Hallo Leute, vor ein paar Jahren ist mir eine Festplatte im laufenden Betrieb kaputtgegangen. Sie hatte ein merkwürdiges Klingelgeräusch von sich gegeben und danach keinen Mucks mehr (bis auf eine aufgelötete Mini-LED, die bei Stromzufuhr leuchtete). Die Platte wurde auch nicht mehr vom Bios erkannt. Weil ein paar wichtige Daten darauf waren, hatte ich damals mit einem Kumpel alles ausprobiert, ob man sie irgendwie retten kann, allerdings ohne Erfolg, die Platte lief nicht mehr an, noch wurde sie wie gesagt vom Bios erkannt. Eben fiel sie mir beim Aufräumen in die Hände, aus Neugier oder was auch immer habe ich sie einfach an den PC angeschlossen und siehe da, sie wurde vom Bios erkannt und Win startete ganz normal von ihr. Allerdings nur für ein paar Minuten, dann kam wieder das o.g. mechanische Klingelgeräusch und die Platte ist jetzt wieder tot, d.h., sie wird nicht vom bios erkannt, nur die grüne Onboard-LED leuchtet beim Einschalten. Deshalb kam mir die Idee, dass bei der Platte möglicherweise nur ein C durchgeschlagen ist, der sich über die Jahre wieder “geheilt” hat und heute beim Ausprobieren nach einiger Zeit wieder durchgeschlagen ist. Kann das sein? Gibt es noch andere plausible Erklärungen für o.g. kurzzeitige Wiederauflebungssymptome?
Meist brennt ein Chip durch oder die Motortreiber. Auf den Platten sind meistens die Cs nicht schuld, dass sie nicht mehr gehen.
Benjamin S. schrieb:
> Meist brennt ein Chip durch oder die Motortreiber.
ok, aber so ein durchgebrannter chip erholt sich doch von selber nicht
mehr, oder?
Ich habe es bei einer Platte schon mal geschafft sie wieder zu beleben und die Daten zu sichern. Vorher war sie einen Tag im Gefrierschrank. Entweder es ist eine kalte Lötstelle oder ein Haarriss wie Henk meint oder ein Bauteil ist gerade am Limit (wenns zb. kalt ist gehts wieder).
als die Platte kurzzeitig wieder ging, hatte ich sie vorher aus einem kalten raum geholt, von da her wäre es interessant, mal den trick mit der tiefkühltruhe zu probieren... ansonsten habe ich überlegt, dass es vielleicht sinn machen würde, die gleiche platte bei der bucht zu kaufen und einfach die platine der festplatte auszutauschen...
Hallo, ich hatte auch mal eine Platte, die nicht meht laufen wollte. Die habe ich dann in einen Gefrierbeutel gepackt und oben und unten einen Kühlakku aus dem Gefrierschrank drauf gepackt. Das Ganze dann noch mal in einen Gefrierbeutel eingepackt und angeschlossen. Nachdem ich dann die Daten runter geholt habe, habe ich sie gleich entsorgt. Frank
Ja, das ist meist das letzte Aufbäumen vor dem Untergang. Das mit dem Platinenwechsel hilft auch nur teilweise. Habe beide Möglichkeiten schon erfolgreich und erfolglos ausprobiert. Sollten sehr sensible Daten drauf sein, lieber zu einem Profi gehen. Will man es ausprobieren, kann man die beiden Varianten testen. Danach sollte man die Platte entsorgen, weil sie nie wieder so sein wird, wie sie war.
Ein Platinentausch wird dir wenig helfen, wenn was mechanisch nicht stimmt. Von dem was du geschrieben hast, dürfte es sich um einen Headcrash handeln (also Haarriss auf einem der Platter). Dann hilft, wie hier schon erwähnt wurde, dass kühlen, um ein paar min rauszuholen. Besorg dir ein externes Festplattengehäuse, frier die Platte ein, hol die Daten über ein anderes Sys runter. Wenn du erst von der Platte bootest verschenkst du nur Zeit ;) Das Ganze so lange wiederholen, bis du deine Daten hast. >Sollten sehr sensible Daten drauf sein, lieber zu einem Profi gehen. >Will man es ausprobieren, kann man die beiden Varianten testen. Ein Platinentausch bringt hier nichts, mal davon abgesehen, dass es exakt (!) die gleiche Platine sein muss, diese zu beschaffen dürfte das größte Problem sein, ansonsten handelt es sich um einen mechanischen Fehler, da bringt der Austausch der Elektronik nichts. Da er auf die Daten ein paar Jahre verzichten konnte, wird wohl kaum derart wichtig sein, was im privaten Bereich eh schwer zu schaffen ist, egal obs die Urlaubsfotos der letzten 10 Jahre wahren (kommt natürlich immer auf das Geld an, dass man zur Verfügung hat, aber eigentlich wird sowas nur gemacht wenn man rechtlich dazu verpflichtet ist (Patientendaten, etc))
Was du beschreibst, klingt ganz deutlich nach einem Headcrash. Wenn du wirklich noch ein paar Daten retten willst, die dir ans Herz gewachsen sind, deren Verlust du aber auch verschmerzen kannst, dann kannst du versuchen, die Platte zu kühlen, und nur kurzzeitig in Betrieb zu nehmen. Überlege dir aber vorher, was du suchst, und wo es liegt, die Platten sind i.d.R. schnell warm.
also die platte, wenn direkt aus dem gefrierfach, funktioniert für ein paar minuten... jetzt überlege ich, ob es sinnvoll ist, statt des udma-kabels ein altes ide-kabel zu verwenden, damit die platte beim auslesen langsamer läuft kann man das einfach machen, IDE-kabel statt UDMA-kabel?
