Als ich vor 5 Jahren mein Studium begann wurde gerade der Bachelor großflächig eingeführt. Im Büro des Studienkoordinators hingen Zeitungsartikel an der Wand wie: "Industrie fordert den Bachelor" Ich habe bei verschiedenen Praktika durchaus Ingeneure mit Dr. gesehen die einen nicht kleinen Teil ihrer Zeit mit Tätigkeiten verbracht haben die auch gut ein Bachelor hätte machen können (z.B. Messungen an automatisiertem Messplatz). Einsatzmöglichkeiten gibt es also wohl. Nun sollten die ersten Bachelors ja langsam fertig sein. Und, gibt's hier jemand der als Bachelor arbeitet? Kennt jemand einen? Kennt jemand eine Statistik wie viele nach dem Bachelor den Master machen?
Also ich bin dieses Jahr mit dem Bachelor (Nachrichtentechnik) fertig geworden und mache jetzt noch den Master. Aus meiner Seminargruppe haben sich alle für den Bachelor angemeldet, die es notentechnisch konnten. Diejenigen die es nicht konnten, haben allesamt einen Job gefunden, wohlgemerkt noch vor dem offiziellen Studienende. In einem Fall weiß ich sogar, dass er den Bachelor mit 3 Komma Irgendwas abschloss und mehr als 4 Jahre für den dreijährigen Bachelor brauchte (er wiederholte einige Semester) und nun bei einem großen deutschen Telekommunikationsunternehmen mit 42.000,- und Dienstwagen anfängt. Wohlgemerkt im Jahr der Wirtschaftskriese. Mit Master hätte er mit 45.000,- angefangen; bei der selben Stelle. Also zumindest bei uns kann ich nicht feststellen, dass der Bachelor für den Berufseinstieg nachteilig wäre. Jeder bei uns der es wollte, der hat auch einen ordentlichen Job bekommen. Ordentlich heißt für mich, dass sie nicht fachfremd arbeiten und dies eine normale Anstellung (keine Praktikas oder dergleichen) mit nicht weniger als 36.000,- Einstiegsgehalt ist.
im Osten kannste vergessen als Bachelor, kenne 5 Leute die schon seit Februar suchen (Energietechnik). Gut man muss dazu sagen, die Suche beschränkt sich in und um Berlin (bis 50km ausserhalb).
Tatsache, bei meinem Beispiel ist mir keiner bekannt, der in den neuen Bundesländern bleibt. Damit muss man leben können.
Interessant. Ich hatte mich damals nach dem Bachelor bei ein paar Firmen beworben aber nicht viele Rückmeldungen bekommen. Hatte aber eh geplant den Master zu machen.
Freund von mir hat Bachelor Wirtschaftsinformatik dieser führte ihn direkt in die Arbeitslosigkeit (1Jahr) :-(
Den Bachelor kann man doch vergessen. Damit hat man kein Standing bei den Personalern. Es sieht dann eben so aus, daß man den Master nicht geschafft hat. Diese Bewerber werden darum als dritte Wahl eingestuft. Also auf jeden Fall den Master draufsatteln, wenn man nicht drittklassige Jobs machen will.
Es ist auf jeden Fall sinnvoll den Master zu machen, wenn man das kann. Zum einen bekommt man dann später (wenn man denn mal arbeitet) eh nicht mehr der Arsch zum Studieren hoch und andererseits hat man mit Master bessere Chancen irgendwo unterzukommen. Hab schon öfters Stellenbeschreibungen gelesen, wo explizit ein Diplom oder ein Masterabschluss verlangt wurde. Und bei großen Firmen die nach Tarif zahlen wird man als Berufseinsteiger mit Master manchmal etwas besser eingestuft als mit Bachelor.
Das der Master/Diplom besser ist als der Bachelor ist ja klar. Aber es gibt ja vielleicht auch Leute die nicht lange studieren wollen und gerne etwas machen wollen was vom Anspruch irgendwo in der Mitte zwischen Dipl. Ing. / MSc und einem Ausbildungsberuf liegt.
Nicht die BA vergessen :) Hier gibts jetzt auch nur den Bachelor (bin gerade fertig geworden), obwohl es mehr Stoff gibt. Aber BA hat ja auch eine Sonderstellung :=) Grundsätzlich sind die Firmen aber auch forh Bachelors zu haben, weil es eben viele Stellen gibt, für die selbst die ersten 3 Semester ausreichen. Und schon kann mna den Leuten weniger zahlen. Wobei das widerum für die Ba nicht gilt, da man direkt arbeiten kann und nciht nch 0,5-1 Jahr sich einarbeiten kann. Zumindest die Einstiegsgehälter von unserem Kurs liegen über den uni-Absolventen. Was aber auch daran liegt, dass man idR bei dem Unternehmen bleibt. Soweit meine Erfahrung.
"Hier gibts jetzt auch nur den Bachelor (bin gerade fertig geworden), obwohl es mehr Stoff gibt." Bitte diese Aussage noch mal durchdenken. Die BA ist so ein Fall, wo man sehr schwer Quervergleiche ziehen kann. Ein Unibachelor hat Vollzeit 3 Jahre Theorie, der FH-Bachelor geht meist 6-7 Semester mit einem Semester Praxis. Und es ist ein Irrglaube der BA-Studenten, daß man an der Uni oder FH nur Zeit verplembert. Hier wird mehr Wert auf Eigenstudium gelegt. Das sieht man schon an den SWS zu ECTS-Verhältnissen. Ich halte die BA für überholt. Dasselbe Lehrangebot bieten heute viele FHen in 4jährigen dualen Bachelor-Studiengängen. Wohlgemerkt dauert es also ein Jahr länger bei gleichen Titeln!
