Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schlepptop: Zenerdioden durchgebrannt


von Hermy (Gast)


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Hallo,

bei meinem HP Omnibook 4150B sind, wie ich gestern Abend entdeckt habe, 
zwei Zenerdioden durchgebrannt, s. Foto (Pfeile, ZD7 und ZD2). Sie 
bilden jetzt einen Kurzschluss und sind leitend miteinander  verbunden 
und liegen nun komplett auf Massepotential.

Sie befinden sich auf einer kleinen Platine in der Nähe des 
Netzteilsteckers (Bezeichnung der Platine ist N32T5 PA418 REV:3 ).

Die Farbcodes lassen sich nach der Überhitzung schwerlich entziffern.

Hat jemand eine Idee, wie man den Schaden beheben kann?

von Herr Bert (Gast)


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es scheint die soundkarte zu sein:

http://www.bvmindia.com/hp/omnibook%204150%20pentium%20III%20part-1.html

45313900310 N32T5 PA418 REV:3

von ... .. (docean) Benutzerseite


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einfach mal auslöten... sind häufig "nur" Schutzdioden...

von (prx) A. K. (prx)


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... ... schrieb:

> einfach mal auslöten... sind häufig "nur" Schutzdioden...

Aber wenn die in Rauch aufgehen, dann vielleicht nicht völlig grundlos.

von Hermy (Gast)


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>> einfach mal auslöten... sind häufig "nur" Schutzdioden...

>Aber wenn die in Rauch aufgehen, dann vielleicht nicht völlig grundlos.

hm, vielleicht ein IC in der umgebung durchgeschlagen und hat die dioden 
mitgerissen... ?!

auf jeden fall geht bei ausgebauter platine gar nichts und wenn die 
platine im sockel sitzt, leuchtet immerhin die betriebs-LED kurz auf, 
wenn man den netzteilstecker einsetzt.

d.h., die soundkarte leitet wohl auch in irgendeiner form die 
versorgungsspannung weiter, schätze ich...

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Servus Hermy,

Prüf mal ZD1 nach, macht mir ebenfalls den Eindruck, das die was 
abbekommen hat.

Zum Auslöten würde ich einen Tweezer empfehlen (Lötkolben, der aussieht 
wie Pinzette).

Gruss Uwe

von Hermy (Gast)


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Hi Uwe,

>Prüf mal ZD1 nach, macht mir ebenfalls den Eindruck, das die was
>abbekommen hat.

Stimmt, ZD1 sagt gar nichts mehr, hochohmig in beide Richtungen.
Zwei andere ZDs auf der Platine haben einen gemessenen Spannungsabfall 
von 180mV, das scheint mir ein bisschen wenig...!?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Der MOSFET über ZD2 sieht auch nicht gut aus...

von Hermy (Gast)


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>Der MOSFET über ZD2 sieht auch nicht gut aus...

sieht nur auf dem foto so aus


ansonsten habe ich irgendwo gefunden, das die besagte kleine platine 
auch als "stromadapter" bezeichnet wird, was auch immer das heißen mag 
und dass allem anschein nach dieses ding die schwachstelle vom omnibook 
4150 ist...

von Frank S. (Firma: HSCS) (linuxerr)


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Herr Bert schrieb:
> es scheint die soundkarte zu sein:
>
> http://www.bvmindia.com/hp/omnibook%204150%20pentium%20III%20part-1.html
>
> 45313900310 N32T5 PA418 REV:3

die haben definitiv nichts mit der soundkarte direkt zu tun, denn am 
oberen bildrand sind zwei leistungsfets (vermutlich aus einem 
schaltregler) zu sehen, die mit den dioden zu tun haben. der strom muss 
so groß gewesen sein, dass sogar die leiterbahn zwischen den dioden 
angeschmort ist.
miss mal die tests durch.

von Michael_ (Gast)


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Z-Dioden gehen nur bei massiver Überspannung kaputt.
Sie sind nur eine Folge der Ursache. Irgendetwas ist vorher defekt.

von Hermy (Gast)


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>am
>oberen bildrand sind zwei leistungsfets (vermutlich aus einem
>schaltregler) zu sehen, die mit den dioden zu tun haben.
das sind keine leistungsfets, sondern dil8-ICs mit der aufschrift A021 
NDS 8410A.

das einzige IC, das auf der platine (ansatzweise) überhitzt aussieht, 
ist ein CD 4066BCM cmos-schalter im smd-gehäuse.



