Hallo, gibts denn irgend jemanden hier, der mal mit beiden Programmen gearbeitet hat? Basiert Altium Designer auf Protel 98 oder haben die das neu implementiert? Der Hintergrund ist ganz einfach, bei uns in der Arbeit setzen wir Protel 98 ein, und jetzt gibts die Frage, ob es sich lohnt Altium Designer anzuschauen. Ich habe vor dem Studium viel programmiert, mein Gesellenstück war sogar ein Programmteil, welches in einigen Aspekten einem Layoutprogramm ähnelt. Ich kann somit nachvollziehen, welche Probleme es in der Bildschirmdarstellung und im Druck gibt. Im Studium habe ich mit Eagle gearbeitet. Ich muss sagen, ich komme mit Protel 98 nicht wirklich zurecht. Immer dann wenn man glaubt, etwas verstanden zu haben, kommt wieder eine neue abstruse Einschränkung. Aber das ist meine persönliche Meinung nach knapp einem Jahr gelegentlicher Nutzung dieses Programmes.
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Verschoben durch Admin
Altium Designer ist das weiter entwickelte Protel 98. Ich habe bei der Arbeit mit Protel 98 angefangen und die ganzen Entwicklungsstufen bis zum Altium Designer mitgemacht. Eigentlich war ich mit Protel 98 schon sehr zufrieden. Der neu hinzu gekommene Schnick-Schnack ist manchmal nützlich, oft aber auch nicht. Eagle habe ich vor Protel 98 kennengelernt. Damit fühlte ich mich immer etwas gegängelt. Jeder sollte mit dem Programm arbeiten, das ihm liegt.
Ich hatte die Ehre, während der Ausbildung mit dem 99er arbeiten zu dürfen, muss aber dazu sagen, dass es nur relativ kurz angerissen wurde. Vor fünf Jahren bin ich damit dann nochmal mit einem Projekt in Berührung gekommen. Ich hab aber alle nachfolgenden Versionen mitgemacht, also DXP, etc., aktuell Summer 09. Dazwischen liegen Welten. Natürlich sind einige Grundzüge der Bedienung gleichgeblieben, aber viele Sachen sind auch einfacher geworden, so ist z.B. das Überführen der Schaltplandaten ins Board nicht mehr über die Netzliste, sondern direkt möglich. Auch die Ausgabe von Gerberdaten und PDF-Ausgabe der Schaltung und Layer ist quasi mit ein paar Klicks gelöst. Natürlich hat die aktuelle Version auch Fehler oder einfach nur "Unschönheiten", aber das ist in jeder Software so. Beim Altium Designer ist es halt so, dass Altium Protel gekauft hat, und da gab's dann halt auch schon mal das Problem, dass es nicht so einfach ist, zwei Programme zu "mischen". Altium hat's aber m.E. gut hingebracht. Sicher, es gibt auch gute andere Programme, für einige Zweige ist auch EAGLE ausreichend, manche brauchen aber eben auch Mentor oder wie die großen alle heissen. Es gibt auch Leute, die mit dem (neuen) Altium Designer einfach nicht zurechtkommen und lieber die 30k oder wieviel für ein Mentor investieren, weil man dort eben nur einen anstatt drei oder fünf Klicks braucht (Achtung, dieser Vergleich ist natürlich nicht real, aber alle Funktionen der Programme aufzulisten etc. wäre jetzt Humbug, diejenigen die beide Programme kennen wissen was ich meine). > Der Hintergrund ist ganz einfach, bei uns in der Arbeit setzen wir > Protel 98 ein, und jetzt gibts die Frage, ob es sich lohnt Altium > Designer anzuschauen. Dann gibts von mir auch ne Frage, denn du hast nicht geschrieben, welche "Sorte" Platinen ihr damit macht. Wenn's mal salopp ausgedrückt einfache doppelseitige