Hallo, wer von euch kennt sich mit Sozialplänen aus? Bei uns in der Abteilung gibt es außer mir noch einen Facharbeiter. Der andere Facharbeiter hat eine Pause von 2 Jahren im Arbeitsvertrag somit wäre er kürzer da als ich weil er nur 3 Jahre im Betrieb ist, vor seiner Pause war er aber 6 Jahre da und kommt dann mit den 6 Jahren auf eine längere Zeit. Ich hoffe ich konnte es gut genug erklären :-) Ich frage mich wer als erstes gehen muss?
ausser der Beriebszugehörigkeit gibt meist noch weitere Kriterien: * Lebensalter * Kinder * Hauptverdiener in der Familie (Lohnsteuerklasse 3) * Behinderungen das alles zusammen ergibt eine Punktzahl, die bei solchen Entscheidungen herangezogen werden...
Die Betriebszugehörigkeit ist nur ein Aspekt. Hat z.B. nur einer von euch Kinder, so hat derjenige schon gewonnen. Es gibt auch noch eine Reihe anderer Kriterien, such mal unter dem Stichwort "Sozialauswahl". Generell gilt: wer die größeren Chancen hat, wieder eine Stelle zu finden muss gehen. Man kann es auch böse formulieren...die schlechten bleiben und die guten wirft man raus...
Ich sehe das so: wenn die Firma Dich unbedingt braucht, findet sie einen Weg, Dich zu behalten. Wenn die Firma nicht auf Dich angewiesen ist, suchst Du Dir besser gleich einen neuen Job. Gruß Marc
Marc schrieb: > Ich sehe das so: > > wenn die Firma Dich unbedingt braucht, findet sie einen Weg, Dich zu > behalten. Wenn die Firma nicht auf Dich angewiesen ist, suchst Du Dir > besser gleich einen neuen Job. > > Gruß > > Marc So ist es und nicht anders! v.a. bei kleineren Mittelständlern
äh lese ich da richtig, die firma darf bei betriebsbedingtern kündigungen nicht jene entlassen die sie möchte, sondern hat obrig genannte willkürkriterien anzuwenden???
ja verstehe ich auch nicht so ganz. zum einen ist es ja ok das man sozial kündigt. Aber wenn dann nur noch versager in der Firma sind und die deswegen vollens ganz pleite geht dann haben die auch nix gewonnen.
Könnte es sein, das es auch Leute mit Kindern und Familie gibt, die hervoragende Arbeit leisten?
ähm, ja, jetzt bin ich auch verwirrt, dass es Leute gibt, die oben genannte Kriterien als willkürlich bezeichnen. Ich will jetzt keinem zu nahe trten, aber haben diese Leute keine Familien, Kinder etc.?
Könnte es sein das ein Sozialplan nicht automatisch bei jeder Entlassung zur Anwendung kommt? Meine Vermutung wäre das so etwas beispielsweise zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat vereinbart wird. Es würde mich wundern wenn in einer kleinen Firma (ohne Betriebsrat) so etwas zur Anwendung kommt.
>Könnte es sein, das es auch Leute mit Kindern und Familie gibt, die >hervoragende Arbeit leisten? Nein. >Aber wenn dann nur noch versager in der Firma sind und >die deswegen vollens ganz pleite geht dann haben die auch nix gewonnen. Ja, tatsächlich. Alle ältere Arbeitnehmer sind Versager.
> ähm, ja, jetzt bin ich auch verwirrt, dass es Leute gibt, die oben > genannte Kriterien als willkürlich bezeichnen. Ich will jetzt keinem zu > nahe trten, aber haben diese Leute keine Familien, Kinder etc.? Oder sind charakterlich etwas schlechter ausgestattet... > Könnte es sein das ein Sozialplan nicht automatisch bei > jeder Entlassung zur Anwendung kommt? Meine Vermutung > wäre das so etwas beispielsweise zwischen Geschäftsführung > und Betriebsrat vereinbart wird. Dann trifft man sich vor dem Arbeitsgericht und das wird teuer oder endet in einer Wiedereinstellung. > Es würde mich wundern wenn in einer kleinen Firma (ohne Betriebsrat) > so etwas zur Anwendung kommt. Laut wikipedia ist es eine Abmachung zwischen Betriebsrat und Firmenleitung. Ich vermute aber, dass auch ohne Sozialplan ähnlich entlassen werden muss, oder halt wieder mal das Arbeitsgericht entscheidet.
