Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Programmer für 4MBit Flash Chips?


von Markus (Gast)


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Hallo.

Also unglücklicherweise habe ich mir heute von meinem Laptop das BIOS
zerschossen. Es gab nur einen vertrauensunwürdigen Windows-Updater; der
lief zwar durch aber nach einem Neustart bleibt das TFT einfach nur
dunkel.

Auf dem Mainboard des Laptops ist ein 4Mbit Flash Chip von SST (ein
39VF040 in einem PLCC32). Leider nicht gesockelt :-/
Kennt jemand eine Anleitung wie ich mir schnell einen Programmer dafür
basteln kann? Gerne mit AVR ;-)

Ansonsten habe ich noch eine andere unkonventionelle Idee den Chip zu
flashen: Der Rechner an dem ich hier gerade sitze hast ein Mainboard
mit "DualBIOS", d.h. 2 unabhängige BIOS Flash Chips (einmal "Main
BIOS" und "Backup BIOS". Lustigerweise vom Typ 39SF020 (der gleiche
Chip wie im Laptop nur mit 2Mbit).
Desweiteren gibt es im BIOS des Rechners hier ein Utility genannt
"QFlash" mit dem man halt für jeden der beiden Chips ein Image von
Diskette reinladen kann. Da ich ja immer nur ein BIOS zum booten des
Rechners brauche, folgende Idee:
Ich löte das Backup BIOS vom MB und dafür den 4Mbit Chip des Laptop
rein (die Chips sind Pinkompatibel). Boote den Rechner mit dem Main
BIOS und gehe in dieses Tool und flashe von da das BIOS file des
Laptops ins Backup BIOS. Und dann halt wieder alles zurücklöten.
Meint ihr das könnte klappen? Ich habe Bedenken ob dieses Flash Tool
mit der doppelten Chip Größe des Laptop-Flash-Chips klarkommt, obwohl
es nicht explizit für die bei meinem Mainboard verwendeten 2Mbit Chips
geschrieben worden zu sein scheint (es erkennt nämlich die Chips und
zeigt Infos zu denen an - z.B. auch Größe).

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.

von Christof Krüger (Gast)


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Und was ist, wenn du glaubst den Chip erfolgreich geflasht zu haben,
lötest den wieder in deinen Laptop und nichts passiert? Nochmal alles
von vorne? Und nochmal? Ich glaube, es wird im Endeffekt sicherer, wenn
du den beim Hersteller reparieren lässt, sonst könntest du dir dein
Laptop völlig unbrauchbar machen (Entlöten ist auch keine triviale
Sache, PLCC schon mal gar nicht)

von Markus (Gast)


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ich glaube das beste wird sein ich hole mir nen programmierten chip
bios-repair und löte den rein. Wenns damit nicht geht, was sollen die
bei Acer sonst noch machen ausser das MB tauschen? Und das wird sich
finanziell kaum lohnen.
Oder was meint ihr? Nach Acer schicken werde ich erst ganz zuletzt.

von Pumann (Gast)


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... nur so nebenbei, selbst wenn der selbe Chiptyp auf verschiedenen
Boards eingebaut ist, so macht es doch die Software, die diesen dann
richtig funktionieren lässt.
Da aber jedes Board seine Eigenheiten hat, wäre es absoluter Zufall,
daß ein BIOS auf zwei verschiedenen Boards läuft. Von einem Tausch der
Chips zweier unterschiedlicher Boards ist daher grundsätzlich
abzuraten, zumal auch die benötigte CPU-Spannung und Frequenz durch das
BIOS vorgegeben wird.

von Tobi (Gast)


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ich denk mal, dass das bios in der standardeinstellung von 2 baugleichen
boards auch gleich ist. warum auch nicht. was für eigenarten soll denn
ein board haben und was würde das den hersteller kosten das bios für
jedes board anzupassen. bei prozessoren aus der gleichen reihe und dem
gleichen stepping variiert auch die kernspannung nicht.

von emil (Gast)


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@markus:

schau mal bei segor; sie bieten gutes (re)flash service an!

von Benedikt (Gast)


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Ich habe schon öfters PC Mainboards und Laptops bekommen, die an sich
noch OK waren, nur die Dinger waren etwas älter und es gab keine
vernünftigen Updates mehr, deshalb hatte jemand das einzig verfügbare
Update geladen, und da saß z.B. der Bootblock genau am anderen Ende.
Leider konnte man die Orginal BIOS nirgends runterladen...

