Hallo Leute. Ich hab hier mehrere POLLIN LCDs um 9,95Euro herumliegen und verwende sie auch in vielen Projekten von mir. Der einzig gravierende Nachteil dieser Displays ist, dass sie nicht mit einer Versorgungsspannung betrieben werden können, sondern noch eine negative Spannung für die Kontrastregelung benötigen. Ohne diese Spannung kann nichts auf dem Display angezeigt werden (es wird schon angezeigt, nur man sieht es aufgrund 0% Kontrast nicht). Nun kann man sich mit den diversen ICs Spannunginverterschaltungen aufgrund des Ladungspumpenprinzips aufbauen. Der Kontrastregler des Displays braucht -10V maximum, wobei Messungen meinerseits eine optimale Spannung zwischen -7 und -8V belegt haben. Spannungsinverter für -10V sind schon seltener als fertige ICs anzutreffen. Da stellt sich nun die Frage ob es nicht einfacher geht eine Inverterschaltung zu implementieren. Sieht man sich die Rückseite des Displays an (siehe angehängte Bilder), dann fällt einem auf, dass die ursprüngliche Bezeichnung des Displays nämlich "LM6270SGR" durch einen Aufkleber mit der Aufschrift "LM6270SYL" überklebt ist, was schon stutzig macht. Somit muss die Platine für die beiden Displaytypen verwendbar sein und hat halt nur einige Schaltkreise zwecks Funktionsanpassung bestückt oder nicht bestückt. Ein googlen nach den beiden Typen brachte das Ergebnis, dass der Typ "LM6270SGR" ein single Supply Typ ist, also die Kontrastregelung schon on Board hat, und der "LM6270SYL" einer ohne Kontrastregelung, wo man die Kontrastspannung an Pin 4 des Steckverbinders einspeisen muss. Es liegt nun nahe die Platine nach nicht Bestückten ICs abzusuchen, die möglichweise eine Ladungspumpe für die Kontrastregelung darstellen. Es hat auch nicht lange gedauert und ich wurde am unteren Rand der Platine fündig. Dort war ein IC SCI7661, zwei Tantal Elkos und ein Widerstand nicht bestückt. Alleine die Bauteilkombination aus zwei Elkos (Ladungspumpenelkos) und einem Widerstand (Oszillatorwiderstand) deuteten eindeutig darauf hin, dass es sich hierbei um eine Ladungspumpe handelt. Ich hab dann nach dem Datenblatt des ICL 7661 gesucht und hab daraus die Standardbeschaltung für die Erzeugung negativer Spannungen gesucht. Die Bauteilwerte sind wie folgt: Elkos 1 und 2 jeweils 10µF/16V achtung bei Tantalelkos strich ist Plus Widerstand 1MOhm Ich hab die Bauteile dann auf die Displayplatine gelötet. Den ICL7661 hab ich aus einem alten defekten Display ausgebaut (mit Heißluftfön geht das Auslöten auch bei SO 16 Bauteilen optimal). Den IC kann man aber auch bei den diversen Händlern kaufen, die Beschaffbarkeit sollte also kein großes Problem darstellen. Beim Einschalten des Displays war dies komplett schwarz. Ein gutes Zeichen, dass die Kontrastregelung funktioniert. In diesem ungeregelten Zustand war es klar das das Display komplett schwarz war, da die Kontrastspannung auf ca -10V war (an Pin 4 der Steckerleiste), das zuviel war für den richtigen Kontrast. Nun einfach noch einen Poti ca. 10kOhm an Pin 4 der Steckerleiste gegen Masse angeschlossen und der Kontrast lässt sich prima regeln. Der Wert des Potis ist nicht kritisch. Er sollte nicht zu niedrig, sein um die Kontrastspannung, die nicht sehr blastbar ist, nicht zusammenbrechen zu lassen aber auch nicht zu hoch, da das Einstellen des richtigen Kontrasts dann eine Tortur werden kann. ACHTUNG!! Falls ihr das Display mit einer externen Kontrastregelung betreibt ist es nicht sicher ob das für die Schaltung gut ist, wenn nun plötzlich an deren Ausgang Spannung eingespeist wird. Der Pin 4 des Displays wird nämlich nach diesem Umbau vom Eingang zum Ausgang. Ich hoffe ich konnte mit meinem Tutorial denen die das selbe Problem haben etwas weiterhelfen. Lg Gregor
Übrigens den IC hab ich von dem Pollindisplay mit Touch Screen. Es gibt da auch einige Beiträge hier im Forum. Beitrag "Display mit Touchscreen bei Pollin?" Lg Gregor
Für alle die auch auf der Suche nach dem IC sind: Da gibts was von Maxim! http://www.maxim-ic.com/datasheet/index.mvp/id/1357
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