Hallo Leute! In dem "Absolute Beginner" trifft der Autor die Aussage: "Operationsverstärker ("OpAmp"): LM324 (der LM741 ist weniger gut geeignet) " für die Frage nach einer Grundausstattung an Bauteilen. Jetzt könnte ich die Datenblätter vergleichen, um dahinterzukommen was gemeint ist. Da ich hier noch eine Handvoll LM741 habe, würde ich gerne verstehen, wo der Knackpunkt liegt. Vielen Dank schonmal! Gruss, Tom
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Ich vermute mal "weniger gut" bedeutet soviel wie "schlechter zu bekommen".
Thomas Martin schrieb: > Jetzt könnte ich die Datenblätter vergleichen, um dahinterzukommen was > gemeint ist. Da ich hier noch eine Handvoll LM741 habe, würde ich gerne > verstehen, wo der Knackpunkt liegt. Im Datenblatt würdest Du sehen daß der LM741 nahezu immer 2 Versorgungsspannungen braucht (Abstand von Ein-Und Ausgang mindestens 2-3 Volt zur Versorgung), während der LM324 auch mit einer Versorgung auskommt. Ein und Ausgang geht bis auf nahezu 0V zumindest wenn nur Strom gegen Masse gezogen wird und nicht gegen Versorgung. Gruß Anja
Der 741 ist der erste integrierte OpAmp, der ohne zusätzliche Kompensationskondensatoren auskommt. Allerdings ist er ein kleines bisschen, äh, angestaubt. Das Ding wurde 1968 eingeführt und ist damit älter als ein Großteil der hier unterwegs seienden Mit-Forenten. In Sachen Stromaufnahme, Rauschverhalten und Frequenzgang stecken modernere OpAmps das Teil locker in die Tasche, auch der nur vier Jahre jüngere LM324, dessen wesentlichen Vorzug Anja ja schon erwähnt hat ("single-rail supply").
Hallo, ich bin neu hier, hab mich angemeldet, weil ich das gleiche Problem gerade habe. Ich möchte einem Verstärker mit V=+4 bauen, der am Eingang nur positive Spannung bekommt. Da ich auf der Platine nur einen einzigen OpAmp brauche, hatte ich mir den LM741 bestellt, weil ich damit früher vor nunmehr 30 Jahren ;-)) schon rumgebastelt hatte. Ich hatte aber vergessen, daß ich damals den OpAmp immer mit +- 15V versorgt hatte. Jetzt dachte ich, ich lege die -Versorgung einfach an Masse, das sollte schon klappen....ging aber nicht, die Ausgangsspannung kommt nicht bis Null Volt runter, auch mit den Nullpunkt/Offset-Kompensationseingängen ist nichts zu machen. Dann hab ich in einem anderen Forum-Beitrag hier gelesen, daß für so eine Anwendung, der OpAmp OPA340 der richtige wäre. Bei dem kann man die -Versorgung auf Masse legen, und den Ausgang bis auf Null Volt runterbekommen. Der OPA340 ist (wie im Datenblatt zu sehen) pinkompatibel zum LM741, die 3 Kompensationspins sind nur dummies (NC=not connected). Gruß Bernd, der hier im Forum neu ist, und zZ an einer Schaltung für seine Modelleisenbahn mit PIC 16F870 rumbastelt ;-))
Hallo, der OPA340 geht sofern die Versorgungsspannung bis ca 5V max geht. Ansonsten ist der OPA340 von den Daten her weit besser als ein 741. (schneller + genauer). Gruß Anja
Anja schrieb: > der OPA340 geht sofern die Versorgungsspannung bis ca 5V max geht. Anja, das verstehe ich nicht. Meinst du, die Versorgungsspannung muß mindestens 5V sein? Ich möchte ihn mit 0V/+20V als Versorgung versorgen und Inputs bis zu +5V verstärken ... daher der V=+4. das sollte doch funktionieren mit dem OPA340, oder? Bernd.
ohh sorry, das war falsch von mir. ich hab im Datenblatt des OPA340 gesehen...Versorgungsspannung 0...5,5 V. Das wäre dann wohl nicht passend. Welchen sollte ich denn nun nehmen? ich brauche einen Output von 0...20V bei einem Input von 0..5V. Bernd.