>die haben definitiv nichts mit der soundkarte direkt zu tun
das glaube ich auch, irgendwo bei ebay verkauft jemand zwei solcher 
notebooks ohne diese platine, die dort "stromadapter" genannt wird. ich 
denke mal, das ist die elektronische sollbruchstelle beim omnibook...

von Frank S. (Firma: HSCS) (linuxerr)


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Hermy schrieb:
> das sind keine leistungsfets, sondern dil8-ICs mit der aufschrift A021
> NDS 8410A.

doch, das sind leistungsfets. der nds8410 ist ein n-kanal fet von 
fairchild im sot8 gehäuse. der bis 50A pulsstrom aushält

von Hermy (Gast)


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>doch, das sind leistungsfets. der nds8410 ist ein n-kanal fet von
>fairchild im sot8 gehäuse. der bis 50A pulsstrom aushält
kann man irgendwie onboard ausmessen, ob die nds-teile kaputt sind?

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Ja, von den Pins 1,2,3 zu den Pins 5,6,7,8, messen, wenn Durchgang dann 
kaputt, wenn 0.7V, dann mal umpolen (Body-Diode).

von Frank S. (Firma: HSCS) (linuxerr)


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Hermy schrieb:

> kann man irgendwie onboard ausmessen, ob die nds-teile kaputt sind?

wie weiter oben schon gesagt wurde, gibt es einen grund, warum der 
spannungsregler kaputt ist. ich schätze mal einer oder mehrere der 
leistungsfets haben 0-ohm durchgang, sind also innen zu einem 
halbleiterkügelchen verschweißt.

schaltregler in einem notebook arbeiten hervorragend, so lange alles gut 
geht, gerät irgendetwas ausser kontrolle, dann zerlegen sie sich oftmals 
total und man hat wenig chancen ohne umfangreiche kenntnisse und 
messmittel das teil gezielt zu reparieren.
ich habe schon viele defekte schaltregler aus notebooks vormir gehabt 
und einige auch reparieren können, dazu habe ich mir aus den 
datenblättern der regel-ic erst einmal die schaltbilder für die 
beispielschaltungen herausgenommen, da schaltungsunterlagen zum notebook 
praktisch nicht erhältlich sind.

meist geht es mit irgendeinem unscheinbaren  bauteil los. bei notebooks 
mit hoher wärmeentwicklung sind es meist die elektrolykondensatoren, die 
zerstört werden. sie sind hoch beansprucht und halten den hohen 
temperaturen nicht ewig stand.
manchmal sind es auch kleinteile, die in das notebook geraten sind und 
kleine kurzschlüsse auslösen.
oder die leistungsfets oder pin-gleichrichterdioden sind zu knapp 
bemessen (kostenfaktor) und überhitzen sich.
jedenfalls gerät die schaltregler-ic durch irgendetwas aus dem konzept 
und die katastrophe tritt ein. die leistungsfets arbeiten im 
gegentaktbetrieb und laden eine spule auf. dazu liegen mindestens zwei 
leistungfets zwischen den anschlüssen der versorgungsspannung in reihe 
und in der mitte ist die spule angeschlossen. sind durch irgendeinen 
fehler kurzzeitig beide fets geöffnet, so stellen sie einen direkten 
kurzschluss zwischen den versorgungsspannungsanschlüssen dar und 
zerlegen sich in kürzester zeit durch die extrem hohe verlustleistung 
selbst und reissen einen teil der schaltung (bis hin zum prozessor) mit 
in die ewigen jagdgründe .......

da schaltregler zt hochkomplexe regelkreise enthalten, bist du ohne 
genauere informationen sowieso auf verlorenem posten, denn wenn du ein 
defektes bauteil findest und austauscht, wird das ding nicht mal 
ansatzweise einen muks von sich geben, sondern erst wenn du ALLLE 
defekten komponenten ausgetauscht hast.
dabei musst du beachten, dass auch weitere teile des computers durch den 
defekt im schaltregler beschädigt sein können, denn im ungünstigsten 
fall wurden die mit der versorgungsspannung (meist 15..21V) 
konfrontiert, da kann einiges zu bruch gehen....

von Hermy (Gast)


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>Ja, von den Pins 1,2,3 zu den Pins 5,6,7,8, messen, wenn Durchgang dann
>kaputt, wenn 0.7V, dann mal umpolen (Body-Diode).

