Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Stichsäge - mit oder ohne Laser


von Thomas B. (thb3)


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Der Kauf einer Stichsäge steht an. Hat jemand nen Rat ob sich so ein 
Linienlaser lohnt der bei einigen Modellen dran ist? Spielerei? 
Praktisch? Überflüssig? Unbrauchbar?

Gruß,
Thomas

: Verschoben durch Admin
von Chris S. (-fx-)


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Naja, mal ehrlich, warum kauft man eine Stichsäge.
In der Regel sicher nicht, um gerade Linien zu schneiden, zumal "gerade" 
je nach Auslegung nur mit extra Führung möglich ist.

Aber ausser bei geraden Linien ist ein Laser eben nutzlos.

Also eher Spielerei, lieber darauf achten, dass das Blatt vernünftig 
geführt ist etc.

Wenn die qualitativ hochwerte Säge eben zufällig einen Linienlaser haben 
sollte: wieso nicht ...

von Thomas B. (thb3)


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80-90 % von dem was ich sägen würde sind wahrscheinlich gerade Schnitte 
(trotzdem ist eine Kreissäge keine Alternative). Und da ist die Frage ob 
man die geraden Schnitte dann ohne Führung besser hinbekommt wenn man 
beim Sägen auf dem Endpunkt der Linie zielt anstatt zu versuchen mit dem 
Blatt der Linie zu folgen.

Thomas

von Christian R. (supachris)


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Thomas Buss schrieb:
> 80-90 % von dem was ich sägen würde sind wahrscheinlich gerade Schnitte
> (trotzdem ist eine Kreissäge keine Alternative). Und da ist die Frage ob
> man die geraden Schnitte dann ohne Führung besser hinbekommt wenn man
> beim Sägen auf dem Endpunkt der Linie zielt anstatt zu versuchen mit dem
> Blatt der Linie zu folgen.


Weder noch. Da hilft nur eine Parallel-Führung, wenn´s ordentlich werden 
soll.

von Terraner  . (terraner)


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Viel wichtiger als der Laser ist, dass die angezeichnete Linie gut 
sichtbar ist. Und das mit und ohne Laser. Ist die Linie schlecht 
sichtbar, dann hilft dir der Laser auch nix. Ist die Linie gut sichtbar, 
dann brauchste auch keinen Laser... :)

Ich kann dir auch nur raten auf die "Gesamtqualität" zu achten. Die oben 
erwähnte Blattführung oder Ausgleichsgewichte zur Vibrationsminderung 
sind viel wichtiger als ein Highlight der Marketingabteilung...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> 80-90 % von dem was ich sägen würde sind wahrscheinlich gerade Schnitte
> (trotzdem ist eine Kreissäge keine Alternative).

Stichsägenschnitte sehen aber, bei aller Mühe, recht bescheiden aus und 
müssen i.d.R. nachbehandelt werden. Eine gute Kreissäge hingegen kann 
äußerst saubere Schnittkanten abliefern.

> Und da ist die Frage ob man die geraden Schnitte dann ohne
> Führung besser hinbekommt wenn man beim Sägen auf dem Endpunkt
> der Linie zielt anstatt zu versuchen mit dem Blatt der Linie
> zu folgen.

Nein, das hilft zwar beim Finden des Endpunktes, aber verhindert kein 
Herumgeeiere. Es genügt ein kurzes seitliches Abweichen mit 
nachfolgender Neuausrichtung, und Du erhältst sehr interessant geformte 
Sägeschnitte ...

So ein Laser ist Baumarkt-Schnickschnack. Nimm eine Säge, bei der man 
eine anständige Staubabsaugung hat, bei der das Sägeblatt ohne Krampf im 
Arsch auszutauschen ist, bei der Pendelhub und Gehrungswinkel vernünftig 
einstellbar sind und die nicht aus dem miesesten ölverschmierten 
Billigplastik ist.

Mach dich drauf gefasst, daß anständiges Werkzeug nicht für 25 EUR zu 
bekommen ist.

von Thomas B. (thb3)


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Ja, 100 € (oder etwas mehr) sind schon verplant. Bei Bosch gibts die 
Laser aber nur aufgesteckt mit Batterie, das überzeugt mich nicht ganz. 
Metabo hat gar keine Laser.

von Chris S. (-fx-)


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Bosch, nunja, sicherlich die Grünen. Von grünem Boschwerkzeug halte ich 
nichtmehr allzu viel, hängt aber vom Art und Einsatz der Werkzeuge ab.

