hallo experten, warum die empfängerempfindlichkeit negativ ist?? danke
Ich denke mal damit, meinst du so etwas so etwas wie -50dB. Das Gibt die Signalstärke an, mit der der Empfänger noch etw. anfangen kann. 1dB sind sind 1mW an 50Ohm?
0dBm = 1mW......... Man achte hier auf das "m" für Milli. Sorry ;)
Wesam Casa schrieb:
> warum die empfängerempfindlichkeit negativ ist??
Die Empfindlichkeit ist natürlich nicht negativ (was auch immer das
heissen mag :). Sie wird nur oft mit einem negativen Wert angegeben. Das
ist mehr oder weniger Zufall, weil sie meist in dBm angegeben ist und 0
dBm einem Milliwatt entspricht. Wenn die Empfindlichkeit jetzt niedriger
als 1mW ist, wirds halt ein negativer dBm Wert.
Einfach mal mit dem Beispiel rechen: 10^(dBm-Wert / 10) = Wert in mW
Wesam Casa schrieb: > warum die empfängerempfindlichkeit negativ ist?? wegen dem logarithmus. http://motivate.maths.org/conferences/conf55/Images/10%5Ex_logx.gif jaja, mathe auf abiniveau is schon anspruchsvoll...
berlineringfh schrieb:
> jaja, mathe auf abiniveau is schon anspruchsvoll...
Orthografie und Grammatik auch.
Also, -50dB ist für einen Empfänger sowas wie Ohrenstöpsel drin, darüber Ohrenschützer für Artilleriesoldaten, plus eine schalldichte Kammer. Und davor steht jemand und spricht in Normal-Lautstärke... Also: Supertaub. Bei dB sind alle 3dB eine Verdopplung der Leistung in Watt (oder mW) und 10 dB eine verzehnfachung. Also, wenn Du mit eine ankommenden Signalstärke von -50 dB hast, und der Empfäger -70 dB im schlechtesten Fall noch gerade als ein Signal auffassen kann, dann ist das ankommende Signal 100x so stark in Watt gemessen wie das kleinste aufnehmbare Signal. Aber zu diesen Werten gibt es noch zu sagen, daß moderne Amateurfunkgeräte und sonstige kommerzielle Geräte eine Empfängerleistung von -130 dB haben. Du siehst, daß WLAN-Karten praktisch taube Nüsse sind. Ein Abschwächer mit 30 dB verringert das eingehende Signal auf 1/1000stel. (10^-3). Bei WLAN-Geräten ist diese Taubheit aber gewollt. Und dann gibt es noch zu sagen, daß ein Empfänger normalerweise eine höhere Empfindlichkeit hat, je schmaler das Signal ist, also bei 5 MBit/s liegen wir bei guten WLAN-Karten schon bei um die -90 dB, wogegen bei 54 MBit/s ein Signal schon eine gewisse Power haben muß (-80 bis -75 dB oder noch mehr), damit es noch in der gesamten Breite mit ausreichender Qualität wahrgenommen werden muß. Diese minimale Empfindlichkeit ist auch "das Rauschen". Der Signal-Rausch-Abstand SNR ist genau diese Differenz. Mit gewissen Tricks kann man aber bei zu schwachen Signalen etwas nachhelfen: Eine Richtantenne (nicht irgendeine, sondern die genau auf dieser Frequenz in Resonnanz ist) wirkt schon Wunder. Dann bringe man direkt an der Antenne (!!!!! wichtig!!!!) einen Empfangsvorverstärker an, wobei man davor noch einmal eine Filterung durch einen Eingangskreis schalten sollte. Und dieses derart herausgefilterte Signal gibt man dann auf einen hochempfindlichen PHEMT-Vorverstärkertransistor, der es glaich mal um 30 dB (Faktor 1000) anhebt. Dabei muß man aber auf dein niedriges Eigenrauschen der aktiven Bauteile achten, denn das verringert wieder den SNR. Man wähle außerdem ein kurzes Kabel. Kabelverluste sind auch Gift für schwache Signale. Ja, und wenn man dann vor einer derart hochgezüchteten Apparatur steht und versehentlich mit einem Kilowatt hineinbläst, dann freut sich der PHEMT :-)) Liebe OMs, hab ich das richtig erklärt? Bitte um Korrekturen, falls ich irgendwo daneben liege. Ist auch schon ein paar Jahre her, das mit dem Mathe Leistungskurs ;-) Viele Grüße Markus