von Markus (Gast)


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@Pumann, Tobi:

Da mein (PC)-Board ja DualBIOS hat war ja gar nicht die Rede davon das
Laptop BIOS je auf dem Board zu booten, sondern einfach nur durch den
Umstand "DualBIOS" einen funktionierenden Flasher für solche Flash
Chips zu haben ;-) Das Laptop BIOS wird nie und nimmer auf meinem PC
Board laufen, denn der PC hat nen AMD und das Laptop ist nen Centrino.
Aber ich glaube das lasse ich lieber nacher ist mein normales PC Board
auch noch im Eimer. War gestern nur so ne dumme Idee von mir.

Ich probiere es jetzt nochmal aus, vielleicht läuft es ja wieder nach
einer Nacht ohne Batterie.

Also wenn ich euch bis jetzt richtig verstanden habe hat hier keinen
nen einfachen Programmer fürn Druckerport zur Hand, den ich mir aus der
Bastelkiste mal eben bauen könnte?

von Benedikt (Gast)


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Ich hätte einen, aber der ist vom Timing etwas kritisch (läuft nur unter
echtem DOS !)
Das Problem ist der Page Mode der Flash EPROMs.
Werden 150uS lang keine Daten gesendet, beginnt der Schreibvorgang und
alle weiteren Daten werden ignoriert.
Seitdem benutze ich nur noch einen uC mit genügend Datenpuffer zum
Programmieren.

von Jens Meyer (Gast)


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Kann es sein, das der Ansatz brennen in anderem PC oder Brenner bauen
etwas an dem eigentlichen Problem vorbeigeht? Es würde doch
ausreichen,
wenn sich jemand findet der einen tauglichen Brenner hat und der das
BIOS in den Baustein brennt. Baustein hinschicken, brennen,
zurückschicken. Wäre höchstens noch die Frage ob man den Flash
überhaupt sauber runtergelötet bekommt?

Jens

von Markus (Gast)


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Sicher, es würde reichen wenn jemand einen Programmer hätte
(vorrausgesetzt ich kriege den Chip heile runter). Ich habe z.B. auch
schon bei Uni-Kollegen angefragt ob die nicht an sowas kommen oder ob
die Uni vielleicht sowas hat (in den Semesterferien natürlich
schlecht).

Aber irgendwie muß der Flash Chip irgendwie (kaputt oder heil) runter -
Hauptsache die Platine bleibt heile. Einschicken kann ichs nicht, die
tauschen mir mit Sicherheit das komplette MoBo, zumal ich natürlich
dadurch das ich vor nem halben Jahr selbst eine andere miniPCI WLAN
Karte eingebaut habe auch keine Garantie mehr habe. Desweiteren habe
ich noch ein paar andere Modifikationen vorgenommen ;-).

Sollte ich das Laptop nicht wieder zum Leben erwecken können, würde ich
wohl nur um das gute TFT trauern, für das ich dann im Moment keine
Verwendung hätte.

von Jens Meyer (Gast)


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Also wäre die Frage nach guten Tips zum runterlöten im Moment
erstmal wichtiger. Leider hab ich da auch keine Erfahrungen, bisher
hatte ich bei PLCC nur mit Fassungen zu tun. Schau doch mal wieviel
ein Ersatzbaustein kostet, dann müßte man sich beim runterlöten
nicht noch Gedanken ums Überleben des Chips machen. Man könnte dann
z.B. die Pin's direkt am Gehäuse abschneiden und einzeln runterlöten.

Jens

von Benedikt (Gast)


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Allerdings muss man bei Ersatztypen aufpassen.
In PCs werden meist spezielle Boot Block Flash Speicher eingebaut, und
da gibt es von jedem nochmal verschiedene Unterversionen.

von Jens Meyer (Gast)


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Laut Datenblatt ist es ein 'General Purpose Flash', sollte also keine
Specialfeatures wie Bootblock o.ä. haben (oder ich habs beim
flüchtigen draufschauen übersehen). Trotzdem kann es natürlich sein
das die Flashsoftware die Hersteller-ID's abfragt. Ist schon ein
blödes Ding ein Notebook wegen dem falschen Flashinhalt aufzugeben.

