Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Mechatronik-, Embedded Systems- oder Elektrotechnik


von Ryan S. (blacksonic)


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Hallo.
Ich interessiere mich für die obengenannten Studienfächer.Derzeit 
besuche ich ein Gymnasium im letzten (12ten) Schuljahr. LK Mathe und 
Physik.
Ich bin begeistert von der Funktionsweise von z.B.Robotern und 
elektrischen Geräten aller Art.
Ich möchte gern in Mittweida an der FH studieren.

1. Kann man nach einem Mechatronikstudium gleiche Tätigkeiten ausüben 
wie ein Ing. der "reinen" Elektrotechnik? Sind die Mechatroniker 
gesuchte "Alleskönner" oder eine Art Notlösung in der Kostenersparnis 
der Firmen?
Hat ein reiner ET-ing. mehr Ahnung als ein Mechatronik-ing. was die 
Elektronik angeht? Wie kann man diese vergleichen?

Ich finde Mikrocontroller sehr interessant, sowie die Vorstellung eigene 
Geräte zu Entwickeln und auch selber für mich viel Basteln kann:)

2.Elektrotechnik mit Spezialisierung in der Automatisierungstechnik 
dürfte ja beidem recht ähnlich sein?

3. Kann mir jemand was zu "Embedded Systems" sagen?

von naja (Gast)


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Denk daran, dass Du mit dem Beruf später auch deine Brötchen bezahlen 
musst.
Studier doch einmal die Jobbörsen, diese Fächer betreffend. Eventuell 
könnte dies schon dazu führen, dass Du dir lieber ein "konservativeres" 
Studienfach suchst. Deutschland braucht in Zukunft wesentlich weniger 
Ingenieure als früher, da viele Technologien "ausentwickelt" sind und 
der Löwenanteil demnächst aus Asien kommt.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Ganz allgemein kann man sagen, dass man mit den konservativen Fächern 
(E-Technik, Physik, Mathematik usw.) nichts besonders falsch macht. Man 
kann natürlich Glück haben und mit einem spezialisierten Abschluss der 
gerade gesuchte und gut bezahlte Experte sein, aber mindestens genauso 
hoch ist die Gefahr, dass in 5 oder 10 Jahren niemand mehr etwas damit 
anfangen kann. Gerade die hochspezialisierten Studiengänge, die einige 
FHs anbieten, sind da potentiell gefährlich. Das nur als allgemeiner 
Rat.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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naja schrieb:
> Studienfach suchst. Deutschland braucht in Zukunft wesentlich weniger
> Ingenieure als früher, da viele Technologien "ausentwickelt" sind und
> der Löwenanteil demnächst aus Asien kommt.

"Ausentwickelt"? Was soll denn das sein? Dass plötzlich der technische 
Fortschritt aufhört? Sehr unwahrscheinlich.

von naja (Gast)


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Es besteht in vielen Bereichen keine starke Notwendigkeit mehr den 
Fortschritt anzutreiben, da der Mensch mit der vorhandenen Technik 
zufrieden ist bzw. ein weiterer Ausbau unökonomisch wäre (siehe 
Transrapid usw usw.)

von naja (Gast)


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>> Mathematik usw.

Gerade damit liegst Du absolut falsch!
Eine Mathematikerin arbeitet bei uns in der Retourenannahme. Und ne 
andere Mathematikerin die ich kenne macht gerade mal 25k brutto.
Fast schon Geisteswissenschaftlermässig!!! Würde ich nie nie nie niemals 
nie
studieren es sei denn mich interessiert echt nichts anderes.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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naja schrieb:
> Es besteht in vielen Bereichen keine starke Notwendigkeit mehr den
> Fortschritt anzutreiben, da der Mensch mit der vorhandenen Technik
> zufrieden ist bzw. ein weiterer Ausbau unökonomisch wäre (siehe
> Transrapid usw usw.)

Aus welchem Universum kommst Du? :))))

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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naja schrieb:
> Gerade damit liegst Du absolut falsch!
> Eine Mathematikerin arbeitet bei uns in der Retourenannahme. Und ne
> andere Mathematikerin die ich kenne macht gerade mal 25k brutto.
> Fast schon Geisteswissenschaftlermässig!!! Würde ich nie nie nie niemals
> nie
> studieren es sei denn mich interessiert echt nichts anderes.

