Hallo, der Betreff formuliert mein Anliegen ja bereits. Grob ist mir natürlich klar was solch eine Stelle beinhaltet, aber mich würde interessieren welche Möglichkeiten für Weiterentwicklung es gibt und evtl. einige Meinungen von Ingenieuren hören die in diesem Bereich tätig sind. ich war bisher als SW Entwickler tätig und würde in diese Stelle wechseln. Gruß
Das Qualität gelebt wird, sofern man im Qualitätsmanagement ausgebildet ist. Einen Kurs zum QM-B sollte man schon absolviert haben sonst kann es passieren das man von dieser neuen Welt erschlagen wird. Welche Karrieremöglichkeiten es gibt weiß ich nicht, da ich zwar den Kurs gemacht habe, aber in dem Bereich nicht arbeite, sorry.
Es gibt so viele Bezeichnungen für ein- und dasselbe. Daran krankt die IT. Es gibt: Software-Testingenieure Software-Qualitätsingenieure Softwaretester usw. usf. Da mich dieser Bereich sehr interessiert, weil Onkel Kapott wissen will, ob Software kaputt ist, kann ich dir sagen: Dieser Bereich hat Zukunft. Viele Softwareprojekte scheitern, werden teurer als geschätzt oder dauern viel zu lange, weil es kein richtiges Qualitätsmanagement gibt. In diesem Bereich beschäftigst du dich vor allem mit - Softwaretest (Erstellen von Testfällen, Durchführung, Dokumentation usw.) Bei einem guten Arbeitgeber wirst du auch formale Verifikation und Model Checking machen dürfen. Empfehlenswert ist vor allem auch die Beschäftigung mit Prädikatenlogik und Prolog. Es schult deinen Geist. Die Verdienstmöglichkeiten sind höher als bei Entwicklern. Du hast auch eine höhere Verantwortung.
Danke für die bisherigen Antworten. Vielleicht noch eine Ergänzung für weitere Antworten: Die Stelle hat ihren Schwerpunkt in der Kontrolle und Entwicklung von Entwicklungsprozessen und der Einhaltung von Normen. Ich gehe also davon aus, dass SW-Tests selbst durchzuführen nicht zum Aufgabenfeld gehört. Gruß
Onkel Kapott schrieb: > Die Verdienstmöglichkeiten sind höher als bei Entwicklern. Du hast auch > eine höhere Verantwortung. Mal wieder Onkels Hochschultheorien :-/ In allen Faellen, die ich bisher erlebt habe, waren QA/QS die aermsten Schweine. Die Entwickler moegen sie nicht, weil sie dauernd doofes Zeug fragen und auf unwichtigen Fehlern rumreiten. Das Managment mag sie nicht, weil sie dauernd den Betrieb aufhalten und Releases verzoegern. Und aus Sicht von Beiden ist ein QA/QS-ler kein richtiger Entwickler, nur ein Mausschubser und Testtoolbediener. Richtig bitter ist es fuer gut ausgebildete Entwickler aus dem asiatischen Raum, wenn sie hinter Leuten her testen duerfen, die nicht halb so gut sind als Entwickler wie sie und sie dafuer nur halb so viel bekommen wie selbige - aber den Job halt machen, weil es immer noch 4 mal so viel ist, als als Entwickler zuhause.
Dann sind Sie in den falschen Firmen unterwegs. Ein guter Tester sollte natürlich umfangreiche Erfahrungen als Entwickler haben. Das ist klar und mir persönlich ist es auch wichtig, dass ich diese Erfahrungen habe. Ich bin noch nicht in dem Bereich der Qualitätssicherung tätig, aber ich will dahin und ich finde dieses Thema sehr spannend. Das Entwickeln von Testfällen eine höchst kreative Aufgabe, verlangt höchste Genauigkeit und sehr gute analytische Fähigkeiten, die weit über das hinausgehen, was die Stellenanzeigenprosa meint, wo selbst der Hausmeister gute analytische Fähigkeiten mitbringen soll. Ich finde es schade, dass man Qualitätssicherung zum Mausschubsen degradiert, weil es wirklich mehr beinhaltet. Aber da sind zum großen Teil auch die Firmen schuld, wenn die so großen Wert auf bestimmte Testwerkzeuge legen. Man lese sich die Anzeigen durch. Anwedungen lernt der Informatiker mit links und 40 Fieber. Viel wichtiger sollten seine Kenntnisse darin sind, wie man Testfälle schreibt, die dann auch Fehler finden. Ein guter Test ist ein fehlgeschlagener Test. Das habe ich mal in der Firma gesagt und wurde verlacht. Dabei ist diese Grundhaltung fürs Testen fundamental. Eine destruktive Denkweise gehört einfach dazu. Angenommen, ich hätte eine Firma, die Software entwickelt. Ich würde eine kommissarischen Tester installieren. Diese Funktion geht dann reihum, sodass jeder die Möglichkeit, seine Testfähigkeiten zu verbessern. Wenn ich darüber, was mich zu einem guten Entwickler gemacht hat, dann war es die Beschäftigung mit Test. Auch Zusicherungen (Assertions) gehören meines Erachtens als Inline-Tests dazu.