>ähm, ja, jetzt bin ich auch verwirrt, dass es Leute gibt, die oben >genannte Kriterien als willkürlich bezeichnen. Ich will jetzt keinem zu >nahe trten, aber haben diese Leute keine Familien, Kinder etc.? Es ist nur schwer nachzuvollziehen, warum Leute mit Kinder Schonfrist bei Kündigungen haben sollten. Okay, es ist sozialer, aber was bringt es der Firma? Es sollte nur noch nach Leistungs- und Entbehrlichkeitskriterien bei Entlassungen gehandelt werden. Ansonsten könnte auch einer kommen und sagen, mich bitte nicht entlassen, ich habe 2 kleine Haustiere, die ihr Futter brauchen.
>Es sollte nur noch nach Leistungs- und Entbehrlichkeitskriterien bei >Entlassungen gehandelt werden. Es gibt hier haufenweise Threads, daß nur die Schwätzer und Kravatten- bzw. Anzugträger gut bewertet werden. Oder meinst Du, daß sich die Einhaltung von Leistungs- und Entbehlichkeitskriterium darin äußert, daß gerade Du nicht entlassen wirst?
Oft entscheiden die Sozialpunkte. Gerüchten zu Folge auch manchmal die Nasen. Nähere Erkundigungen bei Betriebsrat und Gewerkschaft sind dann durchaus angebracht.
von Auf den Hund gekommen (Gast) >Es ist nur schwer nachzuvollziehen, warum Leute mit Kinder Schonfrist >bei Kündigungen haben sollten. Okay, es ist sozialer, aber was bringt es >der Firma? Es sollte nur noch nach Leistungs- und wenn dies nicht so wäre ,würden diese die Ersten sein. ....Ausfallwahrscheinlichkeit höher ....Älter ....Auf Grund der längeren Zugehörigkeit,mehr Gehalt/Lohn
Auf den Hund gekommen schrieb: >>ähm, ja, jetzt bin ich auch verwirrt, dass es Leute gibt, die oben >>genannte Kriterien als willkürlich bezeichnen. Ich will jetzt keinem zu >>nahe trten, aber haben diese Leute keine Familien, Kinder etc.? > Es ist nur schwer nachzuvollziehen, warum Leute mit Kinder Schonfrist > bei Kündigungen haben sollten. Okay, es ist sozialer, So ist es. Es macht schon einen großen Unterschied, ob ein Single arbeitslos ist und ggf. der Gemeinschaft über Hartz IV auf der Tasche liegt oder ob es eine ganze Familie ist, also drei bis vier Leute. > aber was bringt es der Firma? Es sollte nur noch nach Leistungs- und > Entbehrlichkeitskriterien bei Entlassungen gehandelt werden. Dann kannst Du davon ausgehen, dass bei jeder kleinen Krise zuerst mal die über 50-jährigen entlassen werden und die Stellen kurz danach durch jüngere und billigere Mitarbeiter ersetzt werden. Für die Firma ist das natürlich toll, weil jüngere MA leistungsfähiger, formbarer und billiger sind. Für eine Gesellschaft ist es fatal, denn wer stellt diese älteren Menschen wieder ein - und wenn doch - zu welchem Gehalt? Dieses Problem ist leider kein individuelles Problem und wer jetzt glaubt, dass er so ein toller Entwickler-Hecht ist, dass ihm das nicht passieren kann liegt leider falsch, denn es gibt nur sehr wenige Entwickler, die jenseits der 50 mit Absolventen mithalten können - einfach aufgrund des Alters. Ich seh's bei meinen Kollegen auf Arbeitsebene. Die tun sich einfach schwerer bei neuen Technologien, Tools und Prozessen - obwohl es zu ihrer Zeit sehr gute Entwickler waren. Wer es bis dahin nicht in eine Führungsposition geschafft hat, gerät ins Hintertreffen. Nur ist es leider so, dass es einfach nicht genügend Führungspositionen gibt - es reicht nur für einige wenige. Für die überwältigende Mehrheit der älteren Mitarbeiter würde das dazu führen, dass sie ab 45 bei jeder kleineren Konjunkturschwankung um ihren Job fürchten müssten. Leider bleibt es nicht beim verlorenen Job. Es steht alles auf dem Spiel, was während der letzten 20-30 Arbeitsjahre aufgebaut wurde. Bevor es nach dem einen Jahr AlG in Hartz IV geht müssen die private Rentenvorsorge, das Haus/Wohnung, sämtliches Vermögen aufgebraucht werden. > Ansonsten > könnte auch einer kommen und sagen, mich bitte nicht entlassen, ich habe > 2 kleine Haustiere, die ihr Futter brauchen. Wenn Du zwischen Kindern und Haustieren keinen Unterschied siehst, dann hast Du mit Sicherheit ein Defizit bei Deiner sozialen Kompetenz, an dem Du dringend arbeiten solltest, wenn Du vorhast, Mitarbeiter zu führen. Da zählt kaum noch dass Du technisch fit bist - da zählen hauptsächlich Softskills! Gruß, Bernd
