Hallo! Wir haben zu Hause eine Photovoltaikanlage und möchten probeweise Wasserstoff erzeugen. Ich habe beim Googeln allerdings nicht viel über das Verfahren gefunden, darum Frage ich jetzt mal hier. Welche Spannungen würdet ihr verwenden? Wir haben ca 1050Ah in 12V-Akkus und einen Wechselrichter. Bis jetzt haben wir die Spannung vom Wechselrichter verwendet und gleichgerichtet. Macht es Sinn, kleinere oder größere Spannungen zu verwenden um den Wirkungsgrad zu verbessern? Was für Zusätze gibt man in das Wasser? Ich glaube mal etwas davon gelesen zu haben, dass Sulfate im Wasser die Reaktion verbessern. Wenn jemand mit dem Thema erfahrung hat würde ich mich für Informationen freuen. Zur Sicherheit: Wir sind keine Anfänger in Sachen Elektrik (Alles wird über Trenntrafos etc. betrieben) und wir wollen auch nicht die Menge Wasserstof erzeugen um uns Haus zu sprengen.
Erzeuge doch mit Wechselspannung Knallgas und zünd das mal probehalber an. Brennt viel besser!
Das habe ich schon. Wir möchten eher versuchen, wie gut Wasserstoff in der Handhabung ist (Speicherung, verbrennen zum kochen etc.). Aber dazu sollten wir erst etwas haben.
Stell' noch ein par Thermokollektoren auf, mit denen du das Wasser zunächst destillierst. Bei der Elektrolyse von normalem Leitungswasser entsteht durch die gelösten Salze und Mineralien ein Haufen giftiger Dreck der sich als Schlamm und übelriechende Gase bemerkbar macht.
Das wird zu kompliziert. Soviel Dreck ist das nicht, muss man halt hie und da abschöpfen. Zur besseren Leitfähigkeit kann man ein bisschen Schwefelsäure zugeben (handelsübliche Batteriesäure), dann geht's schneller voran.
Ja das ist vielleicht keine schlechte Idee. Das der Dreck den Prozess behindert wusste ich, allerdings hatte ich keine Ahnung das der Schlamm giftig sein könnte...riechbare Gase habe ich auch noch keine bemerkt, wir machen diese Experimente aber sowieso unter freiem Himmel.
kein normales salz zugeben um die leitfähigkeit zu erhöhen ;-) da kommt laut meinem chemielehrer chlor raus... das ist giftig und mit wasserstroff zusammen noch ein stück gefährlicher^^
In Youtube einfach mal nach hydrogen cell suchen. Anleitungen gibts da massig. Dort wird das als Woodoo für Automotoren verwendet. Aber immerhin erzeugen die ordentlich H2. Ich würde auf jeden Fall versuchen, den Wasserstoff abzutrennen und den Sauerstoff "sicher" zu entsorgen. Die Mischung ist einfach zu gefährlich. Den Wasserstoff in einen mit dem Boden nach oben in Wasser schwimmenden Behälter blubbern zu lassen. Das Eigengewicht des Behälters ergibt einen leichten Überdruck. Dieser Überdruck ist für die spätere Nutzung des Wasserstoffes von Vorteil. Dieser Aufbau wird in Afrika von Entwicklungshelfern zur Speicherung von Biogas propagiert. Sicherheit geht vor! Bei größeren Mengen bitte vorher überdenken, ob Dein Vorgehen sicher ist. Befindet sich der Behälter im Freien, verflüchtigt sich im Falle eines Lecks oder beim Überlaufen der Wasserstoff sofort nach oben. Mfg. Bernd
Guten Abend Manuel, ich vermute dass Du Energie in Form von Wasserstoff speichern willst. Ansonsten wäre das Konstrukt: Sonnenenergie --> Strom --> Elektrolyse --> Wasserstoff und die weitere Kette Wasserstoff --> Verbrennung --> Wärme nicht gerade sinnvoll. Da wäre die Kette: Sonnenenergie --> Strom --> Wärme/Licht wesentlich effizienter. Vor Jahren habe ich mich mit der Erzeugung von Energie aus Wasser mittels Elektrolyse beschäftigt. Es ist auf jeden Fall sehr energieintensiv die Bindungsenergie von Wasser zu "knacken". Auch hier gibt es unzählige Ansätze um den Wirkungsgrad zu verbessern. Die einen schwören auf eine hohe Frequenz=Pulsen des Stromes, andere arbeiten mit einer niedrigen Frequenz und