sind, bleibt beim 98er. Wenn's komplexer ist oder ihr z.B. 3D-Daten der Platinen für die Konstrukteure bereitstellen wollt, nehmt die neue Version. Wenn ihr im Jahr nur 2, 5 oder 10 einfache Layouts macht, bleibt beim 99er. Wenn ihr bereit seit, euch in einigen Bereichen mit einer etwas anderen Bedienung (und auch "Denkweisen" der Programmierer bei der Benutzerführung) auseinanderzusetzen und lernwillig seid, dann nehmt die neue Version, denn die ist verglichen mit der 99er ein Traum. Wenn ihr zwei Jahre allein für die Einarbeitung Zeit habt und zigtausend Features benötigt, könnt ihr auch Mentor nehmen (Achtung, ich kenne Mentor nicht, das mit den 2J Einarbeitung, ist ein Gerücht, welches ich mal gehört habe). Um mal konkret Beispiele zu geben: Wir haben Designs im Einsatz mit bis zu 10 Lagen, Bauteile bis 400 - 1000 Stück. Für uns reicht der AltiumDesigner. Sicher fluchen wir ab und zu über "skurrile" Programmreaktionen oder allgemeine Verhaltensmacken, etc. Die Kollegen haben ab und zu mal Abstürze, von denen ich verschont bleibe, also kann auch die Rechnerkonfiguration oder ein nebenlaufendes Programm mal reinhusten. Bei einem Programm dieser Komplexität ist es zumindest mal als normal anzusehen, dass nicht alles glattgehen kann, es gibt aber immer ne Lösung dazu, und auch der Kundensupport ist gut. Mentor und alle anderen Großen werden sicherlich auch ihre Macken haben. Die Einarbeitungszeit lag in meinem Fall bei einer, vielleicht zwei Wochen, bis ich das "große Ganze" insgesamt durchschaut habe, und die kleinen Details bekommt man mit der Erfahrung. Wer den AltiumDesigner von vornherein richtig einstellt und sich beispielsweise die Mühe macht, Templates für Schaltpläne, Boards, OutputJobs (hier werden Gerberkonfigurationen, Bohrpläne, 3D-Ausdrucke, Pick&Place- und Stücklisten (ggf.über Excel-Template(!)), PDF-Ausgaben, etc. verwaltet) sowie DesignRules etc.anzulegen, hat ein gutes System. Auch ein Variantenmanagement ist drin, also z.B. kann man von der Bestückung her runtergestrippte LowCost-Versionen der Baugruppen erstellen, etc. So, jetzt hab ich mir die Finger wund geschrieben, ohne zu wissen, ob du a) was damit anfangen kannst, und b) es überhaupt wissen wolltest :) Jetzt bist also du dran zu beschreiben, was genau du wissen willst. Ohne die Umgebungsbedingungen zu kennen, kann die Frage, ob sich der Umstieg lohnt, einfach nicht konkret beantwortet werden... Ralf
Nachtrag:
> ...ob es sich lohnt Altium Designer anzuschauen.
Ehrlich gesagt, dafür kannst du dir die Demoversion ziehen, das dürfte
nicht so schwer sein :)
Ralf
Es liegen Welten dazwischen. Allenfalls mal beim Vertreten eine DemoCD anfordern und sich ein paar Tage Zeit nehmen. Altium mach periodisch (1-2x jaehrlich) auch Roadshows, da wird das Ganze in Aktion gezeigt. Zu saetzlich kann man sich das Ganze auch an einer Messe, zB Embedded in Muenchen Ende Februar, Elektronika Nov. Muenchen, oder aehnlich zeigen lassen. Die CD selbst anschauen ist wahrscheinlich das muehsamste. Ich fand das 99Se schon ein stueck besser wie das 98. Dann kam DXP2004, und nachher AD 2008, AD2008, und jetzt kommen zwei updates pro Jahr. Ich war kuerzlich an einem kostenpflichtigen Kurs (2 Tage 1200 Euro) um wieder auf dem neusten Stand zu sein. Ich hab nicht die Zeit alles selbst heruaszufinden.