>wenn dies nicht so wäre ,würden diese die Ersten sein. >....Ausfallwahrscheinlichkeit höher >....Älter >....Auf Grund der längeren Zugehörigkeit,mehr Gehalt/Lohn Kann passieren, aber eigentlich sollte man doch den Zustand einer Marktwirtschaft ohne äußere künstliche Regelmentierung vorziehen. Ist am Ende auch erfolgreicher für alle. Systeme regeln sich von selber am besten aus, das sieht man auch in der freien Natur. Man kann nur hoffen, dass speziell die FDP nach Bundestagswahl bei einer Regierungsbeteiligung da etwas in die richtige Richtung bewegt. Ist die einzige Partei, die noch ein zukunftsfähiges Konzept und Ideen vorzuweisen haben. Andernfalls geht es mit Deutschland nur noch weiter bergab. Kein Wunder, dass Ältere mit Kinder nur ungern eingestellt werden. Wer will sich als Arbeitgeber einen Arbeitnehmer an das Bein binden, den er selbst unter widrigen Bedingungen nur noch schwer los wird?
na dann hoffe ich, das deine FDP auch einen Plan für die daraus resultierenden Arbeitslosen und den in den nächsten Jahrzehnten fehlenden Nachwuchs hat! So engstirnig kann man doch nicht denken, oder... Achso, entschuldigung, dass ich geheiratet habe, zwei Kinder ausversehen in die Welt gesetzt habe und bald 45 werde...
>alter Facharbeiter >ähm, ja, jetzt bin ich auch verwirrt, dass es Leute gibt, die oben >genannte Kriterien als willkürlich bezeichnen. Ich will jetzt keinem zu >nahe trten, aber haben diese Leute keine Familien, Kinder etc.? Ich würd die kriterien nicht nur als willkürlich, sondern als saudumm, wirtschaftsfeindlich und für den standort deutschland wachstumshemend bezeichnen... meine schon die tatsache, das dieses system zwangsweise dazu führt, dass weniger menschen eingestellt werden, das wirtschaftswachstum durch bürokratie verhindert wird, sollte grund genug sein das ganze abzuschaffen... und da wundert man sich, dass die firmen lieber leute von dienstleistern holen... unglaublich...
... na dann kann man ja nur hoffen, dass ihr mal keine Familie gründet und nie älter als 30 werdet... Und in Watte packen nicht vergessen, am besten nie auf die Strasse gehen, kein Sport treiben etc., denn es könnte ja passieren, dass man einen Unfall hat! Wäre ja zu dumm, wenn dann der Chef auf die Idee kommen könnte, dass man den Aufgaben nicht mehr gewachsen ist.... Denn es ist ja keiner mehr da, der einem helfen könnte. Nicht mal der Staat, denn der muss ja die Arbeitslosen verwalten... Aber vielleicht rückt ja dann die FDP was aus ihren Kassen raus? Bestimmt, denn die wollten es ja so!
junger Facharbeiter schrieb: > Hallo, > wer von euch kennt sich mit Sozialplänen aus? Bei uns in der Abteilung > gibt es außer mir noch einen Facharbeiter. Der andere Facharbeiter hat > eine Pause von 2 Jahren im Arbeitsvertrag somit wäre er kürzer da als > ich weil er nur 3 Jahre im Betrieb ist, vor seiner Pause war er aber 6 > Jahre da und kommt dann mit den 6 Jahren auf eine längere Zeit. > Ich hoffe ich konnte es gut genug erklären :-) Ich frage mich wer als > erstes gehen muss? Das hängt vom konkreten Sozialplan ab. Der wird zwischen Betriebsrat und Firmenleitung ausgehandelt und beachtet neben der Betriebszugehörigkeit üblicherweise noch Dinge wie Familienstand, Anzahl der Kinder etc. Hinzu kommt, dass auch Altersgruppen gebildet werden können, in die die Angestellten eingeordnet werden und innerhalb der dann die Auswahl isoliert von anderen Gruppen erfolgt. Ziel ist die Erhaltung der Altersstruktur. Gerade in dem Fall spielt dann die Betriebszugehörigkeit bei weitem nicht mehr die Rolle - das heißt, es sind nicht mehr automatisch die Jüngeren als Erstes draußen...
