Hallo, ich habe hier ein kleines Verständnisproblem was den Varistor betrifft. Nehmen wir mal als Beispiel den CN1812M4G von Epcos. Der hat eine maximale Betriebsspannung (DC) von 5.5V. Die Clamping-Spannung liegt aber erst bei 17V. Was bringt es mir, diesen Varistor in einer Schaltung mit 5V Betriebsspannung zu verwenden wenn der Varistor tatsächlich erst bei 17V begrenzt? Dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits eines der Bauteile zerstört.
Ein Varistor ist eher als eine Art Blitzschutz zu verstehen - er reagiert sehr schnell und kann kurzzeitig enorme Energien absorbieren ohne dabei den Geist aufzugeben. Eine Z-Diode ist sehr viel präziser, wird einen solchen Anschlag aber nicht überleben. Kompromiss aus beidem ist die Suppressordiode - präziser als ein Varistor aber nicht so robust, aber erheblich robuster als eine Z-Diode. Dass der Varistor für präzisen Überspannungsschutz nicht taugt hast du selber schon festgestellt. Wenn es also darum geht, eine 5V-Leitung so abzusichern, dass nie mehr als z.B. 6V dort ankommen, dann ist ein Varistor nicht die Lösung, zumindest nicht allein.
Ah,ok. Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich hatte immer den Eindruck, dass Varisotren und Supressordioden vom Einsatzzweck her vergleichbar sind, nur eben mit individuellen Vor- und Nachteilen. Aber so wie du es schilderst haben sie eigentlich einen ganz anderen Einsatzbereich.
>Ich hatte immer den Eindruck, dass Varisotren und Supressordioden vom >Einsatzzweck her vergleichbar sind, nur eben mit individuellen Vor- und >Nachteilen. Vorsicht, auch eine 5V-Suppressor-Diode schaltet nicht exakt bei 5,5V! Die SMBJ5.0A schaltet zwischen 6.4V und 7.0V (10mA). Bei Surges können an ihr über 9V abfallen! Wenn du etwas absolut auf 5,5V begrenzen willts, wirst du es wohl zweistufig machen: Eine Transzorb oder ein Varistor für den Grobschutz und danach eine Dioden-Widerstandskombination als Feinschutz, die die restliche Überspannung gegen die Supply Rails klemmt und dabei den Strom begrenzt. Kai Klaas
Eine zuverlässige Möglichkeit deine Schaltung vor Überspannung zu schützen ist auch ein Thyristor quer über die Betriebsspannung mit einer Z-Diode vom Gate zur Anode. Nennt sich glaub ich "Crowbar". Spricht auch schnell und präzise an, zerstört dann allerdings durch den Kurzschluss die Sicherung davor, aber immernoch besser als die Schaltung zu zerstören. mfG ingo
Im Elektronik Kompendium gibt es einen Minikurs "Die Power Z-Diode". Wenn eine Falsche Versorgungsspannung angeklemmt wird dann begrenzt diese Zuverlässig die Spannung, für kurze Transienten könnte man dann ja Transil-Dioden oder Varistoren zum Schutz nehmen.
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