Ein paar Falschaussagen oben... Altium hat nicht Protel gekauft. Die Firma hiess Protel, das Produkt auch. Dann haben sie PCAD gekauft und weitergefuehrt. Und dann haben sie auch Tasking gekauft. Dann war es Zeit den Namen zu aendern, sonst haett's ein Durcheinander gegeben.
> Ein paar Falschaussagen oben... Altium hat nicht Protel gekauft. Die > Firma hiess Protel, das Produkt auch. Dann haben sie PCAD gekauft und > weitergefuehrt. Und dann haben sie auch Tasking gekauft. Dann war es > Zeit den Namen zu aendern, sonst haett's ein Durcheinander gegeben. Okay, sorry für die Falschaussage :( Wieder was dazugelernt... Ändert aber nix dran, dass es zumindest ein kleines Kuddelmuddel gab/gibt, denn einige Sachen der Bedienung sind von einem Programm, und andere...vom anderen :) Ralf
Danke Ralf, also das mit dem, dass es Abstürze geben kann, wenn mal eine Andere Anwendung "dazwischenfunkt" finde ich schon schlimm. Das sollte es seit dem Protected Mode vom 386ger nicht mehr geben. Gibt es das trotzdem noch, so müssen da wirklich schwerwiegende Designfehler drin sein. So wie sich das anhört haben die aber anscheinend die gröbsten Fehler behoben. An sonsten, so einfach CD reinstecken und ausprobieren geht halt bei solch einem Produkt nicht. Das müsste man mindestens über ein paar Monate evaluieren. Wir machen übrigens SMD mit in der Regel weniger als 8 Lagen, und sowieso nur relativ selten mal was.
> ... also das mit dem, dass es Abstürze geben kann, wenn mal eine > Andere Anwendung "dazwischenfunkt" finde ich schon schlimm. Bewerte das jetzt nicht über Gebühr, erstens hat es sich seit den letzten vier Versionen stark verbessert, und zweitens war es nach einem Treiber-Update in den meisten Fällen behoben (es war der Bildschirmschoner, und der GraKa-Treiber war uralt). In einem einzigen Fall wussten wir nicht weiter, konnten aber nachweisen, dass es in Zusammenhang mit einer anderen Applikation stand, die wiederum dafür bekannt ist, in andere Applikationen reinzuspucken, d.h. es ist nicht die Schuld von AD. > Wir machen übrigens SMD mit in der Regel weniger als 8 Lagen, und > sowieso nur relativ selten mal was. Dann solltet ihr trotzdem mal die Evaluierung durchziehen, und euch Gedanken machen, ob eure Produkte in nächster Zeit evtl. anspruchsvoller werden. Für den Zeitraum in dem das nicht der Fall sein wird, könntet ihr beispielsweise die Kosten für das Update mit den Kosten für "in-Ruhe-einarbeiten" gleichsetzen. Oder ihr fragt euch andersrum, was ihr eventuell mit der neuen Version entwickeln könntet, was mit der 98er nicht geht. Alte Projekte können mit wenigen Klicks importiert werden, d.h. du könntest eine Kopie eines Projektes erzeugen, dieses importieren (und den Schaltplan als bereits erstellt betrachten) und direkt im Board mit dem Re-Routing loslegen, um dich mit der etwas anderen Bedienung und den neuen Features vertraut zu machen. Ein OutputJob-File ist schnell konfiguriert, und mit dem integrierten Gerber-Viewer kannst du die alten mit den neuen Daten vergleichen. Ralf
Ich kann nur mit Protel 99 vergleichen. Es gibt in der aktuellen Altium Designer unzählige nützliche Neuerungen, die mir unheimlich helfen. Neulich habe ich das erste mal in AD ein Multi-Channel Design gemacht - fantastisch! Mit Hilfe der "Rooms" auf der PCB war das copy & paste. Außerdem ist mir 99 ganz schön oft abgeschmiert. Wenn man das Geld hat, und durch die ersten unangenehmen Wochen Einarbeitungszeit kommt, ist AD mE ein deutlich mächtigeres Tool als 99.
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