Die Mathematiker (und Physiker), die ich kenne, machen durchaus 
anspruchsvolle Jobs in der Forschung und Entwicklung zusammen mit 
Ingenieuren.

von hahaha (Gast)


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> Aus welchem Universum kommst Du? :))))

Nennt sich reale Welt.

von Ryan S. (blacksonic)


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Wie kann man also die Elektrotechnik mit Vertiefung 
Automatisierungstechnik sehen?

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Ryan Smith schrieb:
> Wie kann man also die Elektrotechnik mit Vertiefung
> Automatisierungstechnik sehen?

Ist eine sinnvolle Variante.

von Jan Allgeier (Gast)


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Hallo Ryan,

ich studiere in Karlsruhe Mechatronik (HSKA, ehemals FH) und bin damit 
rundum zufrieden. Sowohl Mechanik als auch Elektronik gleichermaßen 
unterrichtet zu bekommen verschafft einen guten Gesamtüberblick (den man 
mit Spezialisierungen eher nicht bekommt) und lässt erkennen, wie nahe 
teilweise die Themengebiete bei näherer Betrachtung liegen. Bist du ein 
guter Student, können sich dadurch Synergien bilden. Leider kann es bei 
schwächeren Studenten passieren, dass nur Mittelmaß herauskommt ... dann 
war Mechatronik nicht die richtige Wahl (Theorieumfang ist in etwa 
gleich mit Kernmodulen aus Maschinenbau / Elektronik, aber aus 
Zeitgründen weniger praktische Labore zu einem Thema).

Beispiel zur Synergie:
Ein wichtiges Thema in Mathe, Elektronik, Regelungstechnik und Mechanik 
sind z.B. die Differentialgleichungen. Ist die jeweilige (häufig 
ähnliche) Modellbildung abgeschlossen, können die selben 
Lösungsverfahren angewendet werden. Energieerhaltungssätze bei 
idealisierten Betrachtungen lassen sich sowohl auf mechanische als auch 
elektronische Systeme anwenden ... u.s.w..

In den Wahlmodulen kannst du vermutlich auch Vorlesungen anderer 
Fakultäten besuchen, z.B. zu Embedded Systems.

Durch das Bachelor-/Master-System steht dir (bei guten Noten) im 
Anschluss frei, ob du dich weiter spezialisieren möchtest. In meinem 
Fall wird das eine bestimmte Fachrichtung der Elektrotechnik sein. 
Denke, ein etwas breiteres Bachelor-Studium als solide Basis und im 
Anschluss eine Spezialisierung macht durchaus Sinn.

Viel Erfolg!

von hmhm (Gast)


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> Beispiel zur Synergie:
> Ein wichtiges Thema in Mathe, Elektronik, Regelungstechnik und Mechanik
> sind z.B. die Differentialgleichungen.

Hahaha, warte mal auf die Praxis. Da is das wichtigste Thema wo die 
Kaffeekannte steht ;-)

von Paul (Gast)


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"Hat ein reiner ET-ing. mehr Ahnung als ein Mechatronik-ing. was die
Elektronik angeht? Wie kann man diese vergleichen?"

Wenn man in der selben Zeit dem einen Mechanik/Hydraulik und ET lehrt, 
dem anderen nur ET, muß bei ersterem im Fach ET zwangsläugfig gekürzt 
worden sein. Wenn Dich Mechatronik ungemein fasziniert, mach das. 
Ansonsten ist man mit den großen Ingenieurfächern besser beraten. 
Mittweida ist auf jeden Fall schon mal eine gute Wahl.

von Ryan Smith (Gast)


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Mit Automatisierungstechnik ist man ja sicher der Mechatronik am 
nächsten?!

Wo finden denn Ingenieure der Mechatronik und Automatisierungstechnik 
bevorzugt ihre Verwendung?

von ich (Gast)


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hallo,

ich bin aus mittweida und der erste der dort eingebettete systeme 
studiert hat und noch studiert....

ich meld mich gleich mal per pm bei dir;)

von Gibts N. (schneeblau)


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So hier nocheinmal etwas ausführlicher.

1.

