Hallo Hardwareexperten, ich beschäftige mich gerade mit dem Thema "Dimmer". Nun habe ich von Hardwaredesign nicht sooo viel Ahnung und muss auf bewährte Schaltungen zurückgreifen. Ich habe nun die verschiedensten Lösungen gefunden: A. MOSFET(?) ohne Drossel (http://www.mikrocontroller.net/forum/read-1-77805.html#77865) B. TRIAC mit Drossel (http://semitone.sourceforge.net/crystal/) C. TRIAC ohne Drossel (http://www.piware.de/hardware/dimmer.pdf) Welche Lösung ist zu empfehlen und vor allem warum? Es sollen Lampen (und evtl. kleinere Asynchronmotoren) bis ca. 150W gedimmt werden. Joline
Bei jedem steilflankigen Schalten von Strom, egal ob mit Triac, Transistor, Relais treten aufgrund der Flankensteilheit des Signals hochfrequente Störungen auf. Um diese zu minimieren, bzw. um die Umgebung vor diesen Störungen zu schützen, werden Drosseln eingebaut. Meistens in verbindung mit einem X2-Kondensator. Meine Empfehlung, auch im Hobbybereich, nur mit vernünftiger Entstöruung arbeiten. Michael
Vom Semitone-Dimmer würde ich Abstand nehmen. Dessen Nulldurchgangskennung liegt nämlich hinter dem Trafo. Das ist sehr ungenau und wird bei diesem Dimmer durch eine Software-Bastelei ausgeglichen. Besser sind Lösungen, die über einen Optokoppler direkt die Phase abgreifen: http://theaterzentrum.at/technix/development/dimmer/index_html hat für mich alle Kriterien erfüllt: Phasenanschnitt, Nulldurchgangskennung recht genau, Entstörung (auf gar keinen Fall drauf verzichten!)... Bin auch gerade dabei, diesen Dimmer für meine Zwecke umzubauen. Gruss, Sebastian
@Sebastian Den habe ich mir auch schon angesehen. Allerdings finde ich da keinen rechten Anfang. Die Schaltung ist über 3 Platinen verstreut. Und ich will doch nur einen kleinen Dimmer... Deshalb ist eigentlich mein Favorit der Semitone Crystal. Allerdings würde ich den Trafo ersetzen und statt dessen lieber einen Optokoppler einsetzen. Aber wie schon zu Beginn geschrieben, ich habe nicht so viel Ahnung und bin deshalb dankbar für jede Meinung. Joline
Hallo Joline, die Schaltung in meinem Betrag A. MOSFET(?) ohne Drossel (http://www.mikrocontroller.net/forum/read-1-77805.html#77865) benötigt keine Drossel zur Entstörung. Sie wurde auf einer Leiterplatte aufgebaut, die in jede Wandsteckdose paßt. Es handelt sich um einen Phasenabschnittsdimmer, die Theorie dazu ist über google zu finden oder bei elv.de (Bauanleitungen), dann wird auch klar, warum keine Drossel benötigt wird. Der Nachteil dieser Schaltung ist, sie kann nur rein ohmsche Lasten Dimmen. Also Glühlampen pur oder auch Niederspannungslampen über elektronische Netzteile... Das über am MOSFET kaum Wärme entsteht, ist sie hervorragend für Unterputzmontage in der Steckdose geeignet und hat sich bei mir bestens in ca. 20 Steckdosen bewährt. Werner
Hallo, hab gerade gestern was im Web gefunden: http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/Mikrocontroller/SLB0587Ersatz.htm Das ist eine Ersatzschaltung für den SLB0587, der nicht mehr erhältlich ist. Den Pic sollte man mit wenig Aufwand durch einen AVR ersetzen können, falls gewünscht. Zur "Grundlagenforschung" gibt es recht gute Beiträge von ELV im Netz verfügbar. PhasenABschnittdimmer: http://www.elv-downloads.de/service/manuals/DI300/373-78.htm PhasenANschnittdimmer: http://www.elv-downloads.de/service/manuals/14457_Halogenlampen_Primae... Dort findest Du Beispiele für die Endstufe und etwas Theorie. HTH, Klaus
