Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik USB-Stecker Gehäuse Ground


von Werner (Gast)


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Moin,

ich bin grad am Routen einer Platine mit USB-Anschluss und frage mich 
wie ich den Ground/Schirm des USB-Steckers/Kabel auf der Platine route. 
Direkt an Ground kann ich mir nicht wirlich vorstellen. Hat jemand einen 
Plan wie der Schirm des Kabels ohne Schleifen in die Schaltung 
implementiert wird ?


Grüße.

von Ralf (Gast)


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> Plan wie der Schirm des Kabels ohne Schleifen in die Schaltung
> implementiert wird ?
Normalerweise ist der Schirm auf Geräteseite selten verbunden. Wir 
machen es bei unseren PCBs so, dass wir die Möglichkeit haben, bei 
Bedarf einen Kondensator oder eine 0R-Brücke oder sonstwas von Schirm 
nach GND schalten zu können. Bisher war das aber nicht nötig. Wenn dazu 
auch im Datenblatt des von dir verwendeten ICs nix steht, dann lass den 
Schirm weg.

Ralf

von Christian R. (supachris)


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Kommt immer bissl drauf an, was beim EMV Test passiert. Da muss man dann 
reagieren können. Sieh irgendwelche Pads vor, dass du noch was einlöten 
kannst.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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was sollte man denn machen, wenn beim EMV Test etwas passiert?

mit Ground verbinden kann ja nicht so das wahre sein, oder?
wenn das andere Ende der leitung nicht mit Ground verbunden ist, hat man 
doch eine schöne antenne, oder nicht?

von Christian R. (supachris)


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Da gibts verschiedene Ansätze, EMV ist auch immer bissl Voodoo. Wir 
machen das meist so, dass wir den Schirm mit einer Parallelschaltung aus 
1M und 1nF auf Masse legen. Das hat hier bisher gute Ergebnisse gezeigt. 
Warum, weiß ich aber auch nicht. Schirm offen lassen ist keine so gute 
Idee...

von GD (Gast)


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Der USB-Schirm ist PC-seitig mit dem Schutzleiter (PE) der 
230V-Steckdose verbunden. Der Schirm ist die "Verlängerung des 
Metallgehäuses" und sollte NICHT mit der Signalmasse verbunden werden. 
Wenn PE und Signalmasse verbunden sind, koppeln alle Störungen vom PE 
auf die Signalmasse.

Der PE ist nicht mehr sauber, weil alle Geräte-Netzfilter die 
Störsignale kapazitiv auf den PE ableiten, woraus insgesamt ein 
HF-Rauschen auf dem PE resultiert. Hinzu kommen 50Hz-Ableitströme. Der 
HF-Rauschpegel auf dem PE kann einige Volt betragen, die 
Analog-Digital-Wandler (ADC) und alle Analogsachaltungen nicht mögen, 
wenn die HF auf die Signalmasse gelangt. Wer will schon verrauschte 
ADC-Werte oder sowas? Die Störungsamplitude kann je nach Umgebung 
(Industrie- oder Wohngebiet) tageszeitabhängig sein.

Zwischen den PE's zweier weit rämlich getrennten Steckdosen gibt es 
kleine Potentialunterschiede. Verbindet man zusätzlich die dort 
angeschlossenen Geräte, die an diesen beiden Steckdessen geerdet sind 
über einen Schirm,
entsteht eine doppelte Erdung und damit eine hübsche Brummschleife, weil
wegen der kleinen Potentialunterschiede Ausgleichsströme fließen.

von USB-Fan (Gast)


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Wie sieht es eigentlich bei einem USB-powered Gerät mit Metallgehäuse 
aus ?
Worauf würde man da das Gehäuse und die USB Buchse legen ?
Es ist ja nur die Signalmasse vorhanden, an den PE komme ich gar nicht.

Ich baue zur Zeit an einem solchen Gerät und mir fällt jetzt gerade auf, 
dass ich mir um dieses Detail noch keine Gedanken gemacht habe.

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