Hallo zusammen, in einer Schaltung verwende ich LED Displays, die die Stromversogrung ziemlich verschmutzen. Direkt an den Displays habe ich 2 Kondensatoren: 100nF und 10uF. Direkt an der Stromversorgung habe ich auch Kondensatoren (100uF, 470uF, 100nF) installiert. Es bringt aber nicht viel. Auf der Stromversorgung liegen Schwankungen von einigen 10 mV mit einem Sinus artigen Muster, das von dem Inhalt des Display abhängt. Die Stromversogrung selbst vom Labor-Netzteil, das ziemlich sauber ist. Ich möchte diese Schwankungen weg bekommen, damit ich damit ein DCF-77 Module mit Strom versorgen kann. Gibt es ein Standard-Rezept für solche Probleme, ein elektronische Idiom so zu sagen? Viele Grüße pgivy
Welche Frequenz haben die Störungen? Und um welche Spannung geht es? Werden die Module wirklich gestört? Könntest Du für die Module einen getrennten Spannungsregler vorsehen?
Hallo, mit Betriebsspannung hatte ich bei DCF77 Modulen meist aus alten Uhren noch keine Probleme. RC-Entkopplung der Betriebsspannung bzw. eine rote LED als Z-Diode bei 1,5V betriebenen Modulen reichte bisher. Direkte Störungen in Empfänger bzw. Antenne sind dagegen manchmal nicht beherrschbar. Zum Syncronisieren dann eben nachts für ein paar Minuten die alles abschalten, was stört und die DCF-Daten holen. So ungenau geht der AVR freilaufend auch nicht, daß es ein Unglück ist, wenn es mal eine Nacht nicht klappt. Gruß aus Berlin Michael
Hallo Holger, mir sind (Dir bestimmt auch) Lösungen bekannt, die funktionieren. Sie wurden aber nicht von Dilettant wie mir zusammengebraut :-)
Hallo Hans, Hans Mayer schrieb: > Welche Frequenz haben die Störungen? Und um welche Spannung geht es? > Werden die Module wirklich gestört? > Könntest Du für die Module einen getrennten Spannungsregler vorsehen? Wenn ich mich nicht verrechnet habe, haben die Störugen zwischen 500 und 1000 Hz. Die Module werden tatsächlich sehr gestört. Der Art, dass ich dachte, sie wären defekt oder minderwertig. Eine separate Versorgung könnte ich vorsehen, wäre aber nicht meine Lieblingslösung. Viele Grüße pgivy
man müsste mal raus finden was genau stört, ich denke weniger das es die Versorgungsspannung ist sondern eher die Signalleitungen für dein Multiplexgedöngs. Also um die Versorgungsspannung ruhig zu bekommen nimm lieber einen LC-Filter aus 100µH in Reihe und einem guten 10µF Elko direkt am LCD. Und in die Signalleitung könntest du je evtl. 50-100 Ohm rein setzen um Reflektionen zu verhindern. Ein Oszi wäre hier sehr vorteilhaft.
Die http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.8.1 warnt nicht ohne Grund bei Multplexanzeigen vor der EMV Problematik. Die Störungen der Versorgungsspannung lassen sich noch recht leicht entkoppeln, eigener Regler, (mehrere) R (mehr als 100 Ohm) C (mehr als 100uF) Glieder hintereinander, oder Drosseln in der Stromzuleitung zum Display und dahinter ein Elko. Aber das DCF77 Modul wird meist auch von der hohen geschalteten Strömen gestört, die das Display schaltet, daher sind gut designte Displays mit langsam ansteigendem Strom auf der Multiplexansteuerung (slew rate limited) um die Stoerfrequenz tief zu halten und die Abschirmmassnahmen klein halten zu können.
470 Ohm in Serie und 220 - 470µF empfängerseitig sollten im Normalfalle ausreichen. Modul natürlich einen halben bis einen Meter von der Anzeige entfernt legen, damit das Multiplexgepfeife nicht in den Empfänger einschlägt. Gruß Jadeclaw.