Salut, @Sebastian: Was ist denn an der Erkennung auf der Sekundärseite (zumindest im vorliegenden Fall) so problematisch? Die Phasenverschiebung liegt bei ziemlich genau 180°. Auf jeden Fall ist sie konstant, da die Lastschwankungen im Controllerteil minimal sind (im Prinzip sind die LEDs die einzigen "Verbraucher"). Außerdem habe ich vor kurzem die Nulldurchgangserkennung auf einen OK umgestellt (immernoch Sekundärseite). Ist im neuesten Release enthalten. Per Software wird auch nix gebastelt. Das ist beim Crystal ganz simpel per ext. Interrupt und Timerinterrupt gelöst. Und das funktioniert absolut problemlos. Ganz ehrlich. Die, die ich hier installiert habe, laufen völlig stabil. :) Beim Diamond sieht die Sache ein wenig anders (aber immernoch unkritisch) aus. Da sind die Lastunterschiede etwas größer. Nämlich immer dann, wenn das LCD-Hintergrundlicht heller bzw. dunkler wird (diese Dinger wollen ja richtig Strom). Das ist z.B. beim Eingabefeedback der Fall. Da merkt man eine ganz, ganz leichte Helligkeitsänderung auf allen Kanälen (muß man aber wirklich genau drauf achten, um's zu bemerken). Aber wie gesagt, perfekt ist die Lösung noch nicht. Daher habe ich schon an einer Verschiebung des Nulldurchgangs-OK auf die Primärseite gearbeitet. Wollte es ganz simpel machen, dabei aber auch den Verluststrom gering halten. Da der Impuls dabei immernoch zu breit ist, kam das Scheduling für die Kanäle etwas durcheinander. Wenn ich Zeit hab werd ich mich nochmal damit beschäftigen. Ich bin mir der "Gefahr der Phasenverschiebung" durchaus bewußt, und habe diesbezüglich auch schon Anfragen bekommen. Fakt ist aber, daß die Verschiebung nahezu konstant ist und daher kein Problem darstellt. Was meintest Du denn mit "Software-Bastelei"? Ich bin mir keiner dirty hacks bewußt... :) Viele Grüße, Mark
Hallo Leute, könnt ihr mich bitte aufklären, was ohmische Last, kapazitive Last und induktive Last bedeutet? Am Liebsten wäre mir eine Erklärung anhand eines Beispieles... Werner Sollner schrieb: "Der Nachteil dieser Schaltung ist, sie kann nur rein ohmsche Lasten Dimmen. Also Glühlampen pur oder auch Niederspannungslampen über elektronische Netzteile..." Wie ist das zu verstehen? Was ist dann eine kapazitive Last...Vorteil und Nachteil?
Hi, @Mark: Soweit ich weiß, ist die Phasenverschiebung beim Trafo unter Last abhängig von der Sekundärlast. Das ist auch der Grund, weshalb die Trafospannung bei Belastung absinkt. Meiner Meinung nach eignet sich daher die vorgeschlagene Methode kaum zur Nulldurchgangserkennung. Ich habe jedoch schon Schaltungen in div. Elektor-Büchern gesehen, die die Netzspannung per Kondensator begrenzen und dann direkt über eine Diode und einen Optokoppler als TTL-Signal ausgeben. Das ist wohl eine gut geeignete Methode zur Nulldurchgangserkennung. mfg Christian Spoo
Salve, das stimmt ja prinzipiell auch alles. Praktisch ist die Verschiebung aber in meiner Schaltung wirklich kaum zu bemerken (man muß schon wie gesagt sehr drauf achten, um es wahrzunehmen - es kann sich also nur um sehr wenige Grad oder gar Minuten handeln). Daß sich diese Methode also nur "kaum" zur Nullerkennung eignet, kann ich so also nicht bestätigen. Kommt halt auch auf die Ansprüche an die Genauigkeit an. :) Wenn eine primärseitige Erkennung mit ähnlich geringem Bauteileaufwand (und geringer Verlustleistung) möglich ist, bin ich aber grundsätzlich dran interessiert - schließlich ist das wirklich die sauberere Lösung. Du hast nicht zufällig eine Beispielschaltung parat? :) Das, was ich bisher so gesehen habe, war mir vom Aufwand einfach zu groß. Ich meine, die sekundärseitige Erkennung ist mit einem R und einem OK an Einfachheit kaum zu schlagen. Mark