Hm das kann man so nicht genau beantworten (zumindest ich nicht). An der 
FH MW gibt es für ET 2 Vertiefungsrichtungen. Eine ist die 
Energiesystemtechnik, die andere die Automatisierungstechnik. 
Energiesystemtechnik beschäftigt sich halt wie der Name schon sagt mit 
der Technik, die sich mit der Energieübertragung etc. auseinandersetzt. 
Automatisierungstechnik betrifft Steuerungen von Industrierobotern oä.

2. Meine Meinung dazu ist, das du als Ing. mit Spezialisierung 
Automatisierungstechnik zur Not auch noch auf andere Elektrotechnische 
Bereiche umschwenken könntest.

3.

Ja ich kann dir eine Menge dazu sagen:) Frag einfach was, hab mich ja 
eben schon per PM gemeldet.

Grundsätzlich kann man sagen, dass das Grundstudium bis zum 3. Semester 
weitstgehend gleich ist, also die gleichen Fächer wie die Elektrotechnik 
und die Informationstechnik beinhaltet.

Erst ab dem 4. Semester, wenn sich dann nämlich die ET und die IT in 
ihrer gewählten Fachrichtungen vertiefen, geht der Inhalt der ES mit den 
andren auseinander.


Wenn du nochwas genauer wissen willst dann schreib mir mal zurück;)

Ich kann es nur empfehlen, vor allem, da der Studiengang neu ist und die 
Studentenzahlen noch recht niedrig sind.

Ich bin zur Zeit zb. alleine bzw in die IT integriert, da alle die mit 
mir angefangen haben, gemerkt haben, dass sie doch nicht studieren 
wollen (lag mit Sicherheit nicht an der schwierigkeit des Faches, es ist 
machbar;))

Diejenigen wollten dann nur wieder arbeiten gehen, da sie sich ein 
Studium generell anders vorgstellt haben:)



Zum Schluss nochmal: Ich kann es nur empfehlen und würde es immer wieder 
wählen.

von Mark B. (markbrandis)


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Ryan Smith schrieb:
> Mit Automatisierungstechnik ist man ja sicher der Mechatronik am
> nächsten?!
>
> Wo finden denn Ingenieure der Mechatronik und Automatisierungstechnik
> bevorzugt ihre Verwendung?

Zum Beispiel in einer solchen Firma: http://www.pilz.de

Oh, was steht da auf der Homepage? "Es gibt momentan keine offenen 
Stellen". Oops. Sorry ;-)

von Ryan S. (blacksonic)


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Für welche Stellen würdet ihr lieber einen "Mechatroniker" 
einsetzten,als einen "Automatisierer" oder is der Übergang fließend?

"> Mit Automatisierungstechnik ist man ja sicher der Mechatronik am
> nächsten?!
"????

von Karl Petereit (Gast)


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Warum gibt es so wenige Absolventen des Mechatronikstudiengangs, die 
sich hier mal zu Wort melden könnten?:)

von tututack (Gast)


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Sehe es nicht so eng! Ich habe Elektrotechnik studiert und bi als 
Softwareentwickler tätig. In meiner Abteilung sind wir 5 Softwerkler, 
wovon 4 genauso wie ich Elektrotechnik studiert haben! Nimm das was dir 
mehr spass macht und du bessere Note bekommst, ob du auch einen Job in 
dem Bereich bekommst/dann noch willst, kann dir jetzt keiner sagen!

von MechtronikStudent (Gast)


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Falls du nach dem Bachelor noch etwas anderes machen möchtest, solltest 
du auch mal einen Blick auf die entsprechenden Bachelor-Abschlüsse 
werfen. Die FH Mittweida vergibt entsprechend ihrer Homepage nämlich für 
Mechatronik einen Bachelor of Engineering und für ET einen Bachelor of 
Science. Demnach wäre auf jeden Fall ET zu empfehlen.

Wieso willst du eigentlich unbedingt an der FH studieren? Das 
Mechatronik-Studium in Dresden kann ich dir sehr empfehlen, wenn du dich 
eher für Theoretisches interessierst. Auch ist ja Chemnitz nicht allzu 
weit.

von Mark B. (markbrandis)


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Karl Petereit schrieb:
> Warum gibt es so wenige Absolventen des Mechatronikstudiengangs, die
> sich hier mal zu Wort melden könnten?:)

Weil es Mechatronik als eigenständigen Studiengang noch gar nicht so 
lange gibt, und dementsprechend wenige studierte Mechatroniker in freier 
Wildbahn herumlaufen ;-)

von Tom (Gast)


