR?

von Uhu U. (uhu)


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Das Zeugs fühlt sich etwa wie eine Stearinkerze an, bloß weicher und 
entsprechend haftfreundlich ist es.

Zur Klebetechnik steht hier was: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylen#F.C3.BCgen_von_Teilen_aus_PE

von _Patrick_ (Gast)


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zwei gute Fragen Uhu.

Wie wäre es denn da mit Moosgummi? Wiegt auch nicht sooo viel und 
bekommst du in vielen Bastelläden

von gast (Gast)


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@Uhu


>Ich denke, die Abwärme des Scheinwerfers zum Teleobjektiv umzuleiten,
>ist nicht notwendig, weil sich der Energiebedarf zur Temperierung der
>Frontlinse wohl sehr in Grenzen hält, wie NJ Stapper unter dem Link
>beschreibt.

Eben deswegen hab ich ja auch die Heizmanschette vorgeschlagen.
Das ist einfacher.

>Der Trick ist, den Heizwiderstand so zu montieren, daß er
>gegen die Linse strahlt, dann ist zur Kompensation der
>Strahlungsverluste nur sehr wenig Energie notwendig.


Mein Denkansatz ist der das Objektive meist aus Metall sind und man 
dessen Wärmeleitfähigkeit nutzen könnte.
Daher der Gedankliche vorschlag mit der Heizfolie.
Die um das Objektiv zu wickeln wäre ja einfach und vermeidet invasive 
eingriffe.
Der Rest ist Isolierung um die Verluste niedrig zu halten.

von Uhu U. (uhu)


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gast schrieb:
>>Ich denke, die Abwärme des Scheinwerfers zum Teleobjektiv umzuleiten,
>>ist nicht notwendig, weil sich der Energiebedarf zur Temperierung der
>>Frontlinse wohl sehr in Grenzen hält, wie NJ Stapper unter dem Link
>>beschreibt.
>
> Eben deswegen hab ich ja auch die Heizmanschette vorgeschlagen.
> Das ist einfacher.

Daß der Tubus beschlägt, ist nicht so schlimm - den kann man 
trockenwischen, ohne die optischen Eigenschaften des Objektives zu 
beeinträchtigen. Deswegen möchte ich es erst mal ohne Heizung des Tubus 
versuchen und nur die Abkühlung der Frontlinse kompensieren. (Das spart 
zusätzlich Energie, die ich lieber für den Scheinwerfer spendiere.)

> Mein Denkansatz ist der das Objektive meist aus Metall sind und man
> dessen Wärmeleitfähigkeit nutzen könnte.
> Daher der Gedankliche vorschlag mit der Heizfolie.

Ja, das ist schon klar.

Das Glas der Frontlinse leitet Wärme relativ schlecht, deswegen wird 
eine Tubusheizung allein nicht ausreichen, außer man heizt ihn sehr 
deutlich über die Lufttemperatur auf.

> Die um das Objektiv zu wickeln wäre ja einfach und vermeidet invasive
> eingriffe.
> Der Rest ist Isolierung um die Verluste niedrig zu halten.

Die Idee mit dem Widerstandsdraht, der so angebracht ist, daß er die 
Frontlinse anstrahlt, finde ich viel eleganter - der Energiebedarf von 
5-10 mW je cm² Frontlinsenfläche ist zu vernachlässigen, selbst wenn man 
das Zehnfache reinbläst.

von gast (Gast)


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>Das Glas der Frontlinse leitet Wärme relativ schlecht, deswegen wird
>eine Tubusheizung allein nicht ausreichen, außer man heizt ihn sehr
>deutlich über die Lufttemperatur auf.


Ich spekuliere auf die erwärmung der Luft "im" Objektiv und der wirkung 
auf die ganze Fläche.


>Die Idee mit dem Widerstandsdraht, der so angebracht ist, daß er die
>Frontlinse anstrahlt, finde ich viel eleganter - der Energiebedarf von
>5-10 mW je cm² Frontlinsenfläche ist zu vernachlässigen, selbst wenn man
>das Zehnfache reinbläst.


Die Heizung liegt an der Frischen Luft und ist damit nicht sehr 
effektiv.
(Is wie Frontscheibengebläse aussen am Kfz.)
Da ist die Strahlungsausbeute recht gering und du heizt von aussen nach 
innen.

Wie gesagt, nur ein Gedankenspiel.
Ich wäre aber auch interessiert ob das mit der Aussenheizung 
funktioniert.

von Uhu U. (uhu)


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gast schrieb:
> Die Heizung liegt an der Frischen Luft und ist damit nicht sehr
> effektiv.

Die Frontlinse kühlt durch Strahlung ab und diese Verluste werden durch 
die strahlende Heizung kompensiert

Das Prinzip ist hier nachzulesen: 
http://www.stapper.privat.t-online.de/dewcap.htm

> Ich wäre aber auch interessiert ob das mit der Aussenheizung
> funktioniert.