David schrieb: > Ich würd die kriterien nicht nur als willkürlich, sondern als saudumm, > wirtschaftsfeindlich und für den standort deutschland wachstumshemend > bezeichnen... Nö, sie sind nicht saudumm, sondern geprägt von der Überzeugung, dass auch Unternehmen eine gewisse soziale Verantwortung haben. Volkswirtschaftlich ist es auch für mich viel überzeugender, bei Entlassungen so wenig wie möglich staatlich zu unterstützende Personen zu "produzieren". Daher die allgemeine Regel, bei Entlassungen so wenig wie möglich "Kollateralschäden" anzurichten. Ob eine Hire & Fire-Politik volkswirtschaftlich klüger wäre, darf bezweifelt werden. Schließlich lebt unsere Wirtschaft nicht von ein paar billigen, schnell austauschbaren Arbeitskräften, sondern von den Technologien, die man trotz höherer Preise im Ausland gern kauft. Und ob man die Innovationskraft bei kurzfristigen und instabilen Arbeitsverhältnissen beibehalten kann, halte ich für sehr fraglich.
Auf den Hund gekommen schrieb: >>wenn dies nicht so wäre ,würden diese die Ersten sein. > >>....Ausfallwahrscheinlichkeit höher >>....Älter >>....Auf Grund der längeren Zugehörigkeit,mehr Gehalt/Lohn > Kann passieren, aber eigentlich sollte man doch den Zustand einer > Marktwirtschaft ohne äußere künstliche Regelmentierung vorziehen. Selbst die FDP will die soziale Marktwirtschaft. Abgesehen davon ist die Regelung nicht "künstlich", sondern aufgrund negativer Erfahrungen in der Vergangenheit entstanden bzw. gewachsen und demnach nicht künstlich. Wir hatten in Deutschland früher mal Zustände komplett ohne "äußere künstliche Reglementierung". Da konnten Firmeninhaber nach Gutsherrenart entlassen, aber wenn gestreikt wurde, dann ging das selten ohne den Einsatz von Polizei oder Armee aus, war meistens blutig und hat neben Menschenleben auch Produktionsstätten vernichtet. Genau das hat zu den damals sehr starken Gewerkschaften geführt. Aktuell sind die Gewerkschaften schwach, weil es den Leuten noch relativ gut geht. Wenn das aber kippt, und die Leute unzufrieden sind, werden sie sich wieder zusammenschließen und die Regeln neu festlegen. "Ohne Regeln" ist keine Einbahnstraße, die nur Arbeitgeber für sich in Anspruch nehmen können - das ist beidseitig und hat zu wüsten Auswüchsen geführt, die wir eigentlich schon hinter uns haben sollten. > Ist am > Ende auch erfolgreicher für alle. Systeme regeln sich von selber am > besten aus, das sieht man auch in der freien Natur. Nur produzieren die natürlichen Regelzyklen starke Überschwinger, die nicht zu unserer aktuellen Gesellschaft passen. Beim klassischen Hasen und Fuchsmodell stirbt regelmäßig ein Großteil der jeweiligen Population - ein Gleichgewicht stellt sich nicht ein. Nicht ohne Grund gilt beispielsweise das Faustrecht schon lange nicht mehr (was ja ein sehr "natürliches" Machtinstrument ist). In Gesellschaftsformen mit Hire&Fire wird der Mitarbeiter am Tag seiner Entlassung direkt vom Werkschutz nach draußen geleitet weil die Firmen ernsthaft davon ausgehen, dass der gekündigte Mitarbeiter sich sonst direkt an seinem Chef und seiner Firma rächen würde, was schon öfter passiert ist. Das ist schon näher am System ohne Regeln, aber aus meiner Sicht nicht erstrebenswert weil es dazu führt, dass die Menschen in viel stärkerem Maße egoistisch agieren müssen um gut durch's Leben zu kommen. Natürlich denkt jeder zuerst an sich, aber auch der Arbeitgeber genießt in Deutschland einen hohen Grad an Loyalität und Mitarbeiter geben beispielsweise nicht so einfach Internas für Geld preis, weil sie etwas zu verlieren haben. In den USA sieht das schon ganz anders aus. ("Warum nicht das Geld mitnehmen - bei nächster Gelegenheit bin ich ohnehin weg...") > Man kann nur hoffen, > dass speziell die FDP nach Bundestagswahl bei einer > Regierungsbeteiligung da etwas in die richtige Richtung bewegt. Ist die > einzige Partei, die noch ein zukunftsfähiges Konzept und Ideen > vorzuweisen haben. Die FDP war und ist die Partei der oberen 10.000. Mit der FDP wird sich die Spaltung der Gesellschaft in wenige immer reichere Menschen und immer mehr arme Menschen drastisch fortsetzen. Keinen Mindestlohn und die Ausweitung der Leiharbeit fördern diesen