Jens

von Benedikt (Gast)


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Schau mal ob noch irgendwas hinter de Bezeichnung steht. Ich habe bisher
noch kein Mainboard gesehen, auf dem ein Flash ohne Bootblock war !

von Markus (Gast)


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Scheint kein spezieller Chip zu sein. In dem Datenblatt dazu habe ich
auch nix in der Feature Liste von Bootblocks oder so gelesen.
Kann es sein, daß die hier gar keinen Bootblock brauchen? Im Gegensatz
zu Desktop Mainboards wurde noch ein MEC verbaut, der auch nochmal 32KB
Flash hat und anscheinend das BIOS aus dem Flash holt (zumindest sitzt
er direkt nebem dem BIOS).
Desweiteren lese ich immer nur, daß man mit Hilfe des Bootblocks was
mit einer ISA GraKa sehen würde und damit von Diskette dann eventuell
wieder das BIOS flashen könnte. Naja beides hat ein "halbwegs
modernes" Laptop wohl nicht, von daher wäre es doch nicht
verwunderlich, wenn der Bootblock komplett fehlen würde, oder?

Das hier ist der genaue Aufdruck des Flash:
SST
MPF
39VF040
90-4C-NH
0319011-D

Spaßigerweise klebte ein Aufkleber mit genau der BIOS Version drauf,
die ich wieder reingeflasht habe (habe zurückgeflasht weil die aktuelle
Version nix taugte).

So ein Baustein kostet bei Reichelt unter 10 Euro. Wenn der also
draufgehen würde wäre das nicht das Problem.

Gibt es sonst noch nen Tips, wie ich das MB möglichst heile lasse (und
vielleicht auch den Chip)? Ich habe bisher den sehr informativen
Beitrag im WiKi dazu gelesen.
An "Utensilien" habe ich Lötkolben mit dünner Spitze, Entlötlitze,
Entlötpumpe, klobigen Heissluftfön.

von Benedikt (Gast)


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Entlötlitze bringt bei SMD nicht immer was, da man das Lötzinn unter den
Pins nicht wegbekommt.
Wenn genügend Platz ist, versuch mit einer breiten Spitze möglichst
alle Pins heiß zu bekommen und das IC auf einmal auszulöten.
Bei einem HD44780 gingt das einwandfrei.
Ich würde beim erneuten einlöten einen Sockel verwenden (falls genügend
Platz ist).
Das Fehlen des Boot Blocks ist warscheinlich der Grund wiso du jetzt
die Probleme hast. Mit Bootblock wäre das ganze warscheinlich nicht
passiert.

von Markus (Gast)


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An einen Sockel habe ich auch schon gedacht, leider wird damit der Chip
zu hoch und das Gehäuse dürfte nicht mehr zu gehen (zumindest nicht
mehr ohne Spannung - ist jetzt schon "stramm"). Deswegen wurde wohl
auch keiner eingesetzt, denn um den Chip rum ist reichlich Platz und
das Feld für einen Sockel ist eingezeichnet.
Naja mal sehen, vielleicht lasse ich mich doch auf einen Sockel ein,
nachdem ich ja jetzt die Qualität des Flash-Programms kenne.

Nochmal zum Boot Block: Was hätte der mir denn helfen können? Wie
gesagt ich hab ja kein Floppy. Oder kann man auch "BIOS recovery CDs"
brennen?

von Benedikt (Gast)


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Es kann gut sein, dass du noch von CD booten könntest.
Mein Mainboard hat auch eine Recovery Funktion, mit der man ein neues
BIOS von einer Diskette oder CD flashen kann.

von Tobi (Gast)


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ist bei den besseren pc-mobos mittlerweile standard. hat asus z.b schon
recht lang

von Markus (Gast)


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Was müsste denn passieren, wenn es von der CD versuchen würde zu booten?
Ich habe jetzt mal ne bootbare Linux CD reingetan und gleich nach dem
Strom einschalten läuft das Laufwerk hoch (ok, das sieht für mich wie
die normale Initialisierung aus, die das Laufwerk von selbst macht und
schon immer so gemacht hat). Der CPU Lüfter geht ja auch noch an und
wieder aus (auch so wie er es auch immer getan hat - ich nehme an dafür
ist eh der MEC zuständig).
Nur es erfolgt dann kein Zugriff mehr auf die CD. Schlecht, oder was
meint ihr? Ich hätte jetzt erwartet das das LW die für das erscheinende
Linux Boot Menü die typischen Seek-Geräusche macht.
Achja ausserdem ists ja nen Phoenix BIOS und kein AMI oder AWARD. Und
gerade über Phoenix ist Google irgendwie nicht besonders ergiebig was
retten via BootBlock betrifft. Falls die sowas überhaupt haben. Auf
einer Seite war von einer speziellen CD von Phoenix die Rede.

