Viele Ingenieure müssen auf Grund der Arbeitsmarktlage mobil sein. Dh. auch mal 500km entfernt der Heimat arbeiten und leben. Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Verlust von Familie und Freunden? Verlust an Lebensqualität? Gefühl der Einsamkeit in der Fremde? Wollt ihr irgendwann wieder in die Heimat?
IngBerlin schrieb: > Viele Ingenieure müssen auf Grund der Arbeitsmarktlage mobil sein. Dh. > auch mal 500km entfernt der Heimat arbeiten und leben. Oh, der IngBerlin überlegt sich, einen Job fern der Heimat zu suchen. ;-)
Hehe nein, der bohrt nur in euren Wunden rum, weil er sadistisch veranlagt ist ;)
@IngBerlin: >Viele Ingenieure müssen auf Grund der Arbeitsmarktlage mobil sein. >Dh. auch mal 500km entfernt der Heimat arbeiten und leben. Nur keine Panik, das Thema interessiert mich ebenfalls. Du hast hier zumindest einen Verbündeten aus dem äußersten "goldenen Westen", wo auch nur tote Hose ist.
Auf Dauer verlierst du alles: Familie, Freunde, Identität, eventuell auch Hobbies. Sowas kann man nur kurzfristig machen! Lohnt sich finanziell auch mehr. Ein guter Personaler wird keinen umzugsunwilligen Kandidaten nehmen.
"Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Verlust von Familie und Freunden? Verlust an Lebensqualität? Gefühl der Einsamkeit in der Fremde?" Ja. Im Ernst: ich kenne Leute, die in X wohnen. Sind jedoch ganzjährig überall unterwegs, leben zu 100% aus dem Koffer. Ich möchte nicht in deren haut stecken und dann mit 67 zurückblicken. Mit 67 ist das junge Leben definitiv vorbei. Wer bis zu diesem Alter nur Arbeit und Hotelzimmer kannte, muss IMO verzweifeln. Also für mich wäre das nichts. Ab und zu unterwegs, oder auch öfter OK, aber nicht dauerhaft. Bedenke: Dun hast nur genau ein Leben. Und denke ja nicht, dass Du alles, was du verpasst hast (dazu gehören auch Familie, Lebensqualität, soziale Kontakte, Hobbies) ab 67 nachholen könntest! Eigentlich sollte es anders herum sein: bis 50 leben, und ab 50 arbeiten. Aber so ist es halt leider nicht. Meine Ansicht: nichts geht über einen geregelten Arbeitsalltag, immer in derselben Firma, geregelten Urlaub etc. Alles, was in die Richtung Kofferleben geht, lohnt sich eigentlich nie, zumindest heutzutage nicht mehr, da das in den meisten Firmen schon längst nicht mehr finanziell honoriert wird. Einigermaßen geregelte Arbeitszeiten, fester Einsatzort, geregelte Urlaubszeiten sind durch Gehalt kaum aufzuwiegen. Just my 2 cents! Deswegen kann ich auch das Geschwätz von wegen Mobilität so langsam nicht mehr hören!
> da das in den meisten Firmen schon längst nicht mehr finanziell
honoriert wird
Naja der Ingenieurberuf hat einige Nachteile. Das man oft in seiner Heimat keine Arbeit findet ist einer davon. Als Lehrer oder Beamter oder so sieht das potentiell oft besser aus...
