Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Transistorproblem


von Markus (Gast)


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Hallo Leute!

Ich tu mich gerade etwas schwer mit der Auswahl eines Transistors.

Ich möchte mit einem ATXmega (Pin max. 20mA) eine HighPower LED ein bzwl 
ausschalten (1000mA).


                                --------(R)-----(LED)----------- +5V
                              E/
                              /
---                         B|
µC|----(3,3V, max. 20mA)-----|
---                          |
                              \
                              E\
                                -------------------------------- GND

Nun habe ich mir folgenden Transistor rausgesucht:
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/philips/BD132.pdf.
Nun möchte ich den Basiswiederstand berechnen.

hFE (aus Grapf Seite 4) = 95 (bei Ic = 10^3 mA).
Das würde bedeuten, ich müsste an der Basis 1000mA / 95 = 10,52 mA 
anlegen, damit der Transistor schaltet. Sehe ich das richtig? Denn über 
dem Graphen in der Tabelle steht:

VCEsat collector-emitter saturation voltage
IC = -0.5 A; IB = -50 mA - -300 mV
IC = -2 A; IB = -200 mA - -700 mV

Da käme ich bei beiden bei IC / IB jeweils auf einen Wert hFE = 10. Habe 
ich irgendwas total falsch verstanden oder was ist nun richtig?

Wenn meine erste Annahme richtig ist, wäre es dann richtig (UBE - 
0,7V)/IB zu rechnen, also (3,3V - 0,7V) / 10,52 mA, dann erhalte ich RB 
= 247 Ohm.

Wäre meine zweite Annahme richtig (hFE = 10), dann wäre IB = 100mA und 
das würde der µC nicht aushalten. Könnt Ihr mir helfen?

Gruß, Markus

von Karl H. (kbuchegg)


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Dein erstes Problem besteht darin, dass du dir einen PNP Transistor 
ausgesucht hast. So wie du den Transi einsetzen möchtest, brauchst du 
einen NPN Transistor.

Zum anderen rechnet man nicht mit dem im Datenblatt angegebenen hFe. Mit 
diesem hFE bringst du den Transistor zum leiten, so dass er den 
entsprechenden Strom auf der Collector-Emitter Strecke gerade noch so 
leiten kann.
Bei Schaltanwendungen, also das was du vorhast, treibt man aber den 
Transistor in die Sättigung. Man gibt ihm also mehr Basisstrom als 
rechnerisch notwendig wäre, damit er mit Sicherheit sauber durch 
schaltet.

Für dich heißt das, dass du im Grunde irgendeinen Basisstromg zwischen 
den minimalen 10mA und den maximalen 200mA annehmen kannst. Alles über 
10mA treibt den Transi einfach noch mehr in die Sättigung. Das ist 
alles.

Aber 10mA sind schon reichlich.
Such dir am besten einen NPN-Darlinton Transistor, mit dem du bei 
wesentlich weniger Basisstrom den Transistor in die Sättigung treiben 
kannst.

von Markus (Gast)


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Hi!

Danke für die Antwort. Ich werde mir jetzt mal ein paar Transistoren 
bestellen unterschiedlicher Art und ein wenig rumexperimentieren.

Gruß, Markus

von Falk B. (falk)


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@  Markus (Gast)

>Danke für die Antwort. Ich werde mir jetzt mal ein paar Transistoren
>bestellen unterschiedlicher Art und ein wenig rumexperimentieren.

Das ist keine gute Idee. Denn du solltest besser erstmal DENKEN. Und 
wenn dir Wissen und Erfahrung fehlen, fragen, lesen und recherchieren. 
Wenn du DANN eine schlüssige Lösung auf dem Papier gefunden hast, 
solltest du Bauteile beschaffen.

Und 1A schaltet man heute sinnvollerweise mit einem MOSFET, das ist 
einfacher. Siehe

http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#Wann_setzt_man_einen_MOSFET.2C_Bipolartransistor.2C_IGBT_oder_Thyristor_ein_.3F

und MOSFET-Übersicht.

MfG
Falk

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