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Hi,

ich hab gerade mein Mechatronikstudium abgeschlossen. Den Studiengang 
gibt es bei uns (Hochschule Bochum) schon seit Mitte der 90er. Den ein 
oder anderen Absolventen sollte es demnach schon geben.
Ich finde es allerdings schwierig hier eine Empfehlung abzugeben.
Du solltest selber wissen wo deine Interessen liegen.
Ich hatte mich für das Mechatronikstudium aus mehreren Gründen 
entschieden.
Nach der Schule bzw. dem Zivildienst konnte ich mich nicht so recht 
entscheiden welche Ingenieursdiziplin mich am meisten reizt. Somit 
erschien mir die Mechatronik als geeigneter Mittelweg. Zudem konnte ich 
parallel zum Vordiplom noch eine Ausbildung absolvieren.
Inzwischen hab ich allerdings manchmal das Gefühl zwar von allem etwas, 
aber nichts richtig zu können. Gerade während des Praxisstudiensemesters 
als auch während der Diplomarbeit habe ich mir mehr E-Technikwissen 
gewünscht. Allerdings wäre das bei anderen 
Unternehmen/Aufgabenstellungen wohl auch anders gelaufen.
Ohne großartig Berufserfahrung gesammelt zu haben möchte ich mal 
behaupten, dass man sich das meiste Wissen erst im Job aneignet. Somit 
werden während des Studiums nur die Grundlagen und erste Einblicke 
vermittelt. Hier liegt natürlich der Vorteil in der Mechatronik. Denn 
man erhält Einblicke in Maschbau, E-Technik und Info. Aber es sind eben 
nur Einblicke!

Gruß Tom

von Jan Allgeier (Gast)


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Hallo,

zum Unterschied Automatisierungstechnik / Mechatronik:

Die Unterschiede sind sicher eher klein, bei Mechatronik wird wohl etwas 
mehr Wert auf die physikalischen Grundlagen (z.B. magnetische Aktoren) 
gelegt und bei Automatisierungstechnik wohl mehr auf die 
Steuerungsmöglichkeiten und Prozessvisualisierung (Programmierung). 
Automatisierungstechnik liefert spezielleres Wissen, welches einen 
späteren Berufseinstieg in einem bestimmten Bereich erleichtern kann.

Möchte man mit dem Bachelor abschließen, ist Automatisierungstechnik 
sicher sinnvoller, da (ohne vorherige Ausbildung) mehr praktisch 
einsetzbares Wissen vorhanden. Viele Unternehmen möchten jedoch nur 
Master-Absolventen in den F&E-Bereichen, hier kann dann die Kombination 
Bachelor in Mechatronik + Master für die Spezialisierung in einem 
bestimmten Bereich sinnvoll sein.

Bei Embedded-Systems würde ich aufpassen, da der Name den 
Tätigkeitsbereich stark in eine bestimmte Richtung drängt. Sicher kein 
schlechteres Studium, kann aber die spätere Stellensuche schwierig 
machen. Hier in Karlsruhe gibt es z.B. "Fahrzeugtechnologie" ... die 
aktuelle Krise macht es diesen Absolventen besonders schwer, obwohl sie 
sicher auch in anderen Branchen unterkommen könnten.

von Ryan Smith (Gast)


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Ich hab mir Mittweida herausgesucht, weil es eine Fh ist und Dresden 
eine Uni.Ich denke eher, dass mir FH eher liegt als UNI. Wovon man ja 
hört, dass es viel theoretischer ist.Ich hab mir auch sagen lassen,dass 
das Verhältnis Lehrkörper-Studenten besser sein soll.
Wie lange gibt es in Dresden noch den Diplomstudiengang für 
Mechatronik??

von MechatronikStudent (Gast)


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Vielleicht solltest du dir auch mal die HTW Dresden anschauen. Dresden 
ist, denke ich, als Studienort doch etwas interessanter als Mittweida.

