Hallo, ich habe mal eine Frage zu DECT. Welches Gerät wählt die Nummer? Die Basisstation oder das Mobilteil? Bekommt das Mobilteil die Line von der Basis durchgeschleift oder sagt es der Basis: "Wähl mal die Nummer 12345"?
Das Mobilteil wird wohl nix anderes als eine Funkfernbedienung mit Sprecheinrichtung sein. Die ganze Intelligenz sitzt also in der Basisstation. ""Wähl mal die Nummer 12345"" wird also sicher richtig sein.
Würde ich auch so bestätigen. Das Mobilteil verfügt allerdings meist über den Rufnummernspeicher / die Telefonbuchfunktion und die Klingeltonverwaltung und Displayspielereien; ist also weit mehr, als nur eine Funkfernbedienung ;-)
"Funkfernbedienung" bezog sich erstmal vorrangig auf die eigentlichen Telefonfunktionen - daß jedes Mobilteil noch etwas Eigenintelligenz mitbringen darf, ist schon klar ;-)
Rein von der Logik kann nur die Basisstation wählen, weil nur sie am Netz hängt.
Martin F. schrieb: > Rein von der Logik kann nur die Basisstation wählen, weil nur sie am > Netz hängt. Entschuldige, aber woraus schließt du das? Du kannst DECT auch ausschließlich für den Audio-Transfer verwenden. In dem Mobilteil hast du dann einen Tongenerator, der die Wähltöne injiziert.
Dimitri Roschkowski schrieb: > In dem Mobilteil hast > du dann einen Tongenerator, der die Wähltöne injiziert. Und wenn du das Teil auf Impulswahl umstellst (was die meisten nach wie vor als Option unterstützen dürften), wer soll dann wählen? ;-)
Jörg Wunsch schrieb: > Und wenn du das Teil auf Impulswahl umstellst (was die meisten nach > wie vor als Option unterstützen dürften), wer soll dann wählen? ;-) Oh ja, das gabs ja auch noch... Hab diesen Lebensabschnitt ganz verdrängt... Hah... Nostalgie... Damals hatte das Telefonieren noch was... Das ganze Leben war auch viel langsamer...
> Das ganze Leben war auch viel langsamer...
Dafür aber nicht so oberflächlich wie heute...
;-)
...
Dimitri Roschkowski schrieb:
> Hah... Nostalgie... Damals hatte das Telefonieren noch was...
Wenn man eine Morsetaste bedienen kann, konnte man auch problemlos
mit der Gabel wählen. :-)
Dimitri Roschkowski schrieb: > Martin F. schrieb: >> Rein von der Logik kann nur die Basisstation wählen, weil nur sie am >> Netz hängt. > > Entschuldige, aber woraus schließt du das? Du kannst DECT auch > ausschließlich für den Audio-Transfer verwenden. In dem Mobilteil hast > du dann einen Tongenerator, der die Wähltöne injiziert. Ich glaube wir sollten uns mal darüber unterhalten was genau wir als "Wählen" definieren wollen. Das Mobilteil hängt nunmal nicht unmittelbar am Netz, sondern an der Basisstation. Bei MFV könnte man nun sagen das Mobilteil übertragt die Töne an die Basisstation und diese dann ins Netz. Da wirds dann schwammig mit dem Begriff "Wählen". Hat da nun das Mobilteil gewählt, weil es die Töne erzeugt hat, oder hat die Basisstation gewählt, weil diese die Töne ins Netz übertragen hat? Oder haben beide gewählt, wenn man das System "Mobilteil + Basisstation" als ein Gesamtsystem betrachtet? Oder betrachtet man die Basisstation als Teil des Netzes, so wie im zellulären Mobilfunk?
Da die Bassisstation auch als kleine TK-Anlage fungieren kann (also die Verbindung zweier DECT-Handsets untereinander zulässt), wird die ganze Chose noch komplizierter. Auch gab es mal DECT-ISDN-Telephone, bei denen das komplette ISDN-Protokoll im Handset abgewickelt wurde (der D-Kanal wurde 1:1 übertragen, der B-Kanal für die Sprache wurde auf die 32 kBit des DECT komprimiert), aber das ist eine sehr seltene Ausnahme gewesen (DeTeWe Eurix 240, im übrigen eine lausige Schrippe). Andere DECT-ISDN-Telephone verwenden normale "dumme" Handsets und wickeln das gesamte ISDN-Protokoll in der Basisstation ab; das Handset sendet nur Tastendrücke und stellt den von der Basisstation übertragenen Displayinhalt dar. Das Konzept ist auch bei analogen DECT-Basisstationen üblich. Das Gigaset 3000 von Siemens beispielsweise verfügt über seine diversen Komfortmerkmale nur bei Betrieb an der diese zur Verfügung stellenden Basisstation; an anderen kann das Handset zwar die momentan anrufende Rufnummer darstellen, bietet aber keine Anrufliste. Das ist ein recht eindeutiges Indiz dafür, daß die Anrufliste nicht im Handset, sondern in der Basisstation verwaltet wird.
Martin F. schrieb: > Ich glaube wir sollten uns mal darüber unterhalten was genau wir als > "Wählen" definieren wollen. Wenn wir ein Telefonnetz als ein Punkt zu Punkt Netz betrachten, dann verstehe ich unter dem Begriff "Wählen" die aktive Übersetzung eines Verbindungswunsches in ein Format, welches der jeweils nächste Punkt versteht.