hallo travel,
bei beiden "ICs" kein durchgang zw. den angegebenen pins, also beide 
wohl ok (inc. bodydioden)

@frank
ja, so ähnlich sehe ich das prinzipiell auch, will aber nicht ganz 
kampflos das feld räumen.

bis auf die besagten dioden und den CD4066er sieht eigentlich alles ok 
aus (was natürlich nicht unbedingt was heißen muss)


ob man den CD4066BCM (smd, hat einige kurzschlüsse) mal provisorisch 
gegen einen normalen CD4066 austauschen kann (über drähte)?

von Frank S. (Firma: HSCS) (linuxerr)


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Hermy schrieb:

> ob man den CD4066BCM (smd, hat einige kurzschlüsse) mal provisorisch
> gegen einen normalen CD4066 austauschen kann (über drähte)?

ja, da sehe ich kein problem.

von Hermy (Gast)


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ok, CD4066BCM eben ausgelötet und gesehen, dass die vermeintlichen 
kurzschlüsse im ic in wirklichkeit parallelschaltungen der schalter auf 
der platine waren... konnte man nur leider vorher nicht sehen.
muss aber nichts heißen, das teil sieht zu-heiß-geworden aus.

von Hermy (Gast)


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den ausgelöteten CD4066BCM eben überprüft, war ok, also wieder 
eingelötet und die durchgebrannten zenerdioden ersetzt (ZD/:7V5 und 
ZD2:3V5).

leider alles wie vorher, schließt man strom an, blinkt die grüne 
betriebs-LED kurz auf (ca. 0,5sec.), sonst nix...

von Marc (gierig) Benutzerseite


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evt. hilfreich...

http://partsurfer.hp.com/

mit der Product Nummer bekommst du normalerweise
alle teile aufgelistet die in der Kiste stecken.
Damit auch die Partnummer von der Platine...

von Frank S. (Firma: HSCS) (linuxerr)


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Hermy schrieb:
>
> leider alles wie vorher, schließt man strom an, blinkt die grüne
> betriebs-LED kurz auf (ca. 0,5sec.), sonst nix...

existiert denn die verbindung zwischen den zenerdioden noch? sieht so 
aus, als ob es die weggebeamt hat. kommen an den dioden überhaupt noch 
irgendwelche sinnvolle spannungen an?
wie gesagt, bestimmt hat es noch ganz andere teile oder auch 
leiterbahnen zerlegt, denn der strom muss ja recht hoch gewesen sein.

von Hermy (Gast)


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>mit der Product Nummer bekommst du normalerweise
>alle teile aufgelistet die in der Kiste stecken.
>Damit auch die Partnummer von der Platine...
danke für die info! in dem fall ist die platinennummer allerdings schon 
bekannt: N32T5 PA418

>existiert denn die verbindung zwischen den zenerdioden noch? sieht so
>aus, als ob es die weggebeamt hat. kommen an den dioden überhaupt noch
>irgendwelche sinnvolle spannungen an?
>wie gesagt, bestimmt hat es noch ganz andere teile oder auch
>leiterbahnen zerlegt, denn der strom muss ja recht hoch gewesen sein.
verbindung existiert, das, was weggebrannt aussieht ist die 
heißgewordene lackschicht auf der leiterbahn.
ob die dioden spannung bekommen, hab ich noch nicht nachgemessen, sie 
werden jedenfalls nicht heiß.

dass andere teile betroffen sind, vermute ich auch schwer. aber irgendwo 
muss man ja anfangen... zumal es nach meinen googel-recherchen noch 
nichts zum thema gibt, obwohl besagte platine wohl sehr anfällig ist.
die zahlreichen vorhandenen sicherungen im gerät sind übrigens alle ok.

ausserdem leuchtet ja zuverlässig immer kurz die betriebs-led auf, wenn 
man den netzstecker einsteckt, das scheint mir möglicherweise so eine 
art selbstdiagnose zu sein.

von Herr Bert (Gast)


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unter

http://www.htfitalia.it/onstock_list.asp

unter der bezeichnung HTFMG295

ist die angegebene platine als

< DC / DC BOARD N32T5 PA418 R303E 941 >

aufgeführt

von Frank S. (Firma: HSCS) (linuxerr)


