Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sicherungsauslegung


von Gast (Gast)


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Hallo zusammen,

habe eine Frage zur sicheren Sicherungsauslegung.

In meiner Anwendung fliesst im Normalfall über den Pfad, den ich 
absichern möchte ca. alle 20ms ein Strom mit 60mA in der Spitze und 
einer zeitlichen Dauer von ca. 2ms.
Schließe ich in der Simulation einen Schaltungsteil hinter der Sicherung 
kurz, erhöht sich dieser "Pulsstrom" auf ca. 700mA.

Im Normalfall fließt somit ein Effektivstrom von ca. 10mA, würde ich 
sagen,
und im Fehlerfall Effektif ca. 120mA.


Im Normalfall habe ich vor der Sicherung eine Spannung von ca. 300V
und im Fehlerfall bricht diese Spg. schnell zusammen, da der Kondensator 
nur von einer Halbwelle geladen wird, ist dieses Zurückgehen der 
Spannung bei Kurzschluß logisch.




Schaltung:

250V    Diode   Sicherung  Widrestand
   L ----->|--------S---------R-------+------------ zu Schaltung
                                      |
                                      |
                                      C  Kondensator
                                      |
                                      |
                                     ---

Meine Frage ist nun, wie sollte ich die Sicherung auslegen.
Auf welche Sicherungsangaben (Kennzahlen) muß ich achten.

Zu beachten habe ich auch, das bei normalem Funktionsfall, auch ein 
hoher Ladestrom in den Kondensator Fließt. Dieser ist laut Simulation 
für eine Halbwelle auf ca.700mA.

Über Angaben zur Sicherungsauslegung oder Links zu guten Seiten, würde 
ich mich freuen.

von Chris S. (schris)


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EU Sicherungsangaben basieren auf den Wert, den die Sicherung 100% 
aushalten muß, US Sicherungen basieren auf den Fakt, daß bei dem 
angegebenen Wert
die Sicherung garantiert durchbrennen muß. Soweit ich das noch im Kopf 
habe,
ist die Angabe um den Faktor 1.3 unterschiedlich, bei gleichem 
Sicherungdraht.

von Anja (Gast)


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Hallo,

Was bitteschön willst Du mit der Sicherung absichern???
Im Normalfall dient eine Sicherung dem Brandschutz. (Ausnahme 
Halbleitersicherungen für Thyristoren oder Gleichrichter).

Die Auslegung ergibt sich also aus dem Leitungsquerschnitt.

von Gast (Gast)


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Hallo Anja,

das möchte ich ja diskutieren.

Angenommen hinter dem Kondensator in meiner obigen Skizze ist ein 
Kurzschluß.

Da fließen dann etwa 400mA über den Widerstand (300 Ohm).
Wenn das 2 150 Ohm Widerstände sind a 1/4W dann fallen über einem 24W 
ab.

Die Energie sollte doch ausreichen um den in Brand zu kriegen ?

Oder er wird vorher so warm, dass er sich selbst auslötet.

Ist eine Sicherung hier zwingend notwendig oder kann man darauf 
vertrauen, dass die Platine aus einem schwer entflammbaren Material 
besteht und auch das Gehäuse aus Metall nicht brennt.

Also, ich frage deswegen, weil ich eine Schaltung entwickeln darf, die 
im Prinzip einen Linearregler darstellt der eingangsseitig aus der 
Netzspg. versorgt wird und ausgangsseitig verschiedene Gleichspannungen 
bereitstellt, die zwischen 100V und 3V liegen.

Der Strom der gezogen wird ist gering und somit wird im Normalfall nicht 
allzuviel verheizt. Um die 2W.

von Ich (Gast)


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Hi,

was soll die Schaltung machen?
Den Zustand sensieren? -> hochohmiger
Etwas versorgen? -> Schaltregeler, klein und billig

-> auf alle Fälle die Schaltung für 100% Einschaltzeit auslegen.
Das mit der Sicherung ist Bastelei

von Helmut L. (helmi1)


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>Wenn das 2 150 Ohm Widerstände sind a 1/4W dann fallen über einem 24W
>ab.

Dafuer gibt es extra Sicherungswiderstaende. Die werden im Fehlerfall 
hochohmig ohne eine Brand auszuloesen. Du kannt aber auch eine 
sogenannte rueckstellbare Sicherungen einsetzen.

http://www.littelfuse.de/cgi-bin/r.cgi/de/prod_series.html?SeriesID=3510&LFSESSION=xcvlPAcZin

Gruss Helmi

von Kai Klaas (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo (hast du auch einen Namern?),

>Meine Frage ist nun, wie sollte ich die Sicherung auslegen.
>Auf welche Sicherungsangaben (Kennzahlen) muß ich achten.

In jedem Fall sollte die Schaltung über eine elektronische 
Strombegrenzung verfügen. So ähnlich wie ihm angehängten Beispiel. Diese 
muß für den Dauerkurzschlußfall dimensioniert sein und zwar ohne Wenn 
und Aber! Eine Schmelzsicherung sichert dann lediglich den Fall ab, daß 
ein Teil der Schaltung defekt ist und die Strombegrenzung nicht 
funktioniert.
Das kann durchaus auch eine Polyfuse sein, wie Helmut schon besprochen 
hat.

Kai Klaas

von Karl (Gast)


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@Helmut Lenzen

>>Wenn das 2 150 Ohm Widerstände sind a 1/4W dann fallen über einem 24W
>>ab.

>Dafuer gibt es extra Sicherungswiderstaende. Die werden im Fehlerfall
>hochohmig ohne eine Brand auszuloesen.

Hast du einen Link, Datenblatt zu solchen Widerständen? Am liebsten SMD.
Das sind doch diese Widerstände, die in den Schaltplänen mit einem 
Ausrufezeichen in einem Dreieck dargestellt werden. Habe diese als 
Hobbybastler aber noch nie zum kaufen gesehen.

Gruß

Karl

von Helmut L. (helmi1)


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@Karl

>Das sind doch diese Widerstände, die in den Schaltplänen mit einem
>Ausrufezeichen in einem Dreieck dargestellt werden.

Ja die meine ich.



Bei Buerklin gibt es die. Type 37E100 ...
oder 31E300

Das Hauptmerkmal dieser Widerstaende ist das sie nicht entflammbar sind.
Bei Ueberlast werden die hochohmig . Von daher sollte nauch andere Typen 
gehen.

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