Onkel Kapott schrieb: > Dann sind Sie in den falschen Firmen unterwegs. Die richtigen Firmen sind schon pleite, weil sich von Idealen so schlecht leben laesst. > Angenommen, ich hätte eine Firma, die Software entwickelt. Dann koennte Dietmar bestimmt in deiner Firma gluecklicher QA-Ingenieur werden. Solange du aber keine Firma hast und auch keine Leute einstellst, wird er sich mit real existierenden QA-Stellen abgeben muessen - und da kann ich nur warnen, mit denen hat man ruck zuck seine Karriere versaut.
@ Dietmar Kann es sein das die beschriebene Stelle in BeNeLux bei einen Automobilzulieferer ausgeschrieben ist? Da könnte ich dir ggf. was genaueres sagen ;-)
> Die Entwickler moegen sie nicht ... Große Überraschung. Wer bekommt gerne seine Fehler unter die Nase gerieben? Da braucht man schon eine gesunde Portion Selbstvertrauen. Und wenn man sein Selbstvertrauen daraus holt, das man der Programmier-Crack ist, dann ist die Tätigkeit eines Testers ein persönlicher Angriff. @ Onkel Kapott: Tests verkaufen sich nicht. Produkte verkaufen sich. Qualität verkauft sich, aber nicht gut. Produkte mit niedrigem Preis verkaufen sich besser. Um Qualität zu verkaufen, muß man sich erst mühsam einen Ruf aufbauen. Und der ist dann viel leichter und schneller wieder hin, als er aufgebaut wurde. > Eine destruktive Denkweise gehört einfach dazu. Und wenn man dann noch primär die Fehler des Gerätes erlebt, dann macht man sich ganz leicht sehr beliebt bei Managern und Verkäufern, die ganz stolz auf die Qualität der Produkte sind.
Horst schrieb: >> Die Entwickler moegen sie nicht ... > Große Überraschung. Wer bekommt gerne seine Fehler unter die Nase > gerieben? Ich mag gute QA-ler. Die ersparen einem viel Stress in der Produktion. Und die guten kennen die Applikation oft besser als die Entwickler und sind so schon bei der Planung von Features sehr wertvoll. > @ Onkel Kapott: > Tests verkaufen sich nicht. > Produkte verkaufen sich. > Qualität verkauft sich, aber nicht gut. Produkte mit niedrigem Preis > verkaufen sich besser. So ist das in der realen Welt. Defective products for defective people. > Und wenn man dann noch primär die Fehler des Gerätes erlebt, dann macht > man sich ganz leicht sehr beliebt bei Managern und Verkäufern, die ganz > stolz auf die Qualität der Produkte sind. Antwort auf meinen letzten Bug-Report an eine andere Firma: "Es handelt sich um keinen eigentlichen Fehler". Im Nachhinein habe ich uebrigens rausgefunden, dass der Fehler schon vor ueber 5 Jahren dokumentiert wurde...
Die Stelle ist nicht im Automotivebereich. Die Meinung über Tester scheint ja nicht die Beste zu sein. Aber wie bereits geschrieben, die Stelle beschäftigt sich mehr mit Prozessen und deren Qualität.
Für mich sind das meistens Jobs, wo die Schwafler sitzen. Was aus unserer QM Abteilung kommt, kann man zu 50% in die Tonne kloppen.
> Für mich sind das meistens Jobs, wo die Schwafler sitzen. Was aus
unserer QM Abteilung kommt, kann man zu 50% in die Tonne kloppen.
Ich denke dann ist es eine gute Stelle bei der man auch Geld verdienen
kann und gute Karrierechancen hat. Denn das ist es was den
Dauerfricklern und ewigen Nörglern in den Labors am sauersten aufstösst.
Meine Güte.
Typisch Bosch. Kein Wunder, dass die herumdarben, wenn sie solche Entwickler hat. Wenn du ein so guter Entwickler bis, warum bewirbst du dich nicht interen für einen Posten in der QS-Abteilung? Meine Erfahrung mit systematischen Softwaretesten ist positiv. Als ich erstmals Softwaretests in einem Projekt angewandt habe, habe ich zwar anfangs zusätzliche Zeit investiert, aber hinterher locker wieder reingeholt. Später, in einem anderen Projekt, habe ich auch testgetriebene Entwicklung angewandt. Meine Meinung ist: Ein guter Entwickler sollte sich mit dem Softwaretest sehr gut auskennen, praktische wie theoretische Erfahrungen haben. Und ein guter Tester sollte ein guter Entwickler sein. Wenn Sie sich also als guten Entwickler sehen, dann gehen Sie doch in die Testabteilung. Ein Problem in mancher Firmenkultur ist, dass man den Softwaretest für eine unwichtige Tätigkeit hält und in die Anfänger in die Testabteilung steckt. Da gehören aber erfahrene Käuze rein.
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