Hallo "Eddi " "Phasenverschiebung ist ein zeitlicher Unterschied zwischen Strom und Spannung. Bei einem Ohmschen R stimmt das Gesetz I=U/R Dadurch keine Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung! Eine Spule weigert sich im ersten Moment Strom aufzunehmen (Gegen EMK"). Es muss erst eine gewisse Zeit Spannung anliegen ehe sich die Spule bequemt auch Strom zu absorbieren. Dadurch entsteht die Phasenverschiebung (induktiv d.H. Strom ist nacheilend). Beim Kondensator ist es umgekehrt. Er nimmt sofort alles was kommt. Die Spannung kann sich erst aufbauen wenn er sich "vollgesoffen" hat. Dadurch entsteht eine Phasenverschiebung in die andere Richtung (Kapazitiver Blindstrom). Ein C lässt sich mit einem Accu vergleichen. Erst wenn dieser voll ist steigt die Spannung. Da Triacs nur im stromlosem Zustand löschen kommt es bei Phasenverschiebung zu Problemen. Da bleibt ein Triac schon mal leitend. Ist etwas hart geschrieben aber so kann ich mirs am leichtesten erklären. Gruss Kurt
Hi, ich habe, wie gesagt, in einem der Bücher von Elektor eine solche Schaltung gefunden. Sie vereint die Vorteile des primärseitig erzeugten Signals mit einer galvanischen Trennung per Optokoppler. Ich kann mir kein besseres Prinzip vorstellen. Ich hab das betreffende Schaltbild mal eingescannt, hoffe, damit keinen Ärger mit Elektor zu kriegen. Download hier: http://www.christian-spoo.info/downloads/Nulldurchgangsdetektor.pdf mfg Christian
Hallo Kurt, deine Erklärung ist Klasse. Ich bedanke mich recht herzlich dafür. Gruß Eddi
Hallo! Ich hätte eine Frage zu der Sensorschaltung aus diesem Schaltplan: http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/Mikrocontroller/SLB0587Ersatz.htm Ist das so gedacht, dass man die Sensorfläche berührt, und sich dadurch das Potential ändert? Also so, wie man es von manchen Nachttischlampen usw. kennt. Ich habe hier nämlich einen abgerauchten Sensordimmer von Conrad liegen, und bei dem ist die Sensorfläche hinter der Kunststoffabdeckung. Ich vermute mal, dass da eher eine Kapazitätsänderung gemessen wird...?! Gruß, Degi
Hi! Soweit ich weiß, funktionieren die meisten dieser Dimmer in der Weise, dass sie das 50Hz-Wechselfeld über Finger und eine Sensorfläche einkoppeln. Das reicht aus, um dann einen FET oder Ähnliches anzusteuern. Damit das natürlich ohne Schäden für den Bediener abläuft, finden sich in deinem Schaltplan die drei relativ großen Widerstände R7,R8 und R9. Denn die Betriebsspannung für den PIC wird ja per Strombegrenzung mittels Kondensator abgeleitet, der Sensor selber ist aber galvanisch mit den 230V verbunden. Gruß, Christian
Hallo! Demnach ist das Teil also auf Berührung der Sensorfläche angewiesen, wenn ich das richtig verstehe? Meine Vermutung war die, dass R7 und R8+R9 einen Spannungsteiler bilden, wenn man hinlangt und damit die Verbindung zur Erde herstellt. Mir ist sonst nicht klar, warum der Sensor sonst an der Phase hängen muss, wenn man direkt das Wechselfeld einkoppelt. Ich war nur etwas verwundert, weil mein Dimmer eben komplett berührunsfrei gesteuert wird, aber die Verschaltung der Sensorfläche ähnlich aussieht (also auch über große Widerstände an der Phase). Gruß, Degi
Salve, wollte nur kurz bescheidgeben, daß die Nullerkennung beim "Diamond"-Dimmer inzwischen auf die Primärseite umgebaut wurde und nun so sauber wie noch nie ist. Schematics und Firmware sind noch nicht freigegeben, können aber gern per Mail zum Testen angefordert werden. Insb. über Firmware-Tester würde ich mich freuen (auch in Zukunft). Die neue Firmware ist abwärtskompatibel, kann also auch auf der "alten" Hardware eingesetzt werden. Die Triggerflanke wird beim Booten anhand des Pegelverhältnisses automatisch erkannt.
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