Bin von berufswegen vor 5 Jahren 600 km in DE umgezogen. Für mich war's die beste Chance. Wäre sonst wohl nie in die Welt gekommen. Der alte Freundeskreis hat sich mehr oder weniger aufgelöst, was ohnehin passiert wäre. Habe neue Freunde und auch das persönliche Glück gefunden. Realkontakt in die Heimat findet nur noch max. im Viertel- oder Halbjahresrhythmus statt. Es ist nicht einfach, Fuß zu fassen. Wenn man aber offen auf die Leute zugeht und deren persönliche / regionale Befindlichkeiten kennenlernt und akzeptiert, kann man ziemlich gut in der Fremde / neuen Heimat auskommen. Geholfen hat wohl auch, daß ich einige Leute gleichen Hintergrunds getroffen habe. Ansonsten kann ich mich nur Abdul K. und Realist anschließen. Einen weiteren Umzug will ich tunlichst vermeiden. So wie einem von diversen Dienstleistern der "flexible Einsatz" mit selbstorganisiertem Umzug im Monatstakt als selbstverständlich angeboten wird, könnte ich keinesfalls leben. Die meisten Menschen brauchen einen Ruhepol. Bei denen, die das nicht nötig haben, stimmt sicher irgend etwas im Leben nicht. Es gibt bestimmt nicht wenige Ehen, Beziehungen und Familien, die durch Arbeitspendlerei zerbrechen. Die Ost-West-Problematik sei hier beispielhaft angeführt. Wer denkt, daß sowas über Monate oder gar Jahre funktioniert, lügt sich mit großem Eifer selbst in die Tasche. Und jetzt das Interview: > Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Unterschiedliche, je nachdem, was man gewichtet. > Verlust von Familie und Freunden? Eindeutig: DoppelJa. Und wie beschrieben: Gewinnung neuer Freunde und des großen Glücks. Anfangs denkt man sich, den Kontakt zu alten Freunden in jedem Fall halten zu können, merkt aber bald, dies nicht nur gesundheitlich durch Reisestreß, sondern gewissermaßen auch psychisch aufgrund der Erwartungen der alten Freunde, die das nicht durchmachen, nicht durchhalten zu können, wodurch die Beziehungen langsam einschlummern. Geholfen hat hier die Bestätigung, daß es nicht nur mir so erging. > Verlust an Lebensqualität? In gewisser Weise: Ja. Wenn man eine pulsierende Metropole verläßt und in die Provinz zieht, ist das schon sehr schockierend... ;-) Dafür bieten sich in der Provinz andere Möglichkeiten, mit denen man sich anfreunden kann / muß. > Gefühl der Einsamkeit in der Fremde? Anfänglich: Ja. Nach Eingewöhnung und Anpassung lief alles prima. > Wollt ihr irgendwann wieder in die Heimat? Den Wunsch hat wohl jeder in dieser Lage, im Hinterkopf verdrängend, daß es wohl aus rein wirtschaftlichen Gründen absolut unmöglich ist. Wer also vorhat, beruflich woanders hinzugehen, dem sei gesagt: Entweder auf sehr kurze Zeit oder komplett - mit allen möglichen Folgen, wie ich sie z.B. geschildert habe. Wenn Partner / Familie vorhanden sind, macht es das Vorhaben zum Spiel mit dem Feuer. Auf lange Sicht überlebt keine gesunde Partnerschaft die Trennung - schon gar keine Familie. Just my tube senf...
> Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht?
Du musst dir überlegen,
ob du arbeiten musst um zu leben,
oder
die Arbeit dein Leben ist.
Wenn dein Lebensziel aus Arbeit und Karriere bestsht und der Aufbau
einer Heimat dich nicht interessiert, zieh um, und zieh für die nächste
Arbeit noch mal um. Das bringt sicher mehr Gehalt ein, aber du wirst nie
im Leben an einem Ort etwas aufbauen können, weil du ihn immer wieder
verlässt.
Wenn dein Ziel aber das Leben ist, dann wirst du ein Interesse haben, an
einem Ort etwas aufzubauen, vielleicht über Generationen hinweg (immer
dran denken: Fast alle, die wirklichen Besitz haben, haben ihn über
mehrere Generationen aufgebaut, denn ein einzelnes Leben reicht nicht
aus), und die Arbeit hat nur den Zweck, das zum Leben notwendige Geld
reinzubringen. Wenn du also arbeitest, um zu Leben, dass lass es, der
Karriere hinterherzuziehen, sondern suche und schaffe Arbeit vor Ort,
auch selbständig.
