Hallo allerseits. Ich baue gerade an einer Ansteuerung für ein Vakuumfluoreszenz-Display aus einem alten Sony-Tuner. Nun habe ich nicht wirklich Ahnung von Netzteiltechnik und stoße daher gerade ein bischen an meine Grenzen. Zur Ansteuerung: Zum Treiben des VFD verwende ich Allegro A6812-Treiberbausteine mit seriellen Schieberegistern (die von einem atmega32u2 befüttert werden). Beim Auseinanderbauen des Tuners habe ich mir aus Versehen die alte Netzteilschaltung gehimmelt, allerdings scheint der Trafo noch OK zu sein, den verwende ich daher weiter. Ein Versuch, die Schaltung zu reverse-engineeren ist allerdings grandios gescheitert, ich verstehe nicht, wie die arbeitet. Daher habe ich das Netzteil unabhängig davon versucht neu aufzubauen, siehe Anhang. Der Trafo hat zwei galvanisch getrennte Sekundärwicklungen, eine liefert ca. 5-6V Wechselspannung, die andere liefert ca. 50V Wechselspannung, mit einem Mittenabgriff. Ich verwende nur eine Hälfte des Trafos, nach der Gleichrichtung habe ich dann ca. 33-35V, die ich auch als Beschleunigungsspannung (VBB) für A6812/VFD verwende. Mit einem LM2576-5.0 erzeuge ich mir daraus auch +5V, die Betriebsspannung für µC und die restliche Elektronik (VDD). Die am Trafo galvanisch getrennten 5V Wechselspannung verwende ich 1:1 als Heizspannung für das VFD (das war vorher auch schon so). Ich hatte eine Seite der Wechselspannung zunächst mit GND der Gleichspannungsseite verbunden, hatte dann allerdings sehr starke asymmetrische Leuchteffekte auf dem VFD (eine Seite hat permanent schwach leuchtende Segmente gehabt). Auf http://mitglied.multimania.de/bk4/VFD.htm findet man denn dann auch eine Erklärung: Da ich eine Wechselspannung auf einer Seite mit GND koppele, wird die andere Seite regelmäßig negativer als GND, damit kommt das Leuchten zustande. Nachdeum ich mir das klar gemacht habe, habe ich die Heizspannung auf einer Seite mit den +5V gekoppelt, und es wurde deutlich besser, allerdings noch nicht gut. Auch das ist noch erklärbar, da ja die Spitzenspannung bei 5V Wechselspannung > 5V ist. Nur - wie kriege ich das gelöst? Muss ich jetzt die Heizspannung "noch positiver" vorspannen? Und wenn ja, wie? Kann ich vielleicht einen "virtuellen Mittenabgriff" für die 5V Wechselspannung bauen und den auf die +5V legen? Würde das helfen? Ich habe leider von Analogelektronik keine Ahnung und auch die Diskussionen im unmittelbaren Bekanntenkreis waren nur bis zu diesem Punkt hilfreich. Ich bin mir auch nicht sicher, ob obiger Aufbau überhaupt der sinnvollste ist und bin Änderungen daran aufgeschlossen. Vielen Dank für Eure Hilfe, Simon NACHTRAG: Achja, die Idee mit dem "virtuellen Mittenabgriff" für die Heizspannung kommt daher, dass ich im Moment ja eine offensichtliche Unsymmetrie in der Schaltung habe und es daher fast nicht zu vermeiden ist, dass ich das VFD links und rechts unterschiedlich ansteuere und daher eine Unsymmetrie in der Helligkeitsverteilung habe. Das würde ich gerne loswerden...
So ungefähr sieht das im Moment übrigens aus. Man erkennt, dass auf der linken Seite Segmente vor sich hinglimmen, die eigentlich nicht angesteuert werden. Auf der rechten Seite (welche die ist, die gegen GND verbunden ist) ist hingegen alles in Ordnung. Auf dem Foto sehe ich übrigens auch das erste Mal, dass die Heizdrähte offensichtlich leuchten, vielleicht geht da doch ein bischen viel Strom drüber... Viele Grüße, Simon
Das VFD stammt aus einem Sony ST-SE 520. Von der originalen Elektronik ist aber nichts mehr übrig: da waren Treiberlogik und Radio-Bedien-Logik zusammen in einem fetten ASIC, so dass ich den leider nicht weiterverwenden konnte. Ich habe auf http://www.home.unix-ag.org/simon/files/sony-panel/ ein paar Fotos von dem originalen Front-Panel. Da sind auch ein paar Screenshots von dem Oszi, als das Originalnetzteil noch funktioniert hat... Viele Grüße, Simon
> Nun habe ich nicht wirklich Ahnung von Netzteiltechnik Merkt man. Nutze beide 25V Wicklungen, schmeiss den Brückengleichrichter raus: +--|>|--+----+----... | | | S | Elko | | | +-------(----+----... | | S | | | +--|>|--+ > Kann ich vielleicht einen "virtuellen Mittenabgriff" für die 5V > Wechselspannung bauen und den auf die +5V legen? Ja. Trenne der Verbindung der Heizspannung zu +5V auf. Verbinde einfach beide Seiten der 5V Wechselspannung (also die Enden der Heizfäden) über hochohmige Widerstände (47k) mit den +5V.