Wundermitteln = Zusätze im Wasser. Andere bringen zusätzlich einen Dauermagneten innerhalb/außerhalb des Gefäßes an. Natürlich sind diese Sachen auch miteinander kombinierbar und jeder meint das Ei des Kolumbus zu finden. Auf jeden Fall wird das H2O aufgespalten und es entsteht ohne einen Eingriff normales Knallgas. Du möchtest jedoch reinen Wasserstoff, warum auch immer. Für die spätere Verbrennung brauchst Du doch wieder Sauerstoff. Das I-Netz ist eigentlich voll mit solchen Apparaturen, sonst würde ich intuitiv nach "Wasserstoff +Elektrolyse" googeln. Warum ich hier schreibe: Irgendwo habe ich eine Skizze von einem Gerät, welches mittels Elektrolyse separat Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt. Der Aufbau war relativ simpel und mit Heimwerkermitteln realisierbar. Falls Du das Projekt noch weiter verfolgst, könnte ich am WE im Keller nach der Skizze suchen. Allerdings ohne Garantie das ich die Zeichnung auch finde. Gruß Stevko
Das fände ich super. Ja ich möchte die Energie in Form von Wasserstoff speichern. Vor allem desshalb, weil wir sie momentan zur falschen Zeit haben. Es muss sich kostenmäßig nicht rentieren, wir möchten vor allem mal schauen, wie weit wir mit unseren Mitteln kommen.
Manuel,
>Ja ich möchte die Energie in Form von Wasserstoff speichern.
Und weiter für die Verwertung. Ist da die Verbrennung=Wärme angesagt
oder willst Du z.B. eine Brenstoffzelle betreiben?
Gruß
Stevko
Also. Das unguenstige ist, dass Wasserstoff an vielen Metallen eine hohe Ueberspannung braucht um rauszukommen. Jedes Millivolt Spannung, das man mehr braucht, erniedrigt den Wirkungsgrad. Um diese Gleichspannung zu erzeugen wuerde man einen Trafoswitcher mit sekundaerer Synchrongleichrichtung nehmen. Minimale Spannungueberhoehung benoetigt glaub ich Platin... muesst man aber nochmals nachschauen.
Den Gleichstrom aus der PV-Anlage über einen Wechselrichter zu schicken und anschliessend wieder ein Netzteil zur Gleichspannungserzeugung für die Elektrolyse zu verwenden, liest sich stark nach Schildbürgerstreich. Arno
... der Hammer kommt dann noch. aus dem Wasserstoff macht man nachher wieder Strom, vielleicht ueber Zellen, und hat dabei mit einem ueber alles Wirkungsgrad von 5% eine Industrie finanziert.
Die Brennstoffzellen haben einen zu schlechtne Wirkungsgrad, weshalb wir den Wasserstoff verbrennen würden.
Sry nicht alles geschrieben... Wir haben den Wechselrichter nur verwendet, damit die Spannung höher wird und der gerade zur Hand war. Das der Wirkungsgrad mit steigender Spannung sinkt wussten wir nicht.
Weshalb sinkt der Wirkungsgrad mit steigender Spannung ? Die Elektrolysezelle ist eine Spannungs-senke mit Innenwiderstand. Der Innenwiderstand ist eine Frage der Geometrie und der Leitfaehigkeit. Die Spannung eine Frage der Ueberspannung an der Oberflaeche. Da der Output an Wasserstoff strikt proportional dm Strom ist, ist jede Ueberspannung als Verlust anzusehen. Denn ein Schaltregler erlaubt mir ja Spannung nahezu verlustfrei in Strom zu wandeln. Die optimierung sollte also ehen dahingehend sein, den Prozess mit moeglichst niedriger Spannung betreiben zu koennen und dann diese moeglichst niedrige spannung moeglichst effizient aus der Hohen umzuformen.
Denkt für die spätere Nutzung durch Verbrennung auch daran, das Wasserstoff vollkommen unsichtbar verbrennt - man sieht also nichts. Und denkt daran, das ein Leck in den Leitungen nicht bemerkt wird, denn Wasserstoff ist geruchs- und farblos. Im Falle eines Falles kommen da in kürzester Zeit Knallgas-Gemische zusammen, die nach dem berühmten Funken problemlos das Dach vom Haus heben - und das ist wörtlich gemeint. Ich persönlich würde ganz schnell die Finger davon lassen. Viel zu gefährlich.