Gut gesagt, nur muss man auch eine Stelle finden die einen ausfüllt. Ich selber habe es auch satt, ständig umher zureisen, aber es ist nun mal so, dass ich genau auf diese Art und Weise sehr effektiv Geld verdiene und trotzdem noch super interessante (und auch einfache!!!!) Projekte habe. In jedem Projekt habe ich nämlich den Bonus des Neuen, kann Einarbeitungsaufwand für mich in Anspruch nehmen und wenn etwas schief geht, kann ich immer sagen, "nun, bisher hat das immer geplappt, nur diesemals war es eben so, dass ..." und es wird akzeptiert. Ausserdem hat man jedes mal wieder einen neuen Arbeitgeber, kann alten Mist, der einen einholt, hinter sich lassen (auch emotionale Dinge) man muss sich nicht so in das Karrieregetümmel werfen, wird von anderen nicht bekämpft, weil man ja externer ist und Motivationsprobleme gibt es auch keine: Immer wieder mal die Anfangseuphorie eines neuen Jobs geniessen, neue Leute kennenlernen. Ich kann mir z.B. aus den 20 Kollegen, mit denen ich jeweils zu tun haben jedesmal die 2 heraussuchen, mit denen ich gut kann. So habe ich in 5 Jahren einige sehr gute Bekannte gefunden. Viele von denen steigen auch in die Teamleiterpositionen auf, wechseln die Firma und holen dann mich mal rein.
Man fragt sich nur warum man zu diesem wichtigen Thema hier auf "www.superstudium.de" und anderen hirnverbrannten Seiten nichts findet. MfG!
>Man fragt sich nur warum man zu diesem wichtigen Thema hier auf >"www.superstudium.de" und anderen hirnverbrannten Seiten nichts findet. Wieso? Hier bekommt man doch einen kleinen Einblick der vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten im Ingenieurdasein: http://www.superstudium.de/index.php?id=8 Motto: Alles ist möglich, aber nichts geht. Die Seite kommt mir vor, als diene sie ausschließlich dazu junges, billiges naives Nachwuchsingenieurfleisch zu rekrutieren. So vetrauenserweckend wie die Billigbaumarktwerbungen. Auf den 2. Blick alles verlogen und purer Schrott.
IngBerlin schrieb: > Viele Ingenieure müssen auf Grund der Arbeitsmarktlage mobil sein. Dh. > auch mal 500km entfernt der Heimat arbeiten und leben. > > Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Verlust von > Familie und Freunden? Verlust an Lebensqualität? Gefühl der Einsamkeit > in der Fremde? > Wollt ihr irgendwann wieder in die Heimat? Also ich bin noch im Masterstudium in meiner Heimat, Leipzig. Ich bin jetzt 23, wenn ich fertig bin werde ich 25 sein. Ich werde dann 24,5 Jahre meines Lebens in Leipzig verbracht haben und ein halbes Jahr in Dublin, Irland. Ich rechne fest damit, dass ich Leipzig dann verlassen werde. Hier gibt es nur eine handvoll kleine Firmen mit denen man etwas als Nachrichtentechniker anfangen könnte und als Berufsanfänger sowieso nur begrenzt. Natürlich mache ich mir Gedanken wie es dann sein wird. Kontakt zu Freunden zu halten wird dann schwierig, zumal es die dann sicher auch in alle Winde zerstreuen wird. So ist nun mal das Leben. Man kann nur versuchen zu den engsten Freunden Kontakt zu halten; in Zeiten von E-Mail und Flatrate-Telefonie ist das ja auch nicht unmöglich. Verlust der Familie sehe ich nicht als Gefahr. Es ist die Familie, die verliert man nicht. Man sieht sich nicht mehr so oft, aber Familie bleibt Familie, auch wenn man sich nicht täglich sieht. Und dann, so sieht zumindest der Lebensplan der meisten aus, will man ja auch seine eigene Familie gründen. Wenn ich 30 bin möchte verheiratet sein und Kinder sollten kein hypothetisches Thema sein. Ich habe jedenfalls nicht vor jahrzehntelang durchs Land zu reisen; irgendwo möchte ich dann schon heimisch werden. Am Anfang, wenn man noch ungebunden ist, ist es vielleicht gar nicht mal so schlecht öfters mal unterwegs zu sein, nur sollte das dann kein Dauerzustand werden.
> Wenn ich 30 bin möchte verheiratet sein und > Kinder sollten kein hypothetisches Thema sein. Haha, das dachte ich auch mal. Bin auch Nachrichtentechniker. Bilanz heute: - kein Kontakt zu Frauen im Studium - kein Kontakt zu Frauen im Praktikum - und heute kein Kontakt zu Frauen in der Entwicklungsabteilung dafür habe ich aber ein mieses Gehalt von 2700 Brutto und Depressionen wenn ich an meine berufliche Zukunft denke. Soweit hat mich NT gebracht bisher, bei einer Firma die sich als Marktführer bezeichnet. Viel Spass noch beim NT studieren Kumpel.
