Hallo, ich habe eine kleine Schaltung (Bastelprojekt) mit einem J-FET (BF256) entworfen, es handelt sich um einen NF-Dreikanal-Mischer. Dazu werden drei hochohmige Signale über jeweils drei 1M-Potis abgeregelt und über drei 4,7M-Ohm-Widerstände auf das Gate des FETs geführt. Problem: eigentlich klappt alles, jedenfalls bei Signalen bis 1KHz. Dann fällt der Verstärkungsfaktor ab. Ich vermute mal, das liegt an der G-S-Kapazität des FETs (lt. Datenblatt BF256 ca. 3pF). In Verbindung mit den hochohmigen Mischwiderständen (4,7M) wirkt diese parasitäre Kapazität trotz des geringen Wertes als Tiefpass im NF-Bereich. Hat jemand eine Idee, was man machen kann? Zur Not würde ich auf einen OpAmp umsteigen (in der Hoffnung, dass der eine kleinere Eingangskapazität besitzt). Die FET-Lösung wäre mir aber lieber... Nebenbei: die Mischwiderstände können leider nicht niederohmiger ausgeführt werden.
glaube ich schon. Die gegeben Werte müssten wohl irgendwo zw. 20-30kHz ihre Grenzfrequenz haben. Über den Millerffekt dürfte sich aber auch die C-G-Kapazität kräftig und um ein mehrfaches auswirken, was die effektive Grenzfrequenz nochmals deutlich drücken dürfte, und zwar in den hörbaren Bereich. Mich würde aber eher interessieren, wozu Du überhaupt einen 4,7MOhm-R in die Leitung einschleifst. Macht doch gar keinen Sinn.
Glaube, beim FET ist die G-S-Kapazität auch von der D-S-Spannung abhängig... Jens G. schrieb: > Mich würde aber eher interessieren, wozu Du überhaupt einen 4,7MOhm-R in > die Leitung einschleifst. Macht doch gar keinen Sinn. Ich will zwei Gitarrentonabnehmer unabhängig von einander zusammenmischen können (jew. Hals- und Steg-PU). Um die Resonanzfrequenz der Pickups nicht zu sehr zu bedämpfen werden beide an 1-M-Ohm-Potis angeschlossen, Schleifer als Ausgang. Dann über die besagten 4M7-Rs zum FET. Die Schaltung verbraucht ungefähr 1,5mA, was mir sehr entgegenkommt. Bei härteren Anschlägem geht der FET leicht in die Begrenzung, was den Sound ein wenig komprimiert und den Sustain verlängert. Schaltplan folgt...
A. K. schrieb:
> Erst Impedanz wandeln und dann mischen geht aus welchem Grund nicht?
zu viel strom, zu viel aufwand (so bessere freie verdrahtung über die
potis möglich)
hier der schaltplan. statt dem tongenerator links bitte einen
gitarrentonabnehmer denken!
Graesslich. Eine riesige Rauschschwarte. Man kann auch wenig Power verbrauchen mit tieferen Impedanzen. Die Speisung niedrig genug und den signallevel auch.
Entweder 3x Impedanzwandlung oder Widerstand kleiner machen. Frequenzen über ~7kHz kannst du dir eh schenken, würde dein Verstärker die tatsächlich wiedergeben würde deine Gitarre eher wie eine rostige Kreissäge klingen.
Andreas K. schrieb: > Entweder 3x Impedanzwandlung oder Widerstand kleiner machen. > Frequenzen über ~7kHz kannst du dir eh schenken, würde dein Verstärker > die tatsächlich wiedergeben würde deine Gitarre eher wie eine rostige > Kreissäge klingen. vielleicht gibts auch einen anderen FET mit weniger C!? dass mit dem cut-off über 7khz ist nicht ganz korrekt, wenn man einen EQ vor den Amp schaltet, lassen sich bei 9khz deutliche einstellungsänderungen und bei 16khz noch minimale änderungen heraushören (+-12db). das liegt daran, dass viele gitarrenlautsprecher noch ein kleines schwänzchen frequenz bis z.t. über 20khz hinter sich herschleppen... besonders bei verzerrtem spiel mit vielen oberwellen kann das schon einen deutlichen unterschied ausmachen... jedenfalls wäre es mir lieber, wenn der preamp bis wenigstens 10khz halbwegs linear übertragen würde.
Langer Tag schrieb: > Graesslich. Eine riesige Rauschschwarte. Man kann auch wenig Power > verbrauchen mit tieferen Impedanzen. Die Speisung niedrig genug und den > signallevel auch. ich hatte vorher einen anderen vorverstärker mit TL074 in der gitarre eingebaut. bei 4 opamps ist so ein 9v-block relativ schnell leer. mit dem FET würde die batterie ca. 150 stunden halten. das sind immerhin über 6 tage am stück.
Ein Fet ist schon besser wie ein OpAmp, aber 4.7M ist viel zuviel. Schon mal dessen Rauschspauung berechnet ?