Hallo, ich habe auch schon an der Uni Mathe-Vordiplom gemacht, war mir dann zu abstrakt und habe dann Interesse verloren. Die 2 Semester an der FH zähl ich nicht, da ich zu wenig da war wegen Zeitmangel (Selbständigkeit). Trotzdem würde ich behaupten, dass ich schon durchaus die 3 Studienformen vergleichen kann. Hast Du Dir mal BA-Pläne angeschaut? Seit der Einführung vom Bachelor sind sie ganz stolz offiziel eine hochschule zu sein (auch international). Und dann war ja da noch die 210 Credit-Points-Geschichte. Also hat es damit geendet, dass wir wirklich 1:1 FH Stoff von 1,5 Semestern in 3 Monaten hatten. Man hat auch jeden Tag Vorlesungen und das auch mal bis 18.30. Des öfteren bis 17 Uhr. Wenn man die Zeiten addiert kommt man auch auf die 3 Jahre Theorie ;) Jemand der sagt, dass das unmöglich ist soll es einfach selber versuchen. An der BA sind die Kurse viel kleiner (maximal 25-30 Leute), die Dozenten sind motivierter (persönlcihe Erfahrung) und das durchschnittliche Niveau der Studierenden durch die Vorauswahl der Firmen deutlich höher. In technischen Bereichen liegt der Abi-Schnitt der BA-Studenten knapp über 1,6 zB. Ist natürlich kein Rückschluss auf einzelne Personen, aber trotzdem eine statistisch signifikante Aussage. Des Weitereb verliert man keine Zeit durch unterschiedliche Kursbelegungen usw. Es ist eine andere Ausrichtung, so viel ist klar. Man lernt, "Wie" es funktioniert, das "Warum" wird erklärt ohne groß etwas zu beweisen (womit man die meiste Zeit an der Uni verbracht hat). Einen BA-ler wird man selten in der Forschung finden, aber um so öfter in der Praxis als Projektleiter zB (Prozentual gesehen). BA ist überholt schließlich heisst es jetzt je nach Bundesland anderes :) Das Konzept findet aber immer mehr Zustimmung und Akzeptanz. Und das vor alem in der Industrie. Auch in der Wirtschaftskrise hat jeder von uns einen Job erhalten, was man von anderen Absolventen leider nciht behaupten kann. Aber auch das liegt am Praxisbezug. Ein BA-Student hat schon praktisch 1,5 Jahre Erfahrung im Betrieb. Ich werde für meinen Teil auf jeden Fall später einen Master machen und auch eventuell promovieren, um später unterrichten zu können. Spätestens seit der ERA-Einführung ist der höhere Abschluss wirklich selten rentabel. In diesem Sinne schöne Grüße aus dem Schwabenland
"Ich werde für meinen Teil auf jeden Fall später einen Master machen und auch eventuell promovieren," Spätestens dann wirst Du sehen, wie es mit der Akzeptanz der BA-Bachelor (natürlich gleich 210 ECTS!) an einer FH oder Uni bestellt ist. Die BAen tun immer so, als wären die Uni- oder FH-Studenten nur Deppen oder faul, weil sie etwas länger brauchen. Das wäre noch einleuchtend, wenn man 3 Jahre ohne Praxis in Trimestern unterrichtet, aber so werden 1,5 Jahre in Trimestern unterricht! Zeit ist Stoff. Zu den Vorlesungen bis 18.30 Uhr: Ich sagte bereits, an der Uni oder FH ist der Anteil des Selbststudiums höher.
Aha, jetzt weiß ich auch warum einige Techniker denken sie könnten sich mit Ingenieuren gleichsetzen. Damit meinen die nicht die FH oder Uni Leute, sondern die von der BA.
>Spätestens dann wirst Du sehen, wie es mit der Akzeptanz der BA-Bachelor >(natürlich gleich 210 ECTS!) an einer FH oder Uni bestellt ist. Der große Vorteil an dieser allgemeinen Bachelor-Einführung ist, dass man ein Recht auf die Anerkennung hat. Kann sein, dass man sich das einklagen muss, aber ein Recht darauf hat man :) >Die BAen tun immer so, als wären die Uni- oder FH-Studenten nur Deppen >oder faul, weil sie etwas länger brauchen. Das sehe ich auf keinen Fall so! Es hat einfach mit dem von Dir erwähnten Mehrstudium zu tun. Daher auch der höhere Zeituafwand und als Belohnung auch der höhere theoretische Gehalt. Man bekommt die gleiche Menge an Stoff vermittelt wie an der FH, aber man muss/kann es nicht in der gleichen Weise durcharbeiten. Wichtig ist nur, dass man das Prinzip verstanden hat und seine Arbeit ausführen kann. Ein ET-BAler kann ohne Weiteres Schlatungen entwickeln. Zum Entwicklen der Schaltungselemente braucht es widerrum mehr Theorie :) Es gibt in allen Bereichen Ignoranten (wie zB Autor: Gast (Gast) Datum: 02.10.2009 10:54), die immer drauf pochen den besten Weg genommen zu haben. (Das kommt mir gleich einer Dikussion um die bessere Religion :)) Nichts liegt mir ferner ;) Ich kenne übrigens auch Techniker, die wirklich deutlich besser sind, als die meisten Ing`s. Nur das Wissen ist dann auch da. Aber lasst uns mal Threadnapping beenden und zum eigentlichen Thema zurückkommen :)
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