oje schrieb:
> - und heute kein Kontakt zu Frauen in der Entwicklungsabteilung
Kein Ingenieur ist so blöd, dass er ernsthaft glaubt, er würde direkt am
Arbeitsplatz seine zukünftige Ehefrau finden. Zum Glück gibt es ja noch
viele andere Möglichkeiten:
-eine Fremdsprache erlernen (z.B. an der Volkshochschule)
-Sport im Verein betreiben (vielleicht nicht gerade Boxen ;-)
-einen Tanzkurs machen
-in einem Chor mitsingen
-ins Theater/in die Oper gehen
-Leute für Freizeitunternehmungen über die dafür mehr als reichlich
vorhandenen Internet-Plattformen finden
-etc. pp.
Alles hervorragende Gelegenheiten, um Frauen kennenzulernen. Wenn man
freilich seine Freizeit nur daheim verbringt, dann wird das auch nix.
wieder son Typ der keine Frauen abkriegt, scheint ja bei den Ingenieuren gehäuft aufzutreten.
Jubelperser schrieb: > wieder son Typ der keine Frauen abkriegt, scheint ja bei den Ingenieuren > gehäuft aufzutreten. Im Gegentum: Ab einem gewissen Alter sind die meisten Ingenieure und Informatiker verheiratet. Das war bisher noch in jeder Firma so, in der ich gearbeitet habe. Dass es während des Studiums richtig mau aussieht mit Frauen, ist leider wahr. Daraus kann man aber keinesfalls auf den Rest des Lebens schließen.
> Alles hervorragende Gelegenheiten, um Frauen kennenzulernen. Wenn man > freilich seine Freizeit nur daheim verbringt, dann wird das auch nix. Ist ja alles schoen und gut. Trotzdem bleibt der Ing-Beruf für die Meisten schlimmer als das Männerkloster. Selbst bei der Bundeswehr gibts mehr Frauen als an der Ing-Uni oder im Beruf. Eine Scheisse ist das alles! Und wofür? Appel und nen Ei und ne Karnickelbuchte, arbeitslos ab 50! Prost!
oje schrieb: >> Alles hervorragende Gelegenheiten, um Frauen kennenzulernen. Wenn man >> freilich seine Freizeit nur daheim verbringt, dann wird das auch nix. > > Ist ja alles schoen und gut. Trotzdem bleibt der Ing-Beruf für die > Meisten schlimmer als das Männerkloster. > > Selbst bei der Bundeswehr gibts mehr Frauen als an der Ing-Uni oder im > Beruf. > > Eine Scheisse ist das alles! Und wofür? Appel und nen Ei und ne > Karnickelbuchte, arbeitslos ab 50! Prost! Und wer zwingt Dich diesen Weg zu gehen?
@ oje (Gast) >> Alles hervorragende Gelegenheiten, um Frauen kennenzulernen. Wenn man >> freilich seine Freizeit nur daheim verbringt, dann wird das auch nix. >Ist ja alles schoen und gut. Trotzdem bleibt der Ing-Beruf für die >Meisten schlimmer als das Männerkloster. Käskopp. Dienst ist Dienst und Schnapps ist Schnapps. Wo zum Geier hast die Vorstellung her, in der Firma/im Job müssen die geilsten Schnitten des Universums rumspringen? Das bringt der Firma eher Verluste, weil die Typen mehr am baggern sind als arbeiten. In der Firma sollten in erster Linie nette und kompetente Kollegen zu finden sein. Das Geschlecht ist unerheblich, im Zweifelsfall lieber Männer. Ich will dort arbeiten, nicht flirten. >Selbst bei der Bundeswehr gibts mehr Frauen Und was für welche . . . Flintenweiber, viel Spass damit. >als an der Ing-Uni oder im Beruf. Get a life! MFG Falk
Kommt alles drauf an wo man arbeitet. Ich bin an einem Forschungsinstitut in einer Abteilung mit 90% E-Technikern, und hier gibt es ca. 40% Frauen, die meisten Doktorandinnen und viele aus dem Ausland (Italien, Spanien, Südamerika). Dass es bei einem Automobilzulieferer anders aussieht glaube ich aber gerne.
