Hallo, habe von meinem Vater eine alte Ätzkuvette bekommen und möchte diese für kleinere Prototypen vorwiegend THT wieder in Gang bringen. Es gibt aber keine Anleitung mehr und keinen Hinweis auf den Hersteller. Ich habe folgende Teile: - Ätzküvette mit Halter - "Würstchenglas" mit Heizung sowie Schlauchanschluss oben + unten - Pumpe mit einem Anschluss und Filter also vmtl. Luftpumpe - Pumpe mit zwei Anschlüssen also vmtl. Umwälzpumpe - Gesichtsbräuner zum Belichten Was brauche ich noch? Ich denke solch einen Sprudelstein wie im Aquarium, der aber in die recht schmale Küvette passen muss, oder nehme ich einfach einen Schlauch und mache Löcher rein? Was muss ich wohin verbinden? Brauche ich bestimmte Schläuche oder sind alle "Aquarien- Schläuche" ausreichend säurefest? Für welche Ätzflüssigkeiten kann ich diesen Aufbau vmtl. einsetzen?
Hast du die Sachen geerbt oder hat dein Dad nur vergessen was man mit dem Zeug machen kann? Bilder wären hilfreich, weil ich ja nicht weiß, ob das was du hier beschreibst, das ist, was ich kenne. >- Ätzküvette mit Halter Eine flache Flasche(aus Glas?) mit einer geschlitzen Öffnung oben, nehme ich an? >- "Würstchenglas" mit Heizung sowie Schlauchanschluss oben + unten Aquarium-Heizung oder ein Heizungsselbstbau wie beschrieben? Tipp:Einschalten nur wenn erst das Glas in die Flüssigkeit ausreichend eingetaucht ist. Nie außerhalb einschalten und dann eintauchen (könnte platzen). Mit Schlauchanschlüssen kenne ich nicht. Musste mal bebildern. Ansonsten lieber eine Tauchheizung aus dem Zoohandel besorgen und benutzen, wie beschrieben. >- Pumpe mit einem Anschluss und Filter also vmtl. Luftpumpe Ausprobieren, wenn man mit dem Finger einen Luftstrom aus einem Schlauchanschluss spürt ist es wohl eine Luftpumpe, ansonsten nicht. >- Pumpe mit zwei Anschlüssen also vmtl. Umwälzpumpe Die brauchst du nicht. Umfüllen von Flüssigkeiten kann man auch durch schütten vor/nach dem Gebrauch. >- Gesichtsbräuner zum Belichten Fehlen ein paar Glasscheiben wo man die Platine zum belichten zwischenlegt, sonst wäre der Bräuner nutzlos. (gibt ja noch die Tonertransfermethode mittels Laserdrucker) >Ich denke solch einen Sprudelstein wie im Aquarium, der aber >in die recht schmale Küvette passen muss Der müsste allerdings auch chemisch beständig sein. Ein Ätzmittel könnte den Stein auflösen. Eine Stein allein würde auch nicht reichen. Besser wären drei oder mehr damit die Flüssigkeit gleichmäßig bewegt wird, was Sinn der Sache wäre. >ich einfach einen Schlauch und mache Löcher rein? Genau, alle 5-10mm ein 1mm Loch bohren auf die Breite der Küvette verteilt. >Was muss ich wohin verbinden? Der wird an die Luftpumpe angeschlossen. Das Ende des Schlauches in der Küvette muss mit ätzresistentem Material verschlossen werden (Wachs o. Kunststoff). Den Bodenschlauch sollte man ein säurefestes Gewicht(z.B.Metall in einen parallelen Schlauch füllen und versiegeln und mit Kabelbinder an den Blubberschlauch gerade befestigen,damit der Schlauch auch am Boden bleibt, weil die eingepumpte Luft ja Auftrieb erzeugt.Problem wird der Schlauchbogen in der Ecke sein. Entweder ist ein Schlauchwinkel dabei oder man besorgt sich einen aus dem nächsten Zooladen der auch Aquarien hat. Im Betrieb muss man darauf achten das kein Ätzmedium zurück in die Luftpumpe fliest,z.B. wenn die Pumpe aus ist. Man kann sich damit behelfen indem man ein sauberes Würstchenglas nimmt, in den Deckel zwei Löcher bohrt(ein zentel kleiner als die Schläuche dick sind) und drückt jeweils das Schlauchende zur Küvette bis zum Glasboden und das Schlauchende zur Pumpe nur knapp unter dem Deckels ins Glas, das man dann irgendwo oberhalb der Küvette hinstellt. Erst wenn die Ätzlösung das Glas völlig befüllt hätte bestünde Gefahr das die Pumpe durch den Rückfluss schaden nehmen könnte. Das macht das ganze etwas sicherer, wenn man nicht dauernd neues Equipment kaufen will. Unbeaufsichtigt sollte man die Vorrichtung während des Betriebes nicht lassen, vor allem wenn man neugierige Haustiere hat. Die Küvette sollte auch nicht bis zur Oberkannte befüllt werden weil die Brühe blubbert und auch durch die Leiterplatte etwas Flüssigkeit verdrängt wird. Ist eine Platinenhalter aus Kunststoff mit dabei? Sollte man haben um die zu ätzende Platine in der Brühe