Den Diplomstudiengang in Dresden gibt es soweit ich informiert bin noch 
eine ganze Weile bzw. soll parallel zum Bachelor (gibt es noch nicht) 
noch weiterlaufen. Das Dozenten-Studenten-Verhältnis ist wie an jeder 
Uni. Mich hat das nie gestört, ich war damals endlich froh, in Ruhe 
gelassen zu werden. Aber es kommt sehr auf dich und deine Neigungen an. 
Wenn du dich zum Lernen schlecht selbst motivieren kannst, dann geh 
lieber an die FH. Der Umstand, dass es an der Uni etwas theoretischer 
ist, sollte dich eher nicht davon abhalten. An diese Sichtweise gewöhnt 
man sich und du hast genauso auch praktische Elemente im Studium. Der 
entscheidene Punkt ist das selbstständige Arbeiten.

von Ryan S (Gast)


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Unterscheidet sich das selbstständige Arbeiten von der UNI zu FH 
dadurch, dass man an einer großen Uni mehr nur ne Prüfungsnummer is(und 
man den Profs egal is) und das es an der FH "familiärer" ist? Man wird 
sozusagen mehr an die Hand genommen...?

von der entfernung her würde sich mittweida eher lohnen, da ich hier 
noch verpflichtungen hab:)

von 1234 (Gast)


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Auch an der FH kann es passieren, dass du einem Prof. egal bist, aber 
die meisten sind den Studenten gegenüber sehr hilfsbereit und auch 
außerhalb der Vorlesung ansprechbar. Durch kleine Gruppengrößen kennt 
i.d.R. ein Prof. seine Studenten und kann auf Fragen besser eingehen ... 
und auch die Studenten untereinander sind besser vernetzt. Allerdings 
fällt es schnell auf, wenn du nur unregelmäßig an Vorlesungen teilnimmst 
... anders als an der Uni. Die Zeiteinteilung ist nicht so frei und 
deine Module kannst du nicht so gut wählen. Das meiste ist im 
sogenannten Modulhandbuch vorgegeben. Zumindest für den Bachelor ist das 
aber auch sinnvoll, um jedem zumindest einen ähnlichen Wissenstand zu 
ermöglichen.

Falls du dich nicht sofort entscheiden musst, dann nimm dir die Zeit und 
gehe im kommenden Semester in die Einstiegsvorlesungen der zur Wahl 
stehenden Hochschulen und schaue, was dir am Besten gefällt. Lieber ein 
paar Urlaubstage investieren als nach x Semestern abbrechen.

von MechatronikStudent (Gast)


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Ich würde nicht sagen, dass du an der Uni nur eine Prüfungsnummer bist. 
Aber es ist nun mal so, dass es gerade am Anfang ziemlich viele sind. 
Was sich aber auch schnell reduziert. So anonym ist es nicht, da die 
meisten Übungen zu den Vorlesungen in kleinen Gruppen (20-30 Leute, 
manchmal auch nur 5 ;-) ) gehalten werden.

Ich weiß nicht, ob es dir wirklich soviel bringt, das Treiben vorher an 
ein paar Tagen anzuschauen, da es doch im Vergleich zur Schule sehr 
verschieden ist und du so nur ein unvollständigen Einbilck bekommst. Ich 
würde dir raten, einfach dich selbst zu fragen, ob du gerne 
selbstständig lernst und auch wissen willst, wie etwas im Detail 
funktioniert. An der Uni ist es schon mehr Theorie und Mathematik. Bist 
du in Schule gut in Mathe und Physik gibt es eigentlich keinen Grund, 
warum du das an der Uni nicht packen solltest.

Zu der vermeintlichen Wahlfreiheit kann ich nur sagen, dass es die in 
Dresden nicht gibt. Wenn du da Mechatronik studierst, kannst du nur ganz 
wenig wählen. Es ist im Prinzip so, dass du noch zwei Semester mehr 
Grundstudium hast. Die Spezialisierung beginnt erst richtig im 7. 
Semester.

von Ryan S (Gast)


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Mir wurde jetzt ein wenig der Eindruck vermittelt (im gesamten Forum), 
dass ein Ingenieur "fast überall" eingesetzt werden kann... soll 
heißen,dass oft auch Ingenieure das machen, was sie nicht explizit 
studiert haben(z.B. Mechatronikabsolventen in Softwareentwicklung etc.) 
. Somit wäre doch Mechatronik ideal, man erhält Wissen auf Verschiedenen 
Gebieten.Ob das Speziellere Wissen in der ET von einem ET-STudiengang 
dann im Beruf benötigt wird ist doch eine andere Sache?! Vergleicht man 
einen ET-Studiengang mit Mechatronik.... welche Themen der ET werden 
dann bei Mechatronik nicht behandelt?

