Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RJ45 "Vibrationsfestigkeit"


von Scherbo (Gast)


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Hallo Leute,
Bin gerade am Überlegen ob ich mit Modularbuchsen/Stecker (RJ45) bei den
Vibrationstests (25 Hz – 100 Hz ± 4.0 g nach IEC 60068-2-6 Fc) durch die
Baumusterprüfung komme. Bei den Herstellern (Tyco, Würth, etc...) finden
sich diesbezüglich keine Aussagen (eigentliche wären die Hersteller auch
blöd sich hier festzulegen, da der äußere Aufbau, wie Zugentlastung etc.
starken Einfluss nimmt).

Hat jmd. hier im Forum diesbezüglich schon einmal Erfahrungen gesammelt?

Mit freundlichen Grüßen,
Scherbo

von Sepp Obermair (Gast)


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Für welchen Einsatzzweck?

Normalerweise nimmt man dafür Rundsteckverbinder von amphenol, gibts 
übrigens auch mit RJ45 einsatz

von Scherbo (Gast)


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Soll eine "günstige" Verbindung eines PLC-Moduls mit seinen I/O-Modulen
auf Basis von RS485 werden. Die "4g" werden für eine evtl. Installation
an langsamdrehenden Dieselmotoren angestrebt.

ps.: Bisher sind Rundsteckverbinder von Phoenix eingsetzt. Wunderbare
Sache, allerdings auch deutlich teurer als eine Modularbuchse/Stecker
Kombination

von Henning D. (henk_tm)


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Also die normalen RJ45 taugen dafür nicht die Bohne möcht ich meinen. 
Minimal würde ich da Neutrik Ethercon einsetzen.

von Andreas F. (aferber)


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Aus der Erfahrung eines Netzwerkers: mit einer einfachen Modularbuchse 
(ohne zusätzliche Sicherung, Arretierung oder sonstwas) keine Chance.

Wenn die Verriegelung mal nicht ganz richtig eingerastet ist (was 
schnell passiert, da die Lasche am Stecker auch gerne mal zu dicht am 
Steckergehäuse anliegt), dann rutschen die blöden Dinger schon aus der 
Buchse, wenn man sie nur mal schief anschaut, da die Geometrie der 
Kontakte (schräge Drähtchen in der Buchse) eine entsprechende Kraft auf 
den Stecker ausübt. Häufig genug bekommt man die Kabel, selbst wenn sie 
eigentlich eingerastet sind, durch ein bisschen dran wackeln aus der 
Buchse, was manchmal ganz praktisch ist, wenn man wegen der 
Platzverhältnisse die Lasche nicht vernünftig runterdrücken kann ;-)

Ausserdem würde ich mal vermuten, dass die Sicherungslaschen bei starken 
Vibrationen sowieso nicht lange halten dürften, aufgrund der enthaltenen 
"Sollbruchstelle"...

Andreas

von Gast? (Gast)


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Andreas kann ich mich zu 100% anschließen!

Den "Härtefall" hatte ich vor ein paar Tagen mal wieder.
Die Laschen haben doch auf halber Länge zwei Stege, mit denen sie in der 
Buchse einrasten, oder sind im unteren Bereich einfach breiter.

Irgendwie habe ich es jetzt geschafft, den kleinen Hebel genau hinter 
den Einrast-Nasen abzubrechen.
Folglich saß der Stecker wunderbar arretiert in der Buchse, ich stand 
davor und hatte keine Chance, die Arretierung zu lösen.

Das Konstrukt aus dem Patchpanel zu bekommen hat mich schon einige 
Nerven gekostet, vor allem weil ich dabei natürlich nicht das Panel und 
damit die halbe Gebäudeverkabelung beschädigen durfte...

Deswegen: Bleib bitte bei den Phoenix-Steckern.
Selbst im Netzwerk-Bereich würde ich lieber 50 Cent mehr ausgeben und 
andere Stecker haben.
Richtig ärgerlich sind diese TAE -> RJ12 Adapter, die nicht zu 100% die 
Maße einhalten. Hat man den Stecker grade eingesteckt, ist alles 
wunderbar. Im laufe der nächsten 2-3 Tage drücken dann allerdings die 
federnden Kontakte den Stecker so weit aus der Buchse, das es irgendwann 
im Hörer sprotzelt und die Leitung nach weiteren drei Stunden komplett 
tot ist.
Erklär mal einem Anwender, das du bei den Adaptern sparen musstest und 
deswegen automatisch nach drei Tagen der Stecker ausgeworfen wird.
Zum Glück hatte der Gute Humor und meinte nur, das dadurch auch gleich 
Telefonkosten gespart werden :)

von Scherbo (Gast)


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Ich denke auch von der RJ45-Lösung abzusehen ...
Aber erklär das mal nem BWL´er. Ich denke dass ich (auch ohne Vortest)
einfach sagen werde, dass die wahrscheinliche Return Rate die
Gewinnspanne gegen 0 streben lässt :-)

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