Jadeclaw Dinosaur schrieb: > 470 Ohm in Serie und 220 - 470µF empfängerseitig sollten im Normalfalle > ausreichen. Modul natürlich einen halben bis einen Meter von der Anzeige > entfernt legen, damit das Multiplexgepfeife nicht in den Empfänger > einschlägt. > > Gruß Hallo Jadeclaw, vielen Dank für die konstruktive Antwort. Der Ansatz bringt tatsächlich viel. Die besten Ergebnisse erziele ich mit einem Widerstand von 5 Ohm und einem Kondensator mit 1000µF. Egal mit welchem Widerstand ich es versuche, es gibt im Sekundentakt einen Spannungsabfall, der wohl mit dem Verbrauch des Empfängermoduls zu erklären ist. Je größer der Widerstand, desto größer der Spannungsabfall, je kleiner der Widerstand desto geringer die Glättungswirkung. Bei 5 Ohm ist ein Spannungsabfall von immerhin ca. 25 mV gegeben, was sich immer noch manchmal störend auswirkt, denn das Modul will am liebsten konstant versorgt werden. Fällt Dir was ein, wie man diese Spannungsschwankung zumindest schwächen kann? Ich habe es auch mit größeren Kondensatoren (2700µF) versucht, die Schwankung ändert sich nicht merklich. Viele Grüße pgivy
Statt der 5 Ohm Widerstandes kanst Du es mit einer (Eisenkern)-Drossel in Serie mit einer Ferritkern-Drossel versuchen. Auch gut ist Pi-Filter mit nachgeschalteter Stabilisierung (jadeclaw wies Dich ja bereits auf die LED als Z-Diode hin, Du kannst natürlich auch mehr Aufwand betreiben um geringeren Ri zu erhalten). Abstand des DCF Moduls vom Rest der Schaltung bringt aber deulich mehr - wen Du 1 m hinkriegst, evtl kanst Du den auch vergrößern auf z.B. 2 m?
Hallo, Pez G. schrieb: > Jadeclaw Dinosaur schrieb: >> 470 Ohm in Serie und 220 - 470µF empfängerseitig sollten im Normalfalle >> ausreichen. Modul natürlich einen halben bis einen Meter von der Anzeige >> entfernt legen, damit das Multiplexgepfeife nicht in den Empfänger >> einschlägt. >> >> Gruß > > Hallo Jadeclaw, > > vielen Dank für die konstruktive Antwort. Der Ansatz bringt tatsächlich > viel. Die besten Ergebnisse erziele ich mit einem Widerstand von 5 Ohm > und einem Kondensator mit 1000µF. Die üblichen Module verbrauchen so wenig, daß ich mit 1k/22µ da noch keine Probleme hatte. Eventuelle Pegelwandler/LEDs o.ä., die vom Modul bedient werden, bekommen ihre Betriebsspannung natürlich vor dem Siebglied. Nur das Modul selber kommt hinter den Tiefpass. Dem Logiksignal dahinter sind die Störungen relativ egal. Das Modul erstmal mit 1-2m geschirmten Kabel (alte Kopfhörerkabel sind da gut) vom GErät weg. Wenn es da stabil geht, kommen die Störungen nicht über die BEtriebsspannung... 5 Ohm/1000µ oder mehr ist was als Siebung für einen 4W Verstärker-IC. ;-) Gruß aus Berlin Michael
Hallo Michael, Michael U. schrieb: > Die üblichen Module verbrauchen so wenig, daß ich mit 1k/22µ da noch > keine Probleme hatte. Eventuelle Pegelwandler/LEDs o.ä., die vom Modul > bedient werden, bekommen ihre Betriebsspannung natürlich vor dem > Siebglied. Das ist kein so übliches Modul. Es ist eins von Meinberg mit zwei LEDs: Empfangspegel- und Signal-Anzeige. Das Module beinhaltet auch eine Verstärkerschaltung, daher der relativ hohe Verbrauch. > Das Modul erstmal mit 1-2m geschirmten Kabel (alte Kopfhörerkabel sind > da gut) vom GErät weg. > Wenn es da stabil geht, kommen die Störungen nicht über die > BEtriebsspannung... Das Kabel zum Modul ist ca. zwei Meter lang. Das Problem sind tatsächlich die vierstelligen 5x7 Punktmatrix LE-Displays, die ich verwende. Sie verursachen je nach dem dargestellten Bitmuster sehr heftige Störungen auf der Stromversorgung. Zur Gegenprobe habe ich die Displays abgeklemmt, woraufhin die Stromversorgung sauber wurde, und der Empfang sich stabilisierte. > 5 Ohm/1000µ oder mehr ist was als Siebung für einen 4W Verstärker-IC. > ;-) Wenn Programmierer den Lötkolben in die Hand nehmen, kommen nun mal entweder solche Schrotflintenlösungen oder Verberennungen dritten Grades zustand :-D Viele Grüße pgivy
@ Pez G. (pgivy) >viel. Die besten Ergebnisse erziele ich mit einem Widerstand von 5 Ohm >und einem Kondensator mit 1000µF. Dann ist was faul. >Egal mit welchem Widerstand ich es versuche, es gibt im Sekundentakt >einen >Spannungsabfall, Dann ist erst recht was faul! >Glättungswirkung. Bei 5 Ohm ist ein Spannungsabfall von immerhin ca. 25 >mV gegeben, was sich immer noch manchmal störend auswirkt, denn das >Modul will am liebsten konstant versorgt werden. Niemals. Das Modul zieht 100uA (MIKROAmpere), da reichen ein paar uF und 1k aus, wei bereits mehrfach geschrieben. Wahrscheinlich ist dein Netzteil zu schwach bzw. DORT sollte ein grösserer Elko von 100..470 uF dran. >Fällt Dir was ein, wie man diese Spannungsschwankung zumindest schwächen >kann? Den Fehler suchen. Möglicherweise misst du auch eine Fahrkarte. > Ich habe es auch mit größeren Kondensatoren (2700µF) versucht, die >Schwankung ändert sich nicht merklich. Was für eine Fehlmessung spricht. MFG Falk
Es könnte auch Programmierer geben, die dann ein Softwareupdate nachschieben, was zur störenden Zeit die Anzeige stromlos schaltet?
Vielleicht einen Transistor opfern. Das Filter ist viel rauschärmer als ein 78xx. R 10k C > 10uF
Hallo,
> Die Stromversogrung selbst vom Labor-Netzteil, das ziemlich sauber ist.
dazwischen liegen Leitungen, die Störungen einfangen können.
Mit einem Linearregler (78xx/79xx) bekommst Du sowas meist einfach in
den Griff.
Freundliche Grüße
Michael
Hallo, ich würde jetzt vermutlich zum Test das DCF-Modul aus Batterien versorgen, nur Signal und GND an die AVR-Geschichte. Einfach nur, um generell auszuschließen, daß nicht einfach der Empfänger gestört wird. Wenn es dann immernoch nicht geht mit Anzeigen dann werden vom Aufbau vermutlich soviele Störungen erzeugt und abgestrahlt, daß einfach der Empang gestört wird. Dann müßte man dort die Ursache bekämpfen... Gruß aus Berlin Michael
Pez G. schrieb: > Hallo Michael, > > Michael U. schrieb: >> Die üblichen Module verbrauchen so wenig, daß ich mit 1k/22µ da noch >> keine Probleme hatte. Eventuelle Pegelwandler/LEDs o.ä., die vom Modul >> bedient werden, bekommen ihre Betriebsspannung natürlich vor dem >> Siebglied. > > Das ist kein so übliches Modul. Es ist eins von Meinberg mit zwei LEDs: > Empfangspegel- und Signal-Anzeige. Das Module beinhaltet auch eine > Verstärkerschaltung, daher der relativ hohe Verbrauch. Das erklärt es natürlich. Ich war, wie wohl die meisten anderen Poster nach diesem Eintrag von einem der üblichen Reichelt-/Conrad-/Pollinmodule ausgegangen, die in der Tat sehr wenig verbrauchen, bei denen kann man locker bis 1kOhm Serienwiderstand gehen. Hier ist anders vorzugehen, nämlich entweder mit einem LC-Glied, 2- 10mH mit 100 - 500µF oder evtl. alternativ die von Franzi vorgeschlagene Transistorschaltung probieren. > Das Kabel zum Modul ist ca. zwei Meter lang. > Das Problem sind tatsächlich die vierstelligen 5x7 Punktmatrix > LE-Displays, die ich verwende. Sie verursachen je nach dem dargestellten > Bitmuster sehr heftige Störungen auf der Stromversorgung. Zur Gegenprobe > habe ich die Displays abgeklemmt, woraufhin die Stromversorgung sauber > wurde, und der Empfang sich stabilisierte. Das wäre noch eine Alternative, nachts während der Synchronisation das Display einfach abschalten. Den Rest der Zeit hängt die Uhr sowieso am Controllerquarz. Gruß Jadeclaw.
Vielen Dank Euch allen, insbesondere Jadeclaw und Franzi. Ich habe an jedes Display jeweils ein 100nF und ein 10uF Kondensator angebracht. Für die Skizze von Franzi habe ich für den Widerstand 10K, den Kondensator 1000uF und den Transistor ein BC-547 gewählt. Das funktioniert, obwohl (oder vielleicht weil) ich nicht verstehe, warum in den Kollektor völlig verrauschte 5,4V reingehen aus dem Emitter aber stabile 4,7V rauskommen. Das lese ich irgendwo noch nach. Viele Grüße pgivy
Die Sache ist relativ einfach, unter Belastung fließt Strom in die Basis des Transistors ein, dadurch sinkt bedingt durch den 10kOhm-Widerstand die Spannung an der Basis etwas ab. Dazu kommt, daß der Transistor selbst bestrebt ist, den Spannungsunterschied zwischen Basis und Emitter nicht über ca. 0.6 Volt ansteigen zu lassen --> Siehe Emitterfolger / Kollektorschaltung: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204133.htm Da aber der Spannungsabfall über die Kollektor/Emitterstrecke jedoch größer ist als zwischen Basis und Emitter ist jetzt die durch den Elko entrauschte Spannung an der Basis maßgebend. Das Ganze ist im Prizip nichts anderes als eine einfache Z-Dioden-Stabilisierung, nur eben anstatt der Z-Diode eben ein dicker Elko: http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lnpowsup.htm Gruß Jadeclaw.
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