Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Anrufbeantworter umbauen


von Klaus2 (Gast)


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Hallo,

es gibt eingangsseitig eine galv Trennung über 2 OK und einen trafo. Ein 
OK in jede Richtung (Netz->AB / AB->Netz), sprich ich dachte, der eine 
"hebt ab", der andere "erkennt das klingeln". Der Trafo überträgt die 
Nutzsignale. Essig, die Ansteuerung des OK bringt nichts. Wie 
funktioniert so ein AB? Wertet der die Rufzeichenfrequenz aus? Wofür 
könnte dann der OK Netz->AB sein? Oder emuliert man besser das T-Netz? 
Ich möchte ihn an eine Türklingel anschließen, quasi als 
Besucherbeantworter.

Danke für Infos & Erkenntnisse!

Klaus.

von Wilhelm F. (Gast)


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Oh mann, das ist schon lange her...

Die Amtsleitung am T-Netz hat ja grundsätzlich 3 Funktionalitäten:

1.
Hörer aufgelegt: Leitung ist offen, hat ca. 60V Gleichspannung.
2.
Ankommender Anruf: Es wird ein Wechselstrom mit 25Hz und bis 90V 
Spannung an den Telefonapparat geschaltet, es klingelt.
3.
Hörer abgehoben: Leitung ist über den Innenwiderstand des Telefones eine 
Gleichstromschleife, die Leitung ist belegt.


Zu 1.:
Der AB darf überhaupt nichts tun.
Zu 2.:
Der AB soll den ankommenden Ruf erkennen.
Zu 3.:
Der AB soll die Leitung belegen, und den Ansagetext übermitteln.


Wie jetzt der AB schaltungstechnisch im Detail gestrickt ist, ist schwer 
zu sagen. Da wird es so viele Lösungen geben wie Hersteller.

Die Türsprechanlage müßte mal ein wenig das T-Netz nachbilden. Da ist 
unter Umständen auch was mit geringeren Spannungen und z.B. 
50Hz-Rufsignal zu machen.


Ich hoffe, das hilft ein wenig.

von Volker S. (volkerschulz)


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Klaus2 schrieb:
> [...]Oder emuliert man besser das T-Netz?
> Ich möchte ihn an eine Türklingel anschließen, quasi als
> Besucherbeantworter.

"Tuerklingel" ist ja das eine, hast Du denn da schon eine 
Gegensprechanlage oder beinhaltet das Projekt auch den Eigenbau dieser?

Man koennte ja eine von den uralt Analog-Telefonanlagen fuer Dein 
Vorhaben Stand-Alone benutzen. Die gibt es sowohl mit Unterstuetzung von 
bereits vorhandenen Gegensprechanlagen wie auch ohne. Fuer zweitere 
brauchtest Du dann natuerlich wieder eine Art Telefon fuer aussen.

Wie dem auch sei, die Dinger sind fuer ein paar Euro bei eBay zu 
bekommen und emulieren ja das T-Netz schon bauartbedingt. ;)

War zwar keine direkte Anwort auf Deine Frage, aber vielleicht hilft die 
Idee ja weiter...

Volker

von Wilhelm F. (Gast)


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Volker Schulz schrieb:

>Man koennte ja eine von den uralt Analog-Telefonanlagen fuer
>Dein Vorhaben Stand-Alone benutzen.

Z.B. die uralte FTA (Familientelefonanlage). Dort konnte als Nebenstelle 
eine normale Türsprechanlage angeschaltet werden, wenn ich mich noch 
recht entsinne. Man könnte den AB dann wie einen ganz normalen 
Nebenstellenapparat anschalten. Jedenfalls war da einiges 
programmierbar, das müßte man im Detail nachschauen, was geht und was 
nicht geht. Allerdings, ist die Anlage da auch ein 
Standby-Energiefresser.

>Wie dem auch sei, die Dinger sind fuer ein paar Euro bei eBay*
>zu bekommen und emulieren ja das T-Netz schon bauartbedingt. ;)

Schon für 1-stellige Euro-Beträge gesehen!

Ob die Dinger dann noch lange leben, wenn sie schon 20 Jahre in Betrieb 
waren, ist eine andere Sache. Gut eingelaufen, sind sie auf jeden Fall, 
und Frühausfälle wird es auch nicht mehr geben.

Was es sonst noch gibt, sind Telefontechnik-Foren im Internet.

von Klaus2 (Gast)


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Hallo,

Danke für die Antworten!

Gut, ich geb zu - emulieren will ich eigentlich nichts :) Der 
bastlerische Treib fordert es, das Ding entweder zu modifizieren (also 
direkter Eingriff in die Elektronik), oder es zu lassen. Ist eine 
Mietwhg mit GS-Anlage, da kann ich maximal an der "Sprechstelle" in der 
Whg rumfuhrwerken.

Ziel wäre: 1x Klingeln -> Relais -> AB -> "nimmt ab" -> kopplung an 
TK-anlage (sicherlich das schwierigste, ggf auch mit "micro + 
lautsprecher" im hörer). aber vielleicht pack ich den AB erstmal ans 
festnetz und guck mir mit dem oszi an, was da an den OKs und dem trafo 
überhaupt passiert beim anruf, ist eh zielführender.

Klaus.

von Andrew T. (marsufant)


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Klaus2 schrieb:
> Hallo,
>
> es gibt eingangsseitig eine galv Trennung über 2 OK und einen trafo. Ein
> OK in jede Richtung (Netz->AB / AB->Netz), sprich ich dachte, der eine
> "hebt ab", der andere "erkennt das klingeln". Der Trafo überträgt die
> Nutzsignale. Essig, die Ansteuerung des OK bringt nichts.

Wie zu erwarten.

> Wie
> funktioniert so ein AB? Wertet der die Rufzeichenfrequenz aus? Wofür
> könnte dann der OK Netz->AB sein? Oder emuliert man besser das T-Netz?

ISDN oder Analog?

Bei Analog: Rufwechselspannung 45 bis 80V AC/25Hz .
Es geht aber mit 50V/50Hz auch gut, selber probiert ,-))

> Ich möchte ihn an eine Türklingel anschließen, quasi als
> Besucherbeantworter.
>

So als Tipp:
Ein bis 2 (veraltete) Walkman tun das ggfs auch und läuft bereits mit 4 
bis 8V DC aus der Hausklingeltrafostation,-)

von Volker S. (volkerschulz)


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Andrew Taylor schrieb:
> So als Tipp:
> Ein bis 2 (veraltete) Walkman tun das ggfs auch und läuft bereits mit 4
> bis 8V DC aus der Hausklingeltrafostation,-)

Wenn es nur eine Ansage (ohne Aufzeichnung) sein soll, gibt's da 
bestimmt noch ein Dutzend guenstigere (und auch stromsparendere) 
Moeglichkeiten. Aber es geht ihm ja um den Basteltrieb am AB! ;)

Volker

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich finde die Idee von Klaus nicht schlecht, am AB zu tüfteln. Immerhin 
ist das Ding genau auf seine Anforderung spezialisiert, spielt beim 
Klingeln immer den Ansagetext ab.

Und nicht zu vergessen: Er möchte vielleicht auch eine Nachricht des 
Besuchers aufzeichnen...

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