Trend extrem. Ist der gute Job weg, hat man kaum eine Chance auf einen ähnlich guten Job, weil in konjunkturell guten Zeiten nicht neu eingestellt wird, sondern der Bedarf über (billigere) Leiharbeiter gedeckt wird. Fehlender Mindestlohn und die Subventionierung der Dumpinglöhne durch den Staat (Aufstocker) führt zu einem Abwärtstrend bei sämtlichen Löhnen, da Firmen, die noch anständig bezahlen wirtschaftlich unter Druck geraten, da die Konkurrenz viel weniger für Löhne ausgeben muß. Der nächste Schritt ist dann gleichziehen, also entlassen und Leiharbeiter unter Hartz-IV-Niveau einstellen. Der Staat gibt den Rest dazu. Das Problem mit vielen Leuten, die unzufrieden sind ist, dass sowohl soziale Unruhen zu befürchten sind, generell der Anstieg der Gewalt (wer nichts zu verlieren hat, hat keine Hemmungen anderen für wenig Geld Gewalt anzutun - siehe aktuell perspektivlose Jugendliche) und die Empfänglichkeit der Menschen für radikale "Heilsbringer" von rechts oder links wie sie immer in der Geschichte in solchen Situationen auf den Plan getreten sind. > Andernfalls geht es mit Deutschland nur noch weiter bergab. Mit der FDP geht es mit Deutschland richtig bergab. Nichts gegen industriefreundliche Politik, aber wenn sie zu Lasten der meisten Menschen in einem Land geht ist das Ziel verfehlt. Was nutzt es mir oder den Menschen in Deutschland, wenn ein Konzern beispielsweise durch den Austausch der Angestellten durch Leiharbeiter immer mehr Gewinn macht, den sich einige wenige ohnehin schon sehr reiche Menschen einstecken? Jede Verschiebung hin zu mehr Willkür durch Arbeitgeber, schlechte Löhne, ... führt dazu, dass wir zurück zu Strukturen vor der Industrialisierung kommen, bei denen der Begriff "Arbeitskampf" durchaus wörtlich zu nehmen ist. Es ist nur deshalb relativ ruhig, weil viele Leute Angst haben ihren Status zu verlieren (insbesondere die Mittelschicht), aber wenn das mal durch ist und Konzerne im großen Stil entlassen und sich die Leute für 40% weniger Gehalt als Leiharbeiter zurückholen, so wie es Schlecker gerade vormacht, dann gute Nacht Deutschland. Dann brennen wieder Gebäude und wir bedinden uns schnell wieder in einer ähnlichen Situation wie im "deutschen Herbst". > Kein Wunder, dass Ältere mit Kinder nur ungern eingestellt werden. Welcher Arbeitgeber nimmt freiwillig den 45-jährigen Entwickler mit Kind, der den Job für 40.000 vielleicht annimmt ("besser als nichts"), wenn er für das gleiche Geld einen guten Absolventen bekommen kann, der hocherfreut über das "üppige" Gehalt ist? Das hat mit Kündigungsschutz erst mal nichts zu tun. > Wer > will sich als Arbeitgeber einen Arbeitnehmer an das Bein binden, den er > selbst unter widrigen Bedingungen nur noch schwer los wird? Es geht hier nicht um das absolute loswerden. Das ist kein Problem. Wenn die wirtschaftliche Situation er erfordert, dass er 50% seiner Belegschaft abbauen muß, dann kann er das problemlos jederzeit tun. Die einzige Einschränkung ist, dass der AG sich die zu entlassenden Leute nicht aussuchen darf ("Nasenfaktor"), sondern dass er dabei an gewisse Regeln gebunden ist. Es ist aber beileibe nicht so, dass am Schluß nur noch ein paar alte Leute übrigbleiben, da die Sozialauswahl jeweils innerhalb einer Gruppe vergleichbarer und austauschbarer Tätigkeiten durchgeführt wird. Es müssen also nicht fiktiv alle 20 SW-Entwickler gekündigt werden nur weil die 20 Qualitätsprüfer alle über 50 sind, sondern es werden beispielsweise 10% der SW-Entwickler und 10% der Qualitätsprüfer entlassen. Die 10% der Gruppe werden dann nach der Sozialauswahl bestimmt. Es kann also durchaus passieren, dass einem 53-jährigen Qualitätsprüfer gekündigt wird, während der 28-jährige SW-Entwickler bleibt. Gruß, Bernd
Hallo Viele Arbeitgeber und auch meistens jüngere Arbeitnehmer möchten das die die Wirtschaft frei von Reglementen sein soll(Steinzeit Kapitalismus) Aber die Unterstützung de Staates und Förderung sollen bleiben. Die Sicherheit muß natürlich der Staat gewährleisten, auch die Private. Streiks werden durch Polizei unterbunden. Freies Anbieten der Arbeitskraft wir verboten. Usw. Wenn dies alles in die Waagschale geworfen wird,WER möchte das wieder?
