Wenn man mit einem N Mosfet einen Verbraucher schalten will, schaltet man ja den - und damit die Masse weg. Wäre es also nicht besser, + als Masse zu nehmen? Oder man müsste einen P Fet nehmen. Aber gibts irgendwelche Gründe, warum trotzdem minus als Masse genommen wird? Bringt das irgendwelche Vorteile? Ist eine Minus Masse besser oder ist das einfach mal so festgelegt worden?
Im vergangenen Jahrhundert hatten manche Fahrzeuge auch Plus als Masse. Als Begründung liest man: wegen Vermeidung elektrolytischer Zersetzung. Plus als Massepotential gibt/gab es auch bei Wetterballonsonden.
Vor allem bei Telefonleitungen. Begründung: Korrosionsvorbeugung. So im Zuge der Umstellung von PNP (meist Germanium) auf NPN (meist Silizium) Transistoren hat sich das so um 1955 bei eigenständigen Schaltungen geändert.
Bastler schrieb: > Wenn man mit einem N Mosfet einen Verbraucher schalten will, schaltet > man ja den - und damit die Masse weg. Wäre es also nicht besser, + als > Masse zu nehmen? Oder man müsste einen P Fet nehmen. > > Aber gibts irgendwelche Gründe, warum trotzdem minus als Masse genommen > wird? Bringt das irgendwelche Vorteile? Ist eine Minus Masse besser oder > ist das einfach mal so festgelegt worden? Wenn du + als Bezugspotential (Masse) nimmst, sind alle Spannungen in deiner Schaltung negativ.. Aber ansonsten.. wird wohl einfach nur Vereinbarungs/Definitionssache sein.. guck einfach mal technische vs. physikalische Stromrichtung. Gleiches Spiel.
Stammt schon aus der Röhrentechnik. da war die Kathode an Masse und auch ihre Heizung. Die Kathode war sowohl ein Pol der Eingangsspannung (an Gitter- Kathodenstrecke) als auch der Ausgangsspannung (an Kathoden-Anodenstrecke). Also war sie als Massepunkt sinnvoll. Am Anfang der Transistortechnik waren z.B. PNP-Transistoren leichter herzustellen als NPN Transistoren. Da gab es einige Zeit Geräte, bei denen der Pluspol "Masse" war und alle Betriebsspannungen negativ. Inzwischen ist wegen der NPN-Transistoren und der Logikfamilien ab TTL und später der Minuspol als Masse und der Pluspol für Signale und Betriebsspannung wieder üblich.
Klassische ECL-Technik arbeitet auch mit einer positiven Masse per Konvention.
AEG/Telefunkien Musiktruhe mit AD150 als Endstufe hatte auch positive Masse ;) Aber bei den Geräten war ja immer ein Schaltplan dabei.
Masse ist ja Erde und Erde ist etwas, was nach meiner Orientierung unten ist. Und plus ist etwas, was für mich oben drüber ist. Der Fußboden (=Erde) ist für mich sozusagen der Nullpunkt. So ist meine gewohnte Art zu denken. Mit Plus als Masse würde ich alles in den Keller bauen müssen und nicht zur Sonne hin. Außerdem wäre die Elektronikwelt so negativ, ich mag aber lieber positive Gedanken zur Sonne hin. Mal ein paar philosophische Überlegungen dazu ;-)
Minus oder Plus an Masse ? Und positive Logik ist besser als negative ? also minus an rot und gruen an Masse ?
> Rot ist blau und Plus ist Minus, oder so ähnlich ;-)
Aber nur, wenn du auch den Isolierschlauch erdest!
Das Alles (Minus an Masse) kommt - denke ich - vom gute alten Dampfradio. Es war einfach praktischer, die Kathode als Bezugspegel zu benutzen, speziell bei direkt geheizten Röhren. Anode als Bezugspegel hätte bedeutet, daß - je nach Schaltung - die Kathoden auf sehr unterschiedlichem Spannungsniveau "gelandet" wären. Bei Transistorschaltungen wurde dann der Emitter (funktionell der Kathode entsprechend) als Bezugspotential genommen. Das hieß bei PNP: Plus ist Masse; entsprechend bei NPN: Minus ist Masse. Da NPN sich aus fertigungstechnischen Gründen bei Si-Transistoren durchgesetzt hat (so ca. Mitte / Ende der 1960er Jahre), landete dann auch bei Transistorschaltungen meistens Minus auf Masse. Zu dem Ganzen ein netter Vorfall: Etwa 1976 besaß ich das Vergnügen, die Software für einen Prozeßrechner (den kleiderschrankgroßen Vorläufer der ATMegas und Co.) zu entwickeln. Das Ganze tat auch bei mir im Labor hervorragend. Beim Kunden allerdings "schlachtete" ich den gesamten europaweit verfügbaren (Ersatzteil-)Bestand an I/O-Karten für den Prozeßrechner. Ursache: der Kunde hatte die Peripheriegeräte mit einem "Plus an Masse" Netzteil versorgt, und über Gehäuse... wurden die I/O-Karten mit inverser Spannung betrieben. Das konnten sie nicht so ganz ab. Bernhard
@ Bernhard R. (barnyhh) >Etwa 1976 besaß ich das Vergnügen, die Software für einen Prozeßrechner >(den kleiderschrankgroßen Vorläufer der ATMegas und Co.) zu entwickeln. Dinosaurier ;-)
"Und positive Logik ist besser als negative ?" Weder klassisch ECL noch TTL mit VCC als Bezugspunkt werden allein dadurch negative Logik. Erde,Minus,Schutzerde,Masse,Nullleiter kann alles gleich sein - oder verschieden.
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