Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einschaltverzögerung


von Pete K. (pete77)


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Hallo,
beigefügte Schaltung zeigt eine Einschaltverzögerung für einen 
Ringkerntrafo.

Mir ist aber noch nicht so ganz klar, wie sich die 24V für das Relais 
berechnen, da auch keine Z-Dioden vorhanden sind.

Kann mir vielleicht jemand etwas Nachhilfe geben?

Die Schaltung hat hier ihren Ursprung: 
http://mitglied.multimania.de/Promitheus/delay_circuit_for_toroids.htm

Besten Dank,
Pete77

von Holger S. (strabe)


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die beiden Cs werden über den Gleichrichter geladen. Der Strom wird 
begrenzt durch die vorgeschalteten (Wechselstrom)widerstände

von Pete K. (pete77)


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Holger S. schrieb:
> die beiden Cs werden über den Gleichrichter geladen. Der Strom wird
> begrenzt durch die vorgeschalteten (Wechselstrom)widerstände

Hallo Holger,
der Strom wird begrenzt durch R1, also I=U/R macht etwa 2A. Das ist 
soweit klar.

Aber was ist mit CX1 und R2/R4/R5?

C1 und C2 scheinen ja nur mit max. 40V belastet zu werden (nach dem 
Gleichrichter). Meine Vermutung ist, dass C1 und C2 dafür sorgen, dass 
das Relais stabil ein- und ausschaltet und nicht "oszilliert".

Also ist wohl CX1 für die Spannungsredizierung zuständig, oder ?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Die Maximalspannung an der Relaisspule, die sich nach einer Weile
einstellt, hängt von deren Wicklungswiderstand ab, ist also nicht für
jedes Relais gleich. Lässt du das Relais weg, knallen C1 und C2, da die
Spannung an ihnen auf bis zu 325V (Netzspitzenspannung) steigt.

von Pete K. (pete77)


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Das Relais ist mit 300 Ohm bei 24V angegeben und schaltet 240V/20A 
(Pollin Nr. 340306).

Müsste das Relais dann nicht auch kaputt gehen, wenn dort >24V anliegen? 
Immerhin wird ja mit Gleichspanung geschaltet, da dies hinter dem 
Gleichrichter platziert ist.

Die Spannungsreduzierung ist mir immer noch nicht klar, bitte postet 
weiter. Vielen Dank.

von Anja (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Die Spannungsreduzierung ist mir immer noch nicht klar, bitte postet
> weiter. Vielen Dank.

CX1 hat einen Wechselspannungswiderstand von 9600 Ohm bei 50 Hz. es 
fließen also ca 24 mA bei 230 V. Wenn Du jetzt also ein Relais mit einem 
Spulenwiderstand von ca 1000 Ohm hättest, würde sich an der Spule eine 
Spannung von ca 24 V einstellen.

Gruß Anja

von Pete K. (pete77)


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Bei 24mA und 230V (ca. 5,5W) müsste dann nicht der Widerstand R4 
kurzzeitig als LED fungieren und Rauchzeichen geben?

von Marvin S. (demo)


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Nein, ueber R4 fallen keine vollen 230V ab.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Falls es hilft, die Schaltung wurde im Elektor-Juli-Heft 1997 
ausführlich beschrieben!

Weshalb wurde eigentlich R1 aus ursprünglich 5 in Reihe geschaltenen 
Widerständen zusammengefaßt? Denkst Du, dies hatte keine besonderen 
Grund?

von TSE (Gast)


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Die Verlustleistung teilt sich auf die 5 Widerstände auf
---> leichter zu Kühlen

von TSE (Gast)


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das ganze ist nichts anderes als ein Kondensator-Netzteil
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/cpowsup.htm
R4 begrenzt nur den Strom im Einschaltmoment.
R5 und R2 sollen den Kondensator entladen nach dem Ausschalten.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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TSE schrieb:
> Die Verlustleistung teilt sich auf die 5 Widerstände auf
> ---> leichter zu Kühlen

Eigentlich galt dieser Hinweis dem TO! ;-)
Mir brauchst Du das jedenfalls nicht zu erklären, denn bei mir sind 4 
Reihenwiderstände drin. :-)

von Pete K. (pete77)


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Bin ich TO?

Die 4 Widerstände je 10Ohm/5W wurden durch einen Widerstand 110 Ohm/17W 
ersetzt. Wird der Widerstand so heiss, dass das ein Problem darstellt?

