Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Alternativen als Dipl.-Ing.?


von Sunrise (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

in einigen Threads hier wird ja ein sehr düsteres Bild von den aktuellen 
und zukünftigen Aussichten von Ingenieuren gezeichnet. Ich sehe das im 
Prinzip genau so. Die Frage ist nun, welche echten Alternativen haben 
die Ingenieure? Was ich in diesen Zusammenhang nicht verstehe: wieso 
stehen gerade die Ingenieure auf der Straße, wo doch in vielen Bereichen 
die Ings. die Aufgaben der Facharbeiter und Techniker übernehmen könnten 
(das Gehaltsgefüge mal außen vor gelassen).
Wie dem auch sei: welche Alternativen seht ihr für Ingenieure im 
MINT-Bereich?

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

@Sunrise:

Vielleicht für 11 Euro die Dreiviertelstunde "Lernen fördern"? O.ä.? Ich 
bin selbst überfragt...

von Onki Kapott (Gast)


Lesenswert?

Dipl.-Ing. (FH). ;) Wetten, dass jetzt gleich wieder eine Diskussion 
zwischen Uni und Fachhochschule losgeht. Aber vielleicht ist es gar so, 
dass die FH-Absolventen deshalb begehrter sind, weil man sie leichter 
führen kann, weil diese nicht so selbständig sind. Unsere BWLer sind 
doch völlig überfordert, wenn sie jemanden Anweisungen geben sollen, der 
intelligenter ist und ein knüppelhartes Studium zum Erfolg gefürht hat.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


Lesenswert?

Ja Onki, wir haben's kapiert, du mit deinem Uni-Studium bist der beste 
und intelligenteste und wirst von allen tragisch missverstanden. Kannst 
du bitte aufhören das in jeden Thread einzubringen?

von NEMESIS (Gast)


Lesenswert?

Branchenwechsel :
1. Nachhilfestunden geben kann man machen, aber unterm strich ists es 
mühselig für fast kein geld, dass müsstest du dann in kleingruppen 
organisieren (genügend interessierte Schüler vorrausgesetzt) wenn du 
daheim die möglichkeiten hast (räumlich)... ich habs mal probiert mit 
dem klassiker Mathe/Physik, fanden sich wenig interessenten in meiner 
nähe und einige mütter hätten gern "Hausbesuche" mit Anfahrt und so geht 
das gar nicht klar...

2. du versuchst als Hilsarbeiter oder Containerpacker dein Glück
(ich hab nächste woche ein gespräch wegen bewerbung für 
sowas.....irgendwo muss langsam mal wieder geld herkommen)
2b. Oder versuchst es mit selbstständigkeit un bereichen wo man keine 
qualifikation braucht per gesetz... berater,vertreter,makler irgendsowas

Als Ing. ists mau:
3. Du hast schon genügend ahnung auf deinem gebiet, bist experte und 
hast kontakte zu vielen firmen, dann kannste selbstständig arbeiten, 
(als absolvent eher keine option)

4. Dir fällt eine Problemlösung zu irgendwas ein, die sich prima 
vermarkten lässt, und falls nötig haste auch startkapital. Na dann, mach 
es zu deinem Project!

Oder Abwarten:
5. evtl. gibts Hartz4-Geld für dich

5b.
Die Zeit kannste für den Hobbybereich oder zur Fortbildung un ganz 
bestimmten Themen nutzen... weiterstudieren?
(Ich hab z.B. angefangen mir C# anzugucken und mich mit Elektronik zu 
befassen, kommt im maschbau studium zu kurz, so bin ich hier gelandet 
wegen dem Tutorial, Naja und so hangel mich mich Schritt für Schritt 
durch mein Hobby-Project, man braucht ja auch ein Ziel und muss 
ergebnisse sehen)

Wenn jemandem andere/bessere Optionen einfallen raus damit, würde mich 
auch interessieren, können auch zusammen einen los machen ! ^^

von gast (Gast)


Lesenswert?

> Nachhilfestunden geben kann man machen, aber unterm strich ists es
> mühselig für fast kein geld

So schlecht ist das gar nicht. Ist ja alles steuerfrei. Als 
Hilfsarbeiter verdient man weniger.


> Die Zeit kannste für den Hobbybereich oder zur Fortbildung un ganz
> bestimmten Themen nutzen... weiterstudieren?

Ein Zweitstudium muss auch finanziert werden. Das war auch beim 
erststudium schon nicht einfach. Außerdem wird man immer älter und die 
Jobsuche mit Zweitstudium wird auch nicht einfacher.
Zum Zuhause rumsitzen habe ich kein Geld. Irgendwie müssen die 
Lebenshaltungskosten ja gedeckt werden.

> evtl. gibts Hartz4-Geld für dich

Keine Option. Damit wäre mein bisher erspartes weg, inclusive eines 
eventuellen Erbteils.

> du versuchst als Hilsarbeiter

Das war bei mir die einzigste Möglichkeit. Die Schichtarbeit macht mich 
zwar total fertig, obwohl eigentlich nicht viel zu tun ist. Aber ich hab 
durch den 8h-Tag mehr Freizeit als ein Ingenieur. Leider wird diese 
Freizeit durch einen langen Anfahrtsweg mit der Bahn, den ich aber vom 
Arbeitgeber bezahlt bekomme, wieder geschmälert.

von M. S. (bugles)


Lesenswert?

@NEMESIS

Bist du denn Arbeitslos gemeldet ?

von A. F. (chefdesigner)


Lesenswert?

> 1. Nachhilfestunden geben kann man machen, aber unterm strich ists
> es mühselig für fast kein geld,

Das sehe ich nicht unbedingt so. Hast Du Dir mal ausgerechnet, was Dir 
von einer Ingenieursstunde bleibt? Brutto haben viele auch nur um die 
30,-. Davon gehen Steuer und Fartkosten ab.

