Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lüfterregelung mit Dioden


von Thomas (Gast)


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Hallo,

wie kann man am besten einen PC Lüfter dauerhaft mit einer geringeren 
Spannung betreiben?

Eine Idee ist ja, einfach Dioden in Reihe davor zu schalten und somit 
die Spannung abzusenken ( U = 12V - n * 0,7V ).

Dann könnte man ja auch eine Zenerdiode parallel schalten um die 
Spannung zu begrenzen. Da wäre aber interessant wieviel Strom in dem 
ganzen System fließt, um die Z-Diode nich zu zerstören. Strom des 
Lüfters habe ich noch nicht gemessen.

Wie löst man sowas "sauber"?

MfG
Thomas

von Klaus R. (klaus2)


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also, wenn die drehzahl gleich bleiben soll, dann mit einem 
widerstandes, der parallel mit einem elko gebrückt wird. der elko stellt 
den "anschubstromstoss" bereit, wenn er sich auflädt. damit läuft das 
ding sicher an.

Klaus.

von Georg (Gast)


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>also, wenn die drehzahl gleich bleiben soll, dann mit einem
>widerstandes, der parallel mit einem elko gebrückt wird.
>der elko stellt den "anschubstromstoss" bereit, wenn er sich auflädt.

Unsinn, Widerstand genügt.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wenn es ein Lüfter ist, der ohen Drehzahlüberwachung ist (oder wenn 
diesen nicht genutzt werden muß und dieser Anschluß frei bleibt!!!):

+ Lüfter an die +12V, -Lüfter an die +5V. Dann läuft er mit 7V, das 
passt normalerweise sehr gut.

PS: nein, solange der Rest vom PC auch angeschlossen ist, flißte auch 
kein Strom falschrum ins Netzteil dabei...

Gruß aus Berlin
Michael

von Wilhelm F. (Gast)


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Das Ding mit den Dioden hatte ich vor fast 20 Jahren mal versucht. 
Vergiß es. Gelegentlich lief der Motor nicht an, und richtig leise wird 
es auch nicht.

Der PC-Lüfter war mir zu laut.

Später kam ich denn auf die Idee, den mit einer sehr langsamen 
PWM-Frequenz zu regeln, um die 5-10Hz. Damit er nicht stehen bleibt. 
Dazu nimmt man einen CMOS 4098, der hat 2 retriggerbare Monovibratoren. 
Den ersten konfiguriert man als Impulsgeber für eine feste Frequenz, mit 
der man den zweiten Monovibrator triggert. Der zweite Monovibrator 
stellt mit seinem RC-Glied die Pulslänge, wobei das R ein auf den 
Kühlkörper geklebter NTC ist. So hat man dann eine temperaturabhängige 
PWM. Da noch einen Transistor als Motortreiber dran, und fertig ist die 
Kiste.

Zugegeben, es ist nicht die beste Lösung, nichts supergenaues, aber das 
waren damals meine frühen Bastelzeiten mit TTL-Gattern u.ä..

Bauteilaufwand 1-2 Euro, und das Ding läuft nun schon all die Jahre zu 
meiner besten Zufriedenheit.

von Jens G. (jensig)


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>Das Ding mit den Dioden hatte ich vor fast 20 Jahren mal versucht.
>Vergiß es. Gelegentlich lief der Motor nicht an, und richtig leise wird

deswegen schlägt Klaus R. ja einen Elko vor, was kein Unsinn ist, wie 
Georg (Gast) meint ....

von Thomas (Gast)


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Danke für eure Antworten!

@Michael
Davon habe ich auch schon gelesen. Manche schreiben, dass man damit das 
NT beschädigen kann. Da hab ich etwas Angst um mein 80eur NT...

@Wilhelm
Temperaturgeregelt ist nicht nötig, reicht wenn er mit ca. 7-8V "vor 
sich hin säuseln" würde. Es handelt sich um einen 140mm Sauger in der 
Frontblende. :-)

von pedder (Gast)


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du kannst auch die vorgeschalteten dioden thermisch mit dem zu kühlenden 
bauelement koppeln. werden die dioden warm, fällt weniger spannung an 
ihnen ab und der lüfter dreht sich schneller.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jens G. schrieb:

>>Das Ding mit den Dioden hatte ich vor fast 20 Jahren mal versucht.
>>Vergiß es. Gelegentlich lief der Motor nicht an, und richtig leise
>>wird

>deswegen schlägt Klaus R. ja einen Elko vor, was kein Unsinn ist,
>wie Georg (Gast) meint ....