Ich werde mich dazu äußern - kann aber lange dauern, weil die Zeit, 
junge Eulen vor die Linse zu bekommen, für dieses Jahr schon fast rum 
ist.

von gast (Gast)


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>Die Frontlinse kühlt durch Strahlung ab und diese Verluste werden durch
>die strahlende Heizung kompensiert
>
>Das Prinzip ist hier nachzulesen:

Die Beschreibung leuchtet ein aber ich bin davon ausgegangen das du mit 
einer gewöhnlichen Kamera nebst Tele auf die Jagd gehst, die anleitung 
bezieht sich aber auf spezifische Probleme eines Refraktorteleskops.
Da ist für mich doch ein wesentlicher Unterschied.

Wenn es funktioniert ist das natürlich voll ok.

von Arno H. (arno_h)


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SCNR: Hast du deinen Nachwuchs nicht unter Kontrolle, dass du ihnen so 
hinterherspionieren musst?

Arno

von Uhu U. (uhu)


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gast schrieb:
> Die Beschreibung leuchtet ein aber ich bin davon ausgegangen das du mit
> einer gewöhnlichen Kamera nebst Tele auf die Jagd gehst, die anleitung
> bezieht sich aber auf spezifische Probleme eines Refraktorteleskops.
> Da ist für mich doch ein wesentlicher Unterschied.

Welcher? Prinzipiell sehe ich keinen. Beide haben eine Frontlinse, die 
gemäß ihrer Temperatur Infrarotstrahlung emittiert und damit abkühlt und 
gleichzeitig der Luft ausgesetzt ist.

von Uhu U. (uhu)


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Arno H. schrieb:
> SCNR: Hast du deinen Nachwuchs nicht unter Kontrolle, dass du ihnen so
> hinterherspionieren musst?

Ne, ich spionier der schönen Nachbarin hinterher...

von Ich (Gast)


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Lass das Deine Frau mal nicht mitbekommen  :)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die ist ja nett. Sowas fliegt bei mir in der Gegend nicht 'rum, hier 
gibts nur Flugratten, kranke Grünfinken* und Mauersegler. Und die 
üblichen Singvögel, also Amseln, Krähen und durchaus die eine oder 
andere Nachtigall.

Achja, und zur Luftraumbereinigung fühlen sich hier einige Turmfalken 
zuständig. Aber Eulen? In einer Großstadt?


*) 
http://www.tagesspiegel.de/berlin/Stadtleben-Gruenfinken-Epidemie;art125,2854271

von gast (Gast)


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>Welcher? Prinzipiell sehe ich keinen.

Sorry, war gedanklich bei Spiegelteleskopen.

Mein Fehler.

von Uhu U. (uhu)


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Achja, und zur Luftraumbereinigung fühlen sich hier einige Turmfalken
> zuständig. Aber Eulen? In einer Großstadt?

Hm, die Schleiereulen sieht man nicht so ohne weiteres, weil sie bei 
Dunkelheit unterwegs sind. In Städten bewohnen sie schon mal Kirchtürme, 
oder alte, aufgelassene Umspannhäuschen.

In der Nähe ihrer Nistplätze findet man zuweilen haufenweise Gewölle - 
die sehen aus, wie schwarz glänzende Hundekackwürste.

Ihr Flugruf ist ein ganz eigenartiges Gurgeln.

> Achja, und zur Luftraumbereinigung fühlen sich hier einige Turmfalken
> zuständig.

Für Luftraumbereinigung eher nicht. Turmfalken jagen hauptsächlich am 
Boden lebendes Getier.

von Uhu U. (uhu)


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Hier noch ein Bild vom Nachwuchs.

von Uhu U. (uhu)


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Und nocheins...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Für Luftraumbereinigung eher nicht. Turmfalken jagen hauptsächlich am
> Boden lebendes Getier.

Hmm. Und was für eine Falkenart greift z.B. Flugratten an? So etwas 
kommt hier in der Großstadt durchaus vor; ich muss aber gestehen, von 
Ornithologie kaum mehr als die korrekte Schreibweise des Wortes zu 
wissen.
Einen Mauersegler hatte ich hingegen kürzlich in der Wohnung. Muss auch 
nicht unbedingt sein.

Schöne Nachwuchsbilder. Das geschilderte Gurgeln ist mir noch nicht 
aufgefallen, auch Gewölle habe ich noch keine herumliegen sehen. Wie 
gesagt, Großstadt.

von Uhu U. (uhu)


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Rufus t. Firefly schrieb:
>> Für Luftraumbereinigung eher nicht. Turmfalken jagen hauptsächlich am
>> Boden lebendes Getier.
>
> Hmm. Und was für eine Falkenart greift z.B. Flugratten an?

Der Wanderfalke. Die nisten auch zunehmend in Städten und bekommen auch 
Nistkästen an geeigneten Stellen in Kirchtürmen, auf Hochhäusern, oder 
sogar auf Industrieanlagen montiert.