Beispielsweise sind die grünen Bosch Excenterschleifer miserabel 
abgedichtet und die falsche Art von Staub kann zu schnell tödlich für 
das Gerät enden.

Was Vernünftiges mit ordentlich Leistung dahinter bekommst du in der 
Preislage von 60-100 Euro gebraucht bei Ebay, am besten natürlich vom 
Privatanwender und kein runtergeranztes Teil aus einer Firma, die 6 
Jahre lang täglich Paletten damit geschnitten hat.

Das sind z.B. Bosch blau sowie Protool (beide Modelle, die ich im 
Hinterkopf habe, tragen eine 80 in der Bezeichnung), auch mit Makita 
Stichsägen habe ich bisher ganz gute Erfahrungen gemacht.

Metabo hat "bestenfalls Mittelmaß", aber auch richtig gutes Werkzeug. 
Ausser durch den Preis ist das leider nicht abgegrenzt, so, dass man 
sich zu jedem einzelnen Gerät informieren muss.

Über Festool reden wir jetzt mal nicht, das dürfte selbst gebraucht dein 
Budget übersteigen.

Wie schon erwähnt bekommst du einen richtig geraden Schnitt ohne 
Führungsschiene nicht hin. Für Gelegenheitsanwender, die sich die 
zugegebenermaßen nicht ganz billigen Systeme finanziell nicht antun 
wollen, kann unter Umständen auch eine gerade Holzlatte, ein Aluprofil 
oder Ähnliches als seitlicher Anschlag ausreichen.

Ein Schnitt im 90°-Winkel in der Qualität, wie man ihn mit einer 
Handkreissäge hinbekommt, wird aber mit der Stichsäge niemals zu 
erreichen sein.

Vielleicht erzählst du aber mal was über den genauen Anwendungsbereich, 
dann kann man auch mehr dazu sagen.

Für ausschließlich gerade Schnitte bin ich zumindest auch als reiner 
Privatanwender sehr glücklich darüber, etwa 230,- Euro in eine Protool 
Handkreissäge aus Messevorführung mit 2 neuen Sägerblättern, vernüntigem 
Parallelanschlag, alles im Systainer + Führungsschiene investiert zu 
haben.

von Terraner  . (terraner)


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Chris S. schrieb:
> Wie schon erwähnt bekommst du einen richtig geraden Schnitt ohne
> Führungsschiene nicht hin.
Die beste und schönste Führungsschiene bringt dir wenig (oder kann dir 
sogar zum Verhängnis werden), wenn dir das Blatt aus der Senkrechten 
läuft! Ein gedankenloses "drauf los sägen" ist auch mit Führungsschiene 
nicht empfehlenswert.

von Jeffrey L. (the_dude)


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also ich hatte kurzzeitig mal eine "günstige" Stichsäge mit Laser - das 
Problem bei der Säge war dann, dass der Laser schräg versetzt zum 
Sägeblatt war, ich musste also knappe 10mm neben dem Laserstrich sägen 
(vertikales Nachjustieren war nicht möglich!)
Mit nem Bleistift und ner langen Setzlatte (alternativ lange Wasserwage) 
bist du besser beraten!

Ich hab die Säge damals zurück gebracht weil der große Vorteil des 
Lasers nicht gegriffen hat, das Geld steckt man lieber in eine solide 
Mechanik.

Aber wenn du (fast) nur gerade sägst würde sich duch eher eine Kappsäge 
anbieten!?

von Gerry E. (micky01)


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Wenn ich "Stichsäge mit Laser" lese muss ich immer an den 
Einhand-Lötzinnabroller denken...

von Arno R. (conlost)


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Tim würde zu einer "Binford 6100 Stichsäge" raten.
Die hat Power.  :-)

von Thomas B. (thb3)


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So, blaue Bosch ohne Laser gekauft.
Danke für alle Ratschläge!

von Thilo M. (Gast)


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Thomas Buss schrieb:
> So, blaue Bosch ohne Laser gekauft.
> Danke für alle Ratschläge!

Gute Wahl!
Bosch blau == Handwerkerqualität.

>Tim würde zu einer "Binford 6100 Stichsäge" raten.
>Die hat Power.  :-)

Das glaub' ich nicht, Tim. :)

Hinterher hat sie 'mehr Power'. ;)

von Terraner  . (terraner)


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Thilo M. schrieb:
> Hinterher hat sie 'mehr Power'. ;)

Aber nicht lange! :)

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