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Hermy schrieb:
>
> ausserdem leuchtet ja zuverlässig immer kurz die betriebs-led auf, wenn
> man den netzstecker einsteckt, das scheint mir möglicherweise so eine
> art selbstdiagnose zu sein.

ja, ist es auch. die spannungsregler haben alle steuereingänge über die 
sie aktiviert werden, eine reihe sensoreingänge, mit denen sie die 
"umgebung" testen (zb aus eventuelle kurzschlüsse etc) und einen 
ok-ausgang, mit dem sie weitermelden, das der schaltregler fehlerfrei 
funktioniert. meldet eines der boardkomponenten kein ok, dann dreht sich 
meist kein rad mehr.
die meldungen laufen oft bei einem zentralen taktgeberschaltkreis 
zusammen und der schaltet dann hardwaremässig alles wieder ab, die cpu 
läuft dann gar nicht erst an.
wie gesagt, das ist alles sehr komplex .....

von Hermy (Gast)


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>ja, ist es auch. die spannungsregler haben alle steuereingänge über die
>sie aktiviert werden, eine reihe sensoreingänge, mit denen sie die
>"umgebung" testen (zb aus eventuelle kurzschlüsse etc) und einen
>ok-ausgang, mit dem sie weitermelden, das der schaltregler fehlerfrei
>funktioniert. meldet eines der boardkomponenten kein ok, dann dreht sich
>meist kein rad mehr.
stellt sich die frage, ob unter den umständen überhaup saft bei den 
zenerdioden ankommt...
werds später durchmessen.

von Hermy (Gast)


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>stellt sich die frage, ob unter den umständen überhaup saft bei den
>zenerdioden ankommt...
kommt anscheinend kein saft an


habe jetzt ein defektes 4150B-omnibook als ersatzteilspender bei der 
bucht ersteigert, es piept drei mal, wenn man es einschaltet (ein mal 
lang und zwei mal kurz).

laut service manual bedeutet das (Zitat)
"one long, two short beeps on improper video configuration (check 
vga-swiches on omnibook 4150b) or external rom checksum failure"

das besagte teil hat übrigens einen displaybruch zu beklagen. bin mal 
gespannt... jedenfalls scheint die "stromadapterplatine" in ordnung zu 
sein.

nebenbei: was ist eigentlich ein "external rom"?

von Reinhard S. (rezz)


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Hermy schrieb:

> nebenbei: was ist eigentlich ein "external rom"?

Externer Read-Only-Memory.

von Hermy (Gast)


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>Externer Read-Only-Memory

so eine art vorgänger der sd-karte für den pc-slot???

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Nah, damit meinen die das Bios.

von Hermy (Gast)


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>Nah, damit meinen die das Bios.

ach so...

hm, dann hoffe ich mal, dass es an der graphikkarte liegt, der bios-chip 
ist bei einem notebook bestimmt relativ schwer zu ersetzen.

warum heißt er eigentlich "extern"?

von Frank S. (Firma: HSCS) (linuxerr)


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Hermy schrieb:
>
> warum heißt er eigentlich "extern"?
der externe rom ist nicht der bioschip auf dem board, sondern zb der 
bioschip auf der vga karte. eine reihe von pc-karten haben solche 
bios-roms, zb scsi adapter.
der rom bringt die routinen für die bios-interrupts zur steuerung der 
kartenhardware mit.

das boardbios sucht nach solchen externen bioschips und testet sie im 
bios-test über eine spezielle rom-kennung und die checksumme im externen 
rom.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Frank Schlaefendorf schrieb:
> Hermy schrieb:
>>
>> warum heißt er eigentlich "extern"?
> der externe rom ist nicht der bioschip auf dem board, sondern zb der
> bioschip auf der vga karte. eine reihe von pc-karten haben solche
> bios-roms, zb scsi adapter.

Das ist mittlerweile alles im Bios drin. Nennt sich Oprom.

von Frank S. (Firma: HSCS) (linuxerr)


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Michael X. schrieb:
>
> Das ist mittlerweile alles im Bios drin. Nennt sich Oprom.
für notebooks mag das in vielen fällen stimmen, aber nicht für 
desktop-pcs.
der oprom befindet sich ja gerade auf der adapterkarte, das ist ja das 
was ich beschrieben habe. in notebooks mit steckbaren videokarten zb 
muss das vga-bios auf der grafikkarte sein und kann sich nicht im 
board-bios befinden.

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