Es gibt mittlerweile so viele davon, daß die Nistplätze knapp werden - 
außerhalb der Städte sind sies schon lange.

von Thilo M. (Gast)


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>Turmfalken jagen hauptsächlich am Boden lebendes Getier.

Bei uns liegen seit dem Einzug der Turmfalken massenhaft Tauben- Enten- 
und sonstige Flugvogel-Körperteile auf den Gelände 'rum. Die werden in 
der Luft 'geschlagen' und auf den Dächern verspeist. Die Nester findet 
man, wenn man den Kackspuren an der Hauswand nach oben folgt.

Die halten den Luftraum schon ziemlich sauber. ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Dann wirds wohl eher ein Wanderfalke sein. Der Turmfalke ist selbst nur 
etwas mehr als taubengroß.

Auf Kraftwerken sind Wanderfalken relativ oft, weil die durch die 
Montage von Nisthilfen ihr Image bei Naturfreunden aufpolieren...

von Thilo M. (Gast)


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Der Falke ist wirklich nicht besonders groß, dafür aber fleißig!
Er nistet hauptsächlich in Nischen und Vorsprüngen des Kamins. 
Jedenfalls sehr hoch gelegene Plätze. Darum denke ich, dass es ein 
Turmfalke ist.

>durch die Montage von Nisthilfen ihr Image bei Naturfreunden aufpolieren...

Nana, du wirst doch nichts unterstellen wollen? ;)
Bei uns gibt's 'ne Menge Tauben und Enten, das lockt sie eben an. 
Nisthilfen gibt's keine.

von Uhu U. (uhu)


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von Thilo M. (Gast)


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Stimmt, den Bildern nach ist's ein Wanderfalke.

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> Nisthilfen gibt's keine.

Wäre ein Tipp - wendet euch mal an den Nabu, oder den AK 
Wanderfalken-Schutz. Die kooperieren sehr gerne in solchen Dingen mit 
Kraftwerken etc.

Durch die Nisthilfen wird der Bruterfolg besser.

von Thilo M. (Gast)


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So auf Anhieb fallen mir vier Plätze ein, die zum Brüten benutzt werden. 
Die sind dann auch abgesperrt (mords Geschrei, wenn die Jungen da sind). 
In wie weit unsere Haus-und-Hof-Truppe da mit dem NaBu kooperiert weiß 
ich nicht, den Tieren geht's jedenfalls prima! ;)

von Uhu U. (uhu)


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Hier in Karlsruhe funktioniert die Kooperation bestens.

Dann habt ihr auch gleich Ansprechpartner für den Fall, daß mal ein 
Jungvogel abstürzt und aufgelesen wird.

von Thilo M. (Gast)


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Einmal ist einer gegen eine Fensterscheibe geknallt, da kam auch einer 
vom NaBu.

Wenn du in Karlsruhe bist, ca. 45min. S-Bahn, dann kannste die Vögel 
selbst betrachten. ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Dazu brauch ich nicht so weit zu fahren ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Den Wiki-Artikeln zufolge sind in meiner Großstadt durchaus beide 
Falkenarten präsent, der Turmfalke wird wohl durch die Großstadtlage 
auch dazu gebracht, kleinere Vögel anzugehen. Für die ausgewachsenen 
Flugratten kommt er allerdings wohl wirklich nicht in Frage.

Schon spannend, was da alles fleucht.

von Uhu U. (uhu)


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In Parks nistet zuweilen auch der Waldkauz - wenn geeignete Bruthöhlen, 
oder große Nistkästen vorhanden sind.

Zumindest in den 50er-Jahren gabs in Berlin eine Waldkauzpopulation und 
ich glaube nicht, daß sich das geändert hat.

Der Waldkauz packt alles, was er überwältigen kann - bis hin zu 
kleineren Ratten, von denen es ja in Städten genügend gibt.

von Uhu U. (uhu)


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Zwei junge Waldkäuze beim spielen.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Da hier gerade die Vogelexperten unterwegs sind, was ist denn das im 
Anhang? Fotografiert im Nordosten der USA. Das Vieh hat seelenruhig eine 
Maus verspeist und mich bis auf 2m rankommen lassen (näher habe ich 
mich nicht getraut). Am nächsten Tag war es dann morgens auf dem 
Balkongeländer gesessen und hat meinem Mitbewohner beim Öffnen der 
Balkontür einen ordentlichen Schrecken eingejagt...

@Uhu: schöne Fotos!

von Uhu U. (uhu)


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Vielleicht ein Rotschwanzbussard im Jugendkleid - bin mir aber nicht 
sicher...

So sind sie harmlos. Das kann sich allerdings ändern, wenn man ihrem 
Nest zu nahe kommt. Dann fliegen Bussarde schon mal Attacken auf Jogger 
- mit Vorliebe von hinten - und hinterlassen nette Schrammen auf dem 
Kopf.

Waldkäuze übrigens auch.

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