Hallo beisammen, Ich wollte mal kurz fragen, ob schonmal jemand erfolgreich mit Kunstharz oder Epoxid vergossene Baugruppen freigelegt hat. Und wenn ja, wie er das gemacht hat. Hab gelesen, dass das mit Wärme machbar wäre. Hat jemand Erfahrungen?
Mit Wärme wird das vermutlich nur weich (denke ich mal so). Mein Chemie Tabellenbuch sagt mir, das Epoxidharz gegen folgendes unbeständig ist: konzentrierte Säuren oxidierende Säuren starke org. Säuren chlorierte Kohlenwasserstoffe Die Säuren fallen wohl raus, weil dann gehen wöhl auch die Bauteile unterm Harz flöten. Also bleiben nur die Chlorierten Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Chloroform. Aber paß auf - damit kann man auch schön vorübergehend einschlafen ;-) Gegen Benzin ist es dagegen sehr beständig (anders als in deinem anderen Thread behauptet).
hey, also bei Elmos werden die Chips wie schon gesägt frei geätzt. Kann mich mal umhören. Wobei die erste Zeit mit einer bestimmten Säure geätzt wird und gegen Ende mit einer anderen.
Wenn die Bauteile bzw. die komplette Baugruppen danach noch funktionsfähig sein sollen, kannst du das vergessen. Epoxidharz wird erst bei Temperaturen ab ca. 200°C weich, da sind Elkos und empfindliche Halbleiter schon kaputt. Chemische Mittel, die Epoxidharz auflösen, zerstören auch alle normalen Elektronikbauteile. Bei anderen Vergussmassen (Polyurethane) ist's auch nicht leichter. Die chemische Methode funktioniert ausschliesslich bei Silizium-Halbleitern (Chips, Transistoren), die kann man mit konzentrierter heisser Schwefelsäure freiätzen. Dabei werden aber auch die Anschlusspins aufgelöst, es bleiben nur der nackte Silizium-Chip und die Bonddrähte übrig. Diese Ätzerei ist eine sehr ungesunde und gefährliche Sauerei mit jeder Menge giftigen Abgasen. Das aufgelöste Epoxidharz bildet Unmengen an schwarzem Schlamm, der dann noch mühsam vom Chip abgewaschen werden muss. Wenn man das sorgfältig macht, ist der Chip aber nachher noch funktionsfähig. Die einzige brauchbare Möglichkeit in deinem Fall wäre sehr vorsichtiges Abfräsen der Vergussmasse mit Dremel oder ähnlichem, da bist du dann aber wochenlang beschäftigt.
> da bist du dann aber wochenlang beschäftigt.
Na ja, arbeitsscheu, was ? In weniger als 1 Stunde sollte man die
Bauteile freigelegt haben, am Anfang mit dem gröberen Fräser,
huiinterher mit dem feineren. Allerdings wird man die Bauteile auch
ankratzen.
Alle chemischen oder heissen Methoden haben das Problem, auch die
Gehäuse der Bauteile aufzulösen.
Vielleicht wollte er aber gucken, welche das waren...
Allerdings sollte er erst mal gucken, ob es überhaupt Epoxy ist, oder PU
oder was anderes.
Jo hat sich jetz auch erledigt. Ich hab das Teil in Ofen gepackt und mit viel zeit das Weiche Epoxyd rausgekratzt. Nicht perfekt sauber aber passt schon, es wird weitestgehend klar was auf der Platine so geplant war. Wenn auch die Elkos tatsächlich schon ein deutlich besseres Stadium ihrer Existens erreicht hatten. Vielen Dank aber.
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