in optimaler Position halten zu können. >Brauche ich bestimmte Schläuche oder sind alle "Aquarien- Schläuche" >ausreichend säurefest? Dürften alle Säurefest sein gegenüber anorganischen Flüssigkeiten. Problem ist das die je nach Ätzmittel, sofern es nach der Benutzung auf unbestimmte Zeit in der Kütte verbleibt, die Löcher verstopfen KÖNNEN. Daher sollte man, wenn man das Gerät die nächsten Wochen vorausschauend nicht braucht, den Inhalt in einen Kanister(z.B. alter gereinigten Frostschutzkanister(Tankstelle)) entleeren OHNE den Verschluss fest zu verschließen, damit eine Gasexpansion im Kanister nicht zum Platzen führt und eine schöne Sauerei hinterläßt. >Für welche Ätzflüssigkeiten kann ich diesen Aufbau vmtl. einsetzen? Praktisch, für alle. Natriumpersulfat (am besten geeignet weil Prozess beobachtbar) Eisen III Chlorit (eher für Vielätzer, bischen schmuddelig) Wasserstoffperoxid/Salpetersäure (Highlight für Erfahrene) und was es sonst noch gibt. Wenn man im Umgang mit Ätzmitteln noch nicht geübt ist, sollte man Haushaltsgummihandschuhe und eine Schutzbrille, die nicht beschlägt, tragen. Ob die ganze Anlage auch wunschgemäß funktioniert kann man zunächst mit Wasser testen, später kann man dann die Ätzlösung einfüllen. Ansatz der Chemikalien möglichst immer außerhalb der Küvette und darauf achten das alles(Granulat) in Lösung gegangen ist. Wenn noch Fragen zur Anwendung auftauchen, dann bitte auch mal die Suche des Forums(extra Seite) bemühen, weil das schon x-mal erklärt wurde. Puh, war das anstrengend. hoffentlich hilfts.
Max M. schrieb: >>- "Würstchenglas" mit Heizung sowie Schlauchanschluss oben + unten > Aquarium-Heizung oder ein Heizungsselbstbau wie beschrieben? > Tipp:Einschalten nur wenn erst das Glas in die Flüssigkeit > ausreichend eingetaucht ist. Nie außerhalb einschalten und > dann eintauchen (könnte platzen). Mit Schlauchanschlüssen kenne > ich nicht. >>- Pumpe mit zwei Anschlüssen also vmtl. Umwälzpumpe > Die brauchst du nicht. Umfüllen von Flüssigkeiten kann man auch > durch schütten vor/nach dem Gebrauch. Ich könnte mir vorstellen, dass das so gedacht war: Die Umwälzpumpe holt die Pampe aus der Küvette, pumpt sie durch die Heizung und von dort gehts wieder zurück in die Küvette. Also eine externe Heizung. Der Grund könnte sein, dass das Würstchenglas nicht in die Küvette passt.
So ein Ding hat vor Jahren mal die Fa. Isel (heute Proma) vertrieben. Beim Reichelt müsste es noch passende Ersatzteile geben. Zumindest gibts da einen porösen Luftschlauch. Im Würstchenglas war die Heizung (Loch im Deckel) und es führten zwei Schläuche rein und raus. Dafür war die Umwälzpumpe, welche auf Druck arbeitete (also zwischen Küvette und Glas, damit das nicht bei Undichtigkeit leer laufen konnte). Durch den Überdruck wurde die Pampe wieder in die Küvette gedrückt. Viel Spaß bei der Inbetriebnahme! Helmut.
@Max: Ja, eine flache Küvette aus Glas. Nein, geerbt habe ich die Sachen Gott sei Dank noch nicht, aber mein vater wohnt 250km weit weg und der letzte Betrieb von dem Ding ist etwa 15-20 Jahre her. Ich habe die Suche durchaus testweise bemüht, aber ich benötige ja Hilfe beim Aufbau meiner spezifischen Küvette und nicht Angaben wie man soetwas einfach und anders nachbauen kann. @Karl- Heinz Buchegger: Mein Vater sagte mir noch, dass man die Ätzlösung nur in diesem externen Würstchenglas angerührt hat und dann einfach eingeschraubt hat. Ziemlich praktisch finde ich?! @Helmut: Genau so ist es, ein Würstchenglas mit Loch im Deckel wo die Heizung drinsteckt und eben 2 Schläuche. Also muss ich die Umwälzpumpe nun mit Ihrer Saugseite in die Küvette hängen und mit Ihrer Druckseite an den unteren Anschluß des Würstchenglases? Und dann vom oberen Anschluß des Würstchenglases einfach ein kurzes Stück in die Küvette hängen?
Hier mal ein Bild des Gesamtaufbaus und einmal größeres Bild der externen Heizung im "Würstchenglas".
Henk, der Einlauf ist oben und der Auslauf unten. So war das glaub ich mal. Hatte auch so'n Ding, aber hab es dann umgebaut auf ein größeres "Würstchenglas" und besserer Heizung.
Oh, ich hätte gedacht Einlauf unten - dann hätte sich die Ätzflüssigkeit aus der Küvette wieder erwärmt und oben hätte es das warme Zeugs rausgedrückt.
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