Vorab vielen Dank an das Forum, hier hat man wenigstens mal Kontakt zu 
Absolventen und erfährt deren Meinungen!

von 1234 (Gast)


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Spezielle Themen wie Hochspannungstechnik oder Hochfrequenz-Systeme 
(Antennen etc.) werden normal nicht behandelt. Die einzelnen Fächer 
findest du mit Beschreibung im Modulhandbuch des jeweiligen 
Studiengangs, gibts meist zum Herunterladen auf der HS-Seite oder über 
das Sekretariat.

Achtung: In Mittweida gibt es Bachelor-Abschlüsse mit 6 und mit 7 
Semestern. Das kann Probleme beim späteren Master geben, denn bei nem 
Bachelor in 6 Semestern muss der Master mind. 4 Semester dauern. Hier 
ist Elektrotechnik also gegenüber Mechatronik im Vorteil.

von Paul (Gast)


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"Unterscheidet sich das selbstständige Arbeiten von der UNI zu FH
dadurch, dass man an einer großen Uni mehr nur ne Prüfungsnummer is(und
man den Profs egal is) und das es an der FH "familiärer" ist? Man wird
sozusagen mehr an die Hand genommen...?"

DAs kommt wohl auch auf die Große der FH und das gewählte Fach an. 
Mittweida ist die zweitgrößte FH mit fast 6000 Studenten, die 
Kernkompetenz liegt bei ET. Dementsprechend hoch sind auch die 
Seminargruppen. Die HTW hat eine ähnliche Größe, aber andere 
Kernkompetenzen. An der TUD gibt es 5mal soviel Studenten, verteilt aber 
auf viele Fächer (Medizin, Geistis). Ob da die Seminargruppen unbedungt 
viel grüßer sind?

Von der Reputation für ET würde ich folgende Reihenfolge sehen:

1. TU Dresden (Elektronik, Halbleiter)
2. HS Mittweida (Laser!)
3. HTWK Leipzig (Automatisierung)
4. HTW Dresden (Verkehrstechnik)

von Ryan (Gast)


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" FH Mittweida (Laser!)"

... was willst du mir explizit damit sagen? Wenn man auf die Homepage 
schaut, wird einem doch eher das Gefühl vermittelt,dass sich in 
Mittweida alles um Automatisierung dreht? ( STudiengang Embedded 
Systems, Labor für Mikrocontrolleraplikationen oder so ähnlich...) ????


An die HTWK Leipzig kann man doch über Siemens kommen über ein Duales 
Studium.. .hab gehört Siemens sucht bis zum Schluss dafür noch Leute, 
stimmt das?

von Paul (Gast)


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"wird einem doch eher das Gefühl vermittelt,dass sich in
Mittweida alles um Automatisierung dreht? ( STudiengang Embedded
Systems, Labor für Mikrocontrolleraplikationen oder so ähnlich...) ????"

Unter Automatisierungstechnik versteht man was anderes als 
Mikrocontroller usw. Leipzig hatte zu meiner Zeit an der damals noch TH 
neben ET einen eigenen Studiengang Automatisierungstechnik, heute an der 
mittlerweile HTWK gibt es die Spezialisierungsrichtung PIL - 
Prozeßautomatisierung, -informatik und Leittechnik. Da geht es um die 
Automatisierung großer Anlagen und Fabriken, Echtzeitprogrammierung, 
SPS-Systemen usw. Embedded gehört eher in den Bereich NT. Mittweida 
hatte schon vor der Wende als Ingenieurhochschule eine Kernkopmetenz in 
Laserapplikationen und -entwicklung.

Das duale Studium über Siemens mit der HTWK dauert 4 Jahre, also ein 
Jahr länger als der normale Bachelor an der HTWK. Ich persönlich bin 
kein Fan dualer Studiengänge. Man ist schließlich nur einmal Student... 
Ob Siemens immer noch sucht, weiß ich daher nicht.

von RS (Gast)


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"Mittweida
hatte schon vor der Wende als Ingenieurhochschule eine Kernkopmetenz in
Laserapplikationen und -entwicklung.
"


Wovon ich auf der Homepage in Zusammenhang mit Mechatronik oder ET 
nichts finden kann...

von Paul (Gast)


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"Wovon ich auf der Homepage in Zusammenhang mit Mechatronik oder ET
nichts finden kann..."


http://laz.htwm.de/

von FH und Universitäts erprobter (Gast)


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Wenn du glaubst das du unter den besten 10% abschließen kannst, nimm 
Mechatronik, solltest du das nicht schaffen (oder sich abzeichnen das du 
es nich schaffst im ersten Semester wechseln) können, würde ich dir 
Elektrotechnik empfehlen.

