Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lötzinn - bleifrei und mit halogenfreiem Flussmittel


von David (Gast)


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Hallo,

da mein altes Lötzinn (Stannol Sn99Cu1 mit 2,5% Fg, Flussmittel leider 
nicht mehr lesbar) zur Neige gegangen ist, suche ich ein neues. War 
damit nicht soo
zufrieden, ein Muster von einem silberhaltigen (weder Legierung, noch 
Hersteller oder sonstwas) hat mir recht gut gefallen.
Es sollte möglichst bleifrei und das Flussmittel halogenfrei sein.

Als empfohlene Legierung ist öfters Sn95,5 Ag3,8 Cu0,7 zu lesen.
Da gibt es ja mehrere, mit verschiedenem Flussmittel, abweichendem
Flussmittelgehalt etc. Was könnt ihr denn da empfehlen?

Bei eBucht habe ich das gefunden: 
http://cgi.ebay.de/L%F6tdraht-S-Sn95.5Ag3.8Cu0.7---DM-0.8-mm---FM---LD0017_W0QQitemZ250586965811QQcmdZViewItemQQimsxZ20100227?IMSfp=TL100227132002r8369
Ist die angesprochene Legierung und halogenfreies Flussmittel. Kann da 
jemand was zu sagen?

von David (Gast)


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Huch.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - oder so. Bei reichelt gibt's das 
ja auch. Zwar teuer, dafür aber halogenfrei  :)
Hat da jemand Erfahrungen mit (Hersteller "Edsyn")?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Beim Lötzinn hat jeder so seine Vorlieben. Am besten probierst du 
diverse einfach aus. Alles andere ist ziemlich Käse.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mir sagt das Felder "Sn100Ni+" ganz gut zu, das fließt ein wenig besser
als die silberhaltigen Teile.  Gibt's mit verschiedenen Flussmitteln
bei RS.

von faustian (Gast)


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Das EDSYN verbleit halogenfrei F-SW34 habe ich ... das Flussmittel ist 
sehr temperaturempfindlich (mit einem ungeregelten Loetkolben verkochst 
Du es) und riecht unangenehm.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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faustian schrieb:
> mit einem ungeregelten Loetkolben verkochst
> Du es

Naja, wenn er bislang schon bleifrei gelötet hat, wird er hoffentlich
einen geregelten Lötkolben haben...

von Markus M. (adrock)


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faustian schrieb:
> Das EDSYN verbleit halogenfrei F-SW34 habe ich ... das Flussmittel ist
> sehr temperaturempfindlich (mit einem ungeregelten Loetkolben verkochst
> Du es) und riecht unangenehm.

Also mit dem bin ich überhaupt nicht klargekommen. Die Lötstellen sahen 
alle "kalt" aus, und ich hatte oft das Problem, dass das Lötzinn 
garnicht von der Lötspitze wegfliessen wollte.

Welche Temperatur ist denn die "richtige" für dieses?

Ciao...
Markus

von David (Gast)


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> Naja, wenn er bislang schon bleifrei gelötet hat, wird er hoffentlich
> einen geregelten Lötkolben haben...

Ja, habe die ST-50D von Toolcraft (Conrad). Auch wenn das die 
Ersa-/Weller-Fanatiker hier nicht zufrieden stellen würde, mir reicht 
es, ich kann die Temperatur einstellen und die Spitzen sind günstig.

Morgen wird Frau Reichelt es wohl verbeibringen lassen, dann kann ich 
mehr dazu sagen.

von Winfried (Gast)


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Hab hier auch noch eine Rolle Edsyn SN95,5AGCu0,7 FSW34. Ich versuche 
seit Jahren, immer mal wieder damit zu löten, damit die Rolle endlich 
alle wird. Aber das Zeug ist einfach die reinste Katastrophe. Ich gebe 
es immer wieder auf. Zumal meine Weller-Spitze kurze Zeit später kaum 
noch Lötzinn annimmt.

Womit ich hingegen beste Erfahrungen gemacht habe und was ich normal 
immer nutze, ist Stannol SN95,5Ag3,8Cu0,7 HS10. Flußmittel ist auf 
Kolophonium-Basis, riecht also gut.

von David (Gast)


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Wieviel haste denn noch? Wenn's gefällt, kauf' ich's dir ab ;D

von Jobst M. (jobstens-de)


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David schrieb:
> Morgen wird Frau Reichelt es wohl verbeibringen lassen, dann kann ich
> mehr dazu sagen.

