Mir ist jetzt noch eine vieleicht auch für andere an Computerhistorie interessierte interessante Frage eingefallen: Seit wann werden Bildröhren als Computermonitor verwendet? Die ersten Computer communizierten ja mit Lämpchen ihre Registerinhalte an die Außenwelt. Etwas später dann Lochstreifen und Fernschreiber. Vieleicht waren Nixieanzeigen auch ein Zweischenschritt? Und irgendwer muß ja dann wohl mal auf die Idee gekommen sein, eine Bildröhre (eventuel war es ja ein umgebauter Fernseher) als Ausgabemedium zu verwenden. Gibt es dazu irgendeine Geschichte?
Vektorgrafik auf CRT geht zurück auf Ende der 50er und war in den 70er im Grafikbereich recht verbreitet. Rastergrafik-Terminals für Text gab es zumindest schon auf der TR440 (deutscher Mainframe von Ende der 60er).
Das älteste DEC Terminal, das ich finden konnte, war ein VT05, welches 1970 auf den Markt kam. Zu diesem Zeitpunkt hatte wohl IBM schon lange Monitore und schliesslich wurde ja in Houston zu Zeiten von Apollo und zumindest Gemini auch schon Sichtschirme betrieben. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass gerade das Raumfahrtprogramm einen nicht unerheblichen Einfluss auf diese Entwicklung hatte. Allerdings muss man auch zwischen Monitor und Monitor unterscheiden. Noch früher waren es wohl eher umgebaute Oszillosopke, bei denen man den Strahl wahlfrei durch die Gegend jagen konnte. Zumindest die ersten 'Graphikausgabegeräte' funktionierten nach diesem Prinzip und wurden zur Luftfahrtüberwachung (im militärischen Bereich) eingesetzt. Die heute übliche Rasterdarstellung für Graphiken kam erst danach. Ich denke ein schmökern in der IBM Geschichte wird wohl die ältesten kommerziellen 'Terminals' zu Tage bringen. Im Graphikbereich führt wahrscheinlich kein Weg an Evens&Sutherland vorbei. Inwieweit gerade E&S auf vorhergehende universitäre Arbeit (University of Utah) zurückgreifen konnten, konnte ich aber im Web noch nicht recherchieren.
Karl heinz Buchegger schrieb: > Ich denke ein schmökern in der IBM Geschichte wird wohl die ältesten > kommerziellen 'Terminals' zu Tage bringen. Eine PDP-1 (!) mit 12 CRT Displays von 1963 wird hier erwähnt: http://forum.stanford.edu/wiki/index.php/Early_Computers_at_Stanford#DEC_PDP-1 ... made the Stanford PDP-1 the first display-oriented time-sharing system anywhere in the world.
Karl heinz Buchegger schrieb: > Im Graphikbereich führt wahrscheinlich kein Weg an > Evens&Sutherland vorbei. Doch: http://de.wikipedia.org/wiki/Direct-View_Storage_Tube. E&S entstand überhaupt erst im diesem Jahr (1968). Bilder von dem erwähnten PDP-1 Vektordisplay finden sich unter http://de.wikipedia.org/wiki/PDP-1 und vor allem http://www.digibarn.com/history/06-09-21-Spacewar/index.html
Karl heinz Buchegger schrieb:
> Die heute übliche Rasterdarstellung für Graphiken kam erst danach.
Weil man dafür Speicher braucht, und der war davor prohibitiv teuer.
Vektorgrafik konnte man hingegen mit Minicomputern oder speziellen
Satellitenrechnern von Mainframes direkt ansteuern.
A. K. schrieb: > Karl heinz Buchegger schrieb: > >> Im Graphikbereich führt wahrscheinlich kein Weg an >> Evens&Sutherland vorbei. > > Doch: http://de.wikipedia.org/wiki/Direct-View_Storage_Tube. E&S > entstand überhaupt erst im diesem Jahr (1968). Ich dachte auch eher an Evens&Sutherland als Personen und nicht an die spätere Firma. Die beiden gelten ja gemeinhin als Pioniere in der CG Szene. Aber klar: Auf Tektronix habe ich natürlich komplett vergessen.
Vor einigen Jahren hatte ich selbst noch einen Monitor mit Vektorgrafik Schrift in Händen. Die Zeichen sahen aus wie mit einem Stift (ohne Abzusetzen) gezeichnet, man sah auch den Strahl nach dem Dunkeltasten noch auslaufen.
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