Sobald du unter den besten 10% eines Studiengangs bist, werden Wechsel 
in die reine Elektrotechnik oder Maschinenbau kein Problem sein und man 
wird über alles reden können, da du für die Professoren interessant 
bist.
Sobald du nur das 1% hinter den ersten 10 bist (damit ein B), wirst du 
nichts mehr Wert sein und es zum Teil schwer einen nicht Mechatronik 
Master auf den Bachelor zu setzen.

Würde dir auch die TU Dresden empfehlen.
So viel mehr Praxis hat man den FH's meist auch nicht und an wirklich 
hochwertige Entwickler Jobs bekommen eher Universitäts Absolventen.

Zudem kann man von der Uni problemlos an die FH wechseln (anerkennung 
des Bachelors, aber auch im Studium eine Anerkennung der 
Prüfungsleistungen).
Insgesamt liegt das Niveau der Universitäten etwas höher.
Ausnahme ist im ET Studium öfters die Informatik(kann man sich meiner 
Meinung nach aber am besten selbst weiterbilden).
Meiner Erfahrung nach ist nur das Grundstudium an der Universität sehr 
anonym, aber nur in den Grundlagenvorlesungen (250 Personen), dafür 
versteht der vorne steht wirklich etwas von dem was er erzählt im 
gegensatz zur FH, wo aufgrund der vielen Vorlesungen die ein Prof hält 
oft das inhaltliche Niveau leidet(jetzt bitte keine Kritik von FH'lern). 
In den Laboren und Übungen kennt man sich und wir waren auch mal mit 
Gruppenleitern essen (oder auf ein Bierchen) und das häufiger als in 
meiner FH Zeit.

Die Wechsel in meinem Umfeld, haben oft gezeigt das es viel schwerer ist 
von einer FH an die Uni als von einer Uni an die FH(zumindest was 
Ing.-wiss. betrifft), was vor allem auch an extremen Mathematischen 
defiziten der FH'ler liegt.

Sollte es sich bei Verpflichtung um eine Freundinn handeln, so würde ich 
mal darauf keine Rücksicht nehmen.
Oder besser langfristig denken, such dir einen Studienort aus an dem Sie 
evtl auch das studieren kann was Sie interessiert das ist logischer als 
wenn man ein Jahr noch dicht beisammen ist und Sie dann an eine Uni geht 
und die dich nicht haben wollen, weil du vorher an der FH warst.

Sollte es keine Freundinn geben, hat die Universität sowieso gewonnen.

Empfehlung nimm eine von diesen:
http://www.tu9.de/tu-m/index.php

von FH und Universitäts erprobter (Gast)


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die RWTH Aachen empfiehlt Personen die ein Diplom FH Studium 
abgeschlossen haben das nachholen der Fächer Höhere Mathematik 3-4.
Mit deinem 7-8 Semester langen FH Diplom wirst du in das 5-6 Semester 
bei denen eingestuft.
Die RWTH ist relativ nett, was die anerkennung angeht von FH Leistungen, 
da gibt es ganz andere Beispiele.

von RS (Gast)


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ich mach zwar gern mathe und physik , jedoch sind meine noten in diesen 
leistungskursfächern eher im dreierbereich...  deshalb hatte ich eher an 
die fh gedacht...  einige sagen, an die theoretische sichtweise der uni 
gewöhnt man sich... andere sagen, sie haben auch auf andere leute gehört 
und sind dann schnell wieder an die fh gewechselt.

ein zitat ist mir seit längerem im Kopf... " ich weiß,dass ich nichts 
weiß" --> im zusammenhang mit der situation was richtig und was falsch 
ist, oder ob es überhaupt ein falsch gibt. ich glaube nicht.

von Paul (Gast)


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"Mit deinem 7-8 Semester langen FH Diplom wirst du in das 5-6 Semester
bei denen eingestuft."