Man muß sich nur eine Zahl merken: das natürliche weiße Rauschen hat (bei Raumtemperatur) eine Leistung von -174 dBm/Hz. Ein Sprechfunkgerät hat etwa 3 kHz Niederfrequenzbandbreite, das ist ein Faktor von 3000 bezogen auf 1 Hz. In dB umgerechnet: log(3000)=3,477 also 34,77 dB höhere Rauschleistung als ein 1Hz breiter Empfänger. Die Rauschleistung am Eingang für diese Bandbreite liegt also bei -(174-34,77)= -139,23dBm. Die von Markus genannten -130 dBm sind für diese Bandbreite, Rauschen des Vorverstärkers und ein gewisser Signal/Rauschabstand eingerechnet korrekt. WLAN ist aber bis zu mehreren MHz breit, für 1 MHz liegt das Rauschen am Eingang schon bei -174+60=-114 dBm. Ich denke nicht, dass WLAN-Empfänger absichtlich tauber gemacht werden als (bezahlbar) möglich ist.
Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> WLAN ist aber bis zu mehreren MHz breit
WLAN ist so breit, dass man es teilweise (22 MHz Bandbreite) nicht
mehr legal im Amateurfunkbereich (zugelassen sind 10 MHz Bandbreite)
betreiben kann, du kannst also nochmal (wenigstens) 10 dB abziehen.
Hallo Christoph, daß es einen Bezug auf die Bandbreite des Signals geben muß, war mir schon immer klar. Aber ich wußte nicht, wie man das berechnet. Besten Dank! Tolles Beispiel. Dementsprechend wird auch verständlich, daß man um so schwächere Signale empfangen kann, je schmalbandiger die Übertragungsart ist. Also, wenn ich im Idealfall nur ein Signal mit Bandbreite von 1 Hz betrachte, dann kann das hereinkommende Signal gerne -170 dB schwach sein, und ich kann es theoretisch noch immer als ein Signal dekodieren. Für WLAN bedeutet das natürlich, daß man schon aufgrund der Signalbandbreite um so weiter kommt, je schmaler die Signalbandbreite ist. Also wenn man einen DX-Link machen will, dann verwende man eine Signalbandbreite von 5 MHz, dann hat man die besten Chancen. Aus genau diesem Grund... 73s Markus DL8RDS
Markus DL8RDS schrieb: > Also, wenn > ich im Idealfall nur ein Signal mit Bandbreite von 1 Hz betrachte, dann > kann das hereinkommende Signal gerne -170 dB schwach sein, und ich kann > es theoretisch noch immer als ein Signal dekodieren. Auch anders herum: wenn du deine Bandbreite unter 1 Hz senken kannst, kommst du noch weiter mit der Empfindlichkeit runter. Stichworte dafür sind QRSS (wird auf 137 kHz gern benutzt) oder WSJT, mit dem man durch Reduktion der Bandbreite die vergleichsweise hohe Strecken- dämpfung von am Mond reflektierten Signalen so weit ausgleichen kann, dass man halt trotzdem noch Informationen überhaupt übertragen kann, ohne gleich einen ganzen Vulkankrater als Reflektor für seine Antenne zu benötigen.
Voraussetzung ist aber eine Frequenzstabilität von Sender und Empfänger von besser als 1 Hz und ebenso deren absoluter Frequenzfehler, damit sich die beiden überhaupt finden. Beim Mond kommen noch erschwerend die Dopplerverschiebung durch die Relativbewegung Erde-Mond und Polarisationsdrehungen dazu.
Leider ist dann die erreichbare Bitrate vergleichsweise niedrig ...
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