Hallo, wenn Du die Versorgung auf ca 22-24 V erhöhst kannst du einen LM358 (oder wenns genauer sein soll einen LTC1013) verwenden. Voraussetzung ist daß der OP bei kleinen Spannungen keinen Strom aufnehmen muß. (ggf. Pull-down verwenden). Bei 20V Versorgung bleibt nur ein Rail-To Rail OP. z.B. AD822. Leider sind dies alles Dual-Ops, passen von daher nicht in denselben Sockel wie der 741. Eine Pin-Kompatible Möglichkeit wäre der AD820. Gruß Anja
Tropenhitze schrieb:
> LM358.
Und da hat er sogar gleich 2 OPV im 8pol Gehäuse. Die kann "Bernd Der
modellbahner (koesters60) " verwenden.
Pinout ist natürlich nicht wie beim 741 .-)
@Andrew Taylor Immer fair bleiben, Anja war schneller und ausführlicher ;-) Vorteile des 358 sind noch der Preis und die weitgehend Kurzschluß festen Ausgänge.
habt vielen dank für eure Hilfe, habt mir toll geholfen. Ich werde den LM358 nehmen, kostet beim Reichelt auch nur einige Cent. Der 741-pinkompatible OPA241 wäre optimal, ist mir aber zu teuer. Gruß Bernd.
Kann halbwegs mit unsymmetrischer Versorgungsspannung und ist im Gegensatz zu echten Rail-to-Rail Typen leicht und billigst zu bekommen, so dass man sich eine 25er Stange davon auf Lager legen kann ohne arm zu werden. Der grosse Nachteil von beiden ist: Sind so richtig rattenlahm wenn es um AC geht und ekelhaft niederohmig wenn es um DC geht. Wenn Du eine symmetrische Versorgung auf der Werkbank hast, empfehle ich als Wald/Wiesen-OP eher TL071/TL072/TL074, oder den selten gewordenen aber exzellenten CA3140.
ich verstehe immer noch nicht, dass es immer noch leute gibt, die derartige aussagen verbreiten: >>Im Datenblatt würdest Du sehen daß der LM741 nahezu immer 2 >>Versorgungsspannungen braucht nun mal von mir an alle: "es gibt keine opv , die zwingend eine negative versorgung benötigen!" gruss klaus
>"es gibt keine opv , die zwingend eine negative versorgung benötigen!"
Das stimmt. Die OPVs, die bei mir in den Stangen liegen, kommen ganz
ohne Versorgungsspannung aus.
Klaus De lisson schrieb: > "es gibt keine opv , die zwingend eine negative versorgung benötigen!" Dann brauch ich aber eine künstliche "Masse" als Bezugspunkt. Vielen Dank an Alle für Eure konstruktiven Beiträge! In der Tat war es vor 20 Jahren die vermeintliche Notwendigkeit einer symmetrischen Spannungsversorgung die meine Bastelideen auf Eis geschickt hat. Mittlerweile habe ich ein +/- 15 V Netzteil. Dass der 741 ein Urgestein ist und es für wenig Geld viel bessere OP-Amps gibt, war mir ja von Anfang an klar. Wie gesagt, habe noch eine Handvoll UA741CN rumliegen. Haben sich ST Microelectronics und SGS Thomson zu einem Hersteller zusammengeschlossen? Im Datenblatt sieht es so aus. Gruss Thomas
