Forum: Offtopic Plattenspieler [automatische Kopfpositionierung] - Wie macht er das?


von Иван S. (ivan)


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Hallo,

unter http://www.youtube.com/watch?v=BQ1-dcww42c ist ein Plattenspieler 
zu sehen, der automatisch die Nadel richtig am Beginn der Platte 
positioniert.
Nun meine Frage dazu: wie macht er das? Gibt es hier irgendeine 
Plattengrößenerkennung oder positioniert er anhand der eingestellten 
Drehfrequenz (33 upm: große LP, 45 upm Maxi)?

Iwan

von Sven P. (Gast)


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Möglich, eventuell auch Schleifkontakte im Teller. Bei den schnellen 
Platten mussteste ja auch noch so einen Adapter mit auflegen, wenn ich 
mich da recht entsinne, da deren Loch größer war.

von Bernhard R. (barnyhh)


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Ich weiß nicht, wie dieser Plattenspieler den Plattendurchmesser 
erkennt, aber in der damaligen Zeit (1950er Jahre) stellte der Benutzer 
den Plattendurchmesser (17  25  30 cm ?) beim Auflegen der Platte am 
Gerät ein. Aus dem Plattendurchmesser schloß die Mechanik des 
Plattenspielers messerscharf auf die Drehgeschwindigkeit der Platte (45 
 33  33 pro Minute). Es gab auch "Vollautomaten" (oft sogar mit 
integriertem Plattenwechsler), die erst den Durchmesser der Platte - 
liegend auf einer Art Stange - abtasteten und anschließend die 
Geschwindigkeit nach abgetastetem Plattendurchmesser einstellten.

Bernhard

von Karl H. (kbuchegg)


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Иван S. schrieb:

> Nun meine Frage dazu: wie macht er das? Gibt es hier irgendeine
> Plattengrößenerkennung oder positioniert er anhand der eingestellten
> Drehfrequenz (33 upm: große LP, 45 upm Maxi)?

Die Drehzahl steuert das.

Früher gabs auch Plattenspieler, bei denen der Dorn in der Mitte länger 
war. Dort konnte man 5 (ca.) Platten stapeln und der Spieler spielte 
eine nach der anderen ab. Dazu musste er aber am Ende einer Platte den 
Kopf heben, rausschwenken, die nächste Platte runterfallen lassen und 
die Nadel wieder neu positionieren.

War alles mechanisch gelöst. Das Ende der Platte erkannte er am der 
Position des Tonarms und das Neupositionieren erfolgt anhand der 
Drehzahl.

Meine Eltern hatten so ein Ding. Für mich als Kind war das Zauberwerk.

von Wilhelm F. (Gast)


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Иван S. schrieb:

>unter http://www.youtube.com/watch?v=BQ1-dcww42c ist ein
>Plattenspieler zu sehen, der automatisch die Nadel
>richtig am Beginn der Platte positioniert.
>Nun meine Frage dazu: wie macht er das? Gibt es hier
>irgendeine Plattengrößenerkennung oder positioniert
>er anhand der eingestellten Drehfrequenz (33 upm:
>große LP, 45 upm Maxi)?

Du wolltest uns nicht ernsthaft mit der ätzenden Musik quälen???

Gezeigt wurde ein Tangential-Tonabnehmer, sowas war bei B&O-Anlagen 
damals modern. Was es gegenüber radialen Tonabnehmern bringt, liegt eher 
im religiösen Bereich.

Bei einem vollautomatischen Plattenspieler, ist der Aufsetzpunkt anhand 
der Drehzahleinstellung durch die Mechanik bestimmt, da einer Drehzahl 
der Plattendurchmesser zugeordnet werden konnte. Ausnahmen gab es ab 
Ende 1970 auch, und zwar die Maxi-Single, die bei 45 RPM den Durchmesser 
einer LP hatte.

Ich selbst, verfüge noch über einen alten Dual 510, Bj. 1976. Der ist 
halbautomatisch, und hat an den Aufsetzpunkten Raststellen. D.h., man 
spürt an der Hand den Aufsetzpunkt. Dort läßt man den Tonarm dann an 
einem hydraulichen Hebel herab, also nicht hart direkt auf die Platte.

An der Auslaufspur erkennt die Mechanik, daß sie den Tonarm wieder 
abheben muß. Das ist einem festen Radius zugeordnet.

Einfachere Schallplattenspieler hatten keine Extras. Man mußte den 
Tonabnehmer von Hand richtig aufsetzen. Und an der Auslaufspur, lief die 
Platte endlos weiter...

von Tine S. (tine)


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Meine Eltern hatten sowas von Technics, da war in der Mitte der Platte 
der Dorn, darum noch eine Scheibe mit größerem Durchmesser. Große 
Platten drückten die Scheibe nach unten, kleine nicht. Zumdem waren auf 
dem Plattenteller kleine Schalthebelchen, die je nach Plattengröße von 
der Platte gedrückt wurden. Daher wusste der Spieler wie große die 
Platte war, und ab ging die Post!

von Иван S. (ivan)


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Hallo,

ich möchte euch herzlichst Danken. Ich selbst besitze (leider) keinen 
Plattenspieler mehr - obwohl irgendwo am Dachboden solch ein altes 
Billiggerät liegen sollte, habe aber aus diesem Thread einiges gelernt: 
So gibt es anscheinend die Möglichkeiten die Drehzahl oder den 
Durchmesser manuell einzustellen und den "Stangenabtaster". Ausserdem 
wurden diverse Konstruktionen am und im Plattenteller erwähnt, alles 
höchst interessant.

Der Tangential-Tonabnehmer war mir bis dato unbekannt, diese 
Konstruktion gefällt mir besonders gut.

> Einfachere Schallplattenspieler hatten keine Extras. Man mußte den
> Tonabnehmer von Hand richtig aufsetzen.

So einen hatte ich, bzw. hatten damals meine Eltern. Es gab nur einen 
Umschalter IIRC 33 und 45 upm. Der Tonabnehmer wurde von Hand 
aufgesetzt.

> Und an der Auslaufspur, lief die Platte endlos weiter...

Da war "meiner" schon weiter. Am Ende der Platte hob sich der 
Tonabnehmer. Ob er sich auch wieder von selbst in die Startposition 
bewegte ist meiner Erinnerung jedoch entschwunden. Falls ich 'mal Lust 
und Laune habe, hole ich das alte Gerät - ein Universum (Quelle), wenn 
ich mich recht erinnere - mal wieder hervor.

Danke für eure Beiträge,
Iwan

von Jens P. (Gast)


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Die von Universum warn aber schon arg arg billig. Es lebe Dual!

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