Wenn wenigstens die Verantwortung des Arbeitgebers, gesetzlich geregelt, für ein wenig mehr Gerechtigkeit sorgen würde, könnte man doch zufrieden sein. Nur leider wird es nicht begründet wenn man den Job nicht bekommt und bei Einstellungen gibts kein ordentliches Konzept und wenn man entlasssen wird sind die Gründe geschönt oder nicht nachvollziehbar. Eine soziale Auswahl wird auch nicht immer eingehalten, sondern es wird willkürlich gefeuert. Ein Sozialplan kommt meist nicht zum Tragen wenn im Betrieb kein Betriebsrat nicht dafür sorgt. Eine soziale Auswahl zu treffen ist, glaub ich, gesetzlich vorgeschrieben. @Linz zu >Dann trifft man sich vor dem Arbeitsgericht und das wird teuer oder >endet in einer Wiedereinstellung. Wenn du gegen deine Kündigung Widerspruch einlegst bleibst du formell beschäftigt auch wenn der Arbeitgeber dich nicht mehr in den Betrieb läßt. Dann muß man Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht innerhalb 3 Wochen(?)einreichen und sein Recht auf Weiterbeschäftigung erstreiten. Verliert der AG und muß weiter beschäftigen oder ist ihm die Weiterbeschäftigung nicht zuzumuten muß er den Lohn/das Gehalt nach zahlen oder eine andere Lösung (Abfindung)muss gefunden werden. Alles im allen kann es für den AG teuer werden aber der AN bekommt dann in der Regel auch keine Stütze soweit ich mich erinnere. Ohne Geldpolster ist das eine gewagte Sache. Vor der Entscheidung stand ich auch schon mal. Andere Kollegen hätten da eher fliegen müssen aber die konnten wohl mehr, trotz gleichem Familienstand und halb so langer Beschäftigungszeit. Nachdem ich mich erkundigt hatte hab ichs lieber gelassen. Wer weiß ob durch die Gerüchteküche dann weitere Bewerbungen erfolgreich gewesen wären. So konnte ich noch einige Jahre in einer Entwicklung eines Industriebetriebs arbeiten wo ich auch relativ gut verdient hatte. Später waren die Jobs und der Verdienst dann schlechter.
Mittlerweile wurde bekannt gegeben das es bei uns keinen Sozialplan gibt! Einige Mitarbeiter die schon 20 Jahre und mehr in der Firma sind wurden gekündigt! Einige unserer "Chefs" wurden gekündigt Jetzt warten wir seit 5 Wochen auf eine eventuelle Kündigung von der Geschäftsleitung.... es müssen noch 27 (von 250) gehen... keiner hat ne Ahnung ob er dabei ist Ich hoffe bei euch läuft das nicht so !
Wenn eine Firma kündigen muß, geht es ihr meistens schlecht. Anschließend bleibt die Frage, wie sie mit weniger Leuten die gleiche Leistung erreichen will. Oft wird versucht die Fehlentscheidungen des Managements durch das schnelle Einsparen von Lohnkosten auszubügeln. Auf die Dauer ist das eine schlechte Lösung. Deshalb sollte man sich beizeiten um eine bessere Arbeit kümmern. Leider einfach gesagt.
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