Nachhilfe, die ja meistens schwarz gemacht wird, bringt auch 10-15 Euro.

von Gast (Gast)


Lesenswert?

Was spricht als Absolvent gegen eine Dissertation? Da verdient man doch 
doch soviel, dass es zum weiteren Studentenleben reicht und macht 
nebenbei noch was Sinnvolles.

von Sunrise (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

naja, momentan sieht die Lage noch ganz brauchbar aus. Ich bin 
selbstständig, habe genügend zufriedene Kunden, und bis jetzt keine 
Leerlaufzeiten. Das kann sich allerdings schnell ändern.

Dennoch dachte ich bei meiner Frage eher an die mittel- bis 
langfristigen Aussichten, und sehen ja allgemein, wie bereits mehrfach 
hier zu lesen war, sehr schlecht aus. So Dinge wie Nachhilfe oder 
taxifahren wären für mich definitiv keine sinnvollen Alternativen. 
Hallo?! Als Akademiker habe ich mirch im Studium abgestrampelt. Ich will 
nicht in wenigen Jahren ohne Aussichten auf ein vernünftiges Einkommen 
dastehen!

Jedenfalls scheint es mir wichtig, den jüngeren Generationen 
klarzumachen, dass ein MINT-Studium langfristig in den sozialen Abstieg 
führt. Sonst zeigt in Zukunft die Spirale noch viel weiter nach unten: 
Facharbeiter leben ganz gut von ihrem Einkommen, und Ingenieure leben 
von Hartz IV. Verkehrte Welt...

von ... (Gast)


Lesenswert?

>Sonst zeigt in Zukunft die Spirale noch viel weiter nach unten:
>Facharbeiter leben ganz gut von ihrem Einkommen, und Ingenieure leben
>von Hartz IV. Verkehrte Welt...

Das ist auch so formuliert falsch. Als junger (Industrie)-Facharbeiter 
stehst du heute nach der Ausbildung genau so auf der Straße.
Saß vor kurzem beim Warten uffm Amt mit 3 Exemplaren zusammen.
Vorteil ist nur, dass du während der Ausbildung Geld bekommen hast 
während du im Studium ordentlich draufgezahlt hast. Wenn man noch 
Gebühren latzen musste und evtl. einen Studienkredit tilgen muss, ist es 
natürlich ein finanzielles Desaster.
Vekehrte Welt ist es, dass im Sattel sitzende Facharbeiter und 
Ingenieure durch die Krise mit Staatsgeldern durchgebracht wurden und 
deshalb jetzt beim kleinen "Aufschwung" der Nachwuchs keine Chance 
bekommen kann. Man hätte konsequent im Krisenhöhenpunkt die Belegschaft 
reduzieren müssen, dann wäre es jetzt fair gewesen. Stattdessen hat man 
die Sauerei mit dem endlosen Kurzarbeitergeld eingeführt.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Wenn man das Kurzarbeitergeld nicht zahlen würde, müsste man stattdessen 
Arbeitslosengeld I zahlen. Was wäre dadurch besser?

von ... (Gast)


Lesenswert?

>Wenn man das Kurzarbeitergeld nicht zahlen würde, müsste man stattdessen
>Arbeitslosengeld I zahlen. Was wäre dadurch besser?

Von den Kosten her nicht, aber es würde etwas Bewegung ins 
Personalkarrusell kommen. Gut halt für die, neu einsteigen wollen. So 
wie es jetzt läuft, haben die Neueinsteiger die Arschkarte. Aber wie man 
es dreht, irgendeine Gruppe wird immer die Arschkarte ziehen. Vertrackte 
Situation.

von namenlos (Gast)


Lesenswert?

>Aber wie man es dreht, irgendeine Gruppe wird immer die Arschkarte
>ziehen.
Genau.

In unserem Betrieb werden seit paar Jahren gezielt die Kollegen 
gegeneinander ausgespielt. Ossi gegen Wessi, Fertigung gegen 
Entwicklung, ein Standort gegen anderen Standort, Arbeiter gegen 
Angestellte, jung gegen alt, u.s.w.

Für die Arbeitgeber eine echt geile Zeit. Die Kollegen sehen sich nur 
noch als Konkurrenten, und unterbieten sich gegenseitig. Prima.

von Jo K. (tek548b)


Lesenswert?

namenlos schrieb:
>>Aber wie man es dreht, irgendeine Gruppe wird immer die Arschkarte
>>ziehen.
> Genau.
>
> In unserem Betrieb werden seit paar Jahren gezielt die Kollegen
> gegeneinander ausgespielt. Ossi gegen Wessi, Fertigung gegen
> Entwicklung, ein Standort gegen anderen Standort, Arbeiter gegen
> Angestellte, jung gegen alt, u.s.w.
>
> Für die Arbeitgeber eine echt geile Zeit. Die Kollegen sehen sich nur
> noch als Konkurrenten, und unterbieten sich gegenseitig. Prima.

Hallo namenlos!

Wie wäre es, wenn Du bei uns im Forum mitmachen würdest, um die Position 
der Ingenieure in diesem Land zu stärken?

http://ingenieurgemeinschaft.foren-city.de/

von namenlos (Gast)


Lesenswert?

Bin kein Ing. ...

von Jo K. (tek548b)


Lesenswert?

Bachelor schrieb:
> dürfen da auch Bachelors mitmachen

Ja, dürfen Sie!

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Vielleicht hätte man es doch "Interessensgemeinschaft der MINTler" 
nennen sollen... ;-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.