Die Platte dreht wegen eines anderen Kabels ja nicht auf einmal langsamer :D. Die Übertragungsrate ist einfach nur geringer und genau das kannst du nicht gebrauchen. Du musst die Daten ja so schnell wie möglich runter ziehen bevor sich die Festplatte erwärmt. Hast du evt ein USB Gehäuse/Adapter? Dann könntest du die Platte beim Auslesen im Gefrierschrank lassen und nur Strom- und USB Kabel durch die Türdichtung quetschen :)
gute idee, aber habe ich leider nicht... kann man denn durch irgendwelche bios-einstellungen das betriebsverhalten der platte so beeinflussen, dass sie sich weniger schnell erwärmt?
Normalerweise nicht. Modernere Festplatten bieten "acoustic management" um die Beschleunigung des Schreib/Lesearms zu verringern, mit dem Resultat dass dieser etwas weniger Strom braucht, dafür aber langsamer und leiser arbeitet. An der Gesamterwärmung wird sich so aber nur sehr wenig ändern. Vielleicht ein paar wenige %. Ansonsten vielleicht Rechner neben den Gefrierschrank und UDMA Kabel durch die Türdichtung? Mehr fällt mir auch nicht ein und Kühlakku wurde ja schon vorgeschlagen.
Michael L. schrieb:
> Was du beschreibst, klingt ganz deutlich nach einem Headcrash.
Nee. Dann würde sie einfach gar nicht mehr gehen, und vielleicht
dabei noch kreischende Geräusche von sich geben.
Ich würde dem Teil gute Chancen geben, mit einer anderen Platine
noch zu funktionieren. Die komplette "Personalisierung" (also
Defektlisten etc.) wird ohnehin auf der Platte selbst gespeichert,
nicht in der Elektronik. Bei den Preisen für heutige Festplatten
gibt kein Hersteller einen Dollar extra für einen EEPROM aus, wenn
er auf der anderen Seite schon einen mehrere hundert GiB großen
Speicher besitzt. Selbst die Firmware für die Controller ist oft
auf der Platte selbst drauf.
Ich würde die Platte auch im Gefrierfach lassen. Mit dem Rausholen aus dem Gefrierfach fängt man sich auf der Elektronik auch sehr schnell Kondenswasser ein, was der Funktion sicher nicht zuträglich ist.
Ich würde die Festplatte einfach mit ein paar Kühlakkus in eine Gefriertasche packen. Das sollte mindestens eine halbe halbe Stunde lang funktionieren. Falls das nicht geht, probiers mit einer Kältemischung. Damit habe ich eine Platte schon einmal für vier Stunden wieder zum Leben gebracht. Also: Platte in eine Plastiktüte, gut abdichten, am Kabel aufpassen, vielleicht einschweißen. Eine zweite Plastiktüte mit 250g Kochsalz, 100ml Spiritus und 500g Eiswürfeln füllen (gut mischen) und das alles mit ein paar Kühltanks in eine Gefriertasche tun. Sonst über aktive Kühlung mit ein paar Peltierelementen nachdenken. Valentin
Jörg Wunsch schrieb: > Michael L. schrieb: >> Was du beschreibst, klingt ganz deutlich nach einem Headcrash. > > Nee. Dann würde sie einfach gar nicht mehr gehen, und vielleicht > dabei noch kreischende Geräusche von sich geben. Da täuschst du dich aber sehr. Es gibt nicht nur den von dir beschriebenen Totalschaden. Ich hab selbst schon seit Mitte der 90er Daten von mehreren schadhaften Festplatten gekratzt. Je nach Baugröße machen die ganz unterschiedliche Geräusche, vom tiefen und harten metallischen Klacken einer alten 5,25-Zoll-Platte (am besten mit doppelter Bauhöhe), bis zum leisen Klicken oder Ticken einer aktuellen Notebook-Platte ist das akustisch viel möglich. Die Geräusche entstehen üblicher Weise, weil die Elektronik beim Anfahren der defekten Bereiche nicht mehr auf die Spuren positionieren kann, und dann den Kopf ganz zurück fährt, und neu "Anlauf" nimmt. Die praktische Erfahrung hat gezeigt, dass eine kalte Platte meist weniger Probleme beim Auslesen bereitet. Steigt hingegen eine Server-Festplatte nach jahrelangem Dauerbetrieb langsam aus, bzw. soll der Server ausgeschaltet werden, ist es sehr sinnvoll, zuvor die Daten noch im betriebswarmen Zustand zu sichern.
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