Also: 1. deine drähte lauchten glaub ich nich echt, die digicam "sieht" nur auch den näheren IR-Bereich (also idF. die Wärmestrahlung der Drähte)... 2. Mit einer Ladungspumpe (hier kann man sogar einfach den Trafo anzapfen und so ne Dioden cap kombi dranhängen) kriegst du fast unendlich positive/negative Spanungen (je nach aufbau), also genung für deine VFDs...
Hier bekommst Du das Schaltbild vom Original-Netzteil! http://www.eserviceinfo.com/downloadsm/51644/Sony_STSE520.html Das Display braucht normalerweise -30V!
Such im Netz nach dem Service Manual. Enthalten ist der vollständige Schaltplan des Geräts, inkl. Netzteil und Anzeigeplatine. Du kannst deine gewonnenen Erkenntnisse dann prüfen. ???
Vielen Dank an bingast für die Detektivarbeit. Ich hatte zwar schonmal nach dem Servicemanual gesucht, war aber letztlich erfolglos. Das mit den -30V ist glaube ich eher eine Frage der Ansteuerelektronik als der VFD-Röhre selber. Wichtig ist doch die Potentialdifferenz zwischen der Heizspannung und den eingeschalteten Anoden. Wenn also die Heizspannung auf das Potential der -30V "runtergezogen" wird, dann kann man die Anoden mit -30V ausschalten und mit z.B. +5V einschalten. Auf dem Oszi sah das mit der Originalelektronik so aus: http://www.home.unix-ag.org/simon/files/sony-panel/heiz-vs-pin.png D.h. andersherum: Der Röhre ist es egal, wenn ich mit +35V Anoden einschalte und mit GND ausschalte, solange die Heizspannung eben ungefähr auf dem Potential von GND (bzw. etwas positiver) liegt. Bei dem Allegro A6812 sehe ich im Datenblatt keinen Hinweis darauf, dass ich da VBB auf eine negative Spannung setzen darf, von daher bin ich da lieber vorsichtig... :) MaWin: Vielen Dank für die Hinweise, die setze ich heute noch um und werde Feedback geben, wie das geklappt hat. Viele Grüße, Simon
> die setze ich heute noch um
Gut, ich korrigiere aber die Widerstandswerte, sie sollten wohl deutlich
kleiner sein, so 470R, es fliesst doch erheblich Strom.
Es wird besser! Ich habe die Anregungen von MaWin umgesetzt, es ist deutlich besser geworden: Es leuchtet zwar immer noch ein bischen mehr als ich gerne hätte, allerdings deutlich weniger als vorher. Was im Moment noch störender ist: die äußeren Bereiche des Displays flackern. Auch das ist gegenüber vorher besser geworden (wo eine Seite konstant geleuchtet, dafür die andere aber ungleich stärker geflackert hat), aber immer noch deutlich sichtbar. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nichts mit meinem Multiplexen zu tun hat, da die Segmente in der Displaymitte nicht flackern und die Zeitscheiben für die Segmente identisch lang sind. Ich werde morgen in der Firma das Display mal an das Oszi hängen und gucken, wie die Wellenformen da aussehen. Viele Grüße, Simon
> die äußeren Bereiche des Displays flackern.
Deine Ansteuerung ist nicht synchron zu den 50Hz, du siehst die
Frequenzdifferenz (in der Mitte ist quasi Gleichspannung).
So, ich kann Erfolg vermelden. Nach Erhöhung der Multiplexfrequenz flackert das Display nicht mehr, das war tatsächlich eine Schwebung zwischen Multiplexing und 50Hz Heizung. Die noch leuchtenden Segmente waren auf ein Brainfart meinerseits zurückzuführen, ich hatte die Mitte des Spannungsteilers aus Versehen mit GND statt mit +5V verbunden. Vielen Dank für die Hilfe! Simon
Hallo, sorry das ich den Beitrag wieder ausgrabe, aber ich bin zufällich darüber gestollpert. Ich habe ein ähnliches Problem und hab mir den Schaltplan von dem Tuner angeschaut und verstehe nicht wie hier die -30V zustande kommen. Ich kenne die Schaltung: Traffo mit Mitelabgriff und die Phasen werden mit einem voll Gleichrichter die Spannung erzeugt. Und über den Mittelabgriff habe ich mein potential wodurch ich dann halt meine positive und negative Spannung habe. Bei dem Fall der in dem Schaltplan beschrieben ist sehe ich noch das das Potential mit der einen Zehner diode auf 6,8V gehalten wird. Aber wo kommt auf einmal das Potential von den 27V and er zweiten Zehner Diode her? Wäre super wenn mir jemand bei meinem Verständniss problem weiterhelfen kann. Grüße
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