Das "kleine Schwänzchen" dürfte aber deutlich schwächer ausfallen als es dein Mischverstärker bedämpfen würde. Ausserdem werden das wohl zum größten Teil nur noch Partialschwingungen der Membran sein, die Frequenzen ist viel zu groß um so hohe Frequenzen sinngemäß wiederzugeben. Nichtsdestotrotz hab ich meine Gitarre mal an mein Oszi gehängt und das mal ausprobiert, mit einem 220k-Widerstand als Belastung bricht der Pegel auch bei einer Single-Coil zwar merklich ein, aber noch in einem verträglichen Umfang. Selbst wenn du den Eingangswiderstand deines Verstärkers auf ~1 bis max. 2 MOhm heruntersetzt dürfte das keine nennenswerte Auswirkung mehr haben (evtl Verstärker etwas aufdrehen) und dein Cutoff-Problem mit minimalsten Aufwand lösen.
Andreas K. schrieb: > Ausserdem werden das wohl zum > größten Teil nur noch Partialschwingungen der Membran sein, die > Frequenzen ist viel zu groß um so hohe Frequenzen sinngemäß > wiederzugeben. so ist es! sowas kann dem sound u.u. ein gutes quentchen lebendigkeit einhauchen und ist mitunter nicht zu unterschätzen...
Langer Tag schrieb: > Ein Fet ist schon besser wie ein OpAmp, aber 4.7M ist viel zuviel. Schon > mal dessen Rauschspauung berechnet ? Danke für die info! hätte gedacht, dass der opamp wg. der gegenkopplung besser abschneidet... nein, vor der berechnung der rauschspannung gruselt es mich, ich lasse mich lieber in echt überraschen... ;)
Andreas K. schrieb: > Nichtsdestotrotz hab ich meine Gitarre mal an mein Oszi gehängt und das > mal ausprobiert, mit einem 220k-Widerstand als Belastung bricht der > Pegel auch bei einer Single-Coil zwar merklich ein, aber noch in einem > verträglichen Umfang. Danke fürs Nachmessen! Der Pegeleinbruch wäre zu verkraften, leider bricht vor allen Dingen die Resonanzspitze des PU überproportional ein, was den Sound weniger lebendig macht.
Andreas K. schrieb: > Selbst wenn du den Eingangswiderstand deines Verstärkers auf ~1 bis max. > 2 MOhm heruntersetzt dürfte das keine nennenswerte Auswirkung mehr haben > (evtl Verstärker etwas aufdrehen) und dein Cutoff-Problem mit > minimalsten Aufwand lösen. das 1-M-Ohm-Poti geht genau in die Richtung... leider müssen die Mischwiderstände aber 5x bis 10x größer sein als die Potis, damit sie sich beim Regeln nicht gegenseitig beeinflussen. Habe aber jetzt eine andere Möglichkeit gefunden, s. Anhang. Habe den Source-Widerstand aufgesplittet (rot-markierte Bauteile) und unterschiedlich große Cs parallelgeschaltet. Auf dem Bodediagramm sieht man, das der Frequenzgang von 20Hz bis 10Khz jetzt fast linear verläuft und der Pegel von 10KHz bis 20KHz um die Hälfte abnimmt. Das ganze bei 2-facher Verstärkung des Eingangspegels! Wenn man sich auch mit 1,6-facher Verstärkung zufrieden gibt, kann man durch geeignete Bauteilwahl den Frequenzgang von 20Hz bis 20KHz linear gestalten. Für Gitarre braucht man natürlich nur die Frequenzen ab ca. 90Hz und für E-Bass ab 45Hz. Man könnte also den 100µF-Elko noch deutlich verkleinern... Jedenfalls ist die Aussicht, jedes PU in der Lautstärke unabhängig vom anderen regeln zu können, reizvoll. Besonders, wenn man einen Tonabnehmer gegenphasig zum anderen schaltet und dosiert zuregeln kann, schätze ich. Was die Rauschspannung wegen der großen Widerstandswerte betrifft, hoffe ich, dass sie sich wegen der nur 2fachen Verstärkung und dem hohen Ausgangspegel modernenr Pick-Ups in Grenzen hält. Hoffe, das gilt auch für eventuelle Brummeinstreuungen ;)
ps: hier ein link zu einem diagramm, bei dem ein tonabnehmer mit unterschiedlichen lastwiderständen getestet wurde: http://www.kockmann-paderborn.de/guitarsamps/git_pu.htm bei 300k läßt die resonanzspitze leider schon deutlich nach...
Also. Wenn die Quelle so extrem hochohmig ist, dass wuerd ich eben erst mal einen Sourcefolger, dh Fet mit offenem Eingang als Impedanzwandler und dann erst das Pot zum Einstellen der Amplitude, und das Pot dann eben mit tiefer Impedanz.
Langer Tag schrieb: > Also. Wenn die Quelle so extrem hochohmig ist, dass wuerd ich eben erst > mal einen Sourcefolger, dh Fet mit offenem Eingang als Impedanzwandler > und dann erst das Pot zum Einstellen der Amplitude, und das Pot dann > eben mit tiefer Impedanz. Problem: es sind insgesamt drei Tonabnehmer, das wären dann mit Mischverstärker 4 Verstärkerstufen/Imp-Wandler (Stromfresser) und man müßte erst mal die Kabel von den Tonabnehmern auf die Platine bringen, imp-wandeln, dann zu den Potis, von da wieder zur Platine. Das ist bei drei PUs und drei Potis im kleinen Elektrofach der Gitarre, wo noch eine Batterie rein muss, Kabelsalat pur (und das ist keine Übertreibung). Wenn es irgendwie geht, ist das mit den hochohmigen Widerständen der 10x bessere Weg.
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