Dimitri Roschkowski schrieb: > Wenn wir ein Telefonnetz als ein Punkt zu Punkt Netz betrachten, dann > verstehe ich unter dem Begriff "Wählen" die aktive Übersetzung eines > Verbindungswunsches in ein Format, welches der jeweils nächste Punkt > versteht. Mit dieser Definition wählt natürlich das Handgerät prinzipiell, da sein nächster Verbindungspunkt die Basisstation ist. Ist dann nur noch eine Frage, ob die Basisstation eine Protokollwandlung für die Wähldaten für die Weitergabe zu ihrem nächsten Verbindungspunkt vornehmen muss oder nicht.
Wählen als Übersetzung eines Verbindungswunsches in ein Format, das der nächste Punkt (Richtung Kernnetz) verstehen kann. Schon richtig, nur selbst da wird es schwierig. Den Verbindungswunsch gibt man natürlich über das Mobilteil ein. Das Mobilteil überträgt den Verbindungswunsch digital an die Basisstation (Rahmengeschichte, Zeitschlitze usw.). Diese übersetzt das digitale, zeitgeteilte Format in das analoge Frequenzspektrum (bei Analogtelefon) und überträgt es ins Netz. Bei der Beantwortung der Frage was nun tatsächlich gewählt hat hängt es davon ab ob man die Basisstation schon als Teil des Netzes interpretiert (in dem Fall hat das Mobilteil gewählt) oder nicht (dann wäre nämlich die Basisstation der Punkt der einen Verbindungswunsch in ein Format übersetzt, welches der nächste Punkt im Netz verstehen kann). Die DECT-ISDN-Geschichte machts in der Tat noch komplizierter. Vielleicht sollte man keine pauschale Antwort abgeben, sondern immer den konkreten Einzelfall betrachten, denn die Beantwortung der Frage hängt ja auch davon ab wie viel Intelligenz in der Basisstation und im Mobilteil steckt. Extremfall 1 wäre dann, dass das Mobilteil nur eine schicke Fernbedienung für die Basisstation ist und Extremfall 2 wäre dann, dass die Basisstation nur die physikalische Umsetzung zwischen Funkschnittstelle und Leitungsschnittstelle ist und die gesamten geräteseitigen Dienstmerkmale im Mobilteil stecken. Man könnte es auch so betrachten, dass die Basisstation und das Mobilteil ein Gerät darstellen, dessen Komponenten (Display, Tastatur, Tonerzeugung, interne digitale Signalisierung, physikalische Umsetzung auf die Leitung) räumlich getrennt und über die Luftschnittstelle verbunden sind. Dann hat eben das Gerät gewählt. ;)
Also ich glaube nicht, daß das Mobilteil die eigentliche Basis-Telefonintelligenz beinhaltet (Ausnahmen mag es ja geben). Ich denke schon, daß das Basisgerät für die Generierung der MFV-Töne verantwortlich ist, und es ist für den Empfang/Auswertung des Klingel"tones" auf der Leitung zuständig (ich glaube nicht, daß die 25Hz zum Mobilteil durchgeschleußt werden), und auch für die Besetztsignalisierung usw. Man müsste sich mit dem DECT Standard mal befassen, um zu sehen, ob DECT überhaupt dafür gedacht ist, zum Kontaktaufbau MFV-Töne zu übertragen ... da gibt bestimmt ganz andere Codierungen dafür ...
Hallo Martin, eine Basisstation des Mobilteils ist für mich genauso ein Punkt, wie auch die Vermittlungsstelle oder das klingelnde Telefon auf der anderen Seite des Netzes. Dabei unterscheide ich nicht zwischen dem öffentlichen Telefonnetz und dem "Privaten". Als ich meine Definition geschrieben habe, habe ich mehr an mein eigenes Telefonnetz gedacht. => bezeichtet das Wählen - bezeichnet eine Weiterleitung Ich => (SIP Umsetzung) SIP Telefon - Asterisk (Office) - Asterisk (Unternehmen) - Sipgate => (SS7 umsetzung zu anderen Anbietern, bze SIP weiterleitung) Bei einem analogen Telefon ist das ganze Ähnlich Ich => (Telefon MFV Umsetzung) => Vermittlungsstelle => (SS7 Umsetzung) Telefonnetz Bei der DECT-ISDN-Geschichte würde es IMHO so aussehen: Ich => (digitale Umsetzung des Verbindungswunsches) Mobilteil - Basis - Vermittlungsstelle => (SS7) Telefonnetz
Dimitri Roschkowski schrieb: > Bei der DECT-ISDN-Geschichte würde es IMHO so aussehen: > > Ich => (digitale Umsetzung des Verbindungswunsches) Mobilteil - Basis - > Vermittlungsstelle => (SS7) Telefonnetz Also würde in dem Fall die VST wählen, wenn ich die Pfeile richtig verstehe? Ich betrachte ein DECT-Telefon jetzt einfach mal als 1 Gerät. :D
Nochmal kurz etwas zur Anregung: Ich hatte bis vor kurzem ein Siemens Analog DECT Telefon, etwa ein Jahr alt. Die Basis habe ich durch eine VoIP / Analog Basis ersetzt und nutze jetzt sowohl das Original Mobilteil des Telefons als auch das von meinem "alten". Viele der Funktionen wie das Abfragen des Wetters gehen von dem alten Mobilteil auch, was mich wirklich erstaunt hat. Aber das Wählen von Rufnummern unterscheidet sich etwas. Bei dem Original Mobilteil: Ich wähle eine Nummer, drücke die Wählen Taste, im Höhrer macht es einmal Tüt und ich höre schon das ... wie nennt man das? Alle paar Sekunden ein Tüt Bei dem alten Mobilteil höre ich statt des einen Tüts, das anscheinend bestätigt, dass die Rufnummer gewählt wurde, sehr schnell hintereinander in max 1s die MFV-Töne.
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