Hi, beim Basteln mit einem alten Satellitenreceiver (aus den 90ern) habe ich folgende Beobachtung gemacht und kann keine schlüssige Erklärung finden: Beim Tunermodul wird eine analoge AGC - Spannung herausgeführt. Diese ist ja auch ein Maß für die empfangene Leistung. ( Wenn auch nicht unbedingt in einem linearen Zusammenhang ) Bei Ausrichtung des LNB auf einen Heizkörper beträgt die AGC ca. 3.500 Volt. Wenn nun der LNB+Offsetspiegel auf eine Leuchtstoffröhre ausgerichtet wird ist die Gleichspannung mit einem sinusförmigen Signal von 100mVss und einer Frequenz von 100 Hz überlagert. Dieses "Signal" kommt tatsächlich von der Leuchtstoffröhre, weil bei Ausschalten des Lichts oder Einbringen einer Alufolie zwischen Spiegel und LNB ist das Signal weg. Genauso beim Verdrehen der Schüssel. Es ist mir schon klar das die 100 Hz von der doppelten Netzfrequenz herkommen. Ich weiss auch das die Leuchtstoffröhren einen Großteil ihrer Energie im UV - Bereich ausstrahlen ( 10 .. 400 nm ). Wie aber kann es sein das der LNB, der ja im Bereich von 10,7 .. 12,75 GHz arbeitet, das entspricht ca. 24 .. 28 mm, so empfindlich darauf reagiert ? Oder hat die Strahlung Subharmonische die bis in den Bereich des Satellitenempfangs herunterreichen ? Für eine Klärung bin ich wirklich dankbar.
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Verschoben durch Admin
>Ich weiss auch das die Leuchtstoffröhren einen Großteil ihrer >Energie im UV - Bereich ausstrahlen ( 10 .. 400 nm ). "Wissen" kannst du das nicht, höchstens glauben, denn das ist falsch. Aus einer normalen Leuchtstoffröhre kommt kein UV raus. Die Gasentladung in einer Leuchtstoffröhre strahlt im UV, und da hauptsächlich auf den Quecksilberlinien 185 nm und 256 nm, wobei die meiste Leistung bei 256 nm abgestrahlt wird. Das Glas der Röhre ist aber für diese Wellenlängen völlig undurchlässig, UV kommt also aus der Röhre keines raus. Deine überlagerten 100 Hz sind rein elektrisch eingekoppelt. Die Leuchtstoffröhre erzeugt HF, deshalb ist ja in jeder Leuchtstoffröhre ein Entstörkondensator eingebaut. Diese mit 100 Hz modulierte HF wird wohl von deinem LNB detetkiert werden.
> Aus einer normalen Leuchtstoffröhre kommt kein UV raus. Ja da habe ich mich unklar ausgedrückt, es wird UV erzeugt, aber wegen der Beschichtung kommt kein UV aus der Röhre. >Diese mit 100 Hz modulierte HF wird >wohl von deinem LNB detetkiert werden. So siehts aus.
Andreas H. schrieb: > Das Glas der Röhre ist aber > für diese Wellenlängen völlig undurchlässig, UV kommt also aus der Röhre > keines raus. "völlig" ist gut. ;-) "völlig undurchlässig" ist ungefähr sowas wie ein "100 % schwarzer Körper"... > Die > Leuchtstoffröhre erzeugt HF, deshalb ist ja in jeder Leuchtstoffröhre > ein Entstörkondensator eingebaut. Die Begründung hinkt gewaltig. Die HF entstand beim klassischen Vorschaltgerät durch das Abschalten des Stroms durch die Drossel beim Starten. Sicher erzeugt ein Plasma auch HF, aber wenn das so viel wäre, dass man es mit einem Entstörkondensator vor einer Abstrahlung durch die Speiseleitung schützen könnte, dürfte man ja in einem mit Leuchtstofflampen beleuchteten Raum keinerlei Funkmodule (Empfindlichkeit -100 dBm) oder Handfunkgeräte (-120 dBm) mehr betreiben können...
Das heisst also, die durch das Vorschaltgerät erzeugte HF reicht bis in den Empfangsbereich des LNB. Gibt es eigentlich eine Darstellung des durch die Röhre erzeugten Spektrums. Ich habe leider nichts darüber gefunden, oder ist das zu individuell von Röhre, Elektrik etc. abhängig ? Auf die Messung bin ich eigentlich durch einen Artikel in STERNEundWELTRAUM gekommen, in dem beschrieben wird wie Schüler mit einem handelsüblichen LNB+Spiegel und einem modifizierten Satfinder die Radiostrahlung der Sonne nachgewiesen haben. Ich habe mir gedacht den modifizierten Satfinder durch eine AGC Messung an einem alten Tunermodul zu ersetzen. Und offensichtlich ist das ja auch ein (breitbandiger) Indikator für die empfangene HF. Jedenfalls Danke für die Erklärung.
>"völlig" ist gut. ;-) "völlig undurchlässig" ist ungefähr sowas >wie ein "100 % schwarzer Körper"... Da hinkt jetzt aber DEIN Vergleich gewaltig. Was soll an 100%iger Absorption für UV so unmöglich sein? Es geht hier NICHT um die Absorption bei reflektierendem Einfall, sondern um die Absorption bei Transmission, die ist bei Fensterglas praktisch 100%ig im UV-C-Bereich.
Ja- praktisch 100%ig ist nicht völlig 100%ig. (bei Fensterglas kenne ich den Wert 1 bis 2%, der noch durchschlüpft - dürfte bei einer Leuchtstoffröhre wohl also ähnlich sein). Jedenfalls hat der Entstör-C nix mit der Entstörung während des normalen Betriebs zu tun.
hat deine Leuchtstofflampe ein Elektronisches Vorschaltgerät? Die 100Hz klingen so nach Gleichrichter mit nachgeschaltetem Wandler!
"Wie aber kann es sein das der LNB, der ja im Bereich von 10,7 .. 12,75 GHz arbeitet, das entspricht ca. 24 .. 28 mm, so empfindlich darauf reagiert ? Oder hat die Strahlung Subharmonische die bis in den Bereich des Satellitenempfangs herunterreichen ?" Naja, normalerweise wird eine Satellitenantenne auf Satelliten und nicht auf Leuchtstofflampen ausgerichtet (noch gibt es davon nicht viele am Himmel), und wahrscheinlich ist der Empfänger daher auf Empfindlichkeit bei Nutzsignal und nicht auf Unempfindlichkeit bei Zustopfen optimiert....
Fallout-Boy schrieb:
> thermisches Rauschen?
Das entsteht an Widerständen...
Andreas W. schrieb:
> Wie dick ist die Leuchtstofflampe? 24-28 mm?
Gute Pointe,
hab bisschen gebraucht bis ich draufgekommen bin ;-)
mit freundlichen Grüssen und ich glaube der Thread kann
damit beendet werden.
Es gibt Rauschgeneratoren mit Gasentladungsröhren, die schräg durch einen Hohlleiter verlaufen. Damit erzeugt man Rauschspektren im Mikrowellenbereich. Ob das auch mit Leuchtstofflampen funktioniert weiß ich nicht. http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Seltsames_Merkwuerdiges/GX423.htm "Rauschroehren, die statistische Streuung von Stromfluss und Ionisation/Rekombination in ionisierten Gasen zur Erzeugung des Rauschsignals nutzen "
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