Frau Reichelt liefert gar nichts mehr, die hat mit dem Laden nämlich nix 
mehr zu tun ...


Wir verwenden Sn96Ag4 mit F-SW34 - fragt mich aber bitte nicht, wo wir 
das beziehen ...


Gruß

Jobst

von David (Gast)


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Ich find's bis jetzt ganz akzeptabel. Die Lötstellen glänzen zwar nicht, 
sondern sehen "kalt" aus, sind sie aber nicht. Haben in etwa die gleiche 
Qualität wie immer :)

von Deneriel (Gast)


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Moin,

ich habe das Lot "Felder Sn95,5 Ag3,8 Cu0,7" von ehemals Angelika hier 
liegen für Reparaturzwecke. Dazu einen frischen Satz Lötspitzen für 
bleifrei besorgt. Lötstation ist eine gute alte ERSA MS-6000.

Was soll ich sagen: Nur Probleme. Das Lot schmolz am Lötkolben zwar ganz 
manierlich, aber die Lötstellen sahen matt aus, schmolzen miserabel auf 
und bei größeren Masseflächen brauchte es ne Menge Power um die warm zu 
bekommen.
Daraufhin habe ich nen Stück "Stannol Sn99,5Cu0,5" das mir jemand 
gegeben hat probiert und das ging schonmal wesentlich besser. Schön war 
aber auch das nicht. "Felder Sn99,3 Cu0,7" wieder von Angelika ging fast 
gar nicht.

Und irgendwann war ich dann gefrustet weil "die bleifreie Sch...e" sich 
nicht löten ließ. Da bin ich auf den Trichter gekommen mal die alte 
Meißelförmige Bleispitze zu nehmen - die war nämlich wesentlich kürzer 
und am Schaft wesentlich dicker: Voila - plötzlich klappt Bleifrei löten 
wie's Brötchen backen. Auch mit dem Felder-Lot von Reichelt keine 
Probleme mehr. Auch mit der Bleistift-Dicken Spitze kein Ding mehr. Und 
seit ich dazu auch die empfohlene Messingwolle zum abstreifen habe nimmt 
die Spitze auch das Lot wieder akzeptabel an.
Immer noch nicht so schön zu löten wie bleihaltig aber so daß es ohne 
größere Probleme von der Hand geht.

von bing (Gast)


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Eine Idee wäre die Löhtdrähte von ELV mit Germaniumanteil zu probieren! 
Soll angeblich besser fließen...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das ist ja was ganz neues! Kann da jemand zu berichten? Artikelnummer?

von Winfried (Gast)


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Hab mir jetzt auch mal halogenfreie Lote von Stannol schicken lassen:

1. Stannol Kristall 400, SN95,5Ag3,8Cu0,7, halogenfrei
2. Stannol KS100, SN95,5Ag3,8Cu0,7 + Mikrolegierungen, halogenfrei, SW33

Beide löten sich nach einem ersten Testversuch auch sehr gut. Mal 
schauen, ob sich bei den ersten Platinen, die ich damit bestücke, noch 
Unterschiede herauskristallisieren. Beim Stannol SN95,5Ag3,8Cu0,7 HS10 
hab ich z.B. gemerkt, dass es relativ viel Flussmittel umherspritzt. 
Störte mich nicht sonderlich, aber wenn andere Lote noch besser sind, 
warum nicht.

Ich hab übrigens gemerkt, dass es enorme Preisunterschiede gibt. Farnell 
möchte für eine 250g Rolle 0,5mm KS100 netto 37,26 Euro haben. Bei 
pkelektronik.com bekommt man noch billiger eine 500g Rolle (31,81 Euro 
netto).

von bensch (Gast)


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> Eine Idee wäre die Löhtdrähte von ELV mit Germaniumanteil zu probieren!
Soll angeblich besser fließen...

Ich weiss zwar nicht was die da anbieten, aber alle SN100C Lote haben 
einen kleinen Ge-Anteil. Für mich die beste Lösung für alle Zwecke 
(Reflow, Hand und Welle).

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