Danke für den Hinweis, ich interpretierte die Beschreibung wohl anders.

Ja natürlich, R und C parallel, das in Reihe mit dem Lüfter, das wäre 
eine der einfachsten Lösungen.

Jetzt war es aber so, und zwar experimentierte ich ja auch etwas mit der 
niedrigen Lüfterdrehzahl. Der Kühlkörper im Netzteil wurde dann doch 
bedrohlich heiß. Deswegen kam ich für mich auf die temperaturabhängige 
Variante.

von MaWin (Gast)


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> wie kann man am besten einen PC Lüfter dauerhaft mit einer
> geringeren Spannung betreiben?

Gar nicht.

Denn ein auf diese Art gebremster Lüfter hat eine reduziertes 
Anlaufdrehmoment und wird früher ausfallen als ein an
Nennspannung betriebener Lüfter, denn  bei Lüftern nimmt die
Reibung der Lager zu, bis er eben nicht mehr anläuft.

Wenn dich das Geräusch deines Lüfters stört, statte ihn mit
einer Temperaturreglung aus, die notfalls die volle
Spannung an den Lüfter legt, aber wenn es noch kühl genug ist
eben weniger bis nichts.

Je nach Lüfter kann diese Temperaturregelung linear regeln
oder PWM takten, es gibt Dutzende Bauvorschläge im Netz
und hinderte Fertigmodule.

Wenn dich die Temperatur wirklich nicht interessiert,
verwende eine Drehzahlregelung, das geht zumindest bei
Lüftern mit Tachoausgang auch problemlos. Auch so eine
Schaltung legt bei schwergängigen Lagern notfalls die ganze
Spannung an, verschenkt also keine Lebensdauer des Lüfters.

Aber lass den Pfusch mit der verringerten Spannung.
Du verkürzt damit nur die Gebrauchtsdauer des Lüfters.

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Thomas,

es gibt 12V Lüfter, die einen Betriebsspannungsbereich von 4,5V...13,8V 
aufweisen. Bei diesen ist es sehr wohl möglich, die 12V Nennspannung 
etwas zu verringern, ohne daß dies negative Effekte zur Folge hat. 
Meßtechnisch wird der Lärmpegel dabei oft nicht einmal merklich 
vermindert, dennoch kann sich das Resultat deutlich weniger lästig 
anhören.

Auch reinrassige 12V Gleitlager-Lüfter können oft durchaus mit eins, 
zwei Dioden in Serie betrieben werden und klingen damit deutlich weniger 
aufdringlich.

Ausreichend dimensionierte, temperaturgeregelte Lüfter halte ich aber 
für die beste Lösung, da sie nur so weit aufsteuern, wie "unbedingt" 
nötig und dabei oft sogar erheblich leiser bleiben als ein normaler 
Lüfter mit reduzierter Betriebsspannung.

Lüfter, die mit PWM drosseln, vor allem die selbstgebauten, erzeugen 
aber oft unangenehme Nebengeräusche. Das typische PWM-"Tickern" kann 
dann letztendlich mehr nerven, als ein ganz normaler Lüfter ohne 
irgendwelche Drehzaldrosselung.

Richtig leise wird es, wenn du das ganze thermische Management 
umgestaltest, also durch Verwendung von "Heat Pipes" und extra 
großflächigen, extra leisen Langsamläufern.

Ein Freund von mir hat sich seinen PC extra leise gemacht und derlei 
teuren Schnick-Schnack eingebaut. Am Ende war der PC so leise, daß er 
dauernd Angst hatte, der Prozessor oder die Grafikkarte würden 
abbrennen, weil er ja keinen Lüfter mehr gehört hat!

-> Ein leises, aber deutlich wahrnehmbares Lüftergeräusch kann 
unglaublich beruhigend wirken...

Kai Klaas

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Kauf Dir einen neuen leisen Lüfter, so teuer ist der auch nicht!

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