Also ich weiss auch nicht was ihr wollt? Auch wenn in der Entwicklung keine Frauen rumlaufen (bei uns zwei von 90 Ings) gibt es doch noch genügen andere Abteilungen. Besonders der Einkauf und Marketing haben da oft "potential" ;-) Mann muss natürlich auch mal aus seinem Büro/Labor herausgehen und mit den Mädels in der Küche ein Kaffee trinken. (Entwicklung und Einkauf sitzen bei uns auf einer Etage und teilen sich die Küche:-) Aber abgesehen davon solle gelten: "Never f*ck the Company" ;-) Das geht doch zu 95% schief. Um Frauen kennenzulernen gibt es bessere Möglichkeiten (siehe z.B. Post von Mark Brandis). Da hat man dann auch keinen Stress damit sich tagtäglich in der Firma zu begegen wenn nix aus der Beziehung wird.
Na dann möcht ich auch mal. Bei mir ergaben sich bisher folgende Situationen: 1) Geboren und aufgewachsen in Norddeutschland ----> Studium in Aachen = ca. 350km von der Heimat entfernt 2) Irgendwann meine jetzige Frau kennengelernt und ständig Aachen-Berlin gependelt = 550km 3) Letztes Semester in Asien verbracht (ca. 5 Monate ohne langjährige Freunde, Familie und Freundin) 4) Zum Ende des Studiums (Diplomarbeit ausserhalb der Industrie) nach Berlin zu meiner Freundin gezogen = 550km zwischen Aachen und Berlin hin und her. 5) Erster Job dann in Köln --> Jedes Wochenende Köln-Berlin (Entfernung s.2)) 6) Mittlerweile ist Freundin meine Frau und nach Köln gezogen. Halbes Jahr später neuer Job in München 7) Dann 7 Monate München-Köln an jedem Wochenende (580km Autobahn....mh) 8) Frau nun wieder zu mir gezogen. Naja und mittlerweile von Familie und alten Freunden ca. 900-1000km entfernt. Also nach meiner bzw. unserer Ansicht alles halb so schlimm ;). Mobilität setzt die jetzige Zeit nunmal vorraus. Grüsse
>Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Verlust von >Familie und Freunden? Verlust an Lebensqualität? Gefühl der Einsamkeit >in der Fremde? Ich bin seit reichlich 8 Jahren ungefähr 450 km von meiner Heimat entfernt. Zu Deinen Fragen: Verlust von Familie? Nein, wie auch? Man sieht sie seltener und der Weg dahin ist recht weit. Außerdem hat man die Eltern nicht mal eben so parat, wenn man eine Betreuung für die Kinder sucht. Andererseits will man ja ohnehin nicht ständig bei den Eltern oder anderen Verwandten hocken. Verlust von Freunden? Ja. Aber der wäre sowieso passiert. Nach dem Studium (überhaupt nach dem Abschluss eines jeden Lebensabschnittes) gibt es solche Verluste, weil die Leute in unterschiedliche Richtungen gehen. Egal, ob ich daheim bleibe oder nicht. Richtig feste Freundschaften bleiben, zur Not halt per E-Mail und seltenen Treffen. Verlust an Lebensqualität? Nein, ganz im Gegenteil. Da ich mobil bin, suche ich mir natürlich auch aus, wo ich hingehe. Das ist ja gerade ein Vorteil der Mobilität. Gefühl der Einsamkeit? Eindeutig nein! Frau + Kind sind ja auch hier, wir wohnen hier, haben unsere Arbeitskollegen, Nachbarn und sonstige Bekannte hier. Das Kind ist hier gezeugt und geboren worden. Wenn man mobil ist, sollte man sich auch richtig darauf einlassen. Also keine faulen Kompromisse mit zerrissenen Familien und Wochenendbeziehungen. Dann lieber richtig zusammen umziehen oder es gleich bleiben lassen. >Wollt ihr irgendwann wieder in die Heimat? Ja, irgendwann schon. Spätestens als Rentner. :) Keine Angst vor der Mobilität! Wenn man sich darauf einlässt, kann das nicht nur interessant sein (mal etwas Neues zu sehen), sondern gibt einem auch Sicherheit. Nämlich die Sicherheit, eine weit größere Auswahl an beruflichen Perspektiven zu haben als Leute, die unbeweglich sind. Ich sehe es gerade bei den Kollegen: Es läuft wirklich nicht gut, alle sind extrem unzufrieden, aber die meisten klammern trotzdem an dem Scheiß-Job, weil sie ihren Arsch nicht wegbewegen wollen. Das Problem hat man, wenn man ohnehin in der Fremde ist, nicht.