> Da ich hier noch eine Handvoll LM741 habe, würde ich gerne > verstehen, wo der Knackpunkt liegt Er kann nur Signale verarbeiten, deren Spannung 3V kleiner als die obere Versorgungsspannung und 3V positiver als die untere Versorgungsspannung sind, bei +15V/-15V also nur Signale zwischen -12V und 12V (bei 10k Belastung) und -10V/+10V (bei 2k Belastung) bzw. bei Versorgungsspannung von 0V und 12V nur Signale von 3V bis 9V. Der LM324 ist da schon besser, dessen Eingang kann wenigstens Spannungen bis hin zur negativen Versorgungsspannung messen, und dessen Ausgang kommt auf deutlich unter 1V, bis knapp an die untere Versorgungsspannung ran. Aber der LM324 hat eine recht unlineare Ausgangsstufe, ist also für Audiosignale kaum geeignet, da wäre selbst der LM741 besser. Bei beiden ist der Eingangswiderstand nicht so hoch, es fliesst also Strom in die Eingänge der zu negativen Effekten bei der Präzision führen kann. Beide sind natürlich auch keine besonders schnellen OpAmps, aber das ist oft auch nicht gefordert. Wenn du heutige Schaltungen mit dem LM741 nachbauen willst, kommst du meist mit der angegebenen versorgungsspannug nicht aus, sndern brauchst für en uA741 +3V mehr und -3V weniger, für den LM324 immerhin +3V mehr und für den TL071 -3V weniger. Morderne OpAmps, wie der LMC6484, sind zwar in allen anderen Daten nicht um Welten besser als der uA741, aber kommen mit den Eingängen und Ausgängen bis fast an die Versorgungsspannung ran, laufen also mit +2.5V..-2.5V oder 0V..5V und liefern dabei 0.1V..4.9V und nutzen damit z.B. fast den ganzen Bereich des nachfolgenden A/D-Wandlers (falls es in deiner Schaltung so was gibt). Dafür taugen sie nicht für hohe Versorgungsspannungen von 3V oder gar 40V. Dafür muss man alte OpAmps einsetzen (oder die neuen Serien von National Semiconductors, die haben sich erinnert, daß nicht alle Leute nur 5V haben). Ich sag: Schmeiss sie weg. OpAmps sind nicht so teuer, als daß sich extra Netzteile lohnen würden.
Tom schrieb: > Haben sich ST Microelectronics und SGS Thomson zu einem Hersteller > zusammengeschlossen? Im Datenblatt sieht es so aus. ST steht für "SGS Thomson".
Rufus t. Firefly schrieb: > ST steht für "SGS Thomson" Upps.. Danke! Ein konkretes Projekt hab ich noch nicht mit den OPA's. Mit den 741ern möchte ich typische Schaltungen aus Lehrbüchern mal aufbauen, um zu sehen ob sie wirklich so funktionieren. =:-) Spielerei eben. Ansonsten interessiert mich primär Audio. Ich plane eine aktive Bandsperre für den Dipol-Subwoofer à la Timmermanns zu entwerfen, da mir die Lösung mit dem passiven Bandfilter nicht gefällt (große teure Bauteile). Ein RIAA-Entzerr-Vorverstärker wäre auch interessant. Für High-End-Audio werden ja traditionell die Burr-Brown (TI) OP-Amps in den höchsten Tönen gelobt. Ich hab mir da den OPA227 ausgeguckt.
>> "es gibt keine opv , die zwingend eine negative versorgung benötigen!" > Dann brauch ich aber eine künstliche "Masse" als Bezugspunkt. Nicht ganz richtig. Du mußt nur mit irgendeiner Offsetspannung in einen Bereich kommen, in dem der OPamp arbeiten kann. Das betrifft die beiden Eingänge (Common Mode Voltage Range) und den Ausgang (Output Voltage Swing).
Thomas M. schrieb: > Ein konkretes Projekt hab ich noch nicht mit den OPA's. > > Mit den 741ern möchte ich typische Schaltungen aus Lehrbüchern > > mal aufbauen, um zu sehen ob sie wirklich so funktionieren. =:-) > > Spielerei eben. Dann als Tipp: Als erstes ein kleines symmetrisches Netzteil mit ca. 30 bis 100mA basteln, Spannung rel. unkritisch und gut brauchbar sind 10 bis 18V (jeweils + und -) -- dann macht derartiges "Spielen" viel mehr Freude.