Mit dieser Willkür ist seit Bologna Schluß. Da kommt man mit dem 
FH-Diplom gleich in den Master und der beginnt bei Semester 7! Mathe 1, 
2 an der RWTH Aachen ist vom Inhalt ja Abistoff zu Harmonisierung der 
unterschiedlichen Leistungen der Bundesländer. Die TUD hatte schon vor 
Bologna die FH-Diplome ab Semester 7 beginnen lassen. Manche FHler von 
der HTW kamen gleich zur Promotion.

von omg (Gast)


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Problem ist nur: mit oder ohne FH, findet Ihr gemessen an dem was heute 
gelehrt wird auf dem Ingenieurarbeitsmarkt grösstenteils relativ 
niveaulose Stellen. Was zählt ist Berufserfahrung. Der Abschluss spielt 
fast keine Rolle.

von FH und Universitäts erprobter (Gast)


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Ich finde es nicht fair zu behaupten das es problemlos ist mit einem FH 
Bachelor an eine Uni zu kommen.

Dort wird bei der Aufnahme fremder Studenten (früher nur für FH'ler, 
aber das ist nicht rechtmäßig) oft eine Eingangsprüfung gemacht, deren 
Stoff so ausgewählt ist, dass FH'ler nach Möglichkeit nicht bestehen.

Wenn man diesen bestanden hat, kommt ein Auswahlgespräch in dem selbst 
wenn man vorher den Stoff von Elektrodynamik so gerlernt hat, dass man 
diese Klausur locker bestanden hätte, doch noch Mängel sind die 
beseitigt werden müssen.

Hier geht es um einen Machtkampf zwischen Universitäten und FH's im 
Bezug auf den "gleichwertigen" Masterabschluss und das wackelnde 
Promotionsrecht der Universitäten.

@Ryan
Würde dir die dann die FH oder BA empfehlen. Scheinst mir eher der Typ 
für dieses Studium zu sein.
Denke Mechatronik ist die BESTE Wahl für dich. Schau nur zu das du gute 
Leistungen hast, damit du nachher noch quergehen kannst. Gerade mit 
einem Master in Maschinenbau glaube ich kann man sehr viel machen.

von MechatronikStudent (Gast)


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> Dort wird bei der Aufnahme fremder Studenten (früher nur für FH'ler, aber das 
ist nicht rechtmäßig) oft eine Eingangsprüfung gemacht, deren Stoff so ausgewählt 
ist, dass FH'ler nach Möglichkeit nicht bestehen.

Das kann ich nur bestätigen. Man sollte sich schon im Klaren sein, dass 
der Wechsel zur Uni sehr sehr schwierig ist bzw. gemacht wird. Man 
sollte auch auf den Abschluss schauen, denn mit einen B.Eng. geht es, 
wie ich gehört habe, nicht an eine Uni. Das muss schon ein B.Sc. sein. 
Genau das gleiche für eine Promotion mit dem Master.

@Ryan
> Würde dir die dann die FH oder BA empfehlen. Scheinst mir eher der Typ
für dieses Studium zu sein.

Auch das hört sich für mich alles so an. Wenn du feststellen solltest, 
dass dir das nicht gefällt, kannst du ja immer noch an eine Uni 
wechseln. Nur wirst du dann dort noch ein Mal von vorne anfangen müssen 
bzw. bist auf das Wohlwollen der Uni angewiesen.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es in Dresden von der HTW zur TU 
relativ einfach ist. Natürlich nur wenn du richtig gut bist und von den 
Profs an der HTW empfohlen wirst, da es da ja ziemlich gute Kontakte 
gibt.

von Paul (Gast)


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Das Mißtrauen der TUD gegenüber der HTW ist ziemlich gering, weil die 
HTW früher Bestandteil der TUD war (HfV) und viele ehemalige Ostprofs 
von der TUD zur HTW zwangsverfrachtet wurden. Die Kontakte bestehen 
freilich noch. So läuft es in vielen ostdeutschen Städten, da die FHen 
früher selber univ. Einrichtungen mit den entsprechenden Profs. und 
ihren Kontakten sind.

von ryan smith (Gast)


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Es gibt auch die Möglichkeit des dualem Studiums Mechatronik an der FH, 
daher werde ich mich nochmal darüber informieren...

Wird man vertraglich nach Abschluss des Studium noch an die Firma 
gebunden oder kommt es auf die Firma drauf an?

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