Hallo, ich habe ein etwas seltsames Problem. Die Firma, in der ich arbeite, liegt in der Nähe eines kleineren Flughafens. Zur Überwachung einer Anlage setzen wir einen Sensor ein, der immer mal wieder falsche Ergebnisse anzeigt. Jetzt haben wir durch Zufall festgestellt, dass die Störungen immer dann auftreten, wenn in der Nähe ein Flugzeug landet. Was könnte die Störungen auslösen? Der Funk oder das Radar? Wie könnte man die Störungen simulieren? (Wir hatten den Sensor schon mal an den Hersteller geschickt, dieser meinte, alles würde normal fuktionieren) Hat schon mal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
> was ist das für ein Sensor?
Ein Sensor zur Luftreinheitsüberwachung (erkennt und zählt optisch
Staubteilchen in der Luft).
Hallo kann Funk sein. evtl. Luftdruckschwankungen durch das Flugzeug. Da müßte man schon mehr über den Sensor ( Gehäuse, Anbringungsort u.s.w. ) wissen.
>Zur Überwachung einer Anlage setzen wir einen Sensor ein, der immer mal
wieder falsche Ergebnisse anzeigt. Jetzt haben wir durch Zufall
festgestellt, dass die Störungen immer dann auftreten, wenn in der Nähe
ein Flugzeug landet.
Die Luft wird schnell viel sauberer ?
Größere Flugzeuge haben z.B. leistungsfähigen Bordradar. http://de.wikipedia.org/wiki/Radar Es gab auch Leute, bei denen der Satempfang deshalb zeitweise gestört war.
Wir hatten damals in unserer Hochschule auch ziemlich störungen durch den Radar vom Flughafen (ca. 2km Luftlinie). Insbesondere dann wenn wir im höhrern Ghz-Bereich mit Hornstrahlern gearbeitet haben (K-Band, X-Band etc.). Wenn der Sensor tatsächlich optisch arbeitet, dann kann es also eigentlich nicht durch Radar gestört werden, außer wenn irgendwelche Spannungen stark verstärkt werden, könnte es natürlich sein, dass da was als Antenne arbeitet (ist das ding richtig abgeschirmt?)
Der Sensor erkennt beim Landeanflug Staubteilchen, die gar nicht vorhanden sind. Um dem Ursprung näherzukommen hatten wir den Sensor zuerst in eine dichte Kunstoffkiste und danach in eine Metallbox gepackt. In der Kunststoffkiste hat sich nichts am Verhalten geändert, in der Metallbox (obwohl nicht 100% luftdicht) waren die Störungen weg.
> Jetzt haben wir durch Zufall festgestellt, dass die Störungen immer > dann auftreten, wenn in der Nähe ein Flugzeug landet. > Was könnte die Störungen auslösen? Der Funk oder das Radar? Evtl. das Sekundär-Radar des Flugzeuges, auch Transponder genannt. Das Teil funktioniert etwa so: Das Radar der Flugsicherung am Boden, durchaus weit entfernt und nicht in Flugplatznähe, scannt seinen Bereich nach Flugzeuge ab. Der Transponder im Flugzeug dedektiert den Radar und antwortet zeitversetzt aktiv zurück. Flugsicherungs-Radar erhält also zwei Echos von einem Flugzeug. Zuerst das passive Echo das reflektiert wird und im festen Zeitabstand die aktive Antwort des Transponders im Flugzeug. Darum hat die Antenne des Flugsicherungs-Radar am Boden auch zwei Antennen. Die eine für das Primär-Radar und dessen Echos, die zweite in einem festen Winkel für den Empfang der Transponderantwort. Das Problem an der Sache: Das Sekundär-Radar, aka Transponder, hat ordentlich Wums, glaub 50 bis 100 Watt Sendeleistung aufwärts. Der Flugfunk ist dagegen recht schwach, etwa im einstelligen Watt-Bereich.
Oh, hab noch mal nachgelesen. Sendeleistung des Transponders in der Praxis ab 250 Watt bis maximal 2000 Watt. Also ordentlich Wums.
Deinen Test mit der Blechkiste würde ich als EMV-Problem des Sensors interpretieren. Eventuell mal mit nem Spectrum Analyser und ner Logper-Antenne danebensetzen und warten bis ein Flugzeug landet? Und dann mal ein ein EMV-Labor und das Ding mit ähnlichen Signalen und Pegeln traktieren? Wenn das den Sensor nicht stört, könntest du auch mal versuchen das Ding in einen relativ engmaschiges Metallgittergeflecht einzupacken. Sollte nen vergleichbaren Effekt wie die Metallkiste haben aber die Luft ungehindert ranlassen.
>Wenn das den Sensor nicht stört, könntest du auch mal versuchen das Ding >in einen relativ engmaschiges Metallgittergeflecht einzupacken. Sollte >nen vergleichbaren Effekt wie die Metallkiste haben aber die Luft >ungehindert ranlassen. Nennt sich faradayscher Käfig: http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig Ich sehe es auch so, dass die Radarstrahlen da wohl in deinen Sensor reinstören, deshalb: abschirmen.