hallo lothar miller natürlich hast du recht..... "es ist das gesagte nicht GANZ richtig" irgendwie dachte ich heute, ich solle mal auf das thema hier antworten und es erschien mir wichtig, mal zu sagen dass es keine OPV gibt, die tatsächlich +- spannung benötigen. leider sind die datenblätter der hersteller da auch nicht besonders einleuchtend. ich finde, dass es wichtig ist, zunächst herauszufinden bis zu welcher mindestspannung der OPV überhaupt funktionieren kann. Opft gibt es nämlich innerhalb des OPV irgendwelche zenerdioden oder sonstige referece spannungen, die natürlich wie jeder simple spannungsregler (lm78xx) auch eine mindest-eingangsspannung benötigen. leider sagen die datenblätter ja auch nix darüber aus... irgendwie muss man sich den opv halt mal von innen vorstellen. hier kommt nun das geplante schaltungsdesign in das hirn. nachdem man aso weiss, welche art von signal verstärkt werden soll und vor allem, wieviel DC (gleichspannung) da mit im spiel ist , wählt man seinen OPV. bei messungen in der nahe GND ist natürlich der LM358 ein vertreter. der hat übrigens einen NPN transistor am eingang. wenn man nun die eingangsstufe mal nur als transistor vor den augen hat, kann man wohl verstehen, dass ein NPN trnsistor wohl gut funktionieren kann. bei messungen in der nähe der betriebsspannung der schaltung ist dann eher ein mc 1458 geeignet, da dieser OPV dann einen PNP eingang hat. auch hier kann man es sich wieder vorstellen, dass ein PNP da gut geeignet wäre. der nächste betrachtungswinkel für den OPV is dann die ausgangsstufe. meistens sind es simple komplementärendstufen. hier soll man sich dann mal gedanken machen, welche maximalen ausgangsspannungen da erreichbar sind, wenn man es diskret mit transen lösen würde. .......... und damit das wieder zum thema passt: ich finde den LM741 auch prima.. ich verwende diese schrotties gerne als RAILSPLITTER , da die dinger so dermassen träge sind, dass man denken könnte, es wäre ein fetter ELKO mit eingebaut. gruss klaus
Klaus De lisson schrieb: > bei messungen in der nahe GND ist natürlich der LM358 ein vertreter. > der hat übrigens einen NPN transistor am eingang. > bei messungen in der nähe der betriebsspannung der schaltung ist dann > eher ein mc 1458 geeignet, da dieser OPV dann einen PNP eingang hat. Vertausche NPN und PNP, dann stimmt's :) Aber das hast du wahrscheinlich auch so gemeint.
nun hab ich aber noch eine Frage: ich habe gerade den LM324 im Sockel, und versorge ihn mit 0 / 20V. Nun stelle ich fest,daß die Ausgangsspannung nicht über 16V hinauskommt. Bei V+=20V müßte der Output doch laut Datenblatt auf V+ - 1,5V = 18,5V gehen? fragt Bernd.
Na ja, wie viel Strom ziehst du denn ? Bei über 10mA wird das laut Datenblatt mit den 1.5V nichts mehr, die 4V fallen bei 30mA ab.
mein voriges Posting bitte löschen. ich hab noch mal richtig gemessen. der Output ist tatsächlich 18,5V bei V+ = 20V. bernd.
MaWin schrieb: > Na ja, wie viel Strom ziehst du denn ? > Bei über 10mA wird das laut Datenblatt mit den 1.5V nichts mehr, > die 4V fallen bei 30mA ab. Der Ausgang des OPV steuert über einen 10K Ohm die Basis eines Leistungstransistors BD675, der dann mit etwa 0,4 Amp einen Modelbahnmotor treibt. Ich hab nochmal gemessen: - im Leerlauf gibt der OPV 18,5V ab - im Lastfall gehen die 18,5V runter auf 17,3V 1,2V an 10K das wären dann also 1,2 mAmp Belastung für den OPV. das ist OK für mich. Bernd.
Bernd Der modellbahner schrieb: > Ich hab nochmal gemessen: > > - im Leerlauf gibt der OPV 18,5V ab > > - im Lastfall gehen die 18,5V runter auf 17,3V > > 1,2V an 10K das wären dann also 1,2 mAmp Belastung für den OPV. Sind auch typische Werte für den LM324, und da es so für Dich paßt: Dann ist doch alles perfekt.
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