Die Aufbewahrung kann auch nur in geeigneten Behältern erfolgen, sonst diffundiert das Zeugs einfach durch. Bei der Angst vor Wasserstoff ist bei Vielen anscheinend immer noch die LZ129 im Hinterkopf. Edelstahldraht wird zum Beispiel in einer Wasserstoffatmosphäre bei ca. 1100°C weichgeglüht. Der Draht läuft durch den Ofen durch und an den Ein- und Ausgangsstellen brennen eben kleine Flämmchen, ohne dass was passiert. Das Gefährliche ist der Flaschenwechsel, dabei ist mal eine leere 25er Batterie durch Unachtsamkeit hochgegangen. BTW: Warum muß man Wasserstoff eigentlich erzeugen, das ganze Universum ist voll davon? Arno
> Warum muß man Wasserstoff eigentlich erzeugen, das ganze Universum > ist voll davon? Du kannst mal durchs Universum fliegen und den einsammeln. Ich elektrolysiere derweil ein bisschen. Mal sehn, wer zuerst seine Flasche voll hat ;)
Der Tag wird kommen :) Auch die Elektrolyse erzeugt keinen Wasserstoff, der war vorher auch schon da. Arno
>Im Falle eines Falles kommen da in kürzester Zeit Knallgas-Gemische >zusammen Explosionsfähig zwischen 4% und 96%, also so gut wie immer! Ich würde zu einer guten Belüftung raten (zur Not Ventilatoren aufstellen), damit sich keine Nester oder Seen bilden können. Auf einem Kraftwreksgelände ist mal ein 30m³-Behälter nach dem Befüllen hochgegangen, hatte einen Riss aus dem das Gas ausströmte und sich entzündete. Das 5-stöckige Beton-Gebäude nebenan wurde dem Erdboden gleichgemacht, Gott sei Dank war Wochenende und kein Personal da.
> Auch die Elektrolyse erzeugt keinen Wasserstoff, der war vorher auch > schon da. Da widerspricht der Chemiker aber. Es werden zwar keine Wasserstoffatome erzeugt, aber elementarer Wasserstoff war vorher nicht vorhanden und wird erst erzeugt. Ansonsten müsstest du auch sagen, man kann gar nix erzeugen, alles war schon vorher da und wurde nur anders zusammengesetzt...
Elementarer Wasserstoff ist auch nachher nicht da. H bleibt von allein nicht lange elementar. Wasserstoffgas ist H2.
Klaus schrieb:
> Haarspalter... Komm geh raus im Sandkasten spielen.
Wer hat denn angefangen mit der Haarspalterei ;)
Wenn schon Haare spalten dann richtig. = ) der mechatroniker schrieb: > Elementarer Wasserstoff ist auch nachher nicht da. H bleibt von allein > nicht lange elementar. Wasserstoffgas ist H2.
ist elementar! H alleine atomar. @topic http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolyse ist das wichtigste enthalten (Grundlagen!)
Wenn wir schon beim dabei sind: Thilo M. schrieb: >>Im Falle eines Falles kommen da in kürzester Zeit Knallgas-Gemische >>zusammen > > Explosionsfähig zwischen 4% und 96%, also so gut wie immer! So schlimm es es zum Glück auch nicht. Es sind 4 bis 76 % (Volums - %) Vorsicht ist trotzdem geboten !! MfG J.K.
mir ist grad eingefallen, dass die 96% doch stimmen könnten :-) und zwar gelten die 76 % für Luft. Für reinen Sauerstoff (der ja bei der Elektrolyse entsteht) könnte der Wert viel höher sein. Wissen tu ich es aber nicht. Also Vorsicht ! MfG J.K. PS: Ja, heut bin ich wieder genau.
Hallo Manuel, komme gerade aus dem Keller. Nein, ich habe die Unterlagen nicht gefunden. Es waren nur 3 geheftete Bätter, aber in dem von mir vermuteten Stapel sind sie nicht. Gruß Stevko
In meiner Schule haben die immer Elektrolyse betrieben. Wenn für den Chemieunterricht Sauerstoff benötigt wurde, z.B. um ein Experiment vorzuführen, wurde dieser durch Elektrolyse selbst hergestellt. Der Wasserstoff wurde meisstens abgefackelt, wenn er nicht benötigt wurde. Sauerstoff aus Flaschen hatte die Schule nicht mehr, kein Geld dafür. Der Lehrer hat durch die Elektrolyse das Problem gelöst.
Eine Frage hätte ich noch. Ist es möglich den Wasserstoff mit einem normalen Gasherd zu verbrennen oder braucht man dafür wieder einen spezial-Herd? (Ich werde das nicht ausprobieren)
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