von Tobi (Gast)


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du kannst damit trotzdem kein system normal booten. wenn dann braucht
man eine spezielle cd mit dem image des roms drauf. das einzige, was
dann gemacht wird ist das wiederherzustellen. ein system booten setzt
immer ein funktionierendes bios voraus, egal von welchem medium

von Markus (Gast)


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ja das ist mir schon klar. Nur ich weiss ja gar nicht wie eine Boot CD
für das Phoenix BIOS aussehen muss.
Diese Rescue Floppys müssen ja beim AMI BIOS nur eine einzige Datei
enthalten ("AMIBOOT.ROM" oder sowas) und bei Award ne ganze bootbare
floppy mit ner Autoexec.bat drauf die dann den flasher ausführt. Zu CDs
konnte ich nix besonderes finden, von daher nehme ich mal an man brennt
einfach nur son Floppy Image auf ne CD. Und zu Phoenix konnte ich bis
jetzt noch nicht mal rausfinden, wie so ne rescue floppy aussehen
muss.

Mit der bootbaren CD mit Linux drauf wollte ich nur testen, ob er
überhaupt versucht von der CD zu starten. Dazu hätte er IMHO mal
richtig drauf zugreifen müssen.

von Markus (Gast)


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Update: Phoenix BIOSse scheinen laut BIOS-Kompendium nicht unbedingt nen
Boot Block bzw solche "Notfall"-Optionen wie es sie bei Award oder AMI
wohl schon länger gibt zu haben :-(

von Sebastian (Gast)


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Hallo,

leider weis ich nicht welcher Laptop das ist. Man könnte auch
"einfach" nen gleichen Chip Drauflegen. Beim unteren die
Spannungsversorgung abklemmen.
Aber ohne weitere Daten ist das alles schlecht. Es gibt da schon ein
paar Tricks.

seb

von Kai M. Tegtmeier (Gast)


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Ne ganz dumme Frage:

Hast Du mal versucht, einen CMOS-Reset zu machen bzw. ist das bei Dir
möglich? Ich hatte ein ähnliches Problem mal mit einem
ASUS-Motherboard: auch geflasht, Bildschirm blieb dunkel. Hab das Ding
zum ASUS-Service getragen. Dort haben die mir gesagt, es fehlte nur ein
CMOS-Reset, um das Board wieder zum Leben zu erwecken. Den haben sie
dann da auch gleich umsonst gemacht ;-)

KMT

von Markus (Gast)


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@Sebastian:
Ist nen Acer Travelmate 661.
CMOS Reset habe ich natürlich schon gemacht (Batterie raus und die
Fassung dann überbrückt).
Meinst Du mit drauflegen einfach nen Chip darüberlöten, oder wie? Das
wird vom Platz nicht reichen. Der Platz reicht vermutlich noch nicht
mal um jetzt eine Fassund für den neuen Chip einzubauen (von der
zusätzlich benötigten Höhe her).

von Markus (Gast)


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Falls es jemanden interessiert:

Operation mit selbstgebautem PLCC Auslötwerkzeug war erfolgreich.
Patient lebt wieder :-)

von Christof Krüger (Gast)


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Glückwunsch, wie hast du den ausgelöteten Chip denn jetzt programmiert?

von Markus (Gast)


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Gar nicht. Mein kleiner 20Watt Kolben war zu schwach um mein
"Auslötwerkzeug" genügend heiss zu bekommen. Daher habe ich nen alten
100W Bräter als Wärmequelle benutzt. Ob der Flash das überlebt hätte
wusste und weiss ich nicht (sieht aber noch in Ordnung aus - aber kann
ich ja nicht testen), daher hatte ich mir vorsorglich einen
programmierten Flash aus dem Internet besorgt (war innerhalb 24h da).

von Sven (Gast)


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Hast Du mal eine Beschreibung oder ein Foto von Deinem PLCC
Auslötwerkzeug?

von Laeubi (Gast)


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Kannst du nicht an den Chip drahte dranloeten? Dann koenntest du im
ausgeschaltetem Zustand mit nem Brenner das Bios neu flashen und das
entloetein/einloeten entfiele!

von Dieter Werner (Gast)


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nur so nebenbei: der thread ist fast zwei Jahre alt, dürfte sich
inzwischen erledigt haben.

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