1cm ist zuviel. Die Maschen sollten bei unendlich guter Leitfaehigkeit ueber die Maschen viel kleiner als Lambda-zehntel sein. Ich wuerd kleiner als 2mm Maschenweite vorschlagen
Wie sieht den die Zuleitung zum Sensor aus? Wie lang ist die Leitung, wieviele Leitungen? Sind die Zuleitungen abgeschirmt und geerdet (Blitzschutz?!)? Event. hilft schon ein Abblocken der Leitungen (Drosseln, Kondensatoren, Dämpfungsperlen, Ringkerne). Ist die Spannungsversorgung "HF-fest"?
Daß 1cm viel ist, geb ich ja zu, aber der Luftsensor sollte ja in diesem Fall genügend Luft zur Diagnose bekommen. Deshalb meine vorsichtige Formulierung "zum Test". Die Zuleitung ist natürlich eine "prima Antenne", die sowohl in den Sensor als in das Meßgerät jede Menge HF injezieren könnte. Abgeschirmte Kabel und Ferrite gegen Mantelwellen hatte ich eigentlich bei einem Meßknecht erwartet. Man könnte natürlich auch eine kleine Standortveränderung versuchen.
Hallo, ich entwickle auch sensoren für die Gasdetektion und ein solcher Sensor arbeitet mit Laser auf Streulichtbasis. Es ist also ein optischer Empfänger drin, der kleinste Lichtquellen verstärken muss. Unter umständen ist ein solches Element auch noch sehr hochohmig mit einer Diodenwirkung, also klar ist immer sehr schwierig gegen HF unempfindlich zu machen. Aber auch die Regelung des Laser kann da empfindlich dagegen sein. Sollte halt nachgebessert werden. Gruß Sascha
Die Störungen kommen sowohl vom RADAR, als auch vom Funkt. Du kannst das simulieren, in dem Du in ein EMV-Labor fährst und " einstrahlen" läßt. Frag nach "Do 160", das ist die entsprechende Luftfahrt norm. Allerdings werden Dir da wahrscheinlich die Augen tränen, es werden Feldstärken von teilweise bis zu 300 V/m verlangt. Aber du kannst den Sensor auch mit den "normalen " FCC und oder EN-Normen testen lassen, da merkt man schnell, wo es hakt. Kosten ca. 160 Eur/ Stunde... aber mit ein bis zwei Stunden kannst du viel erreichen, bezüglich Entstörung ect. Möglicherweise kann Dein Problem gleich vor Ort behoben werden.
Danke schon mal für die vielen Antworten. Ich werde da keine Messungen durchführen lassen (kostet ja anscheinend richtig Geld), sondern die Herstellerfirma des Sensors nochmal daraufhin ansprechen. Der Sensor hat übrigens ein Metallgehäuse und wird über ein externes Schaltnetzteil versorgt.
Es ist natürlich die Frage, ob NUR die höherfrequenten Störungen den Ärger verursachen. Auch die zyklischen wären interessant.
Wenn es ein Flug*hafen* ist, dann haben alle Verkehrsflugzeuge bei An/Abflug sicher den Transponder eingeschaltet, weil sie nach Instrumentenflugregeln fliegen und gegängelt werden - das ist im Bereich 1030-1090 Mhz, relativ breitbandiges Signal - mit einem Scanner ist da nicht viel zu wollen, müsste schon ein Spektrum-Analyser sein das müsste so im 1-2 Sekundentakt gehen (Umlauf der Antennen -> Antwort der Transponder) der Sekundärradar-Sender wird mit der Ausrichtung nach oben viel weniger stören als die Antwort-Sender der Flugzeuge - die haben eine omnidirektionale Antenne am Bauch. Ausserdem sind die Sekundärradar-Sender nicht auf Flughäfen, sondern auf Bergen weit weg vom Schuss Üblicherweise wird der Transponder im Flugzeug beim Einrollen auf die Startbahn eingeschaltet und beim Abbiegen auf eine Taxiway abgeschaltet. Wetterradar in Flugzeugen ist bei An/Abflug sicher nur in den seltensten Fällen eingeschaltet (5GhZ, ev 9Ghz), und das schaut "nach vorne" - von einem sich wegbewegenden Flugzeug eher nix zu erwarten was es theoretisch noch sein kann: fixes Bodenradar fürs Rollfeld -bei 9Ghz, das ist aber ein Primärradar (nur Reflexion am Metall) und müsste permanent stören unabhängig von Flugbewegungen, 0.5-2Hz geschätzte Widerholrate - rotiert schneller - kleinere Antenne mein Tip: fallweise Störung bei klaren Wetter, sowohl bei An- als auch Abflug -> Transponder der Flugzeuge http://www.elektrosmog.de/Frequenzplan.htm -Michael
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