Gastino schrieb: > Gefühl der Einsamkeit? Eindeutig nein! Frau + Kind sind ja auch hier, > wir wohnen hier, haben unsere Arbeitskollegen, Nachbarn und sonstige > Bekannte hier. Das Kind ist hier gezeugt und geboren worden. Und, wie oft willst Du dem Kind demnächst einen Umzug zumuten? Besonders, wenn es in die Schule geht und der Umzug in ein anderes Bundesland/ausland stattfinden soll, viel Spass mit verschiedenen Lehrplänen dank Föderalismus im Bildungswesen. Achja, momentan stehe ich wohl vor so einer Entscheidung; ich war schon mehrmals mobil B-)
> 6) Mittlerweile ist Freundin meine Frau und nach Köln gezogen. Halbes > Jahr später neuer Job in München > 7) Dann 7 Monate München-Köln an jedem Wochenende (580km Autobahn....mh) > 8) Frau nun wieder zu mir gezogen. Naja und mittlerweile von Familie und > alten Freunden ca. 900-1000km entfernt. Schwirig wird es wenn deine Freundin / Frau auch einen Hochschulabschluß hat und wegen Mobilität nicht an einem Ort bleiben bzw. dir ständig folgen kann. Genau so eine Situation steht mir bevor. Das heißt einer von beiden muß ein Opfer bringen, indem man auf berufliche Perspektive verzichtet...
oje schrieb: >> Wenn ich 30 bin möchte verheiratet sein und >> Kinder sollten kein hypothetisches Thema sein. > > Haha, das dachte ich auch mal. Bin auch Nachrichtentechniker. > Bilanz heute: > > - kein Kontakt zu Frauen im Studium > - kein Kontakt zu Frauen im Praktikum > - und heute kein Kontakt zu Frauen in der Entwicklungsabteilung Mal ganz ehrlich: Ich studiere nicht Nachrichtentechnik um Frauen kennen zu lernen. Dann hätte ich lieber Tiermedizin oder Sozialpädagogik studiert. Und mal realistisch betrachtet: Wie viele verheiratete Paare haben sich am Arbeitsplatz kennengelernt? Man sollte seinen Lebensinhalt nicht allein durch den Beruf definieren. > Schwirig wird es wenn deine Freundin / Frau auch einen Hochschulabschluß > hat und wegen Mobilität nicht an einem Ort bleiben bzw. dir ständig > folgen kann. Genau so eine Situation steht mir bevor. Das heißt einer > von beiden muß ein Opfer bringen, indem man auf berufliche Perspektive > verzichtet... Sehe ich auch problematisch. Regelmäßige Mobilität ist zwar schön, aber nur wenn beide mitmachen. Man kann auch nicht immer davon ausgehen, dass die Frau bereit ist mit umzuziehen. Noch schwieriger wird es mit Kindern. Mit sich selbst und der Partnerin kann man das vielleicht noch arrangieren, dass man alle paar Jahre den Wohnsitz wechselt, nur wenn dann noch Kinder da sind wirds noch schwieriger. Spätestens dann möchte man deutlich weniger mobil sein. Nehme ich zumindest mal an (bin ja noch nicht in der Situation).
Ich bin nach dem Studium nach Singapur gegangen... Tollen Job gehabt, viel gereist, Mittwochabend Party, Donnerstagaben Party, Freitag und Samstag sowieso... Sonntag ausspannen. Das ging ca. 2 Jahre so, dann zukuenftige Frau kennengelernt, noch drei Jahre drangehangen... Das Beste was mir passiert ist... Aber ich muss sagen ich musste nicht rumreisen. Einmal umgezogen und dort 5 Jahre verbracht...
Wie oben schon bemerkt: Solange keine Kinder in die Schule müssen, ist der Ortswechsel noch einfach, die regelmäßige Heimfahrt meistens lange und teuer. Kritisch wird der Fall, wenn z.B. Montagearbeiter nach jahrelanger Montage für immer nach Hause kommen. Sie treffen oft auf eine wohl organisierte Familie in der sie anfangs ziemlich überflüssig sind.
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