Danke für den Link auf die Elektor, das wusste ich nicht. Leider wird 
die Schaltung dort auch nur rudimentär erklärt, ich habe mir den Artikel 
mal durchgelesen.

von Pete K. (pete77)


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In der Elektor wird ein Relais mit 500mW benutzt (1200 Ohm an 24V; 
P=U*U/R). D.h. ich muss wohl mit ca. 2W am Releais (Pcoil) rechnen.

Ok, die Erklärung in der Elektor ist doch gar nicht so schlecht.

Sorge macht mir hier R4, denn da müssen die 0,5W bzw. 2W ja auch durch. 
Bei der Elektor ist es aber auch nur ein normaler bedrahteter 
Widerstand.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Pete K. schrieb:
> Sorge macht mir hier R4, denn da müssen die 0,5W bzw. 2W ja auch durch.

Die Leistung, die durch R4 durch geht, stört ja nicht, nur diejenige,
die drin bleibt und in Wärme umgesetzt wird. Und das sind maximal etwa
0,13W. Die in der Schaltung angegebene Auslegung auf 0,25W ist also
ausreichend.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Pete K. schrieb:
> Bin ich TO?
>
> Die 4 Widerstände je 10Ohm/5W wurden durch einen Widerstand 110 Ohm/17W
> ersetzt. Wird der Widerstand so heiss, dass das ein Problem darstellt?

Leider sind die Belastbarkeiten von Zementwiderständen auch nicht mehr 
die, wie einst, da auch hier billiger Krempel Einzug gehalten hat.
Ich habe mich daher aus gutem Grund an die Reihenschaltung gehalten, da 
hierbei in Relation zur Belastbarkeit mehr Oberfläche für die 
Wärmeabfuhr zur Verfügung steht. Allerdings ändert das nichts daran, 
dass man bestimmte Schaltungsmaßnahmen hinterfragen sollte, schliesslich 
kann man nur dazulernen.

Frage:In welchem Projekt soll denn die Einschaltverzögerung genutzt 
werden?

von Pete K. (pete77)


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Ich habe hier noch einen (eigentlich zwei) Ringkerntrafos mit 500VA und 
1x40V sek. herumliegen, da wollte ich mit dem TAS5630 einen Class-D 
Verstärker aufbauen. Der TAS5630 von TI ist mit 2x160W an 8 Ohm 
angegeben.

von Pete K. (pete77)


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Lang, lang ist es her, jetzt habe ich mir die Teile besorgt und eine 
Platine entworfen. Wäre nett, wenn jemand schauen könnte, ob das so 
geht.

Hinweise für eine bessere Platzierung der Bauteile werden dankend 
angenommen :-)

von Pete K. (pete77)


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hochschieb

von Fremde Federn (Gast)


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Nun, den Text von:
 > mitglied.multimania
hast du nur lückend überflogen, da steht nämlich, dass die Schaltung von 
Elektor stammmt, drum tue nicht erstaunt, dass:
Elektor gelobt werden soll. Ausser, dass er gespiegelt wurde ist nix von 
dir, oder?

von Pete K. (pete77)


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Ja, das ist komplett richtig. Ich habe die Schaltung mit den mir 
verfügbaren Bauteilen nachgebaut.

Bevor ich das aber nun ätze, wollte ich sicher gehen, dass ich da keinen 
Bock geschossen habe. Bei 230V wird man halt ein bischen vorsichtiger...

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
mal eine andere Lösung.

http://www.conrad.de/ce/de/product/500657/HEISSLEITER-EINSCHALTSTROMBEGRENZER-S3/0241510

Beschreibung
Zur Begrenzung von Einschaltstromstößen, z.B. in Schaltnetzteilen.

Technische Daten

Typ B5736-S100-M
I 25 max 7.5 A
R 25 10 Ω
Toleranz ± 20 %
Nenn-Temperatur +25 °C
Temperaturbereich -25 - +170 °C
RoHS-konform Ja
Ausführung S364


Ggf. zwei in Reihe schalten. 230 V / 20 Ohm = 11,5 A. Im Betrieb werden 
die Heissleiter je nach Dauerstrom 70°C bis 90°C erreichen und höchstens 
1/20 tel des Widerstandes im kalten Zustand aufweisen.

Gruss Klaus.

von Pete K. (pete77)


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Dann aber nur in Verbindung mit einem Relais sinnvoll (nach Wikipedia), 
sonst dauert die Abkühlphase zu lang, oder?

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