Hallo, ich habe heute mal versucht, eine Platine mit unter anderem einem TQFP64 ( 0.8mm Pitch ) zu ätzen. Größtenteils hat es geklappt, aber die Zwischenräume zwischen den Pads des IC wollten an mehreren Stellen ( ca. bei einem Viertel der Stellen ) nicht verschwinden. Also habe ich natürlich länger geätzt ( insgesamt 20-30 min ) und gehofft, dass sie endlich verschwinden. Stattdessen hat es einige Leiterbahnen weggeätzt ( vermutlich Unterätzungen ). Hier mal die ganzen Parameter: Layout mit einem Samsung CLP 350 ( Laser ) auf Zweckform 3491 Folie gedruckt ( 2 Folien übereinander für bessere Deckung ). Mittels Gesichtsbräuner ( Abstand ca. 20cm, 5 min ) belichtet, mit NaOH ( halber Liter Wasser, 10g ) entwickelt. Die Ätzlösung habe ich die ganze Zeit auf ca. 45°C erhitzt gehabt und durch Schwenken in Bewegung gehalten. Nach dem Entwickeln waren die Zwischenräume ganz klar heller ( blankes Kupfer ) als die Pads, trotzdem wollten diese Stellen nicht geätzt werden. Wer kann mir sagen, was ich falsch gemacht habe ? Hier einige Fotos von der ( am Ende ruinierten ) Platine: http://dl.dropbox.com/u/2807226/05012010204.jpg http://dl.dropbox.com/u/2807226/05012010203.jpg http://dl.dropbox.com/u/2807226/05012010201.jpg http://dl.dropbox.com/u/2807226/05012010200.jpg Gruß, Artur
Ich denke dein Problem ist die Belichtung. Mit einem Gesichtsbräuner 5min belichten? Ich drucke mit einem Canon Tintenstrahler ebenfalls auch Zweckform Folie und da reicht eine Folie locker. Dann belichte ich 80s ebenfalls mit Gesichtsbräuner. Ist das Layout nach dem Entwickeln scharf?
Ja, ist es. SOIC z.B. klappt auch ohne Probleme ( z.B. FT232RL, war heute auch auf einer anderen Platine drauf ). Sollte ich vielleicht mal den Abstand und die Belichtungszeit kürzen ( wegen den 20cm brauch ich halt 5min, sonst wird auch das Entwickeln nichts ) ?
Hmmm, ich denke nicht dass du wegen den 20cm 5min brauchst... Bei mir ist die Entfernung in etwa ähnlich (jedoch schon weniger) so 15cm.. Verwendest du irgend eine Glasplatte zum Belichten? (also zum herunterdrücken der Vorlage?)
Ja, stimmt, hab ich vergessen zu erwähnen, eine Glastür aus einem Schrank ( die ist zwar etwas zu groß, aber auch schön schwer, um das Layout gut drauf zu pressen ), ca. 6mm dick.
Es sieht so aus, das entweder die Belichtungszeit nicht reicht, der entwickler zu schwach oder die Zeit zum entwickeln zu kurz ist. Wie lange entwickelst du ?
Ich würde eher sagen, die Scheibe ist zu dick und zu UV-undurchlässig ...
ca. 60-90 sekunden ... kurz nachdem ich die Platine reinlege, löst sich der Lack ja in einem lila Schleier ab ( nach höchstens 2 Sekunden ), den wische ich mit einem Pinsel weg ( dauert schon ein wenig ) und dann warte ich noch etwa 10-20 Sekunden, in denen sich absolut nichts mehr tut, um sicher zu gehen.
Naja man sieht ja ganz deutlich dass es nicht richtig belichtet bzw. entwickelt ist. Das kann am Film selber liegen, aber auch an einer zu kurzen Belichtungszeit (das eher nicht weil die Masseflaechen angefressen sind). Wahrscheinlich ist der Film auch zu lichtdurchlaessig.
Ok, hab mir die Bilder nochmal genau angesehen: Den Effekt kenne ich. Wenn ich mit meinem Brother HL-2040 auf Zweckform 3491 und die Clearence < 10-12 mil ist, sieht das Ergebnis ähnlich aus. Die Ursache sieht man, wenn man sich die Folie unter dem Mikroskop ansieht: Die Konturen sind nicht scharf, die Übergänge zwischen Kupfer und Freiflächen sind von "Schwärmen" von Tonerpartikeln bevölkert. Wenn dann zwei Kupferkanten sehr nahe beieinander liegen, überlagern sich die beiden Schwärme und ergeben mehr oder weniger starke Deckung, die die Ätzung behindert. Charkteristisch ist, daß die Ausprägung dieser Schwarmbildung von der Richtung der Kontur relativ zur Laufrichtung der Folie im Drucker abhängt. Wenn man zwei Folien übereinanderlegt, verstärkt sich der Effekt noch (die Schwärme auf beiden Folien zind zufällig verteilt), deshalb sollte man lieber Tonerverdichter nehmen, als zwei Folien übereinander. Am besten ist es wohl, wenn man von dem Layout einen Reprofilm machen läßt, wenn feine Strukturen herzustellen sind.
Uhu Uhuhu schrieb: > Die Ursache sieht man, wenn man sich die Folie unter dem Mikroskop > ansieht: Die Konturen sind nicht scharf, die Übergänge zwischen Kupfer > und Freiflächen sind von "Schwärmen" von Tonerpartikeln bevölkert. Verstaerkt wird der Effekt noch wenn man mit einem Farblaser druckt und im Treiber nicht explizit Monochromdruck angibt...
Darum einen billigen Tintenstrahl Drucker mit hoher Auflösung kaufen. z.b. Canon PIXMA MP550 gibts für 120 Franken im MM (Auflösung: 9600dpi) Mit dem habe ich immer exzellente Ergebnisse erzielt und der Druck wird so lichtdicht, dass eine eine Folie ausreicht...
Hmm, ich habs befürchtet, dass es daran liegen könnte :( Dann werde ich das Platinen Herstellen wohl ne Weile lassen müssen, bis ich mir einen Tintenstrahler (und auch noch Folien dafür) leisten kann ( bin halt seeehr armer Student ). Danke für eure Hilfe. Gruß, Artur
Artur H. schrieb: > Dann werde ich das Platinen Herstellen wohl ne Weile lassen müssen Oder frag mal bei den Druckereien in der Umgebung nach, ob die dir aus einer .eps-Datei einen Reprofilm machen können. Dann müßtest du für 5-10 EUR pro DIN-A4-Film dabei sein. Oder laß ihn dir hier machen: http://cadgrafik-bauriedl.de/leiterplattenfilme.htm
Ich habe mir noch einmal die Bilder am Anfang angesehen. Bitte überprüfe nochmal, ob auch die bedruckte Seite der Folie auf dem Fotolack zu liegen kam. Solche unscharfen Kanten entstehen dadurch, auch in Zusammenhang mit Unterbelichtung.
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