Hallo liebe mikrocontroller.net User! Ich bin neu hier im Forum und suche nach Ratschlägen und Hilfestellungen. Ich habe ein Problem mit einer Digitalkamera von Casio, welche ich für einen Freund reparieren will. Zur Vorgeschichte: Es handelt sich um 2 identische Modelle der Exilim EX-V7 Reihe. Beide waren defekt, die erste hatte einen Displaysturzschaden (war ansonsten noch voll steuerbar, nur Display gerissen) und die zweite ließ sich nicht mehr einschalten. Darum habe ich beide zerlegt, das Display der zweiten in die erste gebaut und dies funktionierte auch einwandfrei. Bis ich feststellte, dass nicht mehr alle Tasten des Bedienfelds angesprochen wurden. Nun zu meinem konkreten Problem. Ich habe festgestellt, dass der Defekt daran liegt, dass die Bedienplatine keinen sauberen Kontakt mehr zur Hauptplatine der Kamera hat. Die Signale für den jeweiligen Kameramodus oder den Auslöser kommen nicht mehr bei der Hauptplatine an. Die Bedienplatine wird über ein Flachbandkabel in eine Art Buchse (sorry kenne die genaue Benennung nicht; (Zip-Anhang) Anhang 1 rot umrandet) gesteckt. Das Problem ist, ich habe an dieser Buchse/Connector übersehen, dass Sie so eine Art Einrasthebel hat, weshalb ich das Flachbandkabel mit den goldenen Kontakten immer nur mit etwas Kraftaufwand hineinbekam. Dies ging beim ersten und zweiten mal gut, nur nach weiteren Probierversuchen ist leider durch ein Abknicken dieses Flachbandkabels (nur 5,5mm breit und darin sind 17 Leitungen untergebracht :-( siehe Anhang 2) der Kontakt verloren gegangen. D.h. die Leitungen sind an der Knickstelle unterbrochen. Und die Knickstelle befindet sich gerade da, wo die Leiterbahnen aus der Plastikhülle auf die Goldkontakte übergehen, welche in die Buchse gesteckt werden. Das dumme an der Geschichte ist, dass mir dies mit beiden Bedienteilen, also sowohl mit dem alten der ersten und dem neuen der zweiten Kamera passiert ist. Darüber rege ich mich jetzt noch tierisch auf -.- Aber dieser flache Hebel war beim zerlegen kaum ersichtlich... Wer es genau sehn will auf YouTube ist unter folgendem Link: http://www.youtube.com/watch?v=A1LdmWvzf00 das Zerlegen einer Kamera von Casio zu sehen. Was der Kerl bei 1 Minute und 36 Sekunden macht war der Punkt, den ich vergessen habe. Darum ließ sich dieses flache Kabel auch nicht leicht in die Buchse stecken und es kam zum Abknicken. (Hätte ich das Video doch vorher gesehen... naja aus Erfahrung lernt man) Weiß mir jemand vielleicht irgendeinen Rat, wie ich die Leitungen an dieser Knickstelle wieder leitend bekomme? Löten wäre da zum einen, aber bei den Platzverhältnissen (siehe Skizze Anhang 3) Oder gibt es eine Art feinsten leitenden Kleber, damit ich die Knickstelle überbrücke, ohne aber zwei parallel liegende Leitungen miteinander zu verbinden? Ich habe übrigens auch probiert sanft mit einem Bleistift über diese Knickstelle zu fahren. Das Graphit blieb teilweise sogar haften und stellte eine leitende Verbindung dar. Jedoch ist diese Lösung nicht zufriedenstellend, da die Bedienungsführung der Kamera dann im Menü nicht immer das tut was Sie soll. Ist ja auch nachvollziehbar, die Leitungen werden nur teilweise oder falsch gebrückt. Für jeden Tip oder Hinweis bin ich sehr dankbar und danke Euch schon einmal im Voraus für Eure Hilfe!
Mein Beileid. Hier hilft wirklich nur ebay und was defektes ersteigern in der Hoffnung das genau das noch geht was bei Dir nun kaputt ist oder aber die Leiterzüge freilegen und mit kupferlitzendraht überbrücken (löten) / lassen ;) Gruß Axelr. ich kann das, denke ich ...:) Aber nur ohne gewähr!
Hallo Axel! Vielen Dank für deine Antwort! Ich bin auch zu dem Entschluss gekommen, dass ich löten werde. Und zwar habe ich mir überlegt, dass ich den Connector von der Hauptplatine entlöte. Dabei entstehen Dann 2 Pinreihen. Die hintere hat 8 Pins und die vordere hat 9, also insgesamt die 17 Leitungen. (hier muss ich mir noch etwas einfallen lassen wie ich den Connector sauber wegbekomme) An Ebay und Ersatzteilspender habe ich auch schon gedacht, da hast du völlig recht! Nur ist dieses Modell scheinbar selten auf dem Markt... (Wenn jemand hier im Forum noch eine defekte herumliegen hat dann bitte melden! :-) Da ich ja 2 Hauptplatinen habe die funktionieren und 2 Bedienteile, bei denen ich beide Flachbandkabel geknickt habe, gehe ich mit folgendem Gefühl an die Sache: Mittlerweile will ich es selbst irgendwie schaffen die Verbindung der Bedienplatine wiederherzustellen, die Sache nagt an mir :-) trotzdem danke ich dir sehr für dein Angebot. An der Knickstelle selbst kann ich nicht löten, da dort die Leiterbahnen (siehe Anlage 4) jeweils breit (naja breit ist Ansichtssache... eher hauchdünn) dann wieder dünn und wieder breit sind. Die dünnen Leitungen entsprechen der Breite einer feinen Kupferlitzenfaser. Ich würde das glaube ich nicht hinkriegen, ohne parallel liegende Leitungen zu brücken. Daher will ich wie oben beschrieben vorgehen. Connector auslöten 17 Kupferlitzenfasern an die genannten Pins löten. Jetzt fehlt noch die Verbindung auf der Flachbandkabelseite. Da habe ich mir folgende Vorgehensweise überlegt: Ich trenne das Flachbandkabel gemäß Bild Anlage 5 auf (in einer Art Dreiecksabstufung). Dadurch versuche ich zu verhindern, dass ich beim Löten parallel liegende Leitungen brücke. Hier brauche ich unbedingt einen Tip von Dir in Bezug auf Leiterbahnen freilegen, denn sonst kann ich dort nicht löten, da Kunststoff die Leiterbahnen umschließt. Wenn ich das hinkriege, dann verbinde ich so die Hauptplatine wieder mit dem Bedienfeld. Klar ist auf die richtige Pinbelegung zu achten und ich dachte auch daran, dass ich die Kupferlitzenfasern, dann mit einer Art Lack bestreichen sollte, damit diese isoliert sind. Morgen werde ich zu unserem Elektronikladen fahren, mir den kleinsten Lötaufsatz für meine Station besorgen und den feinsten Zinn und eine ordentliche Lupe! Für Tips bin ich wie immer sehr dankbar! Gruß bis morgen!
Helmut eventuel wird einfacher kupferlitzenfasern in der nähe der bedienelemente zu löten. Der flachbandconnektor ist auch nicht ohne zu löten, bzw. die kupferlitzenfasern auf die pins, kannst durchmessen ob die leiterbahnen zu den bauteilen in der nähe gehen und falls ja da löten. Es wird zwar wie eine wilde baustelle aussehen, es soll aber funktionieren und nicht innerlich-schön sein.
Ich würde die Abdeckung des Flexprints unterm Mikroskop runterfräsen und die einzelnen unterbrochenen Knickstellen an den rechts und links freiliegenden Kupferflächen mittels eines Kupferdrähtchens schienen und zusammenlöten. Abschließend kommt wieder was obendrauf zur mech. Stabilisierung (2K-Harz oä.) Was soll ich da groß erzählen? Wenn Du das selbst machen willst, scheint mir der Weg, den Du beschreibst schonmal der richtige zu sein. Ich wünsche dir viel Erfolg. Das Flexprint geht mit Heisluft einfach runter. Wenn Du keine Heisluft hast, nimmstr du einen Kolben mit einer großen, aber nicht schrfkantigen Spitze und fährst von oben über die kontakte. Gleichmäßig durchwärmen eben. OHNE Gewalt!! Viele Grüße Axelr.
hatte exact das selbe Problem bei einer Digitalen Messuhr, die ich zerlegt hatte um die Daten direkt vom Sensor abzugreifen, leider war der Deckel mit einem O-Ring auf das Gehäuse gepresst. Diesen musste man unter Drehen und Zeihen lösen, leider ist in dem Deckel das LCD und dieses WAR mit diesem Folienleiterzeug mit der Platine verbunden, durch das drehen und ziehen gings da kaputt. Dann hab ich einfach die Leitungen via Kabel nachgezogen und den Folienleiter entfernt, geht wieder wunderbar, ist nen bissle arbeit aber geht.
Hallo Jungs! Danke für Eure tollen Ratschläge, Tips und Mutzusprüche. Gestern Nacht habe ich mich an die Sache gewagt und in Schritt 1 den Connector von der Hauptplatine via Entlötlitze entfernt. (Bild Anlage 6) Habe mir dafür viel Zeit genommen und immer Pausen zwischendurch gemacht. Man braucht echt ein ruhiges Händchen dabei und muss stets darauf achten, dass man beim sanften Anhebeln keine Kontaktflächen, bzw. Pads mitreißt. In Schritt 2 habe ich dann die Kupferlitzenfasern an diese Kontaktflächen gelötet (Bild Anlage 7) Insgesamt also die 17 Leitungen, welche ich später noch mit einem Platinenlack besprüht habe um sie zum einen etwas auf der Oberfläche der Platine zu stabilisieren und zum anderen auch um sie zu isolieren. In Schritt 3 habe ich mich dem Flachbandkabel gewidmet. Hier nochmals ein herzlicher Dank an Axel, mit dessen Tip sich die Isloierschichten nach längerem Erwärmen gut haben trennen lassen. (Anlage Bild 8) Die 17 Leiterzüge liegen nun frei und es gilt A und B miteinander zu verbinden. Ich denke ich werde die freien Leiterzüge des Flachbandkabels wieder auf einer Art Klebeband fixieren, damit sie nicht mehr verrutschen können und stabil liegen. Sie sind übrigens reißfester und stabiler, als ich zuvor angenommen hatte. Trotzdem gehe ich aber sehr sorgsam mit ihnen um. Zuerst muss ich mir noch gut überlegen, wie ich die Leitungen zueinander führe und dann sauber verlöten. Wenn das klappt, dann kann ich den ersten Testlauf wagen. Ich halte Euch auf dem Laufenden und danke nochmals für Tips und Tricks!
auwei hättests mal hergeschickt - aber nungut. Es geht ja voran. Sind das Kuperlackdrahtenden oder blanke Drähtchen? Gruß und großen Respekt für deinen Mut Axelr.
> in Schritt 1 den Connector von der Hauptplatine via Entlötlitze entfernt.
Glückwunsch: jetzt ist die Hauptplatine auch noch kaputt....
Ich hätte da erst mal Schritt 2 versucht, Drähte an den .35mm Pitch
Flatfoil anzulöten...
Und wenn das geklappt hätte, dann wäre die Buchse eine einfache Übung
gewesen.
Lothar Miller schrieb: >> in Schritt 1 den Connector von der Hauptplatine via Entlötlitze entfernt. > Glückwunsch: jetzt ist die Hauptplatine auch noch kaputt.... > > Ich hätte da erst mal Schritt 2 versucht, Drähte an den .35mm Pitch > Flatfoil anzulöten... > Und wenn das geklappt hätte, dann wäre die Buchse eine einfache Übung > gewesen. Soo in etwa...
Danke für die Glückwünsche Lothar, hast wohl kommen sehen, dass ich die Cam wieder hinkriege ^^ Ja, mir ist schon klar, dass die Arbeit für einen Profi etwas wüst ausschaut, aber ich habe für meine Verhältnisse, das Möglichste rausgeholt. Ich habe eigentlich versucht mich auf das Einfache zurückzuberufen und zwar wie bekomme ich die unterborchenen Leitungen wieder leitend. Viele Wege führen nach Rom und ich hatte mich für diesen mit den Kupferlitzenfasern entschieden. (sind vorher übrigens mehrfach mit Lack besprüht worden, Axel) Und Thomas dir gebe ich vollkommen recht, auf innerliche Schönheit kam es hier wirklich nicht an, denn die Funktion allein zählt. Bin vor 20 Minuten erfolgreich fertig geworden. Ich habe die Fasern aus Platzgründen in 2 Lagen übereinander verlötet. Getrennt und isoliert sind sie zum einen durch Platinenlack und zum anderen durch Kreppklebeband. Auf der unteren Schicht befinden sich 11 Leitungen und auf der oberen Schicht 6 die von den vorderen Pads der Hauptplatine kommen. (Bild Anlage9 und 10) Dabei habe ich stets darauf geachtet genügend Abstand zwischen den Leitern zu lassen. Zu guter letzt wurden die oberen Leiter dann noch abgeklebt und die Kamera wieder zusammengebaut. Ein bisschen Bammel beim ersten Startversuch war dabei, doch als ich dann sah, dass sowohl die Funktions-LED und ALLE weiteren Tasten (vor allem der Auslöser, welcher übrigens der erste war, der damals defekt ging... "Murphy’s Law") und Modi funktionierten war ich total aus dem Häuschen :-) (Beweisfotos: Anlage11,12,13) sind wegen der Beleuchtung nachts um 3 nicht ganz so schön aber hey sie funktioniert! Ist echt klasse so, denn mein Kumpel dem die Cam gehört, fährt morgen damit zur Nature One und kann sie da perfekt testen. Danke Euch nochmals für Eure guten Ratschläge und Tips und für alle die ein Ähnliches Problem bei einer Reparatur haben: Nicht den Kopf hängen lassen, sich immer sauber eine Vorgehensweise überlegen und sich von der Detailstufe nicht abschrecken lassen. Durch ein bisschen Kreativität, Sorgfalt und gute Ratschläge und Tips lässt sich so einiges realisieren. Gruß und machts gut! Helmut
Sehr gut gemacht! Herzlichen Glückwunsch ;-) Axelr.
Also gut, nochmal:
>> Glückwunsch
Jetzt aber echt ;-)
Hallo Herr W., Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer reparierten Kamera! Ich wünsche Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg alles Gute und viel Erfolg für Ihre